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Episode 6.19:
Warrens Rache

(OT: Seeing Red)

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Im Chaos der Gefühle Wut


Zur Folge



Jürgen Meisenzahl meint:

Ich finde es langsam unwahrscheinlich und unglaubwürdig, was und wie die Nerds ihren Plan umsetzen. Erstens geht es nun mehr nur um Geld und nicht mehr um die Eroberung Sunnydales. Zweitens, das, was auch Jochen schon angesprochen hat: Es ist einfach zu leicht, wie die Nerds an die Unbesiegbarkeit rankommen. Jonathan sah zwar in der "Monster-Uniform" ulkig aus, doch es war einfach zu leicht. Ich meine, wenn das immer so einfach geht, hätten wohl auch schon andere Gegner
des Jäger-Teams die Kugeln an sich gerissen. Drittens: Das Equipment, welches die Nerds haben, ich denke speziell an die Sägen in dem Haus, ist einfach zu viel und übertrieben. Es war natürlich cool, wie sich Buffy in Indiana-Jones-Manier aus dem Haus gerettet hat, und auch was mit dem Buch oder Buffys Jacke passiert ist, war lustig, doch ich fand die "Sägenstelle" ein klein wenig übertrieben.
Viertens: Lassen wir einmal weg, wie Warren an die Kugeln gekommen war, dann könnte man sagen, dass der Kampf gegen Buffy ein Kampf zweier Gleichgestellter war, soll heißen wir müssen Whedon das mit den Kugeln verzeihen, denn sonst hätte er nie den Kampf "Warren vs. Buffy" in die Staffel einbringen können. Was ich aber eigentlich als schlecht kritisieren will ist, dass Warren einige Male böse durch die Luft geflogen ist und einige Male was Hartes abgekriegt hat während dem Kampf.
Ich will damit zum Ausdruck bringen, dass das Jet-Pack einiges hätte abbekommen müssen, wenn nicht sogar beschädigt oder gar zerstört hätte sein müssen.
Als letztes möchte ich nun sagen, dass ich endlich kapiert habe, was die Nerds mit dem Medaillon
vorhatten. Auch dies erinnert stark an Indiana Jones.
Das waren aber die einzigen Mängel an der Folge und so pingelig wollen wir ja nicht sein. Genau wie im Jäger-Team gab es auch bei den Nerds Zwietracht und Ausnutzung. Andrew ist die ganze Zeit darauf hereingefallen und auch Jonathan hatte geglaubt, dass die anderen zwei seine Freunde wären. Doch ehe er eigentlich erfährt, dass er nur ausgenutzt wurde, schlägt er zurück und verrät Buffy, wie sie Warren besiegen kann. Als zwei der drei Nerds ins Gefängnis gebracht wurden, wurde ihnen klar, was sie die letzte Zeit verbockt hatten. Ich finde diese Stelle einfach genial. Es war perfekt, welche Gegensätze es gab. Allein in der Clique gab es die Wut, die Einsamkeit, der Zorn und das Ausgestoßensein gegen das perfekte Happy End.
Das erstere findet man bei Buffy/Spike, Anya/Xander und Buffy/Xander und das Happy End bei Willow/Tara und bei Buffy/Dawn.
Anya war in einer Bar und redet mit einer Frau, die betrogen wurde. Anfangs hört Anya ihr zu, doch als die Frau eine Verwünschung auf ihren Mann aussprechen will, unterbricht Anya sie und erzählt nur von ihrem Leid. Dann gibt's da noch Xander, der alleine durch die Straßen läuft, wie schon so oft in der letzten Zeit. Vor dem Zauberladen bleibt er stehen und schaut Anya beim Putzen zu. In diesem Moment weiß er, wie weit ein Happy End in dieser Beziehung entfernt ist. Beide wissen, welche Fehler sie begangen haben, doch beide sind noch nicht so weit ihre Fehler dem anderen einzugestehen und dann auch noch das Vertrauen wieder aufzubauen.
Buffy und Xander haben beide dasselbe Problem: Sie konnten die Fehler des anderen einfach nicht verzeihen, doch Buffys Problem mit Spike und das Gespräch zum Schluss der Episode bringen sie wieder zusammen. Wieder vereint zu Freunden, die durch dick und dünn gehen. Doch das Glück hält nicht lange.
Ich kann jetzt endlich die Sache mit den Monstereiern aus 6.15 verstehen. Whedon wollte noch einmal zeigen: Spike mit Chip oder ohne ist und bleibt ein seelenloses, böses Monster. Dies zeigt vor allem die versuchte Vergewaltigung an Buffy. Doch als er wieder in seiner Gruft ist, zeigt er, dass er zwar böse und nicht gut sein kann, doch er will nicht böse sein, da er die Jägerin liebt. Doch so lange er weder Mensch noch Vampir ist, sondern ein Nichts, wie er sagte, kann es keine Liebe geben. Er weiß,
