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Episode 6.22:
Der Retter

(OT: Grave)

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Da waren's nur noch zwei Alles auf Anfang


Zur Folge



Jürgen Meisenzahl meint:

Zuerst möchte ich mich einmal über Pro Sieben beschweren, denn die haben sowohl im Internet, als auch im Videotext geschrieben, dass Andrew, Jonathan und Anya sterben, dies war (Gott sei Dank) nicht der Fall, da Willow bei diesem Ausgang der Folge niemals wieder ins Team integriert werden könnte.
Nun, Giles ist zurück und durch die Hexen von Devon mit "guter" Magie ausgestattet. Zwar
war es klar, dass er Willow nicht besiegen kann, doch als er sie kurzzeitig außer Gefecht setzte, herrschte dieses "Giles ist zurück, alles wird wieder Gut" Image. Da wurde zwar klar, wie der Clique Giles gefehlt hat, doch ich finde, es war ein wenig zu euphorisch. Aber egal, das fällt nicht so ins Gewicht. Was ich absolut lustig finde ist, dass Giles einen Lachkrampf bekommt, als Buffy erklärt, was in den letzten Monaten so vorgefallen ist – obwohl ich es eigentlich nicht so sehr lustig fand, wie Buffy alles erzählt hat, sondern ich musste über Rupert Giles lachen. Was erstaunlich war, ist, dass Buffy Giles fast alles anvertraut hat, bis auf die versuchte Vergewaltigung. Die Jägerin zeigt auch hier zum erstenmal, dass sie das Erlebnis während ihres Todes verarbeitet hat.
Giles ist natürlich nicht stark genug, um Willow lange in Schach zu halten. Schließlich kommt es zu einem atemberaubenden Zweikampf der beiden Kontrahenten, in dem erst beide
die Oberhand behalten und nur der Zauberladen darunter leiden muss. Als Buffy Giles rettet, wird klar, wer verlieren muss und als dann die Jägerin der Feuerkugel hinterher rennen muss, ist Willow mit Giles alleine (abgesehen Anya, doch die ist bewusstlos) im Zauberladen. Was auch heftig war: als beide Gegner erschöpft miteinander reden und Willow sich plötzlich wieder heilt. In diesem Moment tat Giles mir ziemlich Leid. Der ganze Kampf der beiden war
einfach genial gemacht, von Special Effects bis zu den Gesprächen zwischen drin, einfach alles perfekt umgesetzt. Jedenfalls verliert Giles und wird erst durch Willow gefoltert, bis diese ihm die Zauberenergie aussaugt. Der Ripper bleibt bewusstlos liegen und die Hexe ist nun so mächtig, dass sie das ganze Leid auf der Welt spürt. Und sie will das tun, was wohl jeder tun würde um die Welt vor ihrem Leid zu befreien, sie will sie auslöschen (Ich hoffe, dass ich nicht zu sarkastisch bin). Doch dies gelingt ihr nur mit Hilfe eines alten Satanstempel, den sie kurzer Hand einfach aus dem Erdboden zaubert. Sah zwar stark aus, wie der Tempel aus dem Boden hervor stieß, doch es war ein bisschen weit hergeholt.
Währenddessen kann Buffy, die der Feuerkugel bis auf den Friedhof gefolgt ist, im letzten Moment die anderen warnen. Das Resultat: Buffy und Dawn stürzen in ein Erdloch, Jonathan und Andrew können fliehen und Xander ist bewusstlos. Und dass die Schwestern in das Loch gestürzt sind, kann ich nur begrüßen, denn nur dort unten, eingeschlossen, ohne einer nahen Fluchtmöglichkeit müssen sie sich zusammen tun, und das geht nur, wenn sie ihre Differenzen ein für alle mal klären. Zwar fängt Dawn damit an, doch bevor die beiden sich zusammenraufen können taucht Anya auf, um sie vor dem drohenden Weltuntergang ("Der
wievielte Weltuntergang ist das eigentlich?" – "Der siebte, mindestens!") in Kenntnis zu setzen. Buffy will nun um jeden Preis da rauskommen, schafft es aber nicht. Doch Willow gibt ihr dennoch die Chance sich die Zeit bis zum Weltuntergang mit einem Kampf zu vertreiben. Erdmonster, ich muss schon sagen, eine coole Idee, oder sollte ich sagen eine erdige, greifen an und da passiert es; eine der großen Schlüsselszenen ereignet sich. Beim erstenmal fand ich es ein wenig theatralisch, doch beim zweiten Mal schauen empfand ich es als Schlüsselszene und wichtig: Buffy überreicht Dawn ihr Schwert und fragt: "Willst du mir helfen, Dawn?" Ich denke, dass dieser Satz im Verlauf der nächsten Staffel sehr wichtig ist. Gemeinsam kämpfen die beiden Schwestern wie Pech und Schwefel miteinander gegen die Monster. Und siehe da, sie gewinnen und die Welt ist auch nicht untergegangen. Daraufhin bricht Buffy in Tränen aus, Freudentränen, die nächste Schlüsselszene. Sie sagt wieder etwas sehr Wichtiges zu Dawn: "Die ganze Zeit wollte ich dich vor der Welt beschützen, doch jetzt will ich sie