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Episode 5.22:
Der Preis der Freiheit

(OT: The Gift)

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Die Last der Welt Die Auferstehung (Teil 1+2)


Zur Folge



Xyruss meint:

Die Folge beginnt ganz überraschend ... mit einem Komplettdurchlauf durch das gesamte bisherige Serienleben von Buffy. So eine Reaktion hätte ich für den Kollaps erwartet, aber es ist einfach nur der Einstieg in eine vermeintlich nebensächliche Szene. Ein Junge wird von einem Vampir angegriffen und Buffy verdrischt ihn. Normalerweise wäre das nichts ungewöhnliches, aber diesmal macht es uns begreiflich, dass selbst im Kampf gegen die Göttin die normalen Probleme der Jägerin nicht verschwunden sind. Ob daraus vielleicht sogar noch eine interessante Handlung für die nächste Staffel erwächst, bleibt abzuwarten. Und noch etwas ist an dieser Szene bedeutend ... sie ist sexistisch. Der dumme Spruch "Du bist doch nur ein Mädchen" sind vielleicht nötig, um Buffys Gefühle auszudrücken, doch von dem Jungen hätte man sich die schenken können.
Der größte Konflikt findet diesmal nicht zwischen Buffy und Glory statt, sondern zwischen Buffy und Giles. Es tat weh, die Szenen zu sehen, wenn alle gegen Buffy sind. Sicher, von der Logik her ist Dawns Tod das einzige Mittel, doch Buffy will das nicht wahrhaben. Giles hat scheinbar schon aufgegeben, denn normalerweise sucht er mit Buffy zusammen nach Lösungen, sie kämpfen nicht gegeneinander. Selbst in dem Gespräch im Turnraum beharren beide auf ihren Standpunkten, und Buffy lässt sich sogar zu einer Todesdrohung hinreißen. Doch letztlich kann man in der Szene sogar schon den Ausgang erahnen. Buffys Selbstzweifel sind noch immer da, und sie verflucht ihr eigenes Schicksal. Zugeben, ich hab hier nicht an ihren Tod gedacht, aber im Nachhinein sind es deutliche Signale. Noch hat sie ein "Wenn Dawn draufgeht", vorangestellt, aber die Absicht ist bereits vorhanden.
Überraschenderweise erweist sich in dieser Diskussion Anya als die treibende Kraft. Obwohl die anderen ihre "Begeisterung" zuerst ablehnen, bringt Anya doch genau die richtigen Mittel für den Kampf gegen Glory. Vorher hatte Spike die Taktik ausgegeben, Glory durch Ablenkung am Ritual zu hindern. Bemerkenswert ist hier, dass sich diesmal nicht die Hauptpersonen um das Problem kümmern, sondern die Nebencharaktere. Giles und Buffy sind ehestens kontraproduktiv. Buffy in ihrem unbändigen Willen, die Menschheit für Dawn zu opfern, und Giles in seinem Bestreben, Dawn töten zu lassen. Dabei wäre natürlich die Frage wichtig, warum er dies unbedingt so lautstark vertritt ... ist er zu feige, es selbst zu tun? Wenn er sich so sicher ist, dass sein Weg der richtige ist, hätte er genauso ruhig bleiben können, und im richtigen Moment Dawn selbst töten können.
Es ist natürlich ein bemerkenswerter Zufall, dass Tara die Frage nach dem Wo beantwortet. Ich fand es etwas daneben, dass alle so überrascht taten, schließlich war uns das ja schon seit drei Folgen klar.
