Xyruss meint:
Endlich, möchte man fast sagen, ist die Krankenstation der meistgesehene Ort bei Buffy. Erstaunlicherweise kommt Whedon recht schnell zur Sache, und das gefiel mir sogar. Nachdem so lange um Joyce? Krankheit herumgerätselt wurde, ist diese erwartet positive und schnelle Aufklärung ziemlich überraschend. Wobei ich mir hierbei noch eine Hoffnung bewahre ... Komplikationen sind noch immer möglich, und vielleicht wird Joyce doch noch Opfer dieser Krankheit. Dass sie bei den meisten Zuschauern keine große Lobby hat, wird Whedon nicht entgangen sein, und für die Zukunft wäre es ein sehr spannende Situation, wenn Buffy sich allein um Dawn kümmern müsste. Dann wäre sie nicht nur "Jägerin", sondern auch Mutter, und das allein hätte schon sehr viel Potential.
Erst jetzt beginnt die eigentliche Folge. Dramaturgisch fand ich das sehr gut gemacht, wobei ich auch glaube, dass Whedon da einfach nur Zeit schinden wollte. Die Story mit Riley ist ja zugegebenermaßen kein Reißer.
Spike spannt wieder einmal hinter Buffy her ... inzwischen find ich es nur noch lästig. Das ist wohl der einzige Schwachpunkt der fünften Staffel, Spikes Entwicklung ist nur noch das pure Grauen. Vor allem, da es nahezu aussichtslos scheint, dass er Erfolg hat. Aber dass er dann auch noch unangemeldet in Buffys Schlafzimmer auftauchen darf und dann auch noch so ohne Weiteres davonkommt, davon träumt wohl jeder männliche Fan schon länger. Und genau das ist der Knackpunkt, es ist nichts weiter als Träumen. Normalerweise wäre jeder Typ hochkant aus dem Fenster geflogen, sollte er es gewagt haben.
Zu der negativen Einschätzung Spikes passt auch, dass gerade er die Jägerin auf Rileys Besuche bei der Vampirin aufmerksam macht. Es ist nichts weiter als Eifersucht, die ihn dazu treibt. Okay, letztlich ist dies der Aufhänger der gesamten Folge, aber es scheint etwas konstruiert. Wobei man da Whedon zugute halten muss, dass das alles wohl schon länger in seinem Kopf schwebt. Konstruktion hin oder her, letztlich ist es glaubhaft, und nur das zählt. Aber er möge doch bitte aus Spike nicht so ein verliebtes Schoßhündchen machen.
Das "Gespräch" zwischen Riley und Spike scheint eine Art Generalabrechnung zu sein ... Riley revanchiert sich halbherzig für den "Verrat" Spikes, und die beiden klären im Dialog den Zuschauer auf, warum es mit Riley und Buffy nicht habe klappen können. Die ganze Szene ist nur dafür da, einen endgültigen Abschluss zu ziehen und die Zuschauer, die nicht so viel Ahnung haben, über das Warum aufzuklären.
