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Episode 6.6:
Die Nacht der Überraschungen

(OT: All the Way)

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Die Zeitschleife Noch einmal, mit Gefühl


Zur Folge



Xyruss meint:

Schon zu Beginn wird der Plot der Folge klar, es geht um Dawn. Dass es eine Halloween - Folge werden würde, merkt man auch schon eine Sekunde später. Daher hat diese Folge natürlich extrem große Vorgänger, an denen sie sich messen lassen muss.
Willow macht schon zu Beginn einen sehr negativen Eindruck auf mich. Sie hackt auf Kundinnen rum, weil sie sich wie Hexen aus den Märchenbüchern kleiden, und einem kleinen Mädchen lässt sie es durchgehen, weil sie es "süß" findet. Abartig, alles beides. Willows Verhalten wird für mich immer abstoßender. Ihr ständiges Bestehen auf der Zauberei, ihre Zügellosigkeit, die sogar vor Menschen nicht halt macht, und dann das Schlimmste, was sie hätte tun können. Sie hatte schon zu dem Zeitpunkt kaum noch Sympathien, ja, ich fand es sogar richtig gut, dass sie in der vorigen Folge kaum aufgetaucht war. Jetzt, nach dieser Folge, steht sie für mich als Endgegner fest, denn sie hat einen Verrat begangen. Ihre Lebensgefährtin zu bezaubern, um deren vernünftigen Argumente nicht mehr hören zu müssen, ist einfach widerlich. Sie hat damit eine Grenze überschritten, die sie bislang noch vor einem absoluten Fall in die Arroganz bewahrt hatte. Schade, dass Tara jetzt alles vergessen hat, denn sie hätte Willow noch "retten" können. Doch daran zweifle ich inzwischen. Willow hat sich, jedenfalls bei mir, mit dem Angriff auf Tara, und nichts anderes ist es gewesen, alle Sympathien verscherzt, und ich habe nicht vor, sie wieder freudestrahlend aufzunehmen, wenn sie reumütig zurückkehrt. Sie ist zu weit gegangen, jetzt hat sie die Folgen zu tragen. Tara wird wohl nicht mehr lange bei ihr bleiben, denn sobald sie das rauskriegt, ist die Beziehung zu Ende. Und da ihr Name immer noch nicht in den Vorschau - Credits ist, werden wir wohl inzwischen die Abschiedsfolgen Taras sehen.
Gerade Tara hat mir in dieser Folge sehr gut gefallen. Ihr erster Streit mit Willow zieht sich durch die Folge, Tara spricht kaum ein Wort mit Willow und deren Tanzerei lässt Tara kalt. Sie lässt Willow ihren Ärger spüren. Vor allem auf dem Höhepunkt (nach einer kurzen Beruhigung durch einen Kuss) im "Bronze" hat sie mich beeindruckt. Soviel Willensstärke, ihre Freundin einfach stehen zu lassen, hätte ich ihr nicht zugetraut. Mehr durfte sie vielleicht nicht tun, da sie ja die Beziehung nicht beenden wollte, doch mir wäre es lieber gewesen, sie hätte sich auch ein anderes Bett gesucht. Da sie weiter in Willows Zimmer bleibt, ist es schon ein Signal ihr zu verzeihen und gibt so der Hexe auch Gelegenheit, sie zu blenden.
Was mir auch ganz gut gefiel, ist der kleine Zauberspruch im Bronze, "Silite" von Willow, und Taras "Retrosum" - als sollte damit ein Signal gesetzt werden. Tara beherrscht ähnliche Sprüche wie Willow und sie ist momentan damit beschäftigt, die Hexe in ihren Schranken zu halten und hinter ihr aufzuräumen. Wie lange wird Tara der übermächtigen Hexe standhalten können? Nicht sehr lange, sonst hätte sie vielleicht nicht verzaubert werden können.
Was Willow angeht, bin ich vor allem auf Giles gespannt . wie lange lässt er sich das noch gefallen? Und vor allem, was wird Willow dann tun? Wird sie nach und nach alle ehemaligen Freunde verhexen und sich so dem Bösen hingeben? Oder wird Buffy wieder einmal die Einzige sein, die ihr Einhalt gebietet? Ich habe ja jemand anderen in Verdacht, das ganze Spiel aufzudecken . Spike! Er nähert sich erneut Buffy an, steht ihr somit nahe und hat Gründe, sie zu schützen. Und er ist der einzige der Clique, der bislang gegen Zauberei immun war. Man denke an Glorys Vergessenszauber.
