Xyruss meint:
Ein ziemlich seltsamer Anfang... Xander spricht über Riley und das einige Tage nach der Trennung. Er scheint sich doch mehr mit der Situation zu beschäftigen, als er zugeben will. Doch Anya überrascht mich hier positiv. Sowohl ihre offene Liebesbezeugung zu Xander als auch die Erkenntnis, die mich ziemlich überrascht hat. Scheinbar akzeptiert der Rachedämon, dass nicht nur die Männer an gescheiterten Beziehungen schuld sind. Das baut auf *g*.
Albern war das zu nennen, was auf den Dialog folgte. Erst ein Kloster... na Hilfe, denkt man sich, bitte nicht. Dann freut es einen, dass Buffy auf einen Vampir eindrischt, und ihn pfählt... Bravo, Whedon, kein Schmalz im Kloster... und dann exakt dies. Buffy fragt doch die Nonne aus. Mensch, Buffy, reiß dich zusammen. Dieser religiöse Quatsch ist deiner nicht würdig. Wobei hier Whedon auch wieder brillant mit den Emotionen der Zuschauer spielt... bei einem blöden Thema, aber gut gedreht.
Das scheinbare Hauptthema dieser Folge ist wohl die Auseinandersetzung zwischen Willow und Anya. Obwohl sich das in der vorigen Folge schon angedeutet hat, ist es unglaubwürdig, denn es ging zu schnell, zu abrupt. Obwohl mir Willow wesentlich lieber ist als Anya, so hat allerdings diese hier in der Folge mein volles Verständnis. Willow klaut!!! Der Laden gehört Giles und Anyas Aufgabe ist es, dessen Interessen zu vertreten. Und dies kann sie nicht durchsetzen. Das macht sie in meinen Augen recht sympathisch und auch sonst kann sie überzeugen. Obwohl diese "Beziehung" mit Olaf, dem Troll, der durch Willow herbeigezaubert wird (mit gestohlenen Zutaten), ein ziemlich alberner Zufall. Obwohl die Reaktion der Clique ziemlich süß war *g*. Doch was nun folgte, war eigentlich nur noch lächerlich zu nennen. Der Troll tobt im Bronze, wirft eine ganze Etage auf die Jägerin und noch einige weitere Leute und alle aus der Clique sind unverletzt.
Die einzige gute Szene an diesem Stream um die beiden ist der anschließende Dialog, der endlich die Wahrheit ihrer Abneigung gegeneinander zeigt. Wobei mir dabei schleierhaft ist, wieso das erst jetzt aufkommt. Anya hat Angst vor Willow, dass sie ihm Xander wegnimmt, wie sie es schon einmal getan hat. Und Willow fürchtet um Xander, dass Anya ihm Schaden zufügen könnte. Nicht mehr als Dämon, sondern "anders". Schön formuliert. Doch auch hier gibt es einen Wermutstropfen, als Willow zur Verteidigung angibt "ich steh ja jetzt auf Frauen". Ich denke nicht, das sich ihre Sexualität so leicht erklären lässt. Ihre Beziehung zu Tara basiert auf Liebe, doch wie es bei der nächsten Person aussieht, sollte es eine geben, weiß man nicht. Darum wirkt diese Ausrede abgedroschen.
Der abschließende Kampf ist schwierig einzuschätzen. Die Choreographie war zwar ziemlich gut, aber warum kommt Anya erst jetzt darauf, dass der Hammer die Stärke bildet. Dass dies dann nicht allzu nützlich ist, ist ein netter Nebengag. Doch der Rest der Szene ist nicht gut gelungen, der Kampf verlagert sich aus dem Bild und Buffys Antrieb ist die Sorge um Xander und Anya ... einfach albern. Buffy steigert sich da zu sehr rein, und das macht die ganze Folge lächerlich. Sie "kämpft für die Liebe" ... abgedroschen. Und dass sie jedes Mal ausklinkt, wenn es um Anya und Xander geht ... ich hoffe inständig, dass ein missglückter Zauber von Willow dafür verantwortlich ist, denn andernfalls wäre das Verhalten Buffys eines Kleinkindes würdig, nicht einer Jägerin.
Dass Giles den Rat der Wächter hinzuzieht, scheint gerade für ihn ein ziemlich großer und gewagter Schritt. Buffys Angst um Dawn kann ich hier gut nachvollziehen, doch warum Giles so erpicht darauf ist, den Rat um Rat zu fragen, erscheint mir seltsam. Okay, als Wächter ist er sozusagen der erste Offizier, muss ständig alle Möglichkeiten, auch die unangenehmen, aufzeigen, um das Gesamtziel zu erreichen. Doch selbst das scheint nicht zu fruchten, der Rat weiß auch nicht so richtig Bescheid. Doch den größten Fehler machen Giles, Buffy und Willow, als sie in Dawns Zuhause über sie reden. Eine direkte Aussage bzgl. Dawns Herkunft fällt zwar nicht, doch wie man an den schönen Bildern gesehen hat, reichen die wenigen Worte, Dawn misstrauisch zu machen ... das hat die Kleine nicht verdient, und Buffy hilft es nicht weiter. Ich fürchte, dass diese letzte Szene Buffys Aufgabe, Dawn zu schützen, reichlich gefährdet. Ich hoffe nur, dass Dawnie klug genug ist, um nicht alles auf eine Karte zu setzen, nicht mit Gewalt versucht rauszufinden, was sie ist.