Willows Hilfe ist für Buffy inzwischen unerlässlich geworden. Mir ist das nicht ganz so lieb. Buffy nutzt gekonnt ihr Wissen um Willows Psyche aus, indem sie sie etwas mehr unter Druck setzt (von wegen Geheimwaffe) und ihre Liebe zu Tara unterstützt, obwohl sie sich wohl über die Folgen schon klar sein dürfte. Letzten Endes ging es einzig nur darum, Zeit zu gewinnen, und Willows Versuch, Tara zu helfen, würde definitiv Zeit schaffen. Mich stört daran nur, dass die eh schon mächtige Hexe weiter in ihrem Selbstvertrauen aufgebaut wird. Man möge mich der Untreue zeihen, aber wenn es mit Willow so weitergeht, haben wir in ihr bald einen neuen Gegner.
Dawn geht mit ihrer Situation hier relativ vernünftig um. Obwohl sie einen direkten Hass auf Ben entwickelt hat, ist es doch ein Mittel, ihre Angst unter Kontrolle zu bringen. Aus ihrer Sicht hat sie sogar recht, Ben ist das größere "Monster" von beiden, da er sich von ihr abgewandt hat. Allerdings ist es aus taktischer Sicht nicht klug, denn Ben ist der Gegner, den sie eher hätte besiegen können. Glory ist in gewisser Hinsicht sogar das größere Übel, denn ihr gelingt es, in Dawn Zweifel an Buffy zu wecken.
Der letztendliche Kampf beginnt mit einem Seitenhieb auf Alkohol. Obwohl ich selbst überzeugter Nichttrinker bin, finde ich das doch extrem unnötig bei Buffy. Doch direkt danach beginnt das große Finale, und das war es wirklich. Willow führt ihren Plan aus und schwächt Glory, indem sie Tara zurückverwandelt. Wieder ein guter logischer Schachzug, denn so bleibt Tara erhalten und die Göttin geschwächt.
Der darauffolgende Kampf war einfach Klasse. Der Einsatz des Roboters, der Amboss und vor allem der Kampf in luftiger Höhe war gut choreographiert und vor allem spannend. Obwohl Glory ein Sturz aus dieser Höhe wohl nicht getötet hätte, wäre sie doch soweit aufgehalten worden, dass ihr Ziel verfehlt worden wäre. Buffy hatte also eine reelle Chance zu siegen. Der einzige Fehler in der Taktik ist nur, dass niemand an einen weiteren Gegner dachte. Der Doc erweist sich als äußerst störend in der Befreiungsaktion, und letztendlich ist er das große Highlight. Interessant die Taktik von Willow, die endlich mit Tara zusammen ihre Macht ausspielen kann und Spike somit den Kampf gegen den Doc ermöglicht. Obwohl Kampf in diesem Falle wohl das falsche Wort ist, Opfergabe passt wohl eher. Der Doc erweist sich als äußerst schwieriges Problem, und er beginnt das Opferritual.
Die nun folgende Szenen sind einfach nur genial zu nennen. Die Dimensionen öffnen sich, und Monster erscheinen auf der Erde ... und hoch über dem ganzen Chaos stehen Buffy und Dawn, und verabschieden sich voneinander. Beeindruckend hier Dawns Opferbereitschaft, die ich nicht erwartet hatte ... aber Buffys Tod hatte ich auch nicht unbedingt erwartet. Die Schnitte, die Szenen, einfach klasse. Besonders die zeitversetzten letzten Wort Buffys, alles in allem eine Stimmung, die genau richtig ist für diesen Moment, untermalt von guter Musik, einfach oscarreif. Dieses Ende ist genauso traurig wie genial, und dahingehend perfekt für diese Staffel. Bezeichnend auch, dass Buffy letzten Endes mit einem Lächeln gestorben ist ... wie sie sagte, dass sie alles versteht. Sie hat ihr Leben und ihre Qual beendet.