Ein Secondary Stream ist hier die endlich offenbarte Verlobung von Xander und Anya. Der angeblich so wichtige Zeitpunkt für die Offenbarung ist für meine Begriffe ziemlich daneben, nach einem anstrengenden Arbeitstag und im Zauberladen, das passte alles nicht. Dass es Anya gefiel, war ja logisch, immerhin hatte sie die beiden Sachen, die ihr am wichtigsten waren: Geld und Xander. Dieser allerdings hat unsere Vermutungen wieder bestätigt. Er ist in der Verlobungsgeschichte wankelmütig wie ein kleines Kind. Selbst die Offenbarung kommt etwas zögerlich und auch nicht überzeugend. Als wäre er zwar überzeugt davon, das Richtige zu tun und die nächste Sekunde ist es wieder ganz anders. Dann die Zwiegespräche, ich bin ziemlich sicher, dass Xander nicht heiraten wird. Giles scheint alles zu tun, um Xander von Anya wegzubringen (seine Betonung von Ex-Dämon ist ziemlich übertrieben, Anya ist nervtötend, aber kaum noch ein Dämon), und Buffy kümmert sich recht wenig um sein "Glück".
Wo ich hier Whedon wieder ein Kompliment machen muss, er hat mich mit dem Alten richtig gut getäuscht. Das gesamte Auftreten des Alten, die Worte, alles deutet auf ihn als Gegner hin. Auch als Dawn und ihre Freunde dort zu Besuch sind, machte sich in mir der Verdacht breit. Doch dann bringt Whedon mit Justin die größte Überraschung . Er ist ein niedlicher Teenie-Vampir, der mit dem Alten nur seinen Appetit auf Dawn angeregt hatte. Mit dieser Nummer ist Whedon was richtig Gutes gelungen. Und selbst nach dieser Offenbarung fiel es mir recht schwer, Justin nicht zu mögen. Der Typ war richtig nett zu Dawn, die beiden schienen zueinander zu passen. Fast hätte ich vergessen können, dass er Vampir war.
Überhaupt gefiel mir der Mainstream ausgesprochen gut: Dawn in Gefahr, ohne wirklich gefährdet zu sein. Zuerst einmal, sie verhält sich glücklicherweise wie ein normaler Teenager. Ob dazu auch das Klauen gehört (das sie schon in der vorigen Staffel nicht lassen konnte) weiß ich nicht, aber ich mag diese ständigen Diebstähle von ihr nicht. Vielleicht ist das wirklich nur ein Gruppenzwang, wie das Gespräch mit Justin interpretiert werden könnte . trotzdem denke ich, da steckt mehr dahinter.
Die "Liebesszenen" der Kleinen fand ich auch klasse. Hier war der Zuckerfaktor etwas, das mir gefiel. Vor allem Dawns scheue, nervöse Art im Auto fand ich ganz klasse. Als es dann zum Showdown kommt, beginnt man mit Giles´ lächerlichem Stolperer, einem zufälligen Sieg über einen Vampir und der cleveren Falle der Vampire. Das gefiel. Doch dann tauchte die Jägerin auf und es war nichts weiter als harmloses Dahingemetzel von zwei tobenden Jägern, Spike und Buffy.
Doch die schönste Szene folgt noch. Sie beweist, dass Dawn die Schwester der Jägerin ist. Nahezu kaltblütig lässt sie den Vampir auf sich liegen und scheint nachzugeben, doch dann stürzt er sich in einen Pseudopflock. Abgesehen von der emotionalen Komponente war ich mir einige Sekunden nicht wirklich sicher, ob Dawn sich nicht doch einfach hingeben würde. Vor allem, weil die beiden wirklich etwas füreinander empfanden. Allein dieser Stream rechtfertigt die hohe Note, ich fands sehr gut.
Den Vergleich mit den anderen Halloween-Folgen hält sie zwar stand (besser als Fear itself ist sie allemal), doch an die beste Folge kommt sie nicht ran . "Halloween" aus Staffel 2 ist nun mal nicht zu toppen.