Das Angebot, sich der Initiative anzuschließen, ist für Riley sicherlich auch ohne den Zwischenfall mit der Vampirhure schon einige Überlegungen wert gewesen, aber jetzt beendet Riley die ganze Geschichte. Er lässt Buffy zwar die Wahl, doch auf eine Art und Weise, die, wie der Titel verrät, nichts weiter ist als ein Ultimatum. Selbst wenn Buffy vernünftig reagiert hätte, in ihrer Wut auf Riley war das genau der Tropfen, der ihre Beziehung zum Kentern brachte. Dass er allerdings als erste "Ausrede" Rache für Draculas Biss anführte, war albern. Da habe ich schon an seiner Vernunft gezweifelt. Danach kommt die Wahrheit raus, als er Angel das erste Mal erwähnt. Buffy reagiert allerdings, sorry, typisch Frau. Sie beginnt zu keifen und hört auf kein einziges Argument, was Riley vorbringt. Wenigstens das "Sie haben mich gebraucht" hörte sich endlich mal wahr an, und Buffy versteht nur nicht, wo da das Problem liegt. Es dauert eine viel zu lange Zeit, bis sie begreift, wo IHR Problem lag. Vielleicht ist das auch nur eine Einstellung, die die Geschlechter trennt ... man müsste Darla oder Nina darüber mal fragen. Für mich ist in dieser Folge und besonders in diesen Szenen Buffy die "Böse", sie überzieht die Argumente ("... meine Mutter stirbt.") und hat auf jedes vernünftige Argument Rileys eine schnelle und teilweise kontraproduktive Antwort. Als Riley dann das Angebot anspricht, beginnt sie erneut mit dem Gekeife. Riley tut nichts anderes als endlich einmal seinen Willen auszudrücken. Und obwohl er das als "Ultimatum" verpacken muss, hat er mein Mitgefühl. Er wäre ohne diese Konfrontation niemals mehr glücklich geworden, denn Buffy hätte ihn irgendwann fallen lassen, da er ihr nichts mehr bieten kann. Riley musste gehen, daran war nicht zu zweifeln, und der galanteste Weg wurde gewählt, indem er zur Initiative zurückging. Ich hatte auf ihn nie so einen Hass wie Jochen auf ihn, wohl weil ich diese Gefühle, sich minderwertig vorzukommen, kenne, aber ich finde es besser, dass er so geht, als wenn er getötet worden wäre.
Wie schon Peter fand ich die Kampfszene auch ganz interessant, allerdings aus anderer Hinsicht. Endlich einmal stimmten die Relationen in Buffy, diese "halben" Vampire werden von Buffy in Rekordzeit besiegt. Denn nichts anderes als Fischfutter waren diese untrainierten Vampire, vor allem gegen eine vor Wut schäumende Buffy.
Der einzige Gewinner dieser Folge ist eindeutig Xander ... alle anderen waren nur Statisten, Xander konnte aber hier erneut Punkte sammeln, sowohl bei seiner Ansprache an Buffy als auch bei der abschließenden Szene, als er Anya seine Liebe gesteht. Da wird auch so ein alter Romantiker wie ich noch weich. Vor allem, weil ich (nach vier Staffeln Gewöhnungszeit *g*) sogar Xander inzwischen mag. Er hat sich am besten entwickelt, und ein kleiner Höhepunkt ist diese Folge. Denn er ist der einzige, der den Begriff "Liebe" wohl richtig interpretieren kann. Er ist der psychisch Stärkste des Teams, vielleicht weil er am wenigsten einstecken musste, vielleicht hat er aber auch genau den richtigen Abstand zu Buffy, um ihr helfen zu können. Auf jeden Fall findet er die richtigen Worte, auch ernsthafte Worte, um Buffys Verstand wieder in richtige Bahnen zu lenken. Ein logischer Fehler ist allerdings drin, woher weiß Xander, dass Riley um Mitternacht verschwindet??? Buffy hat es ihm nicht gesagt *g*.
Dawn war allerdings auch klasse ... für eine Dreizehnjährige weiß sie erstaunlich genau, was ihre Schwester so "treibt". Und sie hat so gar keine Scheu, das auszusprechen. Und das war einfach süß. Leider blieb es bei diesem einen Auftritt von Dawn, denn ab dem geht es nur noch um Riley, Buffy und Spike.
Dass Anya und Willow sich hier so an die Gurgel gehen, ist schon seltsam. Warum dies der Fall ist, ist mir momentan noch ein Rätsel, aber das werden wir bald rauskriegen. Vielleicht ist Anya eifersüchtig auf Willow, die auf eine längere Beziehung mit Xander zurückblicken kann ... na ja, wir werden es hoffentlich erfahren. Zum Ignorieren waren es zu heftige Worte, da kommt noch was.
Die Folge bildet anscheinend den Abschluss des Riley-Streams, und das mit einer gelungen Abschlussszene, in der Buffy Riley noch zu erreichen versucht... sanfte, melancholische Musik, langsame Schnitte und zum Schluss ein blind ins Nichts schauender Riley in einem davonfliegenden Helikopter. Es scheint fast, als hätte er sie gehört, macht aber dicht... leider etwas, was sich nicht beweisen lässt. Ich möchte diese Abschlussszene als letzten (und einzigen) Triumph Rileys über Buffy sehen, hart, aber unvermeidbar. Die Folge hat viel Emotionalität, aber ist insgesamt nicht interessant genug, um eine höhere Wertung einzubringen.
Und noch ein Letztes ... wer ist D.C. Gustavson?? Ich finde es zwar genial, dass Whedon so einen Verstorbenen ehrt, und das macht Whedon noch sympathischer, aber ich wüsste doch schon gern, wer das war *g*.
Wertung: 7 Punkte
Peter meint:
Beziehungsepisoden mag ich nur in Ausnahmefällen. Diese war keine dieser Ausnahmen. Zunächst einmal muss ich aber den Teaser loben. Der Arzt kommt den Gang herunter, alle stehen auf, Buffy schaut ihn mit großen Augen an... Vorspann! So schafft man Spannung. Überraschend problemlos wurde gleich zu Anfang Joyce' Krankheit (endgültig?) zu den Akten gelegt.
Somit konnte man sich auf Riley und seinen Niedergang konzentrieren. Schon seit etlichen Episoden war Riley als immer nutzloser, unzuverlässiger, unsicherer und zielloser erschienen. Somit war es absehbar, dass er bald abgeschossen werden sollte, auf welche Weise auch immer. Zunächst durfte er wieder einmal eine Nacht mit Buffy verbringen, die sehr an die vierte Staffel erinnerte. In der nächsten wurde sein totaler Niedergang dann auch für Buffy offensichtlich. Ich könnte mich wieder darüber ärgern, dass Spike so einfach in Buffys Schlafzimmer spazieren kann, ohne dass sie sich überzeugend darüber aufregt, aber lassen wir es diesmal.
Der Großteil der Episode bestand aus Beziehungsdialogen. Zunächst durfte sich Riley mit Spike anlegen (wobei der Plastikpflock eine nette Idee war). Daraus wurde eine Diskussionsrunde, aus der Spike als Gewinner hervorging, indem er Riley zum wiederholten Male vor Augen führte, dass ihm "das Dämonische" fehle, um Buffy zu beeindrucken.
Weniger erquicklich war die Aussprache Rileys und Buffys. Das dauerte mir zu lange und wir erfuhren kaum etwas Neues. Xanders Appell an Buffy war kaum interessanter. Es war zwar schön, dass er mal wichtig war und sogar als Sieger aus der Episode hervorging, aber so recht überzeugend fand ich die ganze Szene nicht. Immerhin kam noch einmal erhebliche Spannung auf, als Buffy zum Hubschrauber sprintete, um Riley davon abzuhalten zu verschwinden. Das war sehr geschickt montiert und man wusste wirklich nicht, wie es ausgehen würde. Da die Beziehung der beiden gründlich demontiert worden war, mochte sich keine wirkliche Trauerstimmung einstellen, als Buffy geschlagen den Rückweg antrat.
Einsamer Höhepunkt der Episode war Buffys Kampf gegen eine Gruppe von Vampiren. Die reizten sie zu einem ungünstigen Zeitpunkt und sorgten so für einen einsamen Rekord: Buffy pflöckte sieben Vampire in nur 35 Sekunden (!), wobei der letzte Kill besonders spektakulär und befreiend für sie ausfiel, als sie Rileys Gespielin per Speerwurf eliminierte.
Die Episode wirft natürlich interessante Fragen auf: Sehen wir Riley (bald) wieder? Wird sich jetzt Buffy wieder ihren Freunden und der Jagd zuwenden, was wünschenswert wäre? Oder doch eher Ben? Trotzdem war die Folge wegen der langweiligen Beziehungsdiskussionen ein unterdurchschnittliches Vergnügen.