er muss wieder ein Vampir werden und die Jägerin im Kampf töten oder getötet werden oder er muss ein Mensch werden und zeigen, dass und wie er Buffy liebt. Weil er momentan keines von Beidem ist und auch keines von beidem so leicht erreichen kann, verlässt er die Stadt, so wie das auch schon viele vor ihm getan haben um herauszufinden, wer sie sind und was für eine Bestimmung sie auf der
Welt haben.
Buffy und Dawn verhalten sich wieder wie eine Familie, endlich haben sie den Schmerz, der sie die ganze Zeit getrennt hat, überwunden. Doch wie die schwache Buffy im Kampf gegen Spike gezeigt hat, hat sie ihr Himmelerlebnis immer noch nicht ganz verarbeitet, außerdem glaube ich, sie wollte sich nicht zu heftig wehren da sie, so habe ich das Gefühl, Spike liebt. Buffy hat noch immer Angst, sich vor ihren Freunden richtig zu offenbaren. Was ich zu Dawn noch sagen möchte: Ich fand es rührend, wie sie in Spikes Gruft gegangen ist, um ihm klar zu machen, wie sehr er Buffy verletzt hat. Sie hat versucht Spikes "gute Hälfte" im Kampf gegen die "böse" zu unterstützen.
Kommen wir zu Tara/Willow. Die beiden Turteltauben waren gegen den Rest des Teams eigentlich der totale Gegensatz. Ich dachte alles wird wieder perfekt. Sogar beim Anfang war Amber Benson wieder dabei. Als dann auch noch Buffy und Xander ein "heilendes" Gespräch führten, schien alles Perfekt. Doch dann kam der Schock; Warren, der immer noch nicht kapiert hat, dass den Supergauner zu spielen nicht gut ist, will Buffy mit einer Waffe erschießen. Er feuert mehrmals ab. Doch die meisten Schüsse gingen daneben. Aber einer verletzt die Jägerin. Warren rennt wieder aus dem Garten, ohne zu erkennen, was er angerichtet hat. Ein Querschläger ist auf das Haus der Summers geflogen. Die Kugel ist durch das Fenster ins Innere eingedrungen. Und genau da standen Willow und Tara, die über ihre Liebe redeten. Sie schwebten ihm siebten Himmel und werden, wie wohl damals Buffy, auf den Boden der Tatsachen gerissen. Die Kugel ist durch Taras Brust hindurch geflogen. Sie schaut überrascht auf die Blut bespritzte Willow und sagt: "Alles rot!" Danach kippt sie tot um. Während dessen muss auch Xander feststellen, dass sich das Leben schlagartig ändern kann. Er versucht die blutende Buffy zu retten, während Willow Tara noch in den Armen hält und in ihrer Trauer auf Rache schwört...
Die Episode hat innerhalb weniger Sekunden vom Happy End zu einem traurigen, offenen Ende
umgeschlagen, was ich einfach perfekt gefunden hatte. Nicht nur weil eine traurige und düstere
Stimmung geschaffen wurde, sondern weil auch noch dieses Ende einen hinterbleibenden
Eindruck hinterlässt. Schlicht und einfach hatte Whedon den Schluss super gewählt, weil man einfach Lust bekommt die nächsten Folgen sofort zu sehen, weil man es kaum abwarten kann, wie es weitergeht. Man weiß nun nicht, was jetzt passieren wird. Wie wird das Dawn verkraften? Wie wird
Willow reagieren? Wird sie der schwarzen Magie verfallen? In dieser Staffel ist alles möglich, sogar dass Willow sich durch den erneuten Gebrauch der Magie in Luft auflöst.
Das Ende dieser emotionsgeladenen Folge war perfekt gewählt. Und es gab noch andere gute oder perfekte Stellen in dieser Episode, deswegen hat sie die 9 voll und ganz verdient. Sogar der deutsche Titel passte gut. Sowohl er als auch der originale spielten auf dieselbe Stelle im Film hin. Aber der originale kann sich natürlich auch auf Taras letzten Satz beziehen. Aber wahrscheinlicher ist, dass es sich auf Warren bezieht, der "rot sieht".
Taras Ableben traf mich wie ein Schock. Ich dachte zwar bis zur Mitte der Staffel, dass sie aussteigt, doch die letzten Folgen haben mir eigentlich das Gegenteil gezeigt. Als sie dann auch noch im Anfang auftauchte, dachte ich, sie bleibt noch länger da, doch dann das... Ich werde sie wahrscheinlich sehr vermissen. Vor allem wird mir ihr häufigstes Gespräch mit Dawn wohl ewig in Erinnerung bleiben ("Willst du runde oder eckige Pfannkuchen?" "Eckige!" "So ein Mist, es sind doch nur runde geworden!")
Halten wir Amber Bensons Rolle in Ehren und erweisen ihr noch einen letzten Salut...


