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Episode 7.13:
Der Mörder in mir

(OT: The Killer in Me)

7x12 7x14
Die Anwärterin Das erste Date


Zur Folge



Xyruss meint:

Nach dem deutschen Titel habe ich schon mal ganz entsetzt die Augen verdreht und gedacht: "Ächz, schon wieder eine Spike-Folge". Ich hatte dementsprechend äußerst niedrige Erwartungen. Aber schon die nächsten Minuten (nach dem angeketteten Spike) sorgten für die bislang beste Folge der Staffel.
Vielleicht lag es daran, dass die Anwärterrinnen nicht mit dabei waren... so wichtig sie als Kanonenfutter noch sein werden, es ist wirklich zu voll und zu nervend, wenn so viele Personen das Summers-Haus bevölkern. Buffy hat mit denen alle Hände voll zu tun, kümmert sich mit dem Rest ihres Körpers um Spike und lässt dabei kaum mehr Platz für andere, weder ihre Freunde noch ihre Schwester. Entsprechend fand ich ihre "Suche" in der Initiative auch nicht sonderlich spannend. Dass da unten ein Dämon lauert war klar, schließlich brauchte man noch den obligatorischen Kampf der Woche, aber das Erscheinen der Inititative war eine Überraschung. Ich muss sagen, Whedon macht das sehr geschickt, jeder halbwegs wichtige Charakter der Serie bekommt in den letzten Folgen seinen "Erinnerungsauftritt". Angefangen mit Tara (dies glücklicherweise öfter), jetzt Riley, Faith wurde auch schon erwähnt... Whedon startet eine Hommage an die Vergangenheit, ohne dabei seine Gegenwart zu überladen. Mit der Aktion um die Initiative wird Rileys Verhältnis zu Buffy erneuert, es wird auf die Machenschaften der Initiative hingewiesen (ein Dämon mit Armeekleidung) und auf die "Lautlosigkeit" der Initiative. Ich fand das gut gemacht. Auch Buffys Entscheidung zwischen Chip oder Seele (darauf läuft es ja hinaus) als Cliffhanger zu benutzen war sehr gekonnt. Ich würde Spike den Chip wiedergeben. Sorry, Spikefans, aber Angel hatte 100 Jahre Qualen und Schmerz hinter sich, bevor er zu dem jetzigen "Helden" geworden ist... Spike ist noch immer gefährlich, auch mit Seele. Aber Buffy wird sich anders entscheiden...
Der Mainstream der Folge war dagegen absolut genial zu nennen. Meine Vermutung bzgl. Kennedy und Willow so deutlich bewahrheitet zu sehen stimmt mich schon stolz *g*. Zwar ist mir Kennedys Coming Out entgangen, da sie in der Bar sofort darüber geredet haben, aber das macht in diesem Fall überhaupt nichts... ich war ja schon vorher davon überzeugt. Diese Beziehung ist das genaue Gegenteil zu Willow/Tara. Tara war immer schüchtern, zurückhaltend und melancholisch, sie wollte Willow, traute sich aber nicht. Sie war sogar bereit, auf sie zu verzichten. Kennedy greift an, sie plant ihre Aktionen "gegen" Willow und bereitet sie vor. Krankheit zu heucheln um Willow anzumachen fand ich klasse. Dass Willow Kennedy nicht gleichgültig ist, zeigte ja schon Folge 7x11, aber dass sie sich so um sie kümmert... Willow, du bist definitiv keine Vulkanierin *g*.
Auch das Kennedy nicht nachgibt, als ihre Freundin so egoistisch ist, macht sie nur noch sympathischer. Sie will Willow, sowohl helfen als auch in anderer Hinsicht... und das erwartet man auch von einer Freundin.
