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Episode 6.18:
Im Chaos der Gefühle

(OT: Entropy)

6x17 6x19
Zwei Welten Warrens Rache


Zur Folge



Xyruss meint:

Schon der Titel lässt wieder einige negative Vermutungen zu, besonders bezüglich Buffy selbst. Sie hatte ja nun wahrlich genug Durcheinander in ihrem Gefühlsleben. Doch glücklicherweise sah ich mich darin getäuscht, es wurde eine richtig gute Folge.
Die Nerds treiben den Mainstream durch eine Jagd mit Motorbikes auf Vampire voran. Abgesehen von der Lächerlichkeit, der sie sich aussetzen, mit ihren angebauten Speeren auf Vampirjagd zu gehen, wird ziemlich bald klar, dass diese vermeintliche Jagd nicht gegen die Vampire gerichtet ist, sondern dass sie einzig auf eine silberne Platte aus sind, die später zur Identifizierung auf einer alten Karte benutzt wird. Das Unklare daran ist die generelle Verwendung dieser Platte... es scheint nichts weiter als eine Lupe benötigt worden zu sein. Ich fand das zugegebenermaßen etwas billig. Und für den Mainstream, so er denn überhaupt so deutlich existiert, war es das. Zwei kleine Szenen, die wieder nur Bruchstücke von dem großen "Plan" erraten lassen.
Die Folge dreht sich in der Hauptsache um Xander und Anya. Nachdem man eine Folge zur Verdauung hatte, treffen die beiden erstmals in Xanders Wohnung zusammen. Zwar ist mir unklar, woher Xander die Zuversicht nimmt, nach dem Schock einfach so wieder mit Anya zusammenzukommen. Nach einem ziemlich emotionalen Gespräch zwischen beiden, das relativ stark übertrieben wurde, bemerkt man den Zweck und die Hauptsache dieser Folge ... Anya ist wieder ein Rachedämon. Und in dieser Eigenschaft will sie sich vordergründig an Xander rächen. Leider klappt das nicht so, wie sie will, denn sie kann nicht eigennützig ihre Kräfte einsetzen. Also fragt sie alle ihre Freunde, um sie zu einem Wunsch zu überreden, doch keiner lässt sich dazu hinreißen, nicht einmal Dawn, die ich zuerst der Unvorsichtigkeit zollen wollte. Doch sie reißt sich zusammen, will scheinbar gar keine Wünsche mehr äußern. Um ihren Frust zu besiegen, spricht Anya in der Magic Box mit Spike. Beide haben in etwa dieselben Probleme, und beide finden in dem anderen einen verwandten Geist. Nach einigen Dutzend wehleidigen Worten und einer Flasche Whiskey landen die beiden beim Sex auf dem Tisch. An sich nichts Verwerfliches - da Anya jetzt wieder solo ist ... das sollte man dabei im Kopf behalten.
Unfreiwillig treiben die Nerds diese Folge zum Höhepunkt, indem Buffy ihre Überwachungskameras entdeckt und Willow dann das System anzapft. Doch das entstehende Bild von den beiden auf dem Tisch sorgt für Xanders Ausraster. Er rennt zur Magic Box und macht Anya eine Szene. Und genau das ist der geniale Höhepunkt dieser Folge. Während seiner unberechtigten Hasstirade auf Anya beleidigt er auch Buffy, die ihm nachgelaufen ist, und bringt so Spikes Druckmittel, nämlich Buffys Liaison mit ihm, zum Platzen. Buffy wird nur am Rande getroffen, denn vorher hat sie es schon Dawn erzählt, und somit ihre Seele schon befreit. Am besten hier jedoch Anyas Schuldgefühle. Erst jetzt, nach ihrer Affäre mit Spike, kann ein Neubeginn der Beziehung erfolgen. Beide haben große Schuld auf sich geladen, und selbst Xander wird trotz seiner Enttäuschung feststellen, das die beiden in etwa gleich Schuld gewesen sind. Wenn sie dann miteinander abrechnen, kann es wieder auf ehrliche Weise weitergehen. Doch aufgrund der Enttäuschung und der Gefühle von Anya kommt sie nicht zu dem vermeintlichen Ziel ... Spike wünscht sich am Ende das, was sie sich die ganze Zeit gewünscht hat ... und sie blockt sofort ab. Anya hat sich wieder besonnen, und beginnt wieder klar zu denken.
