Jochen meint:
Wow, das ist wahrlich keine normale Episode. Ich könnte es gut verstehen, wenn jemand nach dieser Folge völlig verwirrt vor dem Fernseher sitzt und sich fragt: "Was sollte jetzt das?" Auf den ersten Blick haben wir es mit einer völlig planlosen, unstrukturierten und gänzlich unlogischen Story zu tun. Unsere Freunde, völlig am Ende nach den Strapazen des Endkampfes gegen Adam und durch die Beschwörung der ersten Jägerin, wollen sich einen schönen Video-Abend machen und schlafen noch vor Ende der FBI-Warnung ein. In völlig wirren Träumen werden sie von einer Kreatur verfolgt, die sie töten will und die sich im Nachhinein als der Geist der ersten Jägerin herausstellt. Nachdem Buffy dem Spuk ein Ende bereitet, indem sie nicht an die Hirngespinste glaubt, wachen alle wieder unbeschadet auf und alles ist gut. Das einzige Rätsel das offenbleibt ist der seltsame Mann mit dem Käse, der in jedem Traum vorkam.
Soweit die Kurzfassung. Keine abendfüllende Story und scheinbar absolut abstrus umgesetzt. Allerdings nur scheinbar, auch wenn die Folge nur für Fans zu verstehen ist, die sich sehr gut mit den Charakteren, ihren Stärken und Schwächen, vergangenen Ereignissen und Episoden und dem Buffyversum an sich auskennen. Bei allen anderen dürfte ein großes Fragezeichen über der Stirn schweben, was sich auch in den entsprechenden Wertungen niederschlagen dürfte. Ich für meinen Teil bin von "Jedem sein Albtraum" einfach begeistert. Das mag daran liegen, dass sie auf sehr geschickte Art so viele Fragen aufwirft beziehungsweise kanalisiert und so viele neue Möglichkeiten eröffnet, die auf eine sehr vielversprechende 5. Staffel hindeuten. Ausserdem bin ich ein totaler Bewunderer von Joss Whedons Art und Weise, wie er Andeutungen macht (was in dieser Episode nicht nur einmal vorkommt). Er versteht es hervorragend gerade so viel Information preiszugeben, dass man ahnt, dass etwas Bedeutendes passiert, aber man kann nur im Dunkeln tappen, was es denn sein mag. Wenn es dann aber endlich (mitunter viele Folgen später) zur Auflösung kommt, erinnert man sich: "Da war doch mal was!"
Es gab in dieser Staffel bereits eine solche Andeutung, nämlich in Folge 4.15 -- "Böses Erwachen" --, als Buffy und Faith in einer Traumsequenz ein Bett herrichten und Faith sagt: "Wir müssen die Ankunft des Schwesterchens vorbereiten." In "Jedem sein Albtraum" wird diese Sequenz noch einmal erwähnt und zwar in Buffys Traum. Sie sagt zu Tara: "Hier habe ich mit Faith das Bett gemacht -- aber für wen?". Dadurch dass hier noch einmal Bezug auf die Aussage genommen wird, kann man schließen, dass sie durchaus eine wichtige Bedeutung hat. Wer oder was nun aber dieses Schwesterchen ist -- niemand weiß es.
Zusätzlich wird in Buffys Traum Bezug auf Folge 3.22 genommen. In "Der Tag des Aufstieges" -- auch in einer Traumsequenz -- sagt Faith zu Buffy: "Zähle von 730 rückwärts" (im Original "Counting down from seven three O" -- ein Bezug auf irgend eine Novelle). Und was für eine Uhrzeit zeigt der Wecker in dieser Folge, als Buffy zu Tara sagt: "Oh - es ist schon spät!". Er zeigt 7:30 Uhr. Zufall? Wohl kaum. Eine Story, die von so langer Hand vorbereitet wurde, muss etwas wahrhaft Großes sein. Wenn man einer Theorie, die einmal durch diverse Newsgroups gegeistert ist, Glauben schenken darf, findet das große Ereignis, was immer es sein mag, am Ende der 5. Staffel statt (730 = 2 x 365. Ausgehend davon, dass es sich um Tage handelt, also 2 Jahre ab der ersten Traumsequenz in 3.22 ==> 5.22).
Moment werden jetzt einige sagen -- in 4.22 wären es dann aber nur noch 365 Tage, also stimmt die Zeit auf dem Wecker nicht. Stimmt, aber 3:65 Uhr gibt es nicht. Ausserdem sagt Tara ja, dass die Uhr völlig falsch geht und nicht die richtige Zeit zeigt. Ich vermute, es sollte hier nur noch mal an die eigentlich relevante Aussage von Faith in 3.22 erinnert werden.