Nach Buffys unaufhörlichen schlagenden Argumenten liegt Ben am Boden und Giles erscheint. Und das führt zur für mich unmöglichsten Szene der Folge und sogar der ganzen Staffel. Dass Giles Ben tötet, um die Menschheit zu retten, kann ich noch akzeptieren. Aber muss man diese Szene so verdammt genau zeigen? Die Geräusche nebenbei, und die Totale auf Giles hätten komplett ausgereicht, um dass Resultat zu verdeutlichen. Man muss nicht unbedingt eine Anleitung geben, wie man es macht.
Dass Xander und Anya noch einmal in ihr altes Klischee zurückgedrängt werden und wieder nur über Sex reden und es öffentlich sogar tun, dieser kleine Zwischendialog ist extrem wichtig für die Zukunft. Xander macht Anya einen Heiratsantrag, und diese rastet aus ... verständlicherweise, denn auf den ersten Blick ist es wirklich ein sehr unpassender Zeitpunkt *g*. Aber es ist auf seine Weise die beste Möglichkeit, seine Freundin zu beruhigen. So eine kleine Notlüge von wegen wir leben ewig hat ihr auf jeden Fall genug Zuversicht gegeben, um nicht weiter auszuklinken. Wobei mich Xander im Übrigen ziemlich überrascht hat. Er ist in Hinsicht auf den Tod ja genauso pragmatisch wie ich. Es scheint ihn nicht zu stören. Bedingungslosen Optimismus kann ich ihm nicht unterstellen, dass passt nicht zu ihm. Er hat, ohne es zu wollen, die Folge etwas aufgebaut. Man erlebt ja nicht ständig mit, wie seine Helden darniederliegen und nicht wissen, was sie tun sollen.
Interessant war auch die Szene um Spike und Buffy, die sich in ihrer Wohnung treffen. Um ehrlich zu sein, ich hab lange drauf gewartet, dass sich die beiden auf unliebende Weise wieder verstehen. Sie sehen sich als Geschäftspartner, fast sogar als Freunde, und dass ist exakt dass Verhältnis, dass ich zwischen ihnen sehen will. Um ehrlich zu sein, als Gegner wäre Spike inzwischen sogar etwas harmlos. Dass ist auch meine Angst bezüglich der sechsten Staffel, wo wird dass alles hinführen? Welche Gegner gibt es denn noch für die Jägerin? Mit solchen Leuten wie Adam und dem Meister kann man sich nicht mal mehr als Monster of the Week zufrieden geben, und Spike oder sonstige Dämonenwesen wie der ObM wirken auch inzwischen deplaziert. Einzig Angelus könnte noch eine große Rolle spielen, doch da inzwischen ihre Liebe abgekühlt ist, und Buffy einiges an mehr Erfahrung hat, würde selbst dass nicht mehr dass gleiche glorreiche Konzept wie der zweiten Staffel hergeben. Whedon muss sich gewaltig anstrengen. Er hat seine Gegner immer mehr verbessert, sogar zu Göttern erkoren ... hoffentlich hat er sich nicht so weit nach oben gewagt, dass er nicht mehr herankommt.
Diese Folge hat so großes emotionales Potential, dass ich nichts anderes als eine zehn werten kann. Ich bin zugegeben ein Softie, doch selbst nach dem vierten Mal sehen, im Abstand von zwei Monaten, bin ich immer noch fasziniert und zugegebenermaßen auch deprimiert darüber. Klar, der Verstand sagt, es ist nur eine Serie. Es ist nichts weiter passiert. Aber es ist Whedons Verdienst, dass man diesen Punkt vergisst, wenn man die letzten Bilder der Folge sieht und mitleidet.


Wertung: 10 Punkte

Joana meint:

Ich fand, diese Folge die beste und traurigste.
Ich denke, diese Folge und "Once more with feeling" waren die gelungensten von allen. In "Once more with feeling" hat Dawn ziemlich am Schluss ihre Schwester zitiert: "The hardest thing in the world is to live in it."
Das fand ich richtig schön. BUFFY 4-EVER!

Wertung: 10 Punkte

Miyako meint:

Ein wirklich gelungenes Ende für die 5. Staffel! Ich hätte
fast mitgeheult, als Spike am Schluss vor Buffys totem
Körper in Tränen ausgebrochen ist. Er sah so verzweifelt
aus...


Wertung: 10 Punkte

Faith meint:

Diese Folge ist einfach die beste aller Staffeln, ausgenommen "Once more with feeling"!

Wertung: 10 Punkte

Jochen meint:

Als ich die Folge zum ersten Mal sah, war ich ein wenig enttäuscht. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich schon vorher wusste, dass Buffy am Ende sterben wird. Ich habe mich auch lange davor gedrückt, den Kommentar zu der Episode zu schreiben – und das war gut so, denn als ich sie jetzt, nach einigen Monaten, noch mal gesehen habe, musste ich feststellen, dass es sich um eine der besten Folgen überhaupt handelt. „Der Preis der Freiheit“ besteht aus vielen sehr starken Szenen auf die ich im folgenden kurz eingehen möchte.

Unsere Freunde sind mit ihrem Latein völlig am Ende. Ich kann mich nicht erinnern, dass das Team je so verzweifelt und hilflos war, dass sie darüber nachdachten, welchen Unschuldigen man am ehesten opfern könnte.
Das führt sogar dazu, dass sich Buffy und Giles richtig anschreien, wobei beider Standpunkt völlig verständlich ist. Buffy hat in ihrem Leben schon zu viel geopfert und verloren. Sie ist nicht bereit auch noch ihre Schwester aufzugeben. Giles hingegen sieht das Wohl der gesamten Menschheit, was eigentlich auch richtig ist. Aber diesmal ist Buffy nicht bereit auch nur das geringste Zugeständnis zu machen. Sie sagt das ganz deutlich: „Wenn sie Dawn irgendwie schaden kriegen sie es mit mir zu tun“.
Aber nicht nur Dawns Tod steht zur Disposition, es wird auch erwogen, ob man nicht Ben opfern könnte. Als Xander diesen Vorschlag gemacht hat bricht großes Schweigen und Betroffenheit aus. Plötzlich wird allen klar, dass sie sich auf die gleiche Stufe wie Glory erheben. Sie machen sich, gute Absichten hin oder her, selbst zu Göttern, indem sie über Leben und Tod Unschuldiger zu Gericht sitzen.

Glücklicherweise findet sich dann doch noch ein Plan, der vielversprechend genug ist, um jede Opferpläne ad acta zu legen. Erstaunlicherweise kommen fast alle guten Vorschläge zu diesem Plan von Anya, die ja normalerweise eher die Rolle des Dummchens hat. Bis auf Willows Vorschlag, Glory dadurch zu schwächen, dass sie Tara wieder ihren Verstand zurückgibt, ist Anya die Einzige, die sich an die Zauberkugel erinnert, die Buffy in Folge 5.1 gefunden hat. Außerdem macht sie den äußert logischen Vorschlag, eine Göttin mit der Waffe eines Gottes zu bekämpfen , nämlich mit dem Hammer des Trolls Olaf..
Der Hammer - plötzlich erscheint die Folge „Der Hammer der Zerstörung“ gar nicht mehr so sinnlos, wie sie mir damals vorkam. Sollte auch dies wieder ein Geistesblitz Joss Whedons gewesen sein, dass er Olaf nur auftauchen ließ, um dem Team für den Endkampf die ultimative Waffe in die Hand zu geben?

Zwei sehr starke Szenen gehören Dawn. Zum einen die in der sie, kurz bevor sie mit Glory zu dem Ritual aufbricht, säuberlich ihre Kleider und Schuhe auf einen Stuhl legt. Hier wird ganz deutlich, dass sie nicht damit rechnet, dass sie das Ganze überleben wird. Auch mit Buffy rechnet sie nicht mehr so wirklich – schon gar nicht nachdem ihr Glory erklärt hat, dass Buffy höchstens kommen wird, um sie zu töten. Wenn sie also jetzt in den Tod geht, will sie wenigstens keine Unordnung hinterlassen.
Auch die Szene, in der sie mit wehenden Haaren hoch über der Stadt an den Turm gefesselt ist, ist einfach perfekt. Ein, trotz des Ernstes der Lage, stimmungsvolleres Bild habe ich bei BtVS selten gesehen.

Bevor wir zum Showdown kommen, möchte ich hier noch ein paar Worte zu Spike verlieren. Es ist unzweifelhaft, dass sich sein Charakter in den letzten beiden Staffeln völlig geändert hat. In der kompletten 4. Staffel war er nichts anderes als der Pausenclown und in der 5. Staffel das liebestolle Schoßhündchen. Daran konnte ich mich nie so recht gewöhnen.
Aber seit dieser Episode kann ich mich damit abfinden und eigentlich nur wegen der kurze Szene in Buffys Haus, als er sich bei ihr bedankt, dass sie ihn als Einzige ernst nimmt, auch wenn sie ihn nie (?) lieben wird. Und ein einziger winziger Dialog lässt mich ziemlich viel vom Verfall des Charakters Spike schlagartig vergessen, weil so viel Vertrauen, Zuneigung und Tiefe darin liegt und auch nicht weiter kommentiert zu werden braucht:

Buffy: „Ich vertraue sie (Dawn) dir an. Du musst sie schützen.“
Spike: „Bis zum Ende der Welt.“

Was den Showdown angeht werde ich mich kurz fassen. Er ist schlicht und einfach genial und gespickt mit Überraschungen. Sei es das plötzliche Auftauchen von Doc, mit dem niemand gerechnet hatte und der das Ritual vollzieht, während sich die anderen abgelenkt sind. Oder sei es den gnadenlosen Kill von Giles, der den völlig wehrlosen Ben mit mitleidlosem, ja fast gelangweilten Ripper-Blick umbringt.

Und natürlich Buffys Tod. Plötzlich machen die Worte der ersten Jägerin einen Sinn: „Der Tod ist deine Gabe.“ Und so passiert das Unglaubliche, die wohl größte Überraschung der Serie – die Heldin stirbt, indem sie sich selbst opfert. Wenn schon der Tod von Jenny Calendar ein Riesenschlag war – Buffys Tod ist schlicht und einfach der Hammer!
Die Atmosphäre ist meines Erachtens vergleichbar mit dem Ende von Folge 2.22. Eine tolle Musik (auch wenn das Lied von Sarah Mc Laughlin doch noch etwas besser ist) und Buffys Stimme aus dem Off, während die Kamera ganz langsam über die völlig fassungslosen Freunde schwenkt.


BUFFY ANNE SUMMERS
1981 – 2001
BELOVED SISTER, DEVOTED FRIEND
SHE SAVED THE WORLD A LOT


Wertung: 10 Punkte

Peter meint:

Diese Episode hat nur einen schwachen Moment: als Xander mit der Abbruchkugel Glory attackierte, von passenden One-Linern begleitet. Ansonsten versteht es Whedon wieder einmal eine ganze Staffel und eigentlich auch die ganze Serie zu einem krönenden Abschluss zu führen.
Es begann schon mit dem coolen Rückblick, wo wir Personen und Bilder aus 5 Staffeln im Zeitraffer vor Augen geführt bekamen. Auch die klassische Ausgangsposition machte nostalgisch. Potentielles Opfer, tumber Vampir, unbezwingbare Jägerin mit kecken Sprüchen: So lief es am Anfang der Serie.
Viel düsterer war die Grundstimmung dieser Folge. Toll war der todernste Konflikt zwischen Giles und Buffy darüber, ob Dawns Tod eine Option sein dürfe. Zwar redete Buffy noch mit Giles, aber es gab keinen Zweifel, dass sie erbitterte Feinde werden könnten, je nachdem wie sich die Ereignisse entwickeln würden. Die Schilderung von Buffys sehr enger Bindung an Dawn machte das Opfer nachvollziehbar, das sie nicht mehr zu bringen bereit war. Zu Recht verwies sie auf Angel, als sie ihren Auftrag über ihre Gefühle gestellt hatte. Dafür hatte sie nach all den Rückschlägen nicht mehr die Kraft.
Glory lief derweil zu Glanzform auf, als sie Dawn sagte, Buffy werde wahrscheinlich gar nicht zu ihrer Rettung auftauchen. Damit traf sie bei Dawn genau ins Schwarze. Die Nebenhandlung um Xander und Anya war ebenfalls nett. Der Heiratsantrag und Anyas Reaktion waren Überraschungen. Schlichtweg genial war einzige heitere Moment der Episode, als ein Plüschhase Anya in Angst und Schrecken versetzte. Als weiterer interessanter Charaktermoment stand die Szene zu Buche, als Buffy Spike wieder ins Summers-Haus ließ. Ansonsten wurde die Beziehung der beiden zum Glück nur am Rand gestreift.
Das letzte Drittel der Folge bestand dann aus einem sehr spannenden Endkampf mit kleinen Erfolgen und größeren Rückschlägen für die Guten. Buffy hielt sich erstaunlich gut gegen Glory. Dabei waren auch Requisiten aus schwachen Episoden, sprich der Troll-Hammer und RoboBuffy, von großem Nutzen. Die Struktur des Turmes machte die Schlacht sehr interessant, weil Bodengewinn gut ersichtlich war. Brillant war es Doc als „Joker“ einzusetzen. Glory war bereits aus dem Rennen, doch dieser kleine Nebencharakter schwang sich zu einem zentralen Charakter der Serie auf, indem er die Dimensionstore öffnete. Jetzt war die Option der Guten ohne Opfer davonzukommen dahin. Spikes scheinbar rechtzeitiges Eingreifen verstärkte die Wirkung dieses Geschehens.
Ein fantastisches Geschehen trug sich von den anderen unbeobachtet am Boden zu. Der Ripper tat das, was die Heldin nicht konnte. Sie hatte Glory zwar zu Brei geschlagen, aber von Ben ließ sie sofort ab. Giles bewies, dass er für die Rettung der Welt wirklich zu allem bereit ist. Ein sehr düsterer und beeindruckender Moment!
Auch eher am Rande vollzog sich Taras Heilung. Auch wenn sie mir ein bisschen sehr nach Happy-End schmeckte, ist es so wohl besser, als eine phantasierende Tara noch zwei Staffeln durchzuziehen. Hier hatte ich eine düstere „Lösung“ für vorstellbar gehalten, aber Whedon wollte uns wohl nicht zu viel abverlangen.
Schließlich stand der große Wendepunkt noch an. Es geschah das, was in einer Serie niemals passieren kann. Deshalb wäre das der größte Moment der Serie gewesen, wenn ich nicht gewusst hätte, dass Buffy sterben würde. So war es immer noch sehr gut und emotional gemacht. Die Ansprache Buffys an Dawn war nicht zu hören, statt dessen wurde indirekt über Dawns Reaktion Wirkung erzielt. Später folgten dann doch Buffys Worte zu den Bildern ihres Suizids den Reaktionen ihrer Freunde. Auch wenn die letzte Wendung ihre Wirkung nicht voll entfalten konnte, war Buffys Sprung doch im Sinne der Serie schlüssig. Man bekam des Gefühl, dass sie ein Stück weit froh war ihre Existenz so beenden zu können.
Die letzte Einstellung mit ihrem Grabstein sagte mehr als viele Worte. Diese Folge hätte die Serie würdig beenden können. Ich bin äußerst gespannt, wie die nächste Staffel Buffy zurückbringt und wie sich Buffy und die Serie durch diese dramatischen Ereignisse verändern werden.

Wertung: 10 Punkte

Rebb meint:

Ich finde diese Episode sehr spannend und bewegend. Der Schluss, bei dem Buffy mit ihren letzten Worten in das Portal stürzt, berührt das Herz sehr. Mir sind Tränen in die Augen getreten.

Wertung: 10 Punkte

Buffy meint:

Tod von Buffy...

Wertung: 10 Punkte

D@rla meint:



Wertung: 9 Punkte