Dawnie beweist erneut, dass sie immer besser in die "Familie" hineinwächst. Erst der spielerische Schlagabtausch mit Buffy und ihrer Mutter, der eine neue Harmonie zwischen den beiden Schwestern darlegt, und die darauffolgende Szene in Buffys Zimmer. Die beiden kommen sich näher, und besonders für Dawn bedeutet das sehr viel. Ihre Eifersucht auf Buffy verschwindet, und sie hat richtiges Mitgefühl für Buffys Gefühle. Vielleicht versteht sie es nicht, aber durch ihre ruhige, und ein wenig naive Art bringt sie Buffy zum Reden, und das braucht sie jetzt. Dawnie hat es innerhalb weniger Folgen schon geschafft, mir sympathischer zu sein als die meisten anderen Charaktere, inklusive Buffy. Und sie eignet sich scheinbar gut als Teddybär, wenn man den Szenen glauben darf :-).
Eine schöne Szene war die von Tara und Buffy in der Uni. Das erste Mal erfährt man wirklich von der Akzeptanz von Tara in der Clique. Nach "Family" nimmt man das einfach an, aber den Beweis bleibt man schuldig, bis jetzt. Tara und Buffy nehmen gemeinsam an einem Kurs teil und unterhalten sich über viele Dinge, auch über ihre Freunde. Gefiel mir.
Über Spikes "Liebe" verliere ich keine Worte mehr ... unterstes Niveau.
Wertung: 7 Punkte
Jochen meint:
Zu dieser Episode fällt mir echt nicht viel ein. Ich werde sehen, ob es mir trotzdem gelingt, ein paar Sätze aufzuschreiben.
Den Hauptteil der Folge nehmen die Streitereien zwischen Willow und Anja ein, die zumindest für meine Begriffe viel zu dick aufgetragen sind. Das ist doch nicht unsere Willow. O.k., sie sorgt sich um Xander und andererseits ist sie auch ein wenig eifersüchtig, aber die Art und Weise, wie sie in dieser Episode Anja ständig über den Mund fährt und blöd anmacht gefällt mir überhaupt nicht. Außerdem kommt mir das alles ein wenig zu plötzlich, oder ist mir diese Antipathie bisher einfach nur nie aufgefallen?
Was mir allerdings noch viel weniger gefällt, sind Buffys Heulattacken und wie sie versucht in der Beziehung von Xander und Anja ihre eigene wiederzuerkennen. Das ist einfach daneben. Ich kann nur hoffen, dass wir jetzt nicht wieder 5 Folgen (wie in der 4.Staffel) über uns ergehen lassen müssen, in denen Buffy versucht zu sich selbst zu finden.
Die Geschichte mit Olaf, dem Troll, fängt eigentlich sehr gut an. Er wird aus seiner 1000-jährigen Gefangenschaft befreit und wütet erst mal ein wenig durch Sunnydale. Leider verliert er sehr schnell seine Bedrohlichkeit, denn nach dem Gespräch mit Anja im Bronze wirkt er viel zahmer, trotz der Tatsache, dass er Willow und Anja töten will. Warum tut er das eigentlich nicht gleich zu Anfang, als er befreit wird? Warum verschont er die beiden zuerst? Hat er seine Ex-Freundin zu diesem Zeitpunkt noch nicht erkannt?
Das Highlight der Episode soll wohl die Entscheidung von Xander darstellen, welche der wichtigsten Frauen in seinem Leben er opfern würde. Das Ganze ist allerdings so durchsichtig, dass sich - zumindest bei mir - keine Spannung einstellen wollte. Nichtsdestotrotz lieferte diese Szene das Highlight der Folge, nämlich als Olaf Xander brutal die Hand bricht. Das kommt unvorhergesehen und rang mir ein "Ups" ab.
Allerdings ist ein einzelnes "Ups" viel zu wenig für eine gute Wertung.
Wertung: 5 Punkte
Peter meint:
Was sollte das? Der Teaser ließ eine ernsthafte Beschäftigung mit Buffys Trennungsschmerz vermuten, letztlich entpuppte sich die Episode als fast purer Slapstick. Dagegen ist ja nicht unbedingt etwas einzuwenden, doch in diesem Fall war die Folge nicht das, was sie wohl sein sollte. Der Humor funktionierte nicht, wodurch schon Erinnerungen an den Tiefpunkt der vierten Staffel (Folge 4.5) wach wurden.
Zu loben gibt es nicht viel: Am Anfang erweckte ein geschickter Schnitt den Anschein, Buffy sei ins Kloster gegangen. Dann gab es eine tolle Szene der "Schwestern" Buffy und Dawn, als sie über Riley und die Folgen seines Weggangs sprachen. Spike hatte den ein oder anderen lichten Moment und ich freute mich über die Erwähnung Amys.
Völlig sinnlos und nicht nachzuvollziehen war der plötzlich auftretende Konflikt von Anya und Willow, der die Episode bestimmte. An dem Troll als Gegenspieler war weder etwas Lustiges, noch etwas Bedrohliches. Sein einzig guter Moment war, als er Xander dazu zwingen wollte zwischen Anya und Willow zu wählen. Buffys Trauer wurde durch zwei uncharakteristische Heuleinlagen total ins Lächerliche gezogen. Dann hätte man sich das Thema auch gleich schenken können. Außerdem fand ich es nicht gut, dass Dawn mitbekam, dass sie der Schlüssel ist, auch wenn es unklar ist, was sie mit dieser Information anfangen soll.
Eindeutig die schlechteste Episode der Staffel und eine der schwächsten der gesamten Serie!
Wertung: 5 Punkte