Wertung: 8 Punkte

Jochen meint:

Eine durchschnittliche Folge, die mich eher durch zahlreiche witzige Sprüche, als durch die Handlung überzeugt. Es gibt zwar einige Dinge, die nötig sind, um die Serie voranzutreiben, aber aus den Socken haut mich die Episode nicht.
Interessant ist das Verhalten von Dawn. Dadurch, dass sich Buffy zurzeit wohl nicht in der Lage sieht, wichtige Entscheidungen zu treffen und sich diese lieber von Giles abnehmen lässt, ist ihre kleine Schwester etwas führungslos. Zudem gibt sie Dawn nicht die nötige Aufmerksamkeit, die diese braucht, bzw. gerne hätte. Wahrscheinlich ist die Klauerei, die Dawn an den Tag legt, eine Art Hilferuf nach mehr Beachtung. Dass sie allerdings lieber mit ihrer Freundin nachts um die Häuser ziehen will, als zu Hause zu sitzen, sehe ich als das normale Verhalten eines 15-jährigen Teenagers an. Es ist auch bestimmt nicht ihre Schuld, dass sie bei ihrem Rendezvous an einen Vampir gerät. Woher sollte sie es auch wissen? Ebenso denke ich, dass sie dieser Umstand, nach dem ersten Schreck, gar nicht so beunruhigt, zumal Justin ja eigentlich sehr sympathisch ist. Außerdem hatte ihre große Schwester ja auch ein Verhältnis mit einem Untoten. Aber das ist natürlich etwas ganz anderes, was sie später auch einsieht und Justin, allerdings schweren Herzens, pflöckt.
Was an den jungen Vampiren bemerkenswert ist ist, dass sie sich als Rebellen sehen und sich deshalb nicht an die Regel halten und an Halloween zu Hause bleiben. Es kam schon einmal ein Vampir nach Sunnydale, der sich als Rebell bezeichnete und mit den Regeln brach und ein wenig Schwung in den Laden brachte. Da werden Erinnerung an vergangene glorreiche Zeiten wach. Diese neuen Rebellen aber sind einfach zu jung und unerfahren, um in diese Fußstapfen zu treten und bezahlen ihre große Klappe mit ihrem untoten Leben.
Was die offizielle Verlobung von Xander und Anya angeht, hat Xyruss schon alles Wichtige gesagt. Allerdings denke ich nicht, dass Giles Xander mit den Worten Ex-Dämonin Angst machen und ihn von der Hochzeit abhalten will. Wahrscheinlich sind sie, insbesondere durch die Vorsilbe „Ex-“ eher aufmunternd gemeint, um Xander zu zeigen, dass er sich deswegen keine Sorgen zu machen braucht.
Das Wichtigste in dieser Episode ist aber wieder einmal Willow. Sie hat aus Giles Worten nichts gelernt und geht mit der Magie weiterhin sehr freizügig um. So freizügig, dass es nun auch Tara mit der Angst kriegt. Sie ahnt vielleicht, was passieren wird, wenn Willow kein Einhalt geboten wird, denn wie lange dauert es noch, bis diese ihre Kräfte in böser Weise einsetzt? Sie hat die Macht und ist sich dieser sehr wohl bewusst. Sie genießt sie. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis etwas passiert, was Willow, dazu bringt etwas zu tun, was sie vielleicht gar nicht will, aber dann nicht mehr kontrollieren kann. Tara merkt das und tut, was ihr bestimmt unendlich schwer fällt. Sie redet ihrer Freundin ins Gewissen, allerdings mit unerwarteten Folgen. Denn Willow fühlt sich durch die Kritik verletzt und wittert ein Komplott gegen sich. Dass es hierüber zu einem Streit mit heftigen Worten kommt, ist schon schlimm genug, aber dass sie Tara anschließend verzaubert, ist noch heftiger. Man kann ihr Motiv zwar in gewisser Hinsicht verstehen –- sie will nur wieder mit Tara im Reinen sein, aber das auf diese Art und Weise zu erreichen, ist schlichtweg inakzeptabel.
Was mich an der Szene im Bronze sehr überrascht, ist die Tatsache, dass Tara anscheinend auch über recht große Macht verfügt. Sie hält sie vielleicht nur hinterm Berg, denn schließlich sagt sie ja ständig, dass Willow viel mächtiger sei als sie. Wenn ich mir aber ansehe, wie sie Willows Stillezauber beiläufig wieder bricht, bin ich mir nicht sicher, ob da nicht ein gewaltiges Potenzial in ihr schlummert. Vielleicht gibt es ja demnächst ein großes Hexen-Duell ;-)
Sehr gut gefallen hat mir an dieser Episode der alte Mann. Ich dachte bis zuletzt, sprich seinem völlig unerwarteten Tod, dass er den eigentlichen Bösen der Folge darstellt. Weit gefehlt, er war nur ein alter Mann, der für die Kindern zu diesem Halloween tatsächlich etwas Besonderes vorbereitet hatte –- einen Halloween-Kuchen. Das war wieder so eine Sache, wo ich Mr. Whedon anerkennend auf die Schulter klopfen möchte.
Nichtsdestotrotz ist diese Folge nicht gerade der „Reißer“ und deswegen gibt es auch nur eine durchschnittliche Wertung.

Wertung: 7 Punkte

Peter meint:

Na also, es geht doch! Nach zwei schwächeren Einträgen konnte diese Folge überzeugen. Sie bot Humor, Horror, einen erfreulichen Bodycount, etliche überraschende Wendungen und brachte die Entwicklung einzelner Charaktere und somit der Serie voran.
Die erste Freude für mich war die Referenz an meinen Lieblingsfilm, als der gruselige alte Mann im Teaser zum Michael-Myers-Messer griff. Ich war sehr gespannt, was der böse Alte wohl ausheckte. Dass Xander und Anya ihre Heirats-Pläne publik machten, war nicht weiter aufregend und auch nur eine Nebenhandlung.
Dawn schlich sich weg, was in Sunnydale sehr unvernünftig ist, selbst an Halloween. Ich war zunächst nicht so erfreut an Dawns knospendem Liebesleben teilhaben zu müssen, aber die Entscheidung sich dem Haus des verrückten Alten zu nähern brachte die nötige Spannung. Und als man gerade noch dachte, der Alte würde Dawns Schwarm den Kopf absäbeln, stellte dieser sich als Vampir heraus, was die ganze Situation viel interessanter machte. Riesige Spannung war ausgeschlossen, weil Dawn nichts passieren konnte. Daher wurde das Augenmerk auf Dawns Gefühle gelegt. Das war wohl ganz nett, aber ich hätte durchaus darauf verzichten können, bei Dawns erstem Kuss (und vielen weiteren...) Zeuge zu sein.
Erfreulich war der Endkampf: Ich vermisse immer mal die traditionellen Gegenspieler der Serie. Zum Beispiel starb in den letzten drei Episoden nicht ein Vampir. Dafür wurde ich jetzt entschädigt. Schön war es auch, dass jeder mithalf. „Ripper“ Giles erledigte nicht weniger als drei, Buffy und Spike teilten sich die anderen und schließlich durfte / musste Dawn den Verrat ihres ersten Kusspartners mit dessen endgültigem Tod bestrafen. Auch die Variationen der Tötungsarten wussten zu erfreuen. Dawns Gefühle nach dem Rendezvous interessierten mich weniger.
Eine weitere Erkenntnis der Folge, zumindest für die absolut Blinden, denen bisher nie etwas aufgefallen war: Willow is evil! Diese Entwicklung hat den Bereich des Subtilen ja schon längere Zeit verlassen. Da Willow jetzt das größte Sakrileg beging und ihre Kräfte gegen Tara einsetzte, um die lästige Stimme der Vernunft auszuschalten, ist klar, dass es für sie ohne großen Knall kein Zurück mehr gibt. Sie hat sich zu sehr an ihre Macht gewöhnt und wird so zu einer großen Gefahr. Mal schauen, wann das Ganze eskaliert.
Zum Schluss geht noch ein Dank an Joss Whedon für eine weitere witzige STAR WARS-Referenz: Luke und Leia tanzen im Bronze. Star Wars rules!

Wertung: 8 Punkte

Jürgen Meisenzahl meint:

Diese Episode hatte eigentlich kaum etwas mit der Staffelhandlung zu tun, aber dennoch gab es sehr wichtige Elemente. Zum Beispiel: Willows Vergessens-Spruch wird noch einmal böse Folgen haben, da dies a) nicht richtig ist und b) Tara eine solche Willow wohl kaum dulden wird, jedenfalls wird diese Stelle wohl noch in einigen Episoden zum Gespräch kommen.
Was auch endlich geschafft ist, ist die Bekanntgabe der Verlobung von Anya und Xander. So wird dies wenigstens nicht mehr so oft zum Gespräch kommen. Was ich noch dazu sagen will ist, Xander hat die ganze Zeit auf die passende
Zeit gewartet, doch ich glaube, Halloween ist nicht die richtige Zeit, um eine Verlobung bekannt zu geben. Was Whedon sich wohl dabei gedacht hatte? War wahrscheinlich nur als Füllstoff gedacht.
Das letzte, was hier noch hinein gehört, ist, dass in dieser Episode das gesamte Jäger-Team wieder vereint und bereit war, wie in alten Zeiten.
Diese Episode sollte wohl mehr mit Witz statt Story überzeugen, aber ich glaube, dass auch die Geschichte einen wichtigen Hintergrund hat, jedenfalls hat es den
Anschein, dass die letzten Erlebnisse (Buffys Tod und Auferstehung) mittlerweile Dawn mehr mitgenommen haben als Buffy selbst oder Dawn sich einfach so vernachlässigt fühlt, sonst hätte sie ja keinen Grund einfach zu lügen. Schließlich wird Buffy sicher kein so hartes Herz haben wie sie das zum Ausdruck bringen wollte mit dem Tattoo. Sowieso sollte sie Dawn einige Freiheiten einräumen, sie
ist zwar kein normales Kind (wie wir das waren), aber dennoch kann sie ja auf eigenen Füßen stehen. Es ist eh egal wie Buffy es versucht, Dawn kommt dennoch immer
in Gefahr.
Diese Folge war auch in einem anderen Punkt noch sehr wichtig: Wir wissen endlich, warum Giles seine Brille so oft putzt.
Alles in allem eine 7.

Wertung: 7 Punkte