dir zeigen!" Endlich kam es zu dem Gespräch der Schwestern, das wir schon seit Wochen herbei gesehnt haben. Jetzt war es endlich da, doch es wurde kein Porzellan geworfen, wie Xyruss meinte, dass das mal passieren sollte, nein, bei der Versöhnung der Jägerin müssen gleich die Köpfe rollen! Gemeinsam schaffen die beiden es dann auch aus dem Loch zu klettern und Buffy fängt gleich an Dawn die Welt zu zeigen. Für mich war das der schönste und beruhigendste Moment der ganzen Staffel. Buffy und Dawn haben sich wieder versöhnt und Buffy liebt das Leben wieder. Mich würde es nicht wundern, wenn die Summers-Schwestern bei der nächsten Folge, also der ersten der siebten Staffel, zusammen auf Streife gehen würden.
Der deutsche Titel ist "DER RETTER", gefällt mir auch besser als der englische, doch wer ist der Retter? Anfangs dachte ich, es wäre Giles, aber seid ehrlich, mit Xander hätte wohl keiner gerechnet. Und warum auch, er wurde und hat sich auch selber als Trottel deklassiert und beim zweiten Mal Gucken verstand ich auch warum: Xander wurde als Hofclown in der gesamten Staffel niedergemacht und er hat auch jede Menge Mist gebaut, doch das Ausschlaggebende war wohl Warrens Attentat. Xander hatte deswegen Schuldgefühle und wurde deshalb, als er das Gespräch Buffys und Anyas hörte, von einem Geistesblitz durchfahren: Willow will die Welt vernichten, keiner mit übernatürlichen Kräften kann sie aufhalten und wenn schon – ich bin eh der Einzige, der noch nicht außer Gefecht gesetzt wurde. Xander kapierte, dass er der Einzige war, der Willow jetzt noch aufhalten konnte und von dem Willen getrieben alles wieder gut zu machen stellt er sich Willow in den Weg und kann an ihr Herz, das durch Giles Zauberenergie frei gelegt wurde, appellieren und bringt ihre Menschlichkeit hervor. Dank Xander hört Willow auf die Welt zu zerstören. Der echte Schmerz kommt wieder in ihr hoch und Xander schließt sie in die Arme, ein Happy End der anderen Art (Schlüsselszene!). Natürlich kann auch der Satz, den er zu Buffy in Folge 6.19 kurz vor Taras Tod sagte, ausschlaggebend sein ("Ohne dich und Will, da könnte ich einfach nicht leben").
Der verletzte Giles wird nach Xanders Heldentat, die ihm hoffentlich nicht zu Kopf steigt, von Anya zu Arzt gebracht. Hoffentlich bleibt er, was ich auch glaube ("Ich hätte niemals weggehen dürfen!"), uns in der siebten Staffel erhalten.
Die übrigen Nerds sind derweil auf dem Weg nach Mexiko und sind wohl bei einem "echten Menschenfreund" gelandet, der sie nach Mexiko mit nimmt.
Währenddessen irgendwo in Afrika: In mörderischen Kämpfen übersteht Spike die Prüfungen, damit er seinen Chip los wird. Als er die Prüfungen überstanden hat, richtet er sich mit seiner letzten Kraft auf um sein Geschenk in Würde aufzunehmen. Doch wer hätte das gedacht? Ich habe mir den Kopf darüber zerbrochen, wie der Dämon es schaffen würde Spikes Chip zu entfernen, doch siehe da, das hat der Dämon auch gar nicht vor. Spike hat im Grunde um etwas gekämpft, was er nicht bekommen kann, eine sinnlose Sache sozusagen. Und er bekommt wohl das Letzte, was er haben wollte. Jetzt ist Spike nicht nur zahnlos und harmlos sondern hat auch noch eine Seele (Schlüsselszene!). Ha ha, kann ich da nur sagen. Das Leben ist halt voller Ironie und Schicksalsschlägen. Was auch interessant ist, ich schrieb in der Bewertung zu 6.19 („Warrens Rache“), dass Spike entweder Vampir oder Mensch werden muss, na ja mit Mensch war ich gar nicht soweit weg.
Was will man noch groß über diese Episode sagen außer, dass sie 9 Punkte verdient hat? Nun, sie war mehr als nur perfekt, zwar gab es schon bessere Folgen, doch war es eine der besten Folgen der ganzen Staffel, denn es war einfach alles dabei, was eine gute BtVS-Folge braucht, Spannung, jede Menge Action, Witz, Gefühl etc.
Ich freue mich schon richtig auf die nächste Staffel, denn da erwartet uns ja einiges. Zum Beispiel: Wie geht es mit Willow weiter? Schließlich ist ihr Strafregister ziemlich groß (Mord, Einbruch in eine Polizeiwache, die "Entführung" eines Trucks und vieles mehr). Ich bin wirklich gespannt, ob das noch ein gutes Ende nehmen wird. Oder wie geht es bei Anya und Xander weiter, schließlich dürfte sie nach der Heldentat ihres "Beinahe-Ehemanns" schwer beeindruckt sein. Was auch interessant werden wird, ist wie Spike mit seiner Seele zurecht kommt. Ich hoffe bloß, dass sein Charakter nicht total vesaut wird. Aber all dies kann nur die Zukunft zeigen!