Dass dann ein Zauber dafür sorgt, das sich Willow in Warren verwandelt, war ein schöner Schock. Vor allem beim ersten Kuss... ich war geplättet. Sah ich doch diese Beziehung schon wieder ins Negative abdriften. An Amy hab ich sofort gedacht, und mein Verdacht verließ mich auch nicht während der vermeintlichen "gute Hexe" - Phase... drei Jahre als Ratte vergisst man nicht so schnell. Leider hat Kennedy meinem innersten Wunsch, ausnahmsweise mal einen Menschen zu vermöbeln, nicht stattgegeben, aber die Wendungen der ziemlich erstarkten Amy und die Dialoge zwischen Kennedy und Amy waren gut gelungen.
Das vermeintliche Ende war etwas zwiespältig. Während ich die Idee, die letzten Minuten von "Seeing Red" nachzuspielen, richtig genial fand, war die Aufhebung des Zaubers ziemlich kitschig. Wie im Märchen *grml*. Aber Whedon gelingt es hier, sich selbst auf die Schippe zu nehmen. Indem er das vorher durch Kennedy ankündigt, gleicht er den Kitsch wieder etwas aus... er weiß wohl selbst, dass das nicht so gut aussieht, und hat aus der Not eine Tugend gemacht. Darum fand ich es letztlich gar nicht so schlimm... nur selten hat ein Produzent soviel Weitsicht.
Das Schönste kommt allerdings noch... TARA! Kennedy beweist einen guten Riecher, als sie Willows Worte anzweifelt. Und es ehrt Willow, das sie diesen Kuss als "Verrat" an Tara ansieht, als "Mord" an den Gedanken, den Erinnerungen an Tara. Jemand anderes kann diesen Platz einnehmen, aber Willow verkraftet das nicht. Darum gerät Amys Zauber auch so aus dem Ruder. Eine geniale Idee.
Interessant für mich die Tatsache, das Anya und Giles scheinbar noch nichts über das Ergebnis ihres "Augenbesuchs" gesagt haben. Warum nicht? Warum Giles nichts sagt, ist mir klar, er darf nicht immer die deprimierenden Aussagen raushauen, sonst wird er unglaubwürdig. Aber was ist mit Anya? Es sollte mich stark wundern, wenn sie soviel taktisches Verständnis hat, um zu wissen, wie sehr die Gruppe das deprimieren würde. Die andere Variante, dass die anderen off-screen informiert worden sind, kann ich kaum glauben. Wenigstens Willow wäre zu Tode betrübt, und auch Xander würde sich Vorwürfe machen. Die beiden sind zu "glücklich", um das schon zu wissen. Was soll das also?
Generell hat mich Giles in dieser Folge überrascht. Zwar dachte ich zwischendurch, dass er doch nicht das Böse ist (schließlich kommen die vier zu schnell dahinter), aber dann war das wieder verflogen. Einzig die Theorie, das Giles ein "Geist" sein muss, wurde widerlegt, und selbst da bleiben dem Bösen Möglichkeiten, das zu simulieren. Entweder es kann sich materialisieren, dann ist es eh egal. Oder es hat die Möglichkeit, für einen kurzen Zeitraum Gestalt anzunehmen. Wie dem auch sei, für mich bleibt Giles weiterhin das Böse... und zwar mit Körper. Es bleibt ja noch immer die Möglichkeit, das er lebt, dem Bösen aber hörig ist. Eines von beiden wird 100 pro zutreffen. Unser alter Giles verhält sich nicht so.
Die Folge hat fast komplett überzeugt. Ich gebe ja zu, ich mag die Geschichten um Willows Beziehungen, und da ich momentan von Buffys Liebeleien mit Spike so gar nichts halte, finde ich eine "glückliche" Beziehung zwischen Willow und Kennedy richtig gut. Vor allem Kennedys offensive Art gefällt mir. Das es keine Höchstwertung geworden ist liegt nur an dem Stream um Spike... er war langweilig und vorhersehbar. Nur die Initiative am Ende macht das auch nicht wett. Langsam nervt mich dieses Geheule um Spike nur noch.