Hierin liegt vermutlich auch die Hauptabsicht von Joss Whedon und der eigentliche Sinn der Episode -- noch einmal alle Hinweise auf Staffel 5 in einer Folge zu bündeln. Der unangenehme Nebeneffekt ist der, dass dadurch ein Cliffhanger entsteht -- der erste in der Geschichte von BtVS. Aber die eigentliche Botschaft ist gut versteckt.
Die Haupthandlung besteht aus den Träumen unserer Freunde, in denen sie die Ereignisse der letzten Jahre verarbeiten. Auch an dieser Stelle scheint eine Unlogik vorzuliegen, denn wieso werden sie durch die Beschwörung der ersten Jägerin ausgelöst? Die Antwort ist eigentlich recht simpel: Jeder stellte bei der Anrufung einen Teil der Superjägerin dar:
- Willow, die Seele,
- Xander, das Herz,
- Giles, der Verstand,
- Buffy, die Hand.
Durch die Verarbeitung der Ereignisse der letzten Jahre in ihren Träumen, werden viele Dinge deutlich -- manche Fassade wird eingerissen und unsere Freunde werden auf ihre tatsächliche Persönlichkeit reduziert, die sie auch im Team repräsentieren und genau die wird ihnen entrissen -- Willow die Seele, Xander das Herz, Giles das Gehirn. Buffy bleibt glücklicherweise verschont und kann den Spuk beenden.
Werfen wir mal einen mehr oder weniger kurzen Blick auf die einzelnen Träume, beginnend mit dem von Willow -- meines Erachtens übrigens auch der gelungenste.
Willows Traum:
Der Traum beginnt damit, dass Tara Willow gesteht, dass sie ihr noch nicht alles über sich erzählt hat. Eine sehr wichtige Aussage, wie ich meine, denn dass mit Tara irgendwas nicht stimmt, wurde schon des Öfteren vermutet. Man erinnere sich nur daran, dass sie absichtlich einen Zauber scheitern ließ, den Willow mit ihr durchführte. Was allerdings ihre wahren Motive sind, beziehungsweise wer oder was sie wirklich ist, wird noch nicht enthüllt. Möglicherweise wurde sie von höheren Mächten (Mächte der Ewigkeit?) geschickt, um unseren Freunden bei kommenden Gefahren beizustehen, die sie alleine nicht bewältigen können. Dafür würde die Tatsache sprechen, dass sie unseren Freuden in "Jedem sein Albtraum" als Medium zur Verfügung steht, ohne das Buffy bestimmt, schon wegen der fehlenden Kommunikationsmöglichkeit, Schwierigkeiten gehabt hätte die erste Jägerin zu besiegen. Möglicherweise ist das aber auch nur eine falsche Spur und sie hat in Wirklichkeit üble Absichten -- die 5. Staffel wird wohl Licht ins Dunkel bringen.
Nebenbei bemerkt wäre es interessant zu wissen, ob die (griechischen) Zeichen, die Willow Tara auf den Rücken malt, eine Bedeutung haben -- vielleicht ein Zauberspruch, eine Prophezeiung oder (was ich Joss Whedon durchaus zutrauen würde) vielleicht sogar die Antwort auf die Sache mit der 730, geschrieben in einer fremden Sprache, die man auf die Schnelle nicht lesen kann??
Nach der Szene in Taras Wohnung befinden sich beide plötzlich in einem Theater, wo Willows großer Auftritt stattfinden soll. Alle Menschen, die sie kennen, sind erschienen um sie zu sehen. Das Problem ist, dass Willow nicht einmal weiß, was für ein Stück aufgeführt werden soll und somit ihre Rolle nicht gelernt hat. Wie schon in Folge 1.8 (Nightmares) scheint ihr schlimmster Albtraum wahr zu werden. Damals hat sie einen Auftritt vor einem Riesenpublikum vermasselt.