Wertung: 6 Punkte
Jochen meint:
Es ist also tatsächlich passiert. Riley trennt sich von Buffy, weil er nicht wie bisher weitermachen kann und will. Er will das Gefühl haben gebraucht zu werden und ein richtiger Teil von Buffys Leben zu sein. Sie ist zwar der Meinung, sie würde ihm alles geben, was sie kann, aber das stimmt nicht.
Buffy sagte mal einen schönen Satz, kurz nachdem Angel zu Angelus wurde: "Es ist komisch. Immer wenn etwas nicht stimmt - so wie jetzt - ist mein erster Gedanke, zu Angel zu gehen."
Genau dieses Verlangen hat sie bei Riley nicht und er spürt das selbstverständlich, genau wie die anderen in Buffys Umgebung. Xander liefert das Highlight der Episode, indem er sich traut, Buffy genau das zu sagen, wozu außer Riley bisher noch keiner den Mut hatte, nämlich dass Riley nur ein seelischer Mülleimer für sie war.
Bis auf diese Szene und die, in der Buffy in Rekordzeit eine ganze Vampirbande niederwalzt, muss ich aber leider feststellen, dass ich dieser Episode nicht viel abgewinnen kann. Es wird wieder mal viel zuviel geredet -Riley/Spike, Riley/Initiative, Buffy/Riley, Buffy/Xander, Xander/Anja.
Aufgefüllt werden die vielen Dialoge durch ein paar wenig spannende Szenen, in denen Buffy und Riley wieder mal in der Kiste liegen oder in denen eine Vampirin Riley ausnuckelt.
Auch der Sprint von Buffy am Ende kann mich nicht begeistern. Das mag daran liegen, dass ich gehofft habe, dass sie zu spät kommt. Verglichen mit der Trennungsszene Buffy/Angel in Folge 3.20, wo ich (wider besseres Wissen) gehofft habe, dass irgendwas passiert, das Angel zum Bleiben bewegt, habe ich bei Buffy und Riley nur gedacht: endlich! Gehe in Frieden. Ich bin der Meinung, dass es an der Zeit ist, dass Mr. Finn aus der Serie verschwindet. Allerdings bin ich mir noch nicht so sicher, dass er nicht wieder kommt. Wir haben ihn zwar wegfliegen sehen, aber wer sagt, dass er nicht einen Rappel kriegt und zurück kommt, weil er Buffy nicht verlassen kann? Hoffentlich wird das nicht passieren.
Wertung: 5 Punkte
Darla1609 meint:
Die Folge das Ultimatum ist zweifelslos eine tragische
Episode. Mit Rileys Weggehen zerbricht wieder ein Stück von
Buffys Herz. Wieder hatte sie kein Glück in der Liebe, obwohl sie eigentlich gar keine Schuld hat. Ja, sie ist zu spät gekommen, aber eigentlich hat sich Riley dazu entschieden in den Hubschrauber zu steigen.
Das Ende der Beziehung zwischen Buffy und Riley endet
tragisch -- aber nur weil Xander Buffy dazu überreden konnte Riley aufzuhalten. Denn anfangs wollte sie ihn gehen lassen.
Schließlich hat sie ihre Meinung geändert und wollte ihn
aufhalten, doch sie kam zu spät.
Man kann die Buffy/Riley-Beziehung nicht mit der von
Buffy/Angel vergleichen. Angel war immer verständnivoll Buffy gegenüber. Riley allerdings war ihr immer misstrauisch gegenüber, was bedeutete, dass er ihr nicht vertraute. Und ich finde, dass Buffy so einen Mann nicht verdient hat.
Meine persönlich Meinung Riley gegenüber war von Anfang an
nicht die beste. Aber er hat sich wirklich nur uns Negative
entwickelt und deswegen fällt mir der Abschied von ihm nicht schwer.
Wertung: 6 Punkte
Lady meint:
Eine der besten Folgen! Dramatisch und zugleich erklärend!
Super!
Wertung: 10 Punkte