Buffy sieht sich in dieser Folge erneut mit zwei wesentlichen Dingen konfrontiert ... zum einen Spike, der ihr wieder einmal klarmachen will, dass er der weltbeste Hengst auf der Welt ist. Und zum anderen Dawn. Besonders dieser Nebenstream hat mir sehr gut gefallen, denn endlich zeigt sich ein geschwisterliches Verhältnis zwischen den beiden. Erst der gemeinsame "Spaziergang" durch die Stadt, bei dem ein sehr verständnisvolles und erwachsenes Gespräch zwischen den beiden stattfindet, und dann das gemeinsame Gespräch im Garten. Beim Spaziergang wurde das erste Mal eine gewisse "Harmonie" zwischen den beiden deutlich, als sie sich trotz ihrer Fehler gemeinsam über Dawns Probleme unterhalten. Buffy zeigt das erste Mal richtiges Interesse und Verständnis für Dawn und benimmt sich wie eine große Schwester, Probleme werden gemeinsam gelöst. Und Dawn gibt im Gegenzug der labilen Buffy nach, indem sie die "gequälten" Welpen anschauen geht ... sie mag es nicht, aber Buffy erinnert es an die schöne alte Zeit. Auch kurz darauf in der Küche kommt es zu einer Aussprache, die zwar etwas hektisch geführt wird, aber letztendlich doch eine rein familiäre Basis darstellt. Buffy will mit Dawn das Wochenende verbringen, doch diese will ihre Schwester auf die Jagd begleiten. Abgesehen davon, das Dawn leider noch keine Kampfsportausbildung erhielt, hält es Buffy für ein zu großes Risiko. Meiner Meinung nach hat allerdings Dawn recht, dass sie als Schwester der Jägerin auf jeden Fall in der Schusslinie ist. Sie sollte Kampferfahrung lernen, sowohl durch normales Training als auch während der Jagd.
Die entscheidenste Szene ist aber im Garten. Buffy erzählt Dawn von Spike, und zwar auf nüchterne Art und Weise. Dawn hat durch diese Szene zwei wichtige Punkte gewonnen. Zuerst wird sie als Schwester akzeptiert und verhält sich auch so (sie geht Buffy nach und erkennt deren Schock), und dann wird sie das erste Mal seit langem mit einem Respekt und einer Selbstverständlichkeit behandelt, die sie schon lange gebraucht hat. Dawn ist eine Schwester, eine sehr persönliche Freundin, die auch für Buffy eine große Hilfe sein kann. Buffy hat hier den ersten Schritt dazu getan, Dawn mit der Achtung zu behandeln, die ihrer Schwester zusteht.
Zwei Kleinigkeiten finde ich schwierig zu verstehen. Das Erste: warum ist Dawn so vorsichtig, was das Wünschen angeht. Schließlich ist Anya ja kein Rachedämon mehr, und von jetzt ab generell auf Wünsche zu verzichten ist reichlich viel verlangt für die Kleine. Sie ist ein Teenager, sie muss ihrer Schwester und ihren Freunden doch ihre Wünsche offenbaren dürfen. Und der zweite Punkt, warum ist Buffys Verrat aus der vorigen Folge so schnell vergessen? Okay, wir nähern uns dem Ende und können uns nicht groß mit solchen Dingen rumplagen, doch so einfach über die "falsche" Entscheidung von Buffy hinweggehen? Allerdings bin ich so ganz zufrieden damit, denn dieses Verhältnis der Geschwister finde ich einfach super.
Die Beziehung zwischen Tara und Willow ist jetzt auch wieder intakt, und da bin ich richtig glücklich drüber ... die beiden gehören einfach zusammen. Allerdings wird Willow jetzt erst recht eine schwere Zeit zu durchstehen haben, denn mit Tara hat sie eine Hexe in unmittelbarer Umgebung... die Versuchung wird wiederkehren. Und dass Tara Willow jetzt eine zweite Chance gibt, ist kein Freibrief für diese. Zwar will Tara die Beziehung ebenso sehr wie Willow, doch wie sie so richtig sagte, das Vertrauen muss erst wieder aufgebaut werden. Für meine Begriffe ist Taras Weg allerdings okay, denn bislang hat Willow das Vertrauen gerechtfertigt. Die letzte Szene war wunderschön ... als Tara ins Zimmer kam und diesen Monolog sagte, wollte ich nicht weiterschauen ... es schien eine neue Trennung stattzufinden. Doch wie Willow brauchte ich eine Sekunde, um Taras letzte Worte zu begreifen: "können wir das nicht überspringen? Kannst du mich nicht einfach küssen?" ... Genial.
Die Folge ist an sich sehr gut gelungen, verdient auf jeden Fall die neun. Abzüge gibt es nur für die Zuteilung der Zeiten. Anyas Suche nach Wunschpartnern ist durchaus lustig und auch sehr informativ, aber leider etwas zu lang. Ebenso kommt der Mainstream etwas zu kurz ... es sind nur noch drei Folgen, und noch immer ist nicht mal der Hauch eines Endgegners vorhanden. Falls es die Nerds sein sollten, dann danke ;-(. Ansonsten war die Folge klasse, doch durch die unterschiedliche Gewichtung wirken einige Teile zu lang (auch die Szene im Zauberladen) und andere zu kurz (Das Gespräch im Garten). Es fehlte ganz wenig an der Höchstnote, es war eine durch und durch sehr gute Folge mit kleinen Schwächen.

Wertung: 9 Punkte

Peter meint:

Der Teaser endete mit Anyas Wiederauftauchen, der traditionelle Friedhofseinstieg zuvor diente lediglich einer neuen Buffy-Spike-Diskussion über ihre Heimlichtuerei. Eine reine Beziehungsepisode schien sich abzuzeichnen. Einzig die Ungewissheit, ob Anya wieder Dämon war, bot hier eine Alternative. Vielleicht hatte sie ja „nur“ vor sie sich an ihm rächen.
Die Episode brachte uns nicht voran. Das ist so kurz vor dem Staffelende immer unbefriedigend. Zwar hatten die drei Nerds wieder einen Auftritt und durften einen nahenden „großen Tag“ andeuten, aber letztlich gab es auch auf diesem Gebiet keine neuen Erkenntnisse. Ansonsten wurde zwar einiges thematisiert, aber weder war es besonders unterhaltsam, noch brachte es irgendwelche Fortschritte. Buffys Versuche sich mit Dawn zu beschäftigen wirkten immer noch künstlich und hilflos. Besser war allerdings das spätere Gespräch im Garten.
Anyas tiefe Kränkung wurde typischerweise eher slapstick-artig verarbeitet, als sie jemanden suchte, der für sie Xander verfluchen sollte. (Warum konnte Halfrek das nicht machen?) Dass Anya wieder ein Dämon zu sein scheint, beeindruckte mich erstaunlich wenig. Sie war inzwischen zu menschlich geworden, um noch einmal eine ernsthaft böse Richtung einzuschlagen. Diese Vermutung bestätigte sich zumindest in dieser Episode voll und ganz.
Erst im Gespräch mit Spike wurde ein ernsterer Takt angeschlagen. Leider endete das Ganze im Knalleffekt, den alle per Videoübertragung mitverfolgen konnten. Die anschließende Konfrontation ließ mal wieder alle als Verlierer zurück, ein typisches Merkmal der Staffel. Dass Willow und Tara eine (vorläufige?) Reunion gegönnt wurde, sollte wohl eher als Hoffnungsschimmer dienen.
Nach der letzten düsteren Episode hatte ich mich auf eine interessante und tiefgehende Klärung vieler Probleme gehofft, statt dessen war die Folge verschenkt. Und diesmal freue ich mich nicht besonders auf die nächste. Wenn wenigstens eine wirkliche Bedrohung da wäre, die das Team notgedrungen wieder zusammenschweißen müsste...

Wertung: 6 Punkte

Jürgen Meisenzahl meint:

Nachdem ich diese Folge gesehen hatte, wusste ich, dass es doch besser war, dass die Hochzeit von Anya und Xander geplatzt war.
Ich meine, Anya hätte, wenn sie wirklich so viel für ihn empfindet, erkennen müssen, wie sehr es ihm Leid tut, wie sehr er sich Vorwürfe macht, doch sie denkt nur an sich und ihre Rache. Und so finde ich, dass es ihr am Ende Recht geschieht, als sie ganz alleine und verlassen vor dem Zauberladen steht. Im Grunde hatte Xander Recht die Hochzeit platzen zu lassen, denn erstens waren sie beide noch nicht so weit und zweitens ist Anya mehr Rachedämonin als Mensch (was auch ihre Rückverwandlung in einen Dämon bestätigt). Was man zu der neuen (alten) Anya noch sagen kann ist, dass sie sich als Dämon ziemlich trottelig anstellt. Ich weiß nun aber leider nicht, ob das nur wegen dem Menschendasein so ist oder ob sie schon immer so schusselig war. Das Ende der Episode finde ich einfach perfekt; Anya alleine vor der Magic Box, sich überlegend, was sie eigentlich getan hat, Xander, der alleine geht, enttäuscht von seiner verflossenen Liebe und entsetzt, dass Buffy mit Spike geschlafen hat, Spike läuft auch alleine zu seiner Gruft, immer noch verliebt in Buffy und sauer, dass sie nichts mehr von ihm will und dann, zu guter Letzt noch Buffy, auch sie geht alleine und nach all den neuen Erkenntnissen dieser Nacht wünscht sie sich wohl in diesem Moment nichts sehnlicher, als
den Himmel, in dem sie sich befand, als sie tot war. Alle vier Personen haben eine Sache gemein, sie fühlen sich einsam und verlassen, doch können sie nicht zusammen über ihre Probleme reden nach all dem, was passiert ist.
Positives der Handlung war natürlich, dass Buffy sich um Dawn kümmert, und diese ihre geklauten Sachen zurück gibt. Was ich noch Lustiges anmerken möchte ist der Gedanke, dass Dawn mit Buffy auf die Jagd geht. Ich meine, die Slayer-Sister währen doch eine interessante Idee. Außerdem freut es mich, dass Willow und Tara sich wieder näher kommen, denn so könnte es sein, dass Tara doch nicht aussteigt und wieder voll und ganz in die Clique integriert wird.
Das mit den Kameras, die Buffy und Co. überwachen, ist zwar keine schlechte Idee, doch denke ich, dass es etwas übertrieben war gleich so viele einzufügen. Ich finde es nämlich auch unwahrscheinlich, dass die Nerds so viele Kameras problemlos verstecken konnten.
Ich fand den Anfang ziemlich witzig, nicht zuletzt wegen dem Gesichtsausdruck des Vampirs, als Spike fragte, warum Buffy nicht mehr mit ihm schlafe. Vor allem weil sich die Nerds einfach zu blöd anstellten um zwei Vampire zu jagen, ich meine, die hatten keinen vernünftigen Plan. Es wurde klar, dass die drei einfach nur mehr oder weniger Kinder sind, die eine zu lebhafte Fantasie haben. Außerdem wurde nicht ganz klar was die Nerds mit diesem Medaillon vorhaben. Worüber ich mich auch sehr amüsierte, war wie Anya die Clique dazu bringen wollte Xander zu verfluchen. Und natürlich Dawn und Buffy in der Stadt, als Dawn ihr das mit der Zahnbürste erzählte. Nun, die einen putzen ihre Zähne und die anderen halt nicht.
Wichtig für die Staffel war vor allem, als sich Buffy Dawn wegen Spike anvertraut hat. Endlich waren
sie wieder wie Schwestern, die miteinander leben und nicht nebeneinander.
Alles in allem war es eine gute, lustige Folge mit einigen Macken und Fehlern, deswegen würde ich eine 8 geben, aber mit der Tendenz zur 9, aber so gut war sie dann doch nicht, da ich auch Spikes und Anyas kleines Schäferstündchen übertrieben gefunden habe.
Und ich finde Xander hat falsch gehandelt, als er auf Spike los ging, denn eigentlich war Anya die Schuldige, aber es gibt ja immer zwei...

Wertung: 8 Punkte

Jochen meint:

Ganz langsam, aber doch erkennbar, fügen sich die Puzzleteile dieser Staffel zusammen.

Zum Einen verhalten sich Buffy und Dawn endlich wieder wie Schwestern. Zudem reden endlich über die Klauerei und ihre Folgen und beseitigen sie. Das war schon lange fällig und wurde ja auch, insbesondere von Xyruss schon seit längerem bemängelt. Außerdem erzählt Buffy Dawn von ihrer Affäre mit Spike – spät zwar, aber immerhin.
Auch Xander und Anya, die letzten, die es noch nicht wissen, sind jetzt im Bilde. Die Art und Weise, wie sie es erfahren, ist fantastisch gemacht. Xander, in seiner blinden Verzweiflung, weil Anya mit Spike geschlafen hat und in seinem Hass auf den Vampir, beschimpft Anya aufs Übelste und macht dadurch auch Buffy, die direkt neben ihm steht, zur Schlampe. Ein kurzer Satz von Spike lässt Xanders Weltbild noch ein wenig mehr zusammenbrechen. „Ich war gut genug für Buffy:“ Nun ist es endlich raus. Die Freunde wissen Bescheid, Spikes letztes Druckmittel gegen Buffy existiert nicht mehr und somit sollte diese Affäre doch wohl endlich der Vergangenheit angehören. Oder wird sich Buffy jetzt plötzlich, da alle Bescheid wissen, doch für Spike entscheiden... ?
Was mit persönlich in dieser Folge auch sehr gut gefällt, ist, dass sie Nerds, wenn auch unbeabsichtigt, verantwortlich dafür sind, dass sich jetzt alles klären wird. War es vielleicht nie Whedons primäre Absicht sie als Gegner einzubauen, sondern mit Weitblick als diejenigen, die die ganzen Verwirrungen unserer Freunde beenden? Immerhin konnten Xander und Buffy nur durch die Kameras der Nerds sehen, was im Zauberladen passiert ist und wie schon gesagt, kam dadurch indirekt, Buffys Affäre mit Spike ans Licht. Auch für die Beziehung Xander/Anya gibt es jetzt wieder Hoffnung, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht. Denn Xander war am Anfang der Folge noch in der absoluten Verliererposition. Eine zweite Chance für ihre Beziehung hätte nur von Anya ausgehen können, die sich aber eingeredet hat, nicht willens dafür zu sein. Nun haben sie beide einen Fehler gemacht und vielleicht raufen sie sich jetzt noch einmal zusammen. Aber wenn Anya jetzt plötzlich mit Spike zusammen kommen sollte, werde ich mir ab nächsten Mittwoch eine neue Lieblingsserie suchen ;-)
Ein kleines Meisterwerk ist auch die letzte Szene. Man sieht Anya, die zu sich selbst sagt: "Alles geht in die Brüche." und dann folgt ein Schnitt zu Willow und Tara und ihrer unverhofften Wiedervereinigung. Als sich die beiden zum Kaffeetrinken verabredet haben, sah es ja schon so aus, als kämen sie wieder zusammen. Doch als Tara anfängt zu erklären, dass das ein langer schwieriger Prozess werden wird, etc., schwante mir schon wieder nichts Gutes. Tja, so kann man sich irren ;-)

Wertung: 9 Punkte

Patrick meint:

Anya ist also wieder ein Rachedämon. Nach all dem, was ihr in der jüngsten Vergangenheit widerfahren ist, verwundert dies kaum. Und man kann es ihr irgendwie auch nicht verdenken, dass sie sich gerne an Xander rächen würde. Zugegeben – die „feine englische Art“ ist das nicht gerade. Doch diese Ausgangssituation liefert uns eine recht interessante Episode, in deren Verlauf zwei wichtige Aspekte näher beleuchtet werden:
Zum Einen ist Anyas Versuch im Umfeld Xanders jemanden dazu zu bringen eine Verwünschung gegen den Mann, der seine Verlobte vor dem Altar hat stehen lassen, auszusprechen nicht von Erfolg gekrönt. Keiner scheint ihm so recht böse zu sein. Natürlich, er hat da mal wieder etwas ganz ordentlich verbockt, aber Xander ist nun mal Xander. So ist er halt, das gehört zu ihm, das macht ihn im Grunde so normal und auch so liebenswert. Eigentlich vertreten Buffy und die anderen hier den Fernsehzuschauer, der im Verlauf der bisherigen 117 Folgen mit Xander durch Dick und Dünn gegangen ist und ihn einfach lieb gewonnen hat. Seine Pleiten und Pannen gehören zu dieser Serie einfach dazu – so wie der Pflock zur Jägerin und das Blut zum Vampir. Wir verzeihen ihm einfach alles, weil er „der einzige Normale“ unter Übermenschen, Hexen, Dämonen usw. ist und wir uns über weite Strecken der Serie am ehesten mit ihm identifizieren können.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist Anyas Verhalten, als sie mit Spike allein im Zauberladen ist. Die beiden trinken ein wenig zuviel, ein Wort gibt das andere und plötzlich kommt in ihren unbändige Lust auf, die sie nur bändigen können, indem sie Geschlechtsverkehr haben. Wir erinnern uns: Was genau war es, das in Xander soviel Unbehagen auslöste und ihn letzten Endes daran zweifeln ließ, ob es richtig wäre Anya zu heiraten? Richtig, die Vision, die ihm sein vermeintliches Ich aus der Zukunft vorgaukelte. Darin wurde Anya als untreue Ehefrau gezeigt; ihre Seitensprünge waren zahlreich; zumindest eines ihrer Kinder war nicht von Xander. Wir wissen, dass diese Vision kein Abbild der Wirklichkeit war. Genauso wissen wir aber, dass Xander recht haben könnte mit der Annahme, dass es wirklich einmal so sein könnte. Man hat schließlich nie Gewissheit, was die Zukunft angeht. Und nun? Von Xander enttäuscht tröstet sich Anya, indem sie sich auf ein Abenteuer mit Spike einlässt und der Kreis schließt sich: Schon viel früher als man gedacht hätte vereinigen sich Vision und Realität und wir bekommen einen tiefen Einblick in Anyas Seele: Xander hat wohl doch die richtige Entscheidung getroffen, denn in meinen Augen hat er sich damit vor viel Unheil und sauren Momenten mit Anya bewahrt.

Wertung: 9 Punkte