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Episode 6.10:
Der Fluch der Zauberei

(OT: Wrecked)

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Alte Feinde, neue Freunde? Verschwunden


Zur Folge



Xyruss meint:

Es ist wohl inzwischen jede Folge das Gleiche. Buffy und Spike gehen einen Schritt weiter, und zum Beginn der nächsten Folge bereut es Buffy wieder und macht sich Vorwürfe. Scheinbar hat Mr.Trick Recht, indem er auch Buffy eine "Sucht" nach dem Bösen unterstellt. Allerdings überrascht mich Spike diesmal. Sein ganzes Machogehabe passt nicht zu der Vergangenheit, in der er wie ein räudiger Hund der Jägerin hinterhergehechelt ist. Ob es nur an der "Nacht" lag, weiß ich nicht. Scheint mir aber zu gering zu sein für seinen Umschwung. Damit wird er allerdings das Ende dieser "Spielereien" schneller herbeiführen als ihm das lieb wäre. Und noch ein Punkt ist wichtig - sie sprechen endlich darüber. Ob das was bringt, insbesondere bei der Behandlung der "Sucht", bleibt abzuwarten, ich glaub es allerdings nicht.
Der Mainthread der Folge dreht sich allerdings um Willow. Besonders die erste Begegnung seit ihrer Trennung von Tara war bemerkenswert. Ich hatte ja die Befürchtung, dass Tara ihrer Liebe erliegt und zu Willow zurückkehrt, doch ihr starrer Gesichtsausdruck in der Küche war Gold wert. Soviel Entschlossenheit hat man Tara gar nicht zugetraut. In diesem Charakter steckt viel mehr, als in der Vergangenheit gezeigt wurde. Keine graue Maus, sondern eine starke Persönlichkeit. Besonders ihr Abgang war klasse. Gegenüber Amy war sie recht nervös, doch kaum kam die Sprache auf Willow, schaute sie ihr kalt in die Augen und erteilte ihr im Nachhinein noch eine Abfuhr.
Was mich an dieser Szene besonders geärgert hat war das Benehmen Dawn gegenüber. Dass sich Tara nicht von ihr verabschiedet hat fand ich zwar nicht in Ordnung, konnte es aber noch nachvollziehen. Das dann Buffy jedoch erst Willow leichte Vorhaltungen macht, sie wäre nicht zuhause geblieben, und dann selbst einfach ins Bett verschwindet, ist unmöglich. Sie benimmt sich momentan keinen Deut besser als die Hexe. Die scheint jedoch Schwäche zu zeigen. In ihrem Zustand wirken ihre Zauber nicht mehr, und durch die Schwächung durch die Sucht wird sie wieder deutlicher an ihre Liebe zu Tara erinnert. Sie vermisst sie, und zwar sehr.
Den ersten Hinweis auf Whedons endgültige Lösung des Problems Willow, gibt Anya in der Magic Box. Sie erwähnt, das Willow nicht mehr sie selbst ist. Als dann auch noch der Magic Dealer Rack auftaucht (Cool, Kralik ist zurück *g*), ist die Richtung klar, Willow ist süchtig nach Magie. Die Bilder der süchtigen Willow haben mir ganz gut gefallen, auch wenn es ein wenig kitschig wirkte. Das Wiedersehen mit dem "Starfield" – Bildschirmschoner hatte auch etwas *g*. Doch vielleicht ist eine Weissagung mit dabei, nämlich das Mädchen, das von einem Monster weggeschleppt wird. Könnte noch interessant werden.
Amy ist inzwischen mir fast noch verhasster als Willow. Sie scheint schon wesentlich länger süchtig zu sein, allerdings nicht so schwer wie Willow, denn sie kann ihren Verstand noch benutzen. Tut sie zwar nicht, als sie bei Willow einbricht, aber so wird wenigstens die Handlung vorangetrieben. Buffy erfährt von Rack und muss zu ihrem Glück auch noch Spike hinzubitten, um ihn zu finden. Das sie Dawn und die Monster ( Willow und das andere ) dann schließlich doch gefunden haben, ist sehr unglaubwürdig. Sunnydale ist ja nicht klein, und dieser Rack wurde überall von ihnen gesucht. Aber es kommt wieder mal das übliche, Buffy muss wieder mal für die Kampfszenen herhalten. Find ich nicht gut.
Die Folgen dieser Magiesucht sind verheerend, insbesondere für Dawn. Während Willow aus Reue anbietet, mit der Kleinen einen Abend zu verbringen, zieht es sie trotzdem zu Rack zurück. Ab hier beginnt bei mir eine Emotionswelle, die ich schon lange nicht mehr bei einer Folge hatte. Es ist unverantwortlich von Willow, dass sie Dawn über zwei Stunden in dieser Lasterhöhle allein gelassen hat, und auch in den Minuten danach war sie unmöglich. Whedon versuchte zwar immer noch, mittels der schwarzen Augen und der "Trunkenheit" ein Alibi für die Hexe zu schaffen, doch bei mir hat das nicht funktioniert. Ich hab sie gehasst. Trunkenheit darf nicht als Ausrede gelten, sondern sollte zusätzlich bestraft werden, doch hier bekommt die kleine Dawn die Quittung für Willows Egoismus. Als das Monster angreift, zeigt Dawn zwar mit dem Tritt Courage, doch auf Dauer entkommt sie den Monstern nicht. Willow ist in dem Fall genau das Gegenteil von Hilfe, sie verschlimmert die Situation und ist letztlich sogar indirekt für Dawns Verletzungen verantwortlich. Dass sie das Monster, das sie rief, selbst besiegt hat, macht die Situation nicht besser. Doch statt sich den Konsequenzen ihrer Taten zu stellen sinkt sie auf die Knie und jammert und heult wie ein Schlosshund. So verachtet hab ich Willow noch nie, und ich find es sehr schade, dass jemand aus der Clique so tief sinken konnte. Ich habe ihre Entwicklung mit Ärger verfolgt, es passte mir nicht, dass jemand aus dem Team so übermächtig wird, doch mit diesen Minuten, in denen sie Dawn so in Gefahr gebracht hat, hat sie bei mir alle Achtung verspielt, die sie jemals hatte. Diese Frau ist einfach nur jämmerlich. Man mag es auf die Sucht schieben, das ändert nichts. Dawn hat das einzig richtige getan, bis auf die Ohrfeige, die mehr ihrer eigenen Befriedigung diente als der Strafe Willows, hat sie die Hexe ignoriert. Ich hoffe, dass sie das in der Zukunft auch tut, und auch, dass Tara davon erfährt. Schade, dass Buffy sie letztendlich zur Rede gestellt hat, wären alle sofort gegangen, wäre das die richtige Strafe für die Hexe gewesen. Aber hier kommt wieder Whedons Ausweg zur Geltung, er stellt Willow als "Opfer" hin, um sie für die Zukunft nicht zu verlieren.
Für mich jedoch werden die letzten Szenen, nämlich Willows Schuld an Dawns Verletzungen und ihre absolut unmögliche Vorstellung danach, immer in meinem Kopf bleiben. Jetzt muss Willow ihren "Entzug" durchhalten, und das hoffentlich ohne Hilfe von Dawn und Tara. Ich glaube nicht daran. Selbst wenn letztere schwach wird und der Hexe beisteht, Dawn wird sie hoffentlich noch spüren lassen, wie verachtenswert sie ist. Erst wenn sie durch diese Schule gegangen ist und ohne Magie beweist, dass sie wieder die von ihr selbst verhasste alte Willow ist, kann ich sie vielleicht akzeptieren. Whedon spekuliert auf Mitleid, das er von mir jedoch nicht bekommt.
Die Folge fand ich besser als anfangs zu vermuten war. Bis hin zu Dawns Ausflug mit Willow war es nur Durchschnitt, doch ab dann war die Folge emotional und äußerst gut. Eines allerdings gefiel mir in der Gesamtheit nicht. Sowohl "Smashed", als auch "Wrecked" hätten von ihrem Stoff her 3 Folgen hergegeben. Mir war der Inhalt beider Folgen zu gestrafft, zu eng. Whedon hat sicherlich nicht viel Platz in der Staffel, doch das Thema Willow hätte eine schönen Zwischen-Climax gegeben, so es nicht, wie ich vermute, zu einem Abbruch der Therapie und damit doch noch zu meiner Endgegner - Theorie, dass Willow als mächtige Hexe gegen die Clique steht, kommt. Fürs erste scheint der Willow - Thread zu ruhen, jetzt bin ich auf Tara gespannt.

Wertung: 8 Punkte

Jochen meint:

Nachdem in der letzten Episode noch völlig unklar war, wie Amy in ihrer Zeit als Ratte eine so mächtige Hexe werden konnte, erfahren wir nun den scheinbaren Grund. Sie hat anscheinend schon zu Highschool-Zeiten den Hexenmeister Rack kennen gelernt, von dem sie die Fähigkeiten der dunklen Magie erhielt. Das würde auch erklären, wie sie sich in „Gingerbread“ überhaupt in eine Ratte verwandeln konnte. Das heißt also, während Willows Kräfte auf „natürliche Art und Weise“ langsam immer stärker wurden, nahm Amy eine Abkürzung über einen Magie-Dealer.
Die Idee, Rack einzuführen, ist nicht schlecht, von dem leider zu deutlich sichtbaren erhobenen Zeigefinger „Drogen sind böse“ mal abgesehen. Man darf das jetzt nicht falsch verstehen. Drogen sind ein Teufelszeug und es ist gut, wenn auch in beliebten TV-Serien davor gewarnt wird. Aber hier war es mir einfach zu extrem, genau wie damals die Sache bei „Beer Bad“. Ist es nicht genug, dass in der Serie mit gutem Beispiel vorangegangen wird, indem die Charaktere immer nur antialkoholische Getränke trinken (im Gegensatz zu Serien wie „Dallas“, wo die Leute ständig einen Whiskey in der Hand hatten). Muss die Gefährlichkeit von Alkohol (oder wie diesmal von Drogen) wirklich so in den Vordergrund gerückt werden, dass sie fast die Handlung überdecken? Ich warte nur noch darauf, dass Spike demnächst ein Raucherbein kriegt. Aber genug davon.
Durch ihre Abhängigkeit ist Willow auf jeden Fall nicht mehr sie selbst und hat sich nicht mehr unter Kontrolle. Dadurch bringt sie Dawn in höchste Lebensgefahr. Nicht nur, dass Dawn bei dem Autounfall hätte getötet werden können (sie war nicht angeschnallt), spätestens der Dämon hätte ihr den Garaus gemacht, wären Buffy und Spike nicht gerade noch rechtzeitig gekommen. Aber der Schock, den die Ereignisse bei Willow auslösen, ist heilsam. Sie gibt ihre Fehler zu und sieht auch ein, warum Tara sie verlassen hat. Ich muss zugeben, dass ich ihre Motive einigermaßen verstehe und dass sie mir, im Gegensatz zu Kollege Xyruss, auch ein bisschen leid tut.
Auf jeden Fall zieht Willow Konsequenzen und zieht die Notbremse. Sie will nie wieder zaubern und macht sozusagen einen Entzug. Buffy steht ihr dabei zur Seite, denn sie macht zur Zeit eine ähnliche Entwicklung durch wie Willow. Auch sie ist in einen Strudel geraten, aus dem sie nicht mehr herauskommt. Obwohl sie es will, schafft sie es nicht Spike zu widerstehen, was von Woche zu Woche schlimmer wird. Ob es Buffy und Willow schaffen werden, von ihrer Sucht loszukommen?
Was mir an der momentanen Entwicklung nicht gefällt ist, dass Amy so negativ gezeichnet wird. Zuerst macht sie mit Willow den Unsinn im Bronze, dann überredet sie sie, zu Rack zu gehen und klauen tut sie auch noch. Ich hätte mir eine Amy auf der Seite der Guten gewünscht, die tatkräftig mithilft, die Bösen zu verdreschen, aber so wie es im Moment aussieht, tendiere ich eher dahin, dass sie sich den Nerds anschließen wird, wenn die ihr nur die Dinge (Kräuter) beschaffen, die sie aufgrund ihrer Sucht braucht.
Noch eine kurze Überlegung zum Schluss: was wäre eigentlich passiert, wenn Buffy Willow jede Hilfe versagt und sie zum Teufel gejagt hätte? Grund genug hätte sie schließlich gehabt....

Wertung: 7 Punkte

Peter meint:

Die Serie ist momentan in Schwierigkeiten. Sah ich nach der letzten Folge noch rosige Zeiten auf uns zukommen, war ich diesmal sehr enttäuscht und bezweifele, ob Besserung naht. Und das obwohl auf Düsteres stehe und diese Episode offensichtlich megadüster sein sollte.
Es gibt dabei nur ein Problem: Die Grundvoraussetzung für Düsteres ist Mitgefühl mit den Charakteren. Eine aktuelle Bestandsaufnahme ergibt dabei aber kein gutes Bild. Das Geplänkel zwischen Buffy und Spike nervt. Schien Spike zuletzt Respekt zurückzugewinnen, ist er nun in schlechtester Angel- und Riley-Tradition meistens unbekleidet und faselt von Sex und Liebe. Buffy kann man in dieser Staffel weder verstehen noch mögen. Willow, die Hauptperson der Episode, hat jegliche Sympathien verspielt, so dass sie lange heulen kann, ohne dass mich das bewegt. Amy hatte mich durch ihre bloße Anwesenheit in grenzenlose Begeisterung versetzt. Doch nach 24 Stunden ist sie nur noch ein Wrack, ein krimineller und verantwortungsloser Junkie. Xander und Anya haben sich nichts zuschulden kommen lassen, reden aber nur noch über ihre Hochzeit. Tara ist logischerweise trübsinnig. Einzig Dawn hat somit die vollen Sympathien, doch ist ihre Rolle zu passiv um es rauszureißen. Giles wird schwer vermisst... Es gibt überhaupt kein Team mehr, nur noch Einzelschicksale nebeneinander. So kann es keine Dynamik zwischen den Hauptcharakteren geben.
Die Folge hatte ein paar gute Momente, aber war letztlich nicht sehr interessant. Die Drogen-Analogie war deutlich, aber nicht originell. Das Schlimmste ist, dass ich nach dieser Folge gar nicht so scharf darauf bin zu erfahren, wie es weitergeht. Vielleicht ist das Triumvirat doch nicht so übel. Die sind wenigstens ganz witzig und absolute STAR WARS-Fans...

Wertung: 6 Punkte

Jürgen Meisenzahl meint:

Gott sei Dank war diese Episode besser als die letzte, wenigstens in meinen Augen. Ich fang gleich einmal mit der Bewertung an: Ich muss sagen, es ist schon schlimm, dass Willow süchtig nach Magie ist, aber Dawn zu versprechen, dass sie ins Kino gehen und dann so etwas zu tun, ist unverantwortlich, und wenn ich Buffy wäre, hätte ich nicht solches Verständnis mit Willow gehabt. Es stimmt zwar, dass sie Hilfe braucht, aber nach einer solchen Aktion hätte ich ihr keine Hilfe gewährt. Was ich auch nicht ganz richtig finde, ist, dass Willow ganz aufhören will zu zaubern. Ich finde, sie sollte nur kürzer treten, denn der
Verlust einer Hexe ist für das Jäger-Team auch nicht das Beste.
In dieser Episode ist klar geworden, was wir alle schon in den letzten Wochen vermutet hatten, und zwar dass Willows Magie böse Folgen haben muss -- wie wir gesehen haben, hat
sich dies auch bestätigt.
Was ich noch anmerken muss: Warum fragt Tara Dawn immer, ob sie runde oder eckige Pfannkuchen will und es dann doch immer nur runde werden?
Ach ja, zu Dawn fällt mir noch ein, dass es jetzt offensichtlich ist, dass sie und Tara am meisten unter der Trennung von Willow leiden. Und ich glaube, auch dies wird ein böses Ende nehmen. Ich hoffe bloß, dass man die Lage entspannen kann, bevor so etwas passiert.
Zuletzt will ich noch anmerken, dass man deutlich merkt, dass Giles fehlt. Sein trockener englischer Humor und auch die Unterstützung beim Sammeln von Infos fehlen. Ich hoffe, dass er eines Tages zurückkommen wird.

Wertung: 6 Punkte