Wertung: 9 Punkte

Hanna meint:

Das war also das große Finale. Ich muss sagen, ich fand es wirklich spitze. In dieser Folge hat es eigentlich nur positive Wendungen gegeben. Schon einmal toll, dass Giles wieder hier ist. Seine Abreise war für die Serie ein ziemlicher Verlust, weil ich finde, dass das ganze Chaos erst anfing, nachdem Giles weg war. Es war Wahnsinn, wie er auf Buffys Erzählungen reagierte. Die anderen haben sie doch nur noch mehr mit ihrer Mitleidstour runtergezogen. Giles fängt einfach zu lachen an. Das war echt super. Nun sieht Buffy die Dinge hoffentlich mal auch etwas lockerer.
Ich hatte schon Angst, Giles würde in dieser Folge sterben, nach dem, was Anya so gesagt hat, aber ich hoffe, er wird in der 7. Staffel wieder ein festes Mitglied des Jägerteams.
Die nächste wichtige Person in dieser Folge war natürlich Xander. Stellt sich da einfach vor Willow und erzählt da einer wild gewordenen Hexe: "Ich liebe dich." Das war einfach super. Ich finde es echt superschön, dass es nicht irgendein anderer aus dem Team oder vielleicht sogar ein Fremder mit Gewalt geschafft hat Willow wieder zur Vernunft zu bringen, sondern ausgerechnet ihr bester Freund mit den so einfachen und doch wichtigen drei Worten und ein paar schönen Kindergartenzeiterinnerungen. Auch wie Anya geschaut hat, nachdem Giles ihr gesagt hat, dass ihr Xander die Welt gerettet hat, war total lieb. So richtig stolz schien sie auf ihren Ex-Ehemann zu sein, wo sie doch dachte, dass Xander wirklich nichts geregelt bekommt. Ich frage mich jetzt bloß, wie es mit Willow weitergeht. Sie kann doch jetzt nicht wieder einfach zum normalen Leben übergehen. Schließlich hat sie einen Menschen getötet.
So schön die Folge auch war, die Unterhaltung zwischen Buffy und Dawn war etwas zu dick aufgetragen. Aber da man ja bei der Xander-Willow-Szene davor schon einmal zu weinen angefangen hatte, konnte man das ja jetzt einfach fortsetzen. Super finde ich allerdings, dass Dawn diesmal mitgekämpft hat. Sie ist jetzt schließlich wirklich nicht mehr das kleine Mädchen, auf das man die ganze Zeit aufpassen muss, sondern ist jetzt auch in der Lage sich selber zu wehren. Das finde ich echt super!
Der wirkliche Hammer kam allerdings erst zum Schluss. Dass Willow nicht die Welt zerstörte, überraschte mich nicht, dass Spike dagegen eine Seele bekommt, total. Damit hätte ich nie gerechnet. Bin ja mal gespannt, was er damit anfängt.
Insgesamt war diese Folge wirklich noch ein schöner Abschluss einer mittelmäßigen Staffel. Mit Giles konnte ich lachen, mit Willow-Xander bzw. Buffy-Dawn konnte ich weinen und von Spike konnte ich mich schockieren lassen. Da hat wirklich nichts gefehlt. Ich kann die nächste Staffel wirklich kaum erwarten!!!

Wertung: 10 Punkte

Spikegirl14 meint:

Das war einfach absolut spitzenmäßig genial!!!! Alles,
einfach alles wendet sich zum Guten!!!! Buffy will Dawn nicht mehr nur beschützen, sondern ihr die Welt öffnen, Xander konnte Willow von ihrem Trip runterholen, womit er, so glaube ich, wieder Pluspunkte bei Anya machen konnte und sie sich (so hoffe ich) wieder versöhnen, Giles ist zurückgekehrt und SPIKE HAT SEINE SEELE WIEDER!!!!!!! Der absolute Hammer, wenn ihr mich fragt!!!!!!!

Wertung: 10 Punkte

Buffyfan Nr. 1 meint:

Also, im Großen und Ganzen fand ich die letzte Folge sehr gut.
Besonders gefallen hat mir, dass mal nicht Buffy die Welt
gerettet hat, sondern Xander. Außerdem hat Dawn in dieser
Folge das erste Mal gezeigt, was sie drauf hat.
Insgesamt hätte ich es mir vielleicht etwas spannender
vorstellen können, aber es war okay und ich freu mich schon
auf die nächste Staffel.

Wertung: 9 Punkte

PanaChrista meint:

Die Folge war so toll und spannend, dass ich am laufenden
Band auf der Couch rumgerutscht bin!

Wertung: 10 Punkte

Patrick meint:

Eine unheilvolle Macht wurde entfesselt, Schwarze Magie wird unerlaubt angewandt, in Sunnydale bahnt sich eine Katastrophe an und all das mündet unweigerlich ins Ende der Welt. So sieht es also aus zu Beginn dieser Episode und schnell wird man feststellen, dass hier nichts wirklich Neues präsentiert wird. Die Phrase mit dem Untergang der Erde und aller auf ihr lebenden Menschen wirkt auch in der einstmals so innovativen Serie abgedroschen.
Doch scheinen sich die Macher der Serie dessen wohl bewusst zu sein: Denn mit dem Thema wird auf vielfältige Weise gespielt – so werden wir mit einer rasenden Willow konfrontiert, die ihren Schmerz über all das Leid, das auf unserem Planeten herrscht, dadurch loswerden will, dass sie gleich die ganze Erde entvölkert. Die Motivation, die Willow zu ihrem Handeln treibt, ist einzigartig. Sie will keine Kontrolle über die Menschen, sie will keine Herrschaft ausüben oder irgendwelche alten Dämonen aus einer anderen Dimension hierher holen. Nein, sie will in gewisser Weise die Erde und alle Menschen „heilen“, indem sie das Übel bei der Wurzel packt. Zugegeben, eine radikale Lösung. Doch macht ihr Handeln auch einen Moment nachdenklich in Bezug auf die Situation, in der sich die Menschheit tagein, tagaus befindet. Man denke an all die Konflikte, die Furcht vor Kriegen, die gegenseitigen Bedrohungen... Sicherlich ist in Willows Handeln auch ein kleiner Wink mit dem Zaunpfahl zu sehen – ein jeder von uns kann sich dazu seine eigenen Gedanken machen.
Üblicherweise hätte Buffy das Ende der Welt verhindern sollen. Doch Whedon hält sie dieses Mal heraus, indem er sie und Dawn in einen mehr oder weniger aussichtslosen Kampf schickt. In meinen Augen ist dies ein gelungener Schachzug. Auf dem Gipfel der Ausweglosigkeit, einer schier unendlichen Schar an Feinden gegenüber, stellen sich die Summers-Schwestern ihren Gegner Seite an Seite entgegen. Erstmals greift Dawn aktiv ins Geschehen ein – und aus der kleinen „Dawnie“ wird eine weitere schlagkräftige Kämpferin für das Gute, was Whedon und seiner Crew sicherlich die eine oder andere Hintertür offen lässt für eine post-„SMG-Zeit. Außerdem kann man in diesem Moment einen Schlussstrich ziehen unter die leidige Phase des Auseinandergehens und neuen Annäherns der beiden Schwestern. Die gegenseitige Akzeptanz ist gegeben, man vertraut sich wieder und steht füreinander ein – und was das Schönste ist, beide überleben.
Da Buffy Willow nicht stoppen kann, muss es jemand anderes tun. Wer hätte angesichts des trügerischen Titels „Der Retter“ anfangs nicht auf Giles getippt? Doch dieser war schnell außen vor, auch wenn er am Ende der Folge verlauten ließ, dass alles, was geschehen war, von ihm genauso geplant war. (Hält man sich vor Augen, wie er – geschlagen – am Boden lag und auf seinen Tod wartete, mag man ihm das kaum glauben. Doch dazu weiter unten mehr.) Der Retter musste also jemand anderes sein. Und da wurde Xander ins Spiel gebracht. Ich finde, dies war eine gute Entscheidung. Für Xander ist in dieser Staffel kaum etwas rund gelaufen. Er ist ständig auf die Nase gefallen und hat so ziemlich alles, was er angepackt hat, deutlich in den Sand gesetzt. Bräuchte man einen Anti-Helden in Staffel 6, so böte sich keiner besser an als Mr. Harris. Und was macht er nun? Er stellt sich Willow entgegen und rettet damit allen Menschen das Leben. Ob es nun ein Handeln war, das aus einem neuerlichen völligen Blackout entstanden ist (Wer will sich schon einer Hexe in den Weg stellen?), ob er es wohl durchdacht hatte oder ob es nur ein Tun war, das seiner tiefen Zuneigung zu Willow entsprungen ist – Xander macht zum ersten Mal seit langer Zeit wieder etwas richtig und ist allen um ihn herum von großem Nutzen. Dies wird wohl auch Anya eingestehen. Dieses Mal kann sie ihm nichts vorhalten, wir alle müssen vor ihm, seinem Mut (sofern dieser wirklich eine Rolle gespielt hat) und seinem Handeln den Hut ziehen. Es bleibt abzuwarten, was sich aus der letzten gemeinsamen Szene von Willow und Xander noch entwickelt.
Soweit die interessanten Gesichtspunkte dieser Folge. Inhaltlich weiß sie mir durchaus zu gefallen, schließlich haben wir auch so etwas wie einen Cliffhanger vor uns: Willow, die gnadenlos gemordet hat, liegt in Xanders Armen und heult... die Clique ist zu keinem versöhnlichen Schlussbild versammelt, sondern über ganz Sunnydale verstreut... und zu allem Überfluss hat Spike seine Seele zurückbekommen (so ist das eben, wenn man sich nicht ordentlich ausdrücken kann... von wegen „wieder zu dem werden, was er mal war“). Viele Fragen sind also offen geblieben – und beim Zuschauer stellt sich Vorfreude auf die kommende Staffel ein.
Gibt es auch etwas anzukreiden an dieser Episode? Leider ja. Ich hatte bereits die Unglaubwürdigkeit von Giles’ Auftreten genannt. In meinen Augen war das einfach zu schlampig inszeniert. Ebenso die Sache mit dem versunkenen Altar. Der steckt seit dem großen Erdbeben aus des Meisters Zeiten im Boden und in dieser Folge geht man mal so eben dorthin und lässt ihn auftauchen. Schließlich Xanders Appell an Willow und seine unbändige Kraft, mit der er Willows Zaubern widerstehen kann, bis diese keine Energie mehr hat. Alles in allem wird hier der „Deus-Ex-Machina“-Faktor doch ein wenig überstrapaziert.
Letztlich jedoch bleibt uns eine recht ordentliche Folge, die noch einmal die Lächerlichkeit des Trios unterstreicht, indem sie Jonathan und Andrew zu unwichtigen Randfiguren abstempelt, die mit ihrer völlig überstürzten Flucht (zu Fuß nach Mexiko) einen mehr als unspektakulären Abgang haben.

Wertung: 8 Punkte

Jochen meint:

Ich habe mir mit dem Kommentieren dieser Episode extra Zeit gelassen, damit die Wertung nicht zu sehr von meiner Enttäuschung in den Keller gedrückt wird, aber auch das Warten hat nicht viel gebracht. Im Gegensatz zu "The Gift" (5.22), bei der die Folge nach einiger Zeit in meiner Gunst stark anstieg, vermag das "Der Retter" leider nicht zu schaffen.

"Der Retter" – ich muss sagen, dass ich von diesem Titel begeistert bin. Oft schon habe ich mich über die furchtbaren deutschen Übersetzungen geärgert, aber diesmal muss man den Verantwortlichen der Synchro wirklich ein Lob aussprechen. Endlich einmal keine Spoiler im Titel, nur um Zuschauer vor den Fernseher zu locken (Tod einer Mutter, Warrens Rache) und auch keine völlige Sinnentstellung. Der Zuschauer wird sehr geschickt auf eine falsche Fährte gelockt, denn nicht Giles ist der Retter, wie man nach seinem starken Auftritt am Ende der letzten Folge vermuten musste, sondern Xander.
Allerdings ist das auch mein Hauptkritikpunkt an der Folge. Nichts gegen Xander, er ist einer meiner Lieblingscharaktere der Serie, aber dass er im Alleingang die Welt retten darf – das geht nun wirklich nicht. Schließlich ist immer noch Buffy die Titelheldin. Es ist immer schön zu sehen, wenn Mr. Harris über sich hinauswächst, wie beispielsweise in "The Zeppo", aber bei der Rettung der Welt darf er meiner Meinung nach höchstens ein Helfer sein. Andererseits – in dieser Staffel war ja vieles anders, unter anderem stand Buffy mehr neben sich, als gut für sie (und den Zuschauer) war und der Endgegner war eigentlich ein Mitglied des Teams. So gesehen fällt auch ein Finale, bei dem die Heldin in einem Loch sitzt, während das schwächste Glied im Team, nämlich der einzige ohne Superkräfte, die Apokalypse verhindert, nicht sonderlich aus dem Rahmen. Wie dem auch sei – vielleicht ist so was ja dramaturgisch wertvoll, MIR hat es jedenfalls nicht gefallen. Ich wollte einen coolen Auftritt des Ripper haben, der Willow so richtig fertig macht. Aber was habe ich stattdessen gekriegt? Eine paar liebe Worte von Xander und die Erwähnung eines gelben Filzstiftes, den Willow in der ersten Klasse zerbrochen hat (hat das irgend jemand verstanden??), vollbringen das, was die mächtigsten Zauber nicht schaffen – Willow wird wieder die alte. Also bitte – so was ist doch kein Finale! So was ist einfach nur lächerlich. Das wäre vielleicht ein tolles Ende für eine stinknormale Folge, in der Willow sich mit Xander wegen einer Nichtigkeit verkracht hat, aber nicht für die Finalfolge einer Staffel. Ich kann es einfach nicht begreifen.
Aber abgesehen davon, dass sie Szene als Showdown nichts taugt, so ist sie doch wichtiger Wegbereiter für mögliche Handlungen in der nächsten Staffel. Zum einen ist Anyas Bewunderung für Xanders Tat nicht zu übersehen. Es wäre durchaus denkbar, dass sich das als der Strohhalm erweist, den die Beziehung der Beiden so dringend braucht. Ich persönlich würde eine Reunion ja sehr begrüßen ;-)
Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, ob Xanders Worte und Beweggründe beim Gespräch mit Willow Berechnung, oder einfach nur die pure Wahrheit sind. Ich vermute ja stark, dass letzteres der Fall war, denn Xanders Entschluss zu Willow zu eilen (woher wusste er eigentlich wo Willow war und wie kam er so schnell dorthin?), um sie zu stoppen, kommt sehr spontan. Er hat gar nicht die Zeit, sich eine Taktik zu überlegen. Ich denke, er tut tatsächlich das, was er auch Willow sagt. Er denkt, das Ende der Welt sei nun endgültig da und da will er bei der einzigen Person sein, die er über alles liebt – auch wenn die eigentlich diejenige ist, die für seinen Untergang sorgen wird. Falls das wirklich zutrifft, dann ist die Szene zwischen Xander und Willow plötzlich ganz anders zu bewerten. Dann steht nämlich nicht mehr nur das finale "Gefecht" im Vordergrund, sondern auch Xanders Liebe zu Willow und ihre zu ihm. Allerdings würde das auch das Aus für meine Hoffnungen bezüglich Xander und Anya bedeuten, denn er denkt anscheinend keinen Moment daran, seine letzten Minuten mit der Frau zu verbringen, die er noch vor kurzem heiraten wollte.
Was dieses Thema angeht, muss ich sagen, dass ich schon sehr gespannt auf die nächste Staffel bin. Außerdem wird es sehr interessant werden, zu sehen, wie die Autoren es schaffen werden, Willow wieder zu resozialisieren. Sie hat einen Menschen auf bestialische Weise umgebracht, sie hat fast alle ihre Freunde schwer verletzt, sie hätte beinahe die ganze Welt vernichtet - da kommt sowohl auf Willows Freunde, aber natürlich vor allem auf sie selbst eine sehr, sehr schwere Zeit zu. Wir kennen ja Willow und wissen, wie sensibel sie eigentlich ist. Es bleibt nur zu hoffen, dass uns das nicht noch eine Depri-Staffel beschert. Noch mal 22 Folgen ertrage ich das nicht.
Und dass Spike jetzt, in bester Angelmanier (oder sollte man es nicht ehrlicherweise schlechter Abklatsch nennen?), plötzlich wieder eine Seele hat, lässt mich auch nicht gerade vor Begeisterung aufschreien.

Wertung: 7 Punkte

Peter meint:

Soll keiner behaupten, Whedon hätte nicht immer Überraschungen zu bieten... Bahnbrechendes wird zwar seltener, je länger die Serie läuft, aber immer wieder wird man auf falsche Fährten gelockt. Aber der Reihe nach: Es gab schöne Szenen bei der überfälligen Reunion von Buffy und Giles, z.T. auch von Anya und Giles. Den Lachkrampf Giles’, als er auf den neuesten Stand gebracht wurde, konnte ich nicht nachvollziehen. Interessant war, dass auch Giles die Antwort schuldig blieb, was Buffys zweites Leben für einen Sinn habe.
Im Folgenden gab es mehr von „Carrie-Willow“. Als Naturgewalt war sie cool, aber doch eine Spur zu geschwätzig. Die Szene, als Willow Giles folterte, erinnerte positiv an Angels Missetaten in 2.22. Willows Feuerkugel vermochte nicht ganz zu überzeugen. Sie kann zwei Lebewesen irgendwo in der Stadt orten und ansteuern, aber wenn man zur Seite springt, schlägt sie in den Boden ein?!? Dass die Welt (wieder mal) kurz vor dem Untergang stand, war dann reichlich überzogen. Mir gefiel aber sowohl Giles’ kluge Vorgehensweise, als auch die verblüffende Wendung, dass letztlich Xander den Endgegner ausschaltete. So machte das ewige Auf-Xander-Rumhacken inklusive Selbstkritik endlich einen Sinn. Man ging automatisch davon aus, dass Buffy es schon richten würde. Geschickt gemacht. Zudem fand ich es auch angemessen, dass die Freundschaft von Willow und Xander, die bekanntlich aus der Zeit lang vor Episode 1.1 stammt hier zentral wurde. Es wäre sicher mit einmal weniger „Ich liebe dich“ gegangen, aber letztlich fand ich die Szene gut.
Im Erdloch wurde Buffy nach gemeinsamen Kampf gegen Willows Erdmonster endlich klar, wie mies sie mit Dawn umgegangen war. Irgendwie schien mir das sehr abrupt, aber man hatte lange darauf gewartet. Das insgesamt doch etwas dick aufgetragene Happyend, das zumindest die Sorge beseitigte, Giles werde das Zeitliche segnen, wurde von Spikes Verwandlung unterbrochen. Ich war enttäuscht, dass nun auch die letzte Chance auf den alten Spike (immerhin mein damaliger Lieblingscharakter) dahin ist. Ich frage mich auch, warum wir einen zweiten Angel brauchen. Andererseits: Welchen Unterschied soll es eigentlich bei Spike machen, wenn er eine Seele bekommt? Er war doch ohnehin immer schon am Jammern... Immerhin sah ich diese Wendung nicht kommen und so stellte sie als Überraschungsmoment einen recht guten Abschluss dar. Allerdings will man bei einem Cliffhanger normalerweise unbedingt wissen, wie es weitergeht. Ich bin an Willow und den anderen sehr interessiert, aber von diesem Spike habe ich erst einmal genug.
Insgesamt eine sehr ordentliche Episode, wenn auch als Seasonfinale keine Sensation.


Wertung: 8 Punkte