Diesmal ist es aber anders. Das eigentliche Stück, um das es geht, hat längst begonnen. Es nennt sich "Identity -- bin ich wirklich die, die ich glaube zu sein?". 4 Jahre ist sie nun schon mit Buffy und dem Team zusammen, hat Ungeheuer und Dämonen gejagt, macht große Fortschritte als Hexe, hatte einen Freund und zurzeit eine Freundin. Sie hat sich (nicht nur äußerlich) sehr verändert. Oder etwa nicht? Ist sie in Wirklichkeit gar nicht so stark und selbstbewusst, wie es scheint? Die Antwort folgt in der Szene, als Buffy Willow das Kleid herunterreißt. Die Fassade fällt. Plötzlich steht da die alte Willow, mit langen Haaren und in demselben Kleid, das sie in Folge 1.1 getragen hat, als sie Buffy kennenlernte. Es wird deutlich, dass sie tief im Inneren noch genauso unsicher und schüchtern ist wie eh und je. In dieser Verfassung ist Willow Buffy und den anderen keine Hilfe. Die Seele des Teams existiert nicht mehr und die Willow, die wir kennen, stirbt mit ihr.Sehr schön umgesetzt ist in Willows Traum auch die Verarbeitung weiterer Probleme, die sie belasten. Sie hat unterbewusst das Gefühl, dass ihre Freunde ihre Zauberei nicht ernst nehmen (Willow: "Was ich diesen Sommer gelesen habe -- die Hexe im Wandschrank". Xander: "Oh Gott, ist das öde!"). Außerdem denkt sie, dass ihre Beziehung zu Tara auf Unverständnis oder Missfallen stößt (Xander zu Oz: "Sie ,zaubert' mit Tara").
Und schließlich ist da noch die Sache mit der Freundschaft zu Buffy. Indem Buffy sie vor der Klasse bloß stellt, als sie ihr das Kleid herunterreißt, verrät sie sie, was sie ja in gewissem Sinne tatsächlich getan hat, als sie ihre Freundschaft zugunsten von Riley geopfert hat. Willow fühlt sich von all ihren Freunden verlassen, was besonders dadurch deutlich wird, dass alle gleichgültig zuschauen, als sie umgebracht wird.
Willow hat den Bruch im Team also noch nicht verarbeitet. Zwar scheint seit der letzten Folge wieder alles klar zu sein, aber in ihr Unterbewusstsein ist es wohl noch nicht vorgedrungen. Verständlich -- so viele Probleme verarbeitet man nicht in einem Tag, aber alleine dadurch, dass sie in ihrem Traum damit konfrontiert wird, sollte der Heilungsprozess bald einsetzten. Somit hätte der Traum im Endeffekt sogar etwas Positives bewirkt.
Xanders Traum:
Auch Xander verarbeitet in seinem Traum seine Probleme, hauptsächlich seine Angst von niemandem ernst genommen wird. Zum ersten Mal erfahren wir, dass ein (großer) Teil dieses Komplexes daher rührt, dass ihm sein Vater immer wieder eingeredet hat, er sei ein Versager und ein Feigling. Zusätzlich befürchtet er, dass ihn auch seine Freunde nicht für voll nehmen. Neben der Szene im Sandkasten/Wüste, als Buffy ihm sagt, sie sei ihm weit voraus, wird das besonders deutlich, als Giles und Anya ihm erklären, wie er sein Leben retten kann, er es aber nicht versteht, weil sie in einer anderen Sprache reden (wenn ich es richtig verstanden habe, fällt in dem französischen Text auch das Wort Dummkopf/Idiot). Xander denkt, dass ihm seine Freunde in jeder Hinsicht überlegen sind -- Buffy durch ihre körperliche Stärke und die anderen durch ihren Intellekt. Sie gehen aufs College, während er sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser hält. Er befürchtet zudem, dass er wirklich nur für die Army taugt (siehe Folgen 4.20 und 4.21). Sehr schön umgesetzt wird das dadurch, dass in seinem Traum Teil von "Apokalyse Now" ist. Klasse hierbei die Besetzung des Befehlshabers durch Direktor Snyder, der Xander in gewohnt herabwürdigender und schonungsloser Art erklärt, dass er weder ein tapferer Soldat noch ein Frauentröster ist, wie er sich selbst darstellt. "Sie sind nichts davon -- ein Prügelknabe sind Sie -- aufgezogen von Bastarden und ausgesetzt auf einem Opferstein."
Ein weiterer deprimierender Dialog, der Xander davon überzeugt, dass sein Leben verpfuscht ist, ist Spikes Kommentar, indem er ihn mit einem Hai vergleicht, der gestrandet, also hilflos ist.
Obwohl man Xander mit Fug und Recht als das Herz des Teams bezeichnen kann, weil er immer Courage zeigt, auch dann, wenn er Angst hat und sich auch traut seine Meinung gegenüber Buffy bis hin zu einem Streit zu vertreten (siehe beispielsweise bei Angels Rückkehr), verliert er jetzt den Glauben an sich. Den Rest gibt ihm sein Vater, der ihm erklärt er habe keinen Schneid und damit (bildlich gesprochen) auch kein Herz. Er entreißt es ihm, Xander stirbt und mit ihm das Herz des Teams.