Wertung: 9 Punkte

Jochen meint:

Wird das jetzt Tradition, dass Handlungsstränge einfach abreißen? Seit mehreren Folgen werden wir völlig im Unklaren gelassen, was denn nun mit Giles passiert ist, bzw. ob und wie er den Angriff mit der Axt überlebt hat. Zuerst taucht er eine komplette Folge gar nicht auf und sein Schicksal wird völlig totgeschwiegen. Dann erscheint er plötzlich, verhält sich aber total untypisch. Dann (letzte Episode) ist er plötzlich wieder nicht mehr da und in dieser Folge taucht er wieder auf. Und in dieser Folge haben Anya, Xander und Dawn auch plötzlich jenen Verdacht, den Xyruss und ich schon seit einigen Folgen hegen – Giles ist tot und das Urböse infiltriert die Gruppe. Allerdings wird dieser Verdacht anscheinend wieder fallengelassen, als unsere Freunde merken, dass man Giles berühren kann.
Moment! Die Aussage heißt: "Das Böse kann nichts berühren, wenn es die Gestalt eines Toten angenommen hat:" Sie heißt nicht: "Man kann es nicht anfassen." Außerdem stammt die Aussage eh von Andrew und darauf gebe ich nicht viel. Woher hat er eigentlich diese Weisheit? Kam das Urböse zu ihm und hat es ihm verraten? "Hey, Andrew, alter Kumpel, willst du wissen, wie man herausfinden kann, ob ich mir den Körper eines Toten ausgeliehen habe?" Kann ich mir schwerlich vorstellen.
Wie dem auch sei – haben wir nun eine eindeutige Aussage über Giles Schicksal? Nein. Man spielt immer noch mit uns. Überhaupt ist in dieser Staffel einiges schwammig und unklar. Und manches von dem man meinen könnte, es sei real, entspringt in Wahrheit einfach nur unserer Erwartung, dass es so sein muss.
Aber nicht nur die Sache mit Giles wird nicht aufgeklärt, wir erfahren auch nicht, wie sich Buffy denn nun bezüglich Spikes Chip entscheiden wird. Es würde mich nicht wundern, wenn beide nächste Woche wieder zurückkommen und kein einziges Wort darüber verloren wird. Und wir werden wieder im Dunkeln tappen und uns weiter unsere eigene Vorstellung von der Realität in Sunnydale machen.
Die Story um Spikes Chip lässt mich aber ehrlich gesagt auch relativ kalt. In früheren Staffel habe ich gehofft, dass das Ding irgendwann rauskommt. Aber was macht das jetzt? Ist doch egal. Spike hat jetzt eine Seele und wird nie wieder zu dem Bösewicht werden, der er war – Chip hin oder her.
Zu der Geschichte um Willow und Kennedy bleibt mir nicht viel mehr zu sagen, als dass ich sie recht kurzweilig fand und ich den beiden alles Gute wünsche. Ich glaube sie passen gut zusammen.
Der absolute Tiefpunkt der Folge ist die "Froschkönig-Szene". Um Himmels Willen. Willow wird durch einen Kuss zurückverwandelt. Mir wird schlecht. Darf das Niveau so tief sinken? Ich habe mir ja einige Zeit überlegt, wegen dieser Szene einen Wertungspunkt abzuziehen, habe es dann aber doch nicht getan.
Eine Bemerkung zum Schluss – Amy ist mittlerweile ja sehr, sehr mächtig. Sie kann sogar Personen in Sekundenbruchteilen durch die ganze Stadt teleportieren. Wir erinnern uns an Folge 6.21, in der Anya den anderen erklärt, dass Hexen sich nicht teleportieren können, sondern einige Zeit brauchen, bis sie zum Zielort geflogen sind...

Wertung: 8 Punkte

Peter meint:

Diese Episode bot gleich drei interessante Handlungsstränge. Willows Annäherung an Kennedy war ja schon angedeutet worden. Zunächst schien es, als sollte Willow einfach mal wieder etwas Glück in der Liebe haben, doch dann nahm die Sache mit ihrer Transformation eine mehr als überraschende Wende. Das führte dann neben verwirrenden Schnitten (mal sahen wir sie als Willow, mal als Warren) zu einem lang erwarteten Comeback: Amy, Amy, Amy!!! So begeistert ich von ihrem Auftritt war (ich hatte schon befürchtet, sie sei unwürdig unspektakulär aus der Serie ausgeschieden), die Auflösung gefiel mir nicht. Amy hat aus Neid Willow einen Fluch auferlegt?!? Ist sie böse oder nur zickig? Auch Willows Finale befriedigte mich nicht. Hätte sie Kennedy weggepustet, wäre das sehr krass und düster gewesen, aber so war es doch zu wirr und sülzig.
Sehr gut war das Comeback der Initiative. Der Chip ist mir ja schon immer ein Dorn im Auge gewesen. Jetzt steht er endlich mal wieder zur Debatte und man kann zumindest mal wieder hoffen, dass er entfernt wird. Die Rückkehr zum Stützpunkt inklusive Dämonenangriff im Dunkeln war nostalgisch und spannend.
Außerdem wurde die Frage geklärt, ob Giles noch lebt. Ich muss Kollege Jochen höchstes Lob zollen, der im Gegensatz zu mir die Hinweise sofort erkannte. Jetzt wissen wir also, dass es sich um einen bewussten Bluff der Macher handelte. Es ist zwar sehr unrealistisch, dass Giles „zufällig“ in all der Zeit nichts und niemanden berührt haben soll, aber das ist eben Serienlogik. Es spricht für die Serie, dass man den Tod eines solchen Sympathieträgers überhaupt für möglich hält. Auf jeden Fall kann man durchatmen, dass Giles noch unter uns weilt.
Die Episode war durchgehend unterhaltsam und hat in Sachen Spike sogar noch einen netten Cliffhanger zu bieten.

Wertung: 8 Punkte