Wertung: 9 Punkte

Patrick meint:

Wie soll ich dieser Episode im Hinblick auf eine Bewertung nur gerecht werden? Ich gebe zu, es fällt mir schwer. Zwar stimmt es, was in den anderen Kommentaren zu „Warrens Rache“ gesagt wird: Es ist viel passiert. Aber irgendwie ergeben die ganzen Puzzle-Teile für mich kein geordnetes Bild, vieles wurde in eine Folge gepackt und erinnert am Ende doch nur an ein buntes Durcheinander im prall gefüllten Setzkasten. Und zu allem Überfluss schwebt dann noch der deutsche Titel wie ein Damokles-Schwert über dem gesamten Plot: Warren wird etwas anrichten, womit er der Jägerin kräftig eins auswischen kann für ihr ständiges Dazwischenfunken – alles, was sonst noch passiert, ist nur schmückendes Beiwerk.
Und was ist es schließlich, was Warren, Meister der mechanischen Wesen, Herr über die Technik, als große Rache an Buffy vollbringt? Er taucht mit einer plumpen Pistole in ihrem Garten auf, wie jeder dahergelaufene durchschnittliche Gewaltverbrecher, und schießt sie nieder. Eine seiner Kugeln durchschlägt das Fenster im Obergeschoss und trifft Tara. Noch ist ihr Schicksal ungewiss, aber das Geschoss hat ihre Brust durchbohrt und der Blutverlust schien auch enorm zu sein... und auch Buffy liegt getroffen am Boden, neben ihr ein verzweifelter Xander, während der feige Attentäter Warren schon längst wieder das Weite gesucht hat. So groß er als Anführer des Trios getan hat, so klein und verabscheuungswürdig ist er nun geworden. Ohne seine Lakaien ist er nichts Besonderes mehr – er ist ein Verbrecher wie jeder andere, er handelt aus niederen Instinkten und er schreckt nicht mehr davor zurück absichtlich zu töten (Katrina war immerhin ein Unfall).
Doch nicht nur in Bezug auf die Schlussminuten wird das Charisma der Nerds als „besondere Gauner“ zerschlagen – im ganzen Verlauf der Episode bröckelt es mehr und mehr. Man führt einen Überfall auf einen Geldtransporter durch, was im Grunde eine Tat ist, die des Trios nicht würdig wäre. Aber: Sie benutzen dazu magische Zauberkugeln, die einem von ihnen – in diesem Fall natürlich Warren – unbesiegbar machen. So weit, so gut. Doch wie kommen sie in den Besitz der Kugeln? Indem sie sie aus einer gut bewachten Dämonenhöhle mit tödlichster Barriere herausholen. Einfach lächerlich. Und dann stimmen die Relationen einfach nicht: Soviel Aufwand wegen eines Geldtransporters? Hier passt einfach nichts zusammen. Ob wir es hier mit unfreiwilliger Komik oder mit einer absichtlichen schrittweisen Demontage des Trios zu tun haben, vermag ich nicht zu sagen. Wie auch immer, all das passt gut in den „bunten Setzkasten“.
Spike verschafft sich Zutritt zu Buffys Badezimmer. Unerlaubterweise natürlich. Und was passiert? Er fällt über die wehrlose (!) Jägerin her und versucht sie zum Beischlaf zu zwingen. Was soll denn noch alles mit Spike geschehen? Es war schon schlimm genug seinen Niedergang seit der vierten Staffel mit anzusehen, aber dass sein Charakter nun auf niederste Instinkte beschnitten wird, die ihn im Grunde auf eine Stufe mit einem Tier stellen, entlockt mir nur noch verständnisloses Kopfschütteln. Wollte Whedon ihn aus Sunnydale heraus haben, hätte doch auch seine enttäuschte Liebe bis zum Zeitpunkt kurz vor der versuchten Vergewaltigung ausgereicht. Diese Tat macht seinen Weggang nicht plausibler. Er hätte die Stadt unter ähnlichen Bedingungen bereits eine Folge früher, zwei Folgen früher oder wann auch immer verlassen können... Was dem Zuschauer hier geboten wurde, war unnötig – und dem „bunten Setzkasten“ bringt dies ein weiteres Klötzchen ein.
Sicher fände sich noch mehr, über das es zu schreiben lohnte. Doch ich denke, es ist mehr als genug gesagt zu einer Folge, die nur ansatzweise gefallen und letzten Endes nicht den Weg auf meine Liste der Klassiker finden kann. Eingangs des Kommentars wies ich darauf hin, dass es mir schwer fällt, eine gerechte Beurteilung zu finden. Doch letzten Endes habe ich mich dann doch entschieden: mehr als eine Mittelfeld-Bewertung kann ich nicht vertreten.

Wertung: 6 Punkte

Peter meint:

Mit dieser Episode hatte ich einige Probleme. Ich fand sie wirr und nur phasenweise unterhaltsam. Und dann zündet Whedon in den letzten drei Minuten plötzlich absolute Glanzlichter. Wie soll man denn da zu einer Wertung gelangen?
Erstes Highlight der Episode war Dawns Freude über die Reunion von Willow und Tara. Auch wenn ich das Wort sonst tunlichst vermeide: Das war wirklich süß. Die Kreissägenattacke war natürlich überzogen, aber mir gefiel es, möglicherweise weil ich unwillkürlich an THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE denken musste. Ich hatte keine Probleme damit, dass die Nerds zu leicht zu mächtig wurden. Dass sie und somit ihre Pläne nicht ernstgenommen werden sollen, wurde uns ja schon deutlich signalisiert. Warren mit Superkräften gefiel mir recht gut, der Zweikampf gegen Buffy fiel aber etwas unbefriedigend aus.
Öde bis unnötig fand ich, dass schon wieder ein großer Teil der Folge nicht dem Bösen oder seiner Bekämpfung, sondern dem Wiederkäuen alter Beziehungsprobleme gewidmet wurde. Spikes Übergriff auf Buffy war unglaubwürdig (er ist nicht böse und sie ist nicht hilflos) und nur ein weiterer Schritt im Niedergang des einstmals interessantesten Charakters der Serie. Dass er am Ende Sunnydale verließ, war seit langem seine beste Handlung. Hoffentlich bleibt er auch wirklich eine Weile weg und kommt verändert – das heißt: böse – wieder zurück. Abgesehen davon, dass ich inhaltlich nicht von der Szene überzeugt war, hatte so etwas in BUFFY meiner Meinung nach auch überhaupt nichts verloren.
Buffys Auftritte hatten oft peinliche Züge, besonders ihr Gespräch mit Xander zur Hälfte der Folge war einfach daneben. Da es aber wohl die Versöhnung am Schluss notwendig machen und einleiten sollte, sehe ich den Sinn eher ein.
Ich hätte der Folge 5 bis 6 Punkte gegeben. Dann folgte das Finale, das man einfach genial nennen muss. Vom Ende der letzten Episode ausgehend war das erneuerte Glück von Tara und Willow glaubhaft und sympathisch gezeigt worden. Sie bekamen die erste (lange) Szene dieser Folge. Immer wieder wurde ihr ausgelassenes Glück gezeigt. Die Freunde und die Zuschauer gönnten es ihnen von Herzen. Bei all dem Gefühlschaos schien zumindest eins wieder in Ordnung zu sein. Dazu tauchte Taras Name erstmals im Vorspann auf, was ihren Verbleib bis Staffelende sicherstellte. Sie in diesem Moment zu töten (noch dazu kurz nach der rührenden Versöhnung der alten Freunde Xander und Buffy) ist „oscarverdächtig“. Höchsten Respekt, Herr Whedon! Das heißt nicht, dass ich mich über Taras Schicksal freue. Das hat damit nichts zu tun. Der gewünschte Effekt ging bei mir aber etwas dadurch verloren, dass ich mit der Episode nicht glücklich war. So wirkte das geniale Ende irgendwie aufgepfropft. Trotzdem: Willows Rückfall in die schwarze Magie ist glaubwürdig und bedrohlich. Alles ist mal wieder schlimm für die Freunde und nur noch drei Folgen sind übrig, um die Verwirrung von Staffel 6 in irgendetwas etwas münden zu lassen.
Auch wenn die Episode einen der größten Momente der Serie enthielt, macht das nicht 40 weitgehend schwache Minuten gänzlich wett.

Wertung: 7 Punkte

Jochen meint:

Das ist also der große Plan der Nerds, auf den sie seit geraumer Zeit, mehr wieder weniger erfolgreich, hingearbeitet haben. Sie wollen an Unmengen von Geld herankommen, mehr nicht. Keine Herrschaft über Sunnydale mehr, aus der Traum von den vielen willigen Mädchen, es geht nur noch um Geld. Die drei Grenzdebilen, von denen man eine ganze Staffel lang nicht wusste, ob sie sich nicht vielleicht doch als gefährlicher Endgegner entpuppen würden, sind letztendlich also nur Räuber mit Hightech-Erfahrung. Ein wenig enttäuschend wie ich finde.

Nicht enttäuschend, sondern fast schon ärgerlich, ist die Sache mit den Zauberkugeln. Man geht also in irgendeine Höhle, zieht sich ein Kostüm aus Dämonenhaut an, spaziert so gewappnet durch eine magische Barriere und schwups, kann man zwei wahnsinnig mächtige magische Relikte an sich nehmen und ist unbesiegbar. Entschuldigung – was soll denn das? Darf ich noch einmal daran erinnern, dass der Meister eine ganze Staffel benötigt hat, um durch die magische Barriere zu kommen? Und der Meister war ein anderes Kaliber, als die Nerds. Auch der Bürgermeister, ebenfalls 20 Nummern größer als Warren&Co, benötigte eine ganze Staffel, um seinen Plan zu erfüllen und bei Glory war es ebenso. Ok, Spike benötigte auch nur eine Folge um den „Stein von Amara“ zu finden, aber ein Spike hat(te zu der Zeit noch) Format. Ihm nahm man so etwas ab, aber Warren, Jonathan und Andrew nicht. Aber genug davon.

In dieser Folge findet nun endlich die Spaltung der Nerds statt, die sich schon seit geraumer Zeit abgezeichnet hat. Bei Jonathan war klar, dass ihm das Ganze schon viel zu heiß war und er sich nur noch wegen des großen Geldes überreden ließ zu bleiben. Allerdings hätte ich gedacht, dass er freiwillig aussteigt und nicht verraten wird. Tatsächlich aber wird er von Warren und Andrew nur noch geduldet, und sie beginnen, ihm wichtige Informationen vorzuenthalten. Er bekommt in dieser Folge auch nicht so einen schicken Raketen-Tornister wie Warren und Andrew, weil die Beiden ihn nun nicht mehr brauchen und sie ihn der Jägerin überlassen wollen, um ihn loszuwerden. Dumm, dass Andrew unter einem Dach steht, als auch er, wie Warren, in bester Boba-Fett-Manier entschwinden will. Als er mit Jonathan zusammen auf der Polizeiwache sitzt, wird ihm plötzlich klar, dass auch er nur benutzt wurde. Er war durch seine Bewunderung und Treue zu Warren mit Blindheit geschlagen und erkennt nun, dass sein großes Vorbild ihn nicht retten, sondern vielmehr fallen lassen wird wie eine heiße Kartoffel.

Aber die Geschehnisse um die Nerds sind lange nicht das Einzige, was diese Folge zu bieten hat. Während die 6.Staffel lange Zeit lang etwas ziellos vor sich hindümpelte, geht es plötzlich Schlag auf Schlag und das mit zwei beinahe unglaublich Szenen. Zum Einen wäre da die Vergewaltigungsszene zu nennen. Mich persönlich hat sie ja nicht wirklich berührt und das nicht deswegen, weil ich ein grober Klotz oder männlichen Geschlechts bin, sondern weil ich sie einfach unecht und unmotiviert finde. Da ich mittlerweile aber schon von vielen Frauen gehört habe, dass sich ihnen dabei fast der Magen umgedreht hat, kann es doch nicht so schlecht dargestellt gewesen zu sein. Aus diesem Grund werde ich mir jetzt lieber alle weiteren Kommentare zu dem Thema schenken, um nicht in Gefahr zu laufen, demnächst gesteinigt zu werden. Nur eine Frage sei mir noch erlaubt: Es will mir doch hoffentlich niemand, auch nicht die Autoren, weismachen, dass Buffy sich nicht wehren konnte, nur weil sie gegen einen Grabstein gefallen ist... Warum lässt sie Spike gewähren und haut ihm nicht einfach eins auf die Glocke???

Das (traurige) Highlight der Episode ist natürlich das Ende. Buffy und Xander sind gerade inmitten der schönsten Versöhnung, die Probleme, die während der ganzen Staffel auf das Team eingeprasselt sind, lösen sich, bis auf die fällige Wiedervereinigung von Xander und Anya, endlich alle auf.
- Die Affäre Buffy/Spike kam ans Licht und Xander hat es nun endlich akzeptiert und Buffy verziehen
- Dawn Klauerei ist offenkundig, die Schäden werden wieder gutgemacht und Buffy verhält ich diesbezüglich richtig cool gegenüber ihrer Schwester
- Buffy und Dawn haben endlich wieder ein vernünftiges, normales Verhältnis
- Willow und Tara sind wieder zusammen
Und plötzlich schlägt Joss Whedon zu, natürlich wieder genau in dem Moment, wo wirklich keiner damit gerechnet hat. Ich fühlte mich zurückversetzt in die zweite Staffel, wo etwas ähnliches passierte. Viele Wochen lang hatten Jenny Calender und Giles Streit, obwohl sie eigentlich zusammen sein wollten. Als es dann endlich soweit war und sie glücklich waren, wurde Jenny von Angelus umgebracht.

Hier ist es genauso. Willow und Tara sind so glücklich miteinander, dass eigentlich nichts, aber auch gar nichts auf dieser Welt dieses Glück trüben könnte. Es sei denn ein Halbirrer würde plötzlich beginnen, im Vorgarten wie ein Wilder mit einer Pistole herumzuballern...

Wertung: 8 Punkte

Xyruss meint:

Während der englische Titel "Seeing red" durchaus alles bedeuten konnte, wurde die deutsche Übersetzung wieder einmal zu einem Tiefpunkt der Episode. Wieder wurde alles vorweggenommen, doch glücklicherweise war es trotzdem überraschend, auf welche Weise sich Warren gerächt hatte... und mit welchen katastrophalen Folgen.

Buffy sucht nach der aufgedeckten Spionage nach den Nerds. Diese haben jedoch Fallen hinterlassen und sind getürmt. Die Fallen sind für meine Begriffe unsinnig und vor allem unglaubwürdig. Wie gelingt den Nerds ein kompletter Umbau ihres Hauses, ohne dass jemand etwas merkt. Und dass die Jägerin diesen lausigen Sägen entkommen würde, war ja klar.
Der Mainstream wird hier in dieser Episode um einiges vorangetrieben, und ich muss sagen, ein wenig erscheint er mir beendet. Mit den Kugeln bekämpfen sie Buffy, da sie Warren stark und unverletzbar machen. Andrew und Jonathan stehen deutlichst im Hintergrund. Der Kampf selbst ist nichts besonderes, und der Sieg Buffys durch Jonathans Hilfe vernünftig, aber vorhersehbar. Was hieran stört sind die niederen Motive der drei, die sie von vermeintlich "mächtigen" Endgegner zu ganz normalen Räubern unterster Kategorie verkommen lassen. Während Andrew in seinen letzten freien Sekunden noch richtig "cool" war und ich schon fast in ihm einen weiteren richtigen Gegner sehen wollte, baut er mit seiner Dummheit wieder Mist und lässt ein Dach im Weg stehen.

Die Geschichte um Willow und Tara ... mein absoluter Favorit in dieser Staffel. Der Mainstream ist völlig egal, es wird eh nur auf die Nerds hinauslaufen. Doch die beiden Hexen wieder vereint, und das in einer perfekten Art und Weise. Die Szene zu Beginn, als Dawn ihnen begegnet und total ausrastet vor Freude, genau das hat man in der Vergangenheit vermisst.
Was ich besonders Klasse fand, war die kleine Dawn. Abgesehen von der zuckersüßen Szene am Anfang beweist sie sehr viel Courage. Sie hält einiges von Spike, und traut sich letztendlich, eine Aussprache mit dem Vampir herbeizuführen. Mir fehlt zwar die Erleuchtung, warum sie das so wichtig nimmt, doch die "unbeabsichtige" Reaktion des Vampirs ist frappierend. Er versucht Buffy zu vergewaltigen, wohl in der irrigen Annahme, dass das zu ihrem "Spiel" gehört. Diese Szene weckt in mir zwiespältige Gefühle, denn es ist nun mal ein Kapitalverbrechen. Was mich allerdings zutiefst stört ist Buffys Hilflosigkeit. Trotz ihres Aufpralls auf das Grab und die Wanne dauert es viel zu lange, bis sie anfängt sich zu wehren, und die ständigen Hilfeschreie sind einer Jägerin nicht würdig. Es hätte nichts weiter gebraucht als einen gezielten Tritt (wie er ja dann gekommen ist), und die Show wäre vorbei gewesen. Spikes "Flucht" aus Sunnydale war dann entsprechend vorhersehbar.

Doch nun zur wichtigsten Szene dieser Folge, den letzten fünf Minuten ... das Ergebnis ... Buffy schwerverletzt durch einen Pistolenschuss, Tara tot, Willow ist wieder die pure Magie, schwarze Magie, wohlbemerkt, und Warren scheinbar entkommen .. seine Rache erfolgreich. Das Buffy sein Ziel war und der Pistolenkugel auch nicht gewachsen sein würde, war noch einigermaßen nachzuvollziehen. Und das Xander wieder der Alte und damit der erste Helfer sein würde, zeigt noch ein wenig von dem alten Geistes der Clique.
Taras Tod hingegen ist eine Katastrophe... erstens für mich persönlich, war sie doch seit der fünften Staffel mein Lieblingscharakter, und dann für Willow. Durch diesen "Unfall" wird aus ihrer großen Liebe nur noch eine Erinnerung. Es ist völlig klar, das sie ausklinkt. Einziger geringer Trost für sie ist, dass ihre letzten Stunden wohl die schönsten in ihrem Leben waren.

Die Folge besteht aus jede Menge Aussprachen, neuen Liebeleien und schockierenden Entwicklungen. Während sich Xander und Buffy nach bösen Worten letztlich doch wieder zusammenraufen, klinkt Willow aufgrund Taras Tod aus und mutiert zur Superhexe. Jetzt haben wir auch unseren Endgegner... WILLOW! Obwohl die Folge teilweise etwas langatmig war, die entscheidendsten Momente waren so schockierend (die Vergewaltigung, Taras Tod), dass diese hohe Wertung mir gerechtfertigt scheint.

Wertung: 9 Punkte

Hanna meint:

In dieser Folge ist soviel passiert, dass ich schon einmal die ganze Nacht gebraucht habe, um das alles zu verarbeiten. Erst einmal zu den Nerds. Nachdem das Trio jetzt zersplittert ist, glaube ich nicht wirklich, dass Whedon die drei jemals als Endgegner einsetzen wollte. Nach diesem letzten Auftritt von Warren, denke ich, werden
wir nichts mehr von den dreien hören. Entweder kommt der Endgegner überraschend wie z.B. Anya oder Willow, die ja zurzeit beide ziemlich von der Rolle sind (Anya wegen Xander und Willow wegen Tara), oder -- was auch sein könnte -- Spike kommt jetzt völlig durchgedreht zurück und tritt Buffy als "echter" Vampir in der letzten Folge dieser Staffel gegenüber. Das wiederrum fände ich sehr interessant, da Buffy Spike nicht einfach töten kann, da dieser in der letzten und auch am Anfang dieser Staffel
wirklich viel für sie getan hat. Was mir im Moment am wahrscheinlichsten erscheint ist allerdings, dass wir in ieser Staffel gar keinen Endgegner haben werden. Alle Folgen waren bis jetzt nur rein emotional. Die Nerds waren auch nur für die Unterhaltung da, sodass ich nicht glaube, dass Whedon sich diese Staffel noch mit einem aus der Luft geholten Endgegner versaut.
Wie es mit Willow weitergeht, ist ja jetzt auch sehr fragwürdig. Sie ist vom Zaubern ja nur weggekommen in der Hoffnung, dass Tara dann wieder mit ihr zusammen sein will. Nach dem Schluss der letzten Folge denke ich nicht, dass noch Hoffnung für Tara besteht und damit auch kein Grund mehr für Willow nicht mehr zu hexen. Ich habe mich genauso toll wie Dawn für die beiden gefreut, sie waren ja jetzt das einzige glückliche Paar. Warum musste sie Whedon erst wieder zusammenbringen, wenn er sie einer Folge darauf sowieso wieder auseinander reißt? Das hat alles nur noch viel schmerzhafter gemacht.
Um wen ich mir aber in letzter Zeit wirklich auch Sorgen mache ist Spike. Ich habe seine wirklich schlimmen Zeiten in den ersten Staffeln nicht mitbekommen, sondern ihn als einen netten Ausnahme-Vampir (auch wenn es nur der Chip ist) kennen gelernt. Er hat sich doch immer gut um Dawn gekümmert (sagt zu ihr ja immer noch Krümel), hat sich in der letzten Staffel am Schluss wirklich für Buffy aufgeopfert (Glory hat ihn brutal zusammen geschlagen, nur weil er Buffy nicht verraten wollte) und war am Anfang dieser Staffel der Einzige, der Buffy verstanden und ihr über die schwierige Zeit nach der Auferstehung hinweg geholfen hat. Als sich die Beiden in der Musicalfolge am Ende küssten, war er noch so okay, dass ich ihn als neuen Freund von Buffy akzeptiert hätte. Was ist aus ihm jetzt bloß geworden? Früher dachte ich noch, er empfindet wirklich wahre Liebe für Buffy doch nach ihrem ersten Mal machte er ja alles nur noch vom Sex abhängig. Liebe war in meinen Augen dabei nicht mehr mit im Spiel, was ich nicht glauben konnte, da er anfangs ehrliche und menschliche Gefühle für Buffy zeigte. Doch das in der letzten Folge war einfach der Hammer! Als er zu Buffy ins Bad kam, dachte ich noch, alles wird wieder einigermaßen normal zwischen den beiden und seine Entschuldigung am Anfang bestärkte mich auch noch darin. Aber dann -- wie er auf Buffy losgegangen ist... An dieser Stelle noch ein Lob an James Masters, der diesen Teil so spielte, dass man wenigstens auch Spikes Verzweiflung und den Wunsch Buffy dazu zu zwingen ihn zu lieben erkennen konnte. Warum musste Whedon aus diesem fast menschlichen Vampir in dieser Folge wieder so ein Monster machen? Die Stelle von der versuchten Vergewaltigung war schon ein Schock für mich! Ich bin ja mal gespannt, wie es in der wahrscheinlich erst nächsten Staffel weitergeht, wenn Spike ohne Chip, nehme ich jetzt einmal an, wieder zurückkommt. Alles in allem war in diese Folge
so viel Handlung reingepackt wie in der ganzen Staffel noch nicht. Eine sehr gute Folge...

Wertung: 9 Punkte

Florian meint:

In dieser Folge dreht es sich also um den großen Plan des Trios -- Unverwundbarkeit und Superkräfte für Warren (mal ehrlich: beeindruckend schon, aber "Super"kräfte?!), des Weiteren um Xanders Probleme mit Anya und Buffy. Spike hingegen versucht Buffy seine Liebe für sie zu beschreiben, was ich zwar gut finde, doch nachdem er handgreiflich gegenüber Buffy wird und sie versucht zu vergewaltigen, geht er absolut zu weit (hätte der Chip nicht sowas verhindern müssen?!). Während Warren also scheinbar "auf eigene Faust" handeln will und Jonathan und Andrew ignoriert, finden die inzwischen wieder versöhnten Willow und Tara mehr über deren Pläne heraus. Was wahrscheinlich unvermeidbar ist: Ein Kampf Buffy vs. Warren, welcher sich erstaunlich gut hält, sich dann aber, nach Jonathans Verrat geschlagen geben muss, allerdings Rache (wie der dt. Titel ja schon sagt) schwört und im Wutrausch erst Buffy und dann Tara (versehentlich) mit seiner Pistole trifft.
Was aus Tara wird, kann man sich an Willows Gesichtsausdruck ja schon denken, aber was wird aus Buffy?
Diese Folge war eine der berühmt-berüchtigten "Schlüsselfolgen", die den weiteren Verlauf prägen werden. Und "Schlüsselfolgen" sind -- meiner Meinung nach -- auch Grund für die Höchstwertung.

Wertung: 10 Punkte

Sabrina meint:

Eine wundervoll erschreckende Folge!! Diese Staffel war bisher eher mittelmäßig, aber die letzte Folge entschädigt uns dafür. Die Beinahe-Vergewaltigung von Buffy, ein heikles Thema. Und das Ende... ich gebe zu, ich habe geweint! Ich bin gespannt, wie es heute weiter geht. Ein ganz dickes Lob!!!

Wertung: 10 Punkte

Anya meint:

Dass Spike Buffy vergewaltigen wollte, hat mich nicht sonderlich überascht. Irgendwann musste er ausrasten. Aber das war nicht das Schlimmste. TARA ist TOT!!!!!!! Das darf nicht wahr sein! Tara war mein Lieblingscharakter. Ihr Tod ruiniert die ganze Episode.


Wertung: 1 Punkte