Giles' Traum:
Giles' Traum ist kürzer als die der anderen. Er beschäftigt sich einzig und alleine mit Giles' Rolle als Wächter und Vaterersatz für Buffy. Letzteres wird sehr schön symbolisiert durch Klein-Buffy, die mit ihren Eltern Giles und Olivia (warum Olivia? Wieder ein Hinweis? Immerhin tauchte sie in der vierten Staffel ein paar Mal auf!) auf den Rummelplatz geht. Dort muss sie Vampire mit Bällen bewerfen, weil es ihre "heilige Pflicht ist, die Menschheit von Vampiren zu retten." Aber eine Belohnung kriegt sie dafür nicht! Giles geht bei der Erziehung sehr streng vor -- etwas, was er in seiner Zeit als Buffys Wächter nie getan hat. Er wurde deswegen ja auch des Öfteren von seinen Kollegen kritisiert (Wesley, Mrs. Post). Giles denkt, dass er als Wächter versagt hat und versucht in seinem Traum alles besser zu machen.
Da man Giles ohne Zweifel als das Hirn des Teams sehen kann, ist genau dieses Organ das nächste Ziel der ersten Jägerin, bei ihrem Versuch das Team zu vernichten. Kurz nachdem Giles sich über ihre Identität klar wird, öffnet sie mit einem Messer seinen Schädel...Interessant an Giles' Traum ist zudem, dass er des Öfteren auf die Uhr schaut. Auch hier haben wir einen Hinweis, dass nach einer gewissen Zeit etwas passieren wird (-> 7:30).
Das tolle Lied, das Giles singt ("The Exposition Song") sei hier übrigens nur am Rande lobend erwähnt.
Buffys Traum:
Während sich die Träume von Giles, Willow und Xander hauptsächlich mit deren privaten Problemen beschäftigen, liefert Buffys Traum die Lösung für das Problem. Zudem sind hier die meisten der Hinweise auf die kommende Staffel versteckt. Da ich diese schon am Anfang erläutert habe, wird die Analyse von Buffys Traum kurz ausfallen.
Auch sie hat ein privates Problem, das sie beschäftigt. Zwar ist der große Streit des Teams wieder beigelegt und Buffy sagte schon in der letzten Folge voller Zuversicht: "Ich bin nicht alleine", als sie Adam gegenüber treten musste, aber erst jetzt realisiert sie, dass das auch wirklich so ist. Ihre Zweifel an der Loyalität ihrer Freunde und ihre Befürchtung, dass die Jägerin alleine arbeiten muss, fallen von ihr ab. Sie erkennt, dass sie nur mit ihren Freuden wirklich stark ist. Dadurch werden die Bemühungen der ersten Jägerin sie sich gleich zu machen, indem sie ihre Freunde tötet ("Keine Freunde! Nur Töten! Wir sind alleine!"), zunichte gemacht. Der Albtraum hat ein Ende.
Eine ungelöste Frage ist die nach dem Sinn des Käsemannes. Ist er nur ein kleiner Gag, der eingestreut wurde, um die Zuschauer zu verwirren, wie Peter vermutet, oder ist da mehr?
Ich denke letzteres. Ich kann mir zwar auch keinen Reim darauf machen, aber der Käsemann ist bestimmt nicht zufällig, vor allem UNABHÄNGIG von der Jägerin-Story, in jedem Traum aufgetaucht. Ich denke er, beziehungsweise der Käse, symbolisieren etwas.
Mit Käse fängt man Mäuse -- es wäre möglich, dass durch den Käsemann auf eine Falle angespielt wird, die jemanden gestellt wird. Haben wir übrigens nicht in Folge 4.7 erfahren, dass Buffy Käse mag..?
Hmm -- irgendwie hat dieser Kommentar eine Eigendynamik entwickelt und ist "etwas" länger geworden, als beabsichtigt war ;-) Ich hoffe, es wurde deutlich, warum mir diese Folge so gut gefällt.
Meine Hoffnung ist, dass eventuell jemand, der mit der Folge überhaupt nichts anfangen konnte (nach den anderen Wertungen zu urteilen sind das viele...), diesen Kommentar liest und sie dann vielleicht mit anderen Augen sieht.
Zu guter Letzt möchte ich noch Tara zitieren, deren Aussage deutlich macht, dass in der 5. Staffel einiges auf uns zukommt."
Du denkst, du weißt, was geschehen wird -- was mit dir ist. Noch hat es nicht begonnen."
Wertung: 10 Punkte
Xyruss meint:
Nach dem erfolgreichen Gefecht in der letzten Folge verwunderte es schon zu Beginn, dass noch eine Folge anstand. Aufgrund des Titels war schon recht klar, was hier folgen würde, doch das Resultat war letztlich ... faszinierend. So etwas hatte ich nicht erwartet, und zugleich ist es sehr verwirrend.
Die vier Freunde sind eigentlich nicht zu erschöpft, um einen Videoabend zu beginnen, bezeichnenderweise bei Buffy zu Hause, wie um sicherzustellen, dass jemand über sie wacht, auch wenn es nur Joyce ist. Dass sie dann fast umgehend einschlafen, ist an sich schon ein schlechtes Zeichen, doch das darauf Folgende ist ziemlich beängstigend ... und unheimlich.
Es beginnt mit Willow, der für mich interessantesten Person dieser Runde. Sie hat sich in der vierten Staffel am weitesten entwickelt. Tara ist in Willows Traum die Hauptperson. Neben einigen normalen Andeutungen ist mir folgender Satz von Tara am unheimlichsten ... "Sie haben es noch nicht rausgekriegt ... das mit DIR!" Was soll das denn? Willow selbst weiß mit Sicherheit nicht, was Tara damit gemeint hat. Ich befürchte allerdings, dass sich Willow noch zu einem Problem entwickeln wird, vielleicht als Hexe sich auf die falsche Seite schlägt, wenn sie größere Macht erlangt. Und hier hoffe ich eindeutig, dass ich mich irre, denn gerade Willow will ich nicht als Slayer verlieren.
Da Alpträume grundsätzlich verworren sind, will ich mich darüber nicht vollständig auslassen. Dass Willow allerdings erneut in einem Theater auftreten muss, finde ich albern. Oder ich bin einfach noch nicht dahintergekommen, warum diese Versagensangst noch nicht von Willow unter Kontrolle gebracht wurde?
Interessant ist hier erneut Tara, die eine zentrale Rolle in Willows Traum spielt. Sie ist die Führerin, ein spiritueller Ratgeber, doch durch ihre Anwesenheit trägt sie zur Verwirrung Willows bei.
Aber die Hauptsache ist hier der Angriff auf Willow und letztlich deren Tod. Anscheinend ist das hier generell das Problem, jeder stirbt, sowohl im Traum als auch im Leben. Interessant dabei die Art des Todes ... jeder sieht zu, sowohl Oz, der sich mit Tara vergnügt (wohl eine verständliche Angst vor der ehemaligen und der neuen Liebe) als auch Buffy, und zwar tatenlos. Das ist für mich das deutlichste Zeichen, dass Willow mit ihren Absichten (ich bleib bei Buffy, um den Menschen zu helfen) ein erhebliches Risiko eingeht, und dass sie Angst davor hat, von Buffy und ihren Freunden im Stich gelassen zu werden.
Der Übergang zu Xanders Traum ist komisch gemacht. Willow ringt nach Luft, Xander wacht auf und Buffy und Giles sind hellwach und aufmerksam. Wahrscheinlich hat der Traum schon begonnen, als er "aufgewacht" ist. Doch warum sieht er sich dann im Fernsehen? Ich sagte ja schon, ich mag Alpträume nicht *g*.
Dass bei Xander der obligatorische Sex dabei ist, ist wohl logisch. Doch die Szene mit der Toilette und der Initiative finde ich albern. Doch ab dann wird es ziemlich gruselig, wie ich finde. Während Willows Traum noch recht normal verlief, springt Xander durch Realitäten und Situationen hin und her. Was hier aber interessant ist, es sind kaum Vorhersagen enthalten. Während sich in Willows Traum fast jede Szene deuten lässt, ist dies bei Xanders anders. Das einzige ist die Unsicherheit über seine Zukunft und sein Wissen. Aber das wissen wir ja schon. Was der Traum über Willow, Tara und ihn selbst zu bedeuten hatte, ist mir außer seinem sexuellen Aspekt vollkommen unklar. Auch Snyders Auftauchen scheint nichts weiter als Xanders Existenzängste zu schüren. Snyders Bemerkung über die Jugend und deren Zukunft scheint mir auch nichts weiter als ein alberner Zeigefinger.
Der nächste ist Giles, ohne irgendwelche Spielchen. Xander stirbt gerade, und das Bild wird auf Giles gerichtet. Schön klar und deutlich. In seinem Traum scheint Spike eine wichtige Rolle zu übernehmen, seltsamerweise.
Schon zum zweiten Mal wird im jeweiligen Traum darauf hingewiesen, dass die Freunde sterben, doch jeder ist nicht in der Lage, das ganze Ausmaß zu verstehen. Wie auch, jeder sieht den Tod der Freunde nur einmