Xyruss meint:
Die Sucht, scheinbar vordergründig das Thema dieser Folge. Sowohl Buffy, als auch Willow wollen sich von ihren "Problemen" befreien, indem sie die Wohnung ausmisten. Dass das für die ganzen direkten Zauberutensilien gilt, kann ich noch nachvollziehen, aber wie Dawn so richtig sagte: "Das sind doch nur Kerzen!". Die beiden Erwachsenen übertreiben. Auch die Fruchtbarkeitsgöttin besitzt keinerlei magische Kraft, und Buffy ignoriert völlig Dawns Bedürfnis nach diesem Ding. Genau da sehe ich auch den Grund darin, das sich Dawn später so abweisend verhält. Buffy hat Joyce "vergessen", sie scheint sich nie an sie zu erinnern. Für Dawn ist der Bezug zu ihrer Mutter noch sehr wichtig, und die Statue zeigt die große Diskrepanz der beiden. Dawn hat ein Recht auf ihre Erinnerungen, und es ist reichlich egoistisch von Buffy, das zu ignorieren. Buffys Erklärung halte ich für nicht so zutreffend, denn vorher sprachen die beiden ja auch normal miteinander. Diese Szenen sind für mich wieder ein Beweis, wie allein und gemieden sie sich von Buffy vorkommt. Nicht einmal so etwas persönlich wichtiges wie Erinnerungen an ihre Mutter darf sie behalten, alles andere ist der Jägerin wichtiger.
Der Mainstream ist dann jedoch der Unsichtbarkeitsstrahler der Nerds. Falls das Trickys "großes Projekt" sein sollte, bin ich reichlich enttäuscht. Dass sie dann auch noch die Jägerin treffen ist so ein durchsichtiges Manöver von Whedon, dass man das fast albern nennen möchte. Aber diese "Zufälle" sorgen halt für gute Folgen. Die Nerds spielen insofern eine große Rolle, als dass sie sich jetzt zu erkennen geben, sowohl Willow, die jetzt ihren Aufenthaltsort kennt, als auch Buffy, die sie direkt gesehen hat. Die Nerds haben in dieser Folge für mich jegliche Gefährlichkeit verloren, da sie ihr größtes Plus, die Überraschung, nicht mehr haben.
Der dritte Thread ist das erwartete Treffen mit dem Jugendamt. Ich hab mich schon gefragt, wann das Thema Vormundschaft zum Vorschein kommt, da Buffy ja arbeitslos ist. Der Besuch endet dann auch im absoluten Chaos. Buffys Auftritt war so überzeugend, dass selbst ich geglaubt habe, Buffy gehört in die Irrenanstalt, geschweige denn sie könne sich um Dawn kümmern. Ich finde es ziemlich gut, das die Tante vom Jugendamt Buffy gleich zu Anfang Feuer gegeben hat, das hat sie verdient. Vielleicht kommt sie jetzt endlich von ihrem Selbstfindungstrip runter und bringt Dawn endlich wieder die Aufmerksamkeit entgegen, die sie verdient. Dawn tut durch ihr Verhalten indirekt auch etwas dazu, denn je länger sie sich so abweisend verhält, desto deutlicher muss es die Umgebung (insbesondere Willow, die direkt mit ihr zusammenwohnt) merken. Das Zuspätkommen und Klauen ist ihr Weg, allerdings ein ziemlich radikaler. Allerdings hat Buffy trotz ihrer Unsichtbarkeit (und der damit einhergehenden Freiheit von allen Problemen) dem Jugendamt einen Besuch abgestattet, und auf geniale Weise einen erneuten Besuch forciert. Diese Szenen fand ich klasse, ich konnte mir Buffys zufriedenen Gesichtsausdruck genau vorstellen. Einfach klasse.
Mit der Sucht beschäftigt man sich dann nur noch bei Willow kurzfristig, indem sie zweimal "versucht" wird, zu zaubern. Allerdings muss man ihr den Willen zugestehen, Probleme wieder auf die menschliche Weise zu lösen. Und genau hier war ich wieder begeistert, denn unsere alte Willow blitzte kurzzeitig wieder auf. Xander hatte zwar mit seinem ersten Verdacht Recht, den hätte jeder so vermutet, doch er hat damit leichtsinnig einen Rückfall riskiert. Seine plumpe Art zu Fragen hätte sie wieder zur Magie hintreiben können, wie ihre Worte ja bestätigen. Buffy versucht ihre Abhängigkeit von Spike durch das symbolische Abschneiden ihrer Haare zu verarbeiten. Es ist ein Klischee, das hier bedient wird, aber ich kann damit leben, ich finde es nicht schlimm. Es keimt ein wenig Hoffnung bei mir auf, dass diese neue Frisur (die mir sehr gut gefällt) nicht nur ein Wandel in Bezug auf Spike darstellen soll, sondern auch ein Wandel in ihrem Verhalten, dem "Leben" gegenüber. Dazu passt auch die Freude, die sie am Unsichtbarsein hat. Sie genießt ihre neugewonnenen Freiheiten, die sie wohl auch im Himmel hatte, und die Probleme verschwinden. Sie ist frei. Das merkt man auch an der witzigen Umsetzung von Buffy, so gefällt sie mir um Meilen besser. Das ist eine frühe Form von Buffy, so albern war sie in der zweiten und dritten Staffel (wohlgemerkt in den harmlosen Episoden *g*). Obwohl manche das vielleicht für zu albern halten, mir gefiel die Umsetzung extrem gut. Selbst die Kampfszenen am Ende waren recht gut gelungen, man konnte sich coole Sprüche erlauben, ohne zu sehr ins Lächerliche zu kommen und schließlich die Folge zu einem gelungenen Abschluss bringen. Ausnahmsweise mal mit Willow als Heldin; verdient hat sie es zwar noch nicht, aber immerhin zeigt sie wieder ein wenig Loyalität .
Buffys erste Erlebnisse mit Xander und Anya sind etwas lächerlich (Xanders Berührung an den Brüsten; neue Haare), aber zeigen auch die Kontinuität der Serie. Wer erinnert sich schon an Marcy (außer uns Hardcore - Fans *g*). Der zweite Punkt, der mir nicht gefiel, war die erneute Darstellung von Buffys Sex. Trotz ihrer Unsichtbarkeit war die ganze Szene nur reichlich albern. Die einzige witzige Szene war Buffys Ablenkung während des Gesprächs. Im übrigen kann man Xander wieder eine lange Leitung bescheinigen, das er das Rumgeturne, das deutliche Knabbern an Spikes Ohrläppchen und dessen ganzes Verhalten als "Übungen" abtut. Wenigstens einen Verdacht hätte er haben müssen.
Diese Folge fand ich sehr gut, da Buffy mal nicht von psychologischen Knebeln belästigt wurde, und die Folge sehr witzig war. Außerdem war die Folge sehr gut gedreht, als wäre Buffy wirklich da, oder aus ihrem Blickwinkel. Die Abwechslung und vor allem der Humor machen diese Folge zu etwas sehr gutem. Auch das letzte Gespräch birgt sehr wichtige Dinge für die Zukunft, wird dadurch wichtig für die Staffel. Während ich Willow noch immer nicht zutraue, ihren Entzug durchzuhalten, Buffy zeigt erste Ansätze dafür, dass sie sich wieder etwas besserem zuwendet. Dawns Verletzung (für die sie sich zum Teil die Schuld gibt), Willows Abdrift und ihr vielleicht abschließendes Erlebnis als Unsichtbare und der damit verbundene Abschied vom völlig Freisein könnten durchaus schon genug Gründe sein. Vielleicht kümmert sie sich jetzt endlich mal so um Dawn, wie diese es durch ihr Verhalten verlangt und es auch verdient hat . Es steht ja der erneute Besuch ins Haus, und ein klärendes Gespräch zwischen den Geschwistern (von mir aus darf auch etwas Porzellan zerscheppern, würde Dawn gut tun) ist dafür mit Sicherheit hilfreich.
Wertung: 9 Punkte
Anja meint:
Ich fand die Folge klasse -- vor allem, wie Buffy die
Jugendamttante fertig gemacht hat.
Xander sollte sich mal ne Brille zulegen. Dass "jemand" an
Spikes Ohr zu schaffen war, war nun wirklich nicht zu übersehen. Am besten legt er sich auch noch ein Hörgerät zu, denn als er Spikes Gruft betrat, hat man ja nicht nur Spike gehört.
Aber von Buffy finde ich es gemein, dass sie Spike so mies ausnutzt und sich dann noch fragt, warum er sie rausgeworfen hat. Ihre Idee mit der fliegenden Pizza war auch total dämlich, aber lustig. Buffy war aber auch viel befreiter, als sie unsichtbar war. Wie in den guten alten Staffeln.
Wertung: 10 Punkte
Jochen meint:
Wenn Frauen irgendwas grundlegend verändern wollen, schneiden sie sich als äußeres Zeichen dafür die Haare ab. Soweit das Klischee, aber warum musste das unbedingt verarbeitet werden? Das ist viel zu platt und der Serie nicht würdig, sondern einfach nur völlig unnötig. Zudem gefällt mir Buffys neue Frisur weitaus weniger, als die alte aber genug davon.
Was es zu dem Verhältnis zwischen Dawn und Buffy, Buffys Unsichtbarkeitsaktionen und zum Thema Jugendamt zu sagen gibt, hat schon Xyruss in seinem Kommentar verarbeitet. Dem ist nichts hinzuzufügen, mit der Ausnahme, dass ich nicht glaube, dass das Thema Jugendamt, ebenso wie Buffys Geldsorgen, in Zukunft noch eine größere Rolle spielen wird. Buffy hat durch ihre geschickte Aktion das Gröbste abgewendet und beim nächsten Besuch eines Jugendamtvertreters wird alles perfekt laufen.
Die Folge bringt die Serie in einem ganz anderen wichtigen Punkt weiter, nämlich in der Entwicklung der Nerds. Das Triumvirat beginnt auseinander zu fallen, denn im Gegensatz zu Jonathan und Andrew nimmt es Warren, mit dem Vorhaben ein Bösewicht zu sein, sehr ernst. Während es die beiden anderen immer noch als eine Art Spiel, mit dem Ziel an Frauen heran zu kommen, sehen, ist er auch bereit für das Erreichen des Ziels Menschen sterben zu lassen. Ich denke, dass wir jetzt sicher sein können, dass Andrew der Endgegner sein wird. Ob er Verstärkung durch Amy, oder vielleicht durch eine rückfällige Willow, bekommt bleibt abzuwarten. Zumindest werden sich Jonathan und Andrew bestimmt in Kürze von ihm trennen.
Es ist übrigens sehr schön in dieser Episode endlich wieder die alte, liebenswerte Willow zu sehen, die ganz ohne Anfälle von Größenwahn und übertriebene Zauberei, wie in guten alten Zeiten, detektivisch tätig wird und es Buffy so ermöglicht, herauszufinden, wer ihr seit einiger Zeit ständig auf die Nerven geht. Es ist zudem bemerkenswert, dass sie zweimal versucht ist, sich durch Zauberei, die Arbeit leichter zu machen, aber beide Male standhaft bleibt. Vielleicht hat Xyruss recht, wenn er meint, das sei nur ein Trick von Joss Whedon, um die Zuschauer einzulullen und Willow mit einem Paukenschlag böse werden zu lassen. Möglich wäre es, denn in der Phase, in der sich Willow gerade befindet, kann sie leicht durch ein besonderes Ereignis, beispielsweise durch einen Schicksalsschlag, oder so unbedachte Äußerungen und Verdächtigungen, wie die von Xander, wieder rückfällig werden (oder vielleicht durch DHoffryn, wenn der wirklich zu Anyas und Xanders Hochzeit kommt). Das Thema Willow sollte man auf jeden Fall auch in Zukunft im Auge behalten.
Zum Ende der Folge gibt es für mich einige logische Ungereimtheiten.
- Wieso findet das Treffen zwischen den Nerds und Buffy in einer gut besuchten Spielhalle in aller Öffentlichkeit statt?
- Warum hört von den anwesenden Jugendlichen niemand, wie sich 5 Leute in ihrer direkten Umgebung unterhalten? Sie werden erst aufmerksam, als Inventar zu Bruch geht.
- Wie kann Willow, die die komplizierte Konstruktionszeichnung des Unsichtbarkeitsstrahlers ziemlich genau 2 Sekunden lang gesehen hat, so gut über deren Funktionsweise Bescheid wissen, dass sie sofort erkennt, dass die Waffe falsch herum gepolt ist?
- Und warum lässt der Polizist Willow mit einer überaus gefährlichen Waffe einfach hinausspazieren? Die wäre doch normalerweise mit Sicherheit konfisziert worden. Seltsam.
Nichtsdestotrotz ist Verschwunden eine unterhaltsame Episode, die eine gute Wertung verdient hat.
Wertung: 8 Punkte
Peter meint:
Diese Episode war, auch durch das Mitwirken des Triumvirats, wieder mal eher durchgeknallt als ernst zu nehmen. Die Unsichtbarkeitskanone zeigte wieder, dass eine Realitätsnähe momentan nicht das Ziel der Serie ist. Als alter Fan der INVISIBLE MAN-Filme hatte ich damit aber kein Problem. Mit Buffys gefährdetem Sorgerecht für Dawn wurde zunächst ein sehr wichtiges Thema angesprochen. Dass die Frau vom Sozialamt Drohungen aussprach, war eben gerade nicht willkürlich, sondern sie deckte echte Missstände auf. Buffy vernachlässigt Dawn tatsächlich schon die ganze Staffel. Letztlich wurde dieses Thema aber nur humoristisch aufgelöst.
Das Verhältnis von Buffy und Spike spielte wieder eine Rolle, wobei wir nicht weiterkamen und sich das Ganze zu sehr zieht. Das Thema Unsichtbarkeit machte die Folge unterhaltsam, weil jeder sich schon ausgemalt hat, was man machen würde und könnte, wenn man nicht zu sehen wäre. Leute erschrecken, hereinlegen oder spannen... Man muss nicht HOLLOW MAN gesehen haben um auf solche Ideen zu kommen. Im Gegensatz zu Kevin Bacons Charakter Sebastian in HM, ließ Buffy nicht ihren finsteren Seiten freien Lauf, sondern verabschiedete sich ein Stück weit von ihrem Leben. Nicht gesehen zu werden hieß für sie keine Verantwortung tragen zu müssen. Ihr war das mehr als recht.
Letztlich drohte sie jedoch zu sterben, was ihr eine wichtige Erkenntnis brachte: So gern sie sich über ihr neues Dasein beschwert, abtreten möchte sie nicht. Diese Erkenntnis wirkte ein bisschen aufgesetzt, wie auch das besinnlich-düstere Ende nach allerlei witzigen Verwicklungen.
Ernsthafte Aspekte der Episode hingen vor allem mit Willows Entzug zusammen. Noch konnte sie ihn durchhalten. Das wird vermutlich nicht so bleiben, zumal die Abwesenheit von Tara und Amy sie keinen allzu großen Verlockungen aussetzte. Dass das Triumvirat enttarnt wurde und außerdem Warren gegen den Willen der anderen handelte, wirft die Frage auf, ob sie noch die Bösen der Staffel bleiben können. Ohne das Ergebnis von Phase eins und ohne den Schutz der Anonymität sind sie keiner wirklichen Gegner mehr, falls sie das je waren. Wird also doch eine rückfällige böse Willow zur größten Bedrohung heranwachsen?
Wertung: 8 Punkte
Jürgen Meisenzahl meint:
Nun, diese Episode war wohl der erste Schritt für die Nerds in die Richtung Endgegner. Es war auch für Willow eine wichtige Episode, da sie vezweifelt versucht mit der
Zauberei aufzuhören, es ihr aber nur mit Mühen gelingt. Und obwohl diese Folge mehr oder weniger planlos war, ist sie wichtig für den Verlauf der Serie. Zum Beispiel
kammen Fragen auf wie: Was wird aus Dawn? Und wir haben auch, Gott sei Dank, erfahren, dass Buffy wieder an ihrem
Leben hängt, wir müssen also mit keinem Selbstmord rechnen. Ich glaube auch, dass dies der wichtigste Punkt der Geschichte war. Was ich auch für wichtig halte, ist, dass Buffy freiwillig, man glaubt es kaum, mit Spike geschlafen hat. Anscheinen baut Whedon mit beiden eine Beziehung auf. (Hey Leute, ist doch praktisch, dass Buffy unsichtbar war, so blieb uns dieses blöde Rumgeknutsche erspart.)
Was auch interessant ist: Ich glaube, Spike wird immer dümmer, oder was meint ihr? Ich glaub's nämlich schon, wenn er schon am hellichsten Tag durch Sunnydale rennt! Ich finde das nur noch blöd.
Na ja, sonst kann man kaum etwas über diese Folge sagen, außer dass sie besser war als die letzten zwei. Was ich auch bemerken muss, ist, dass sowohl Tara als auch Amy in dieser Episode nicht dabei. Schade!
Aber alles in allem war diese Folge eine 7.
Wertung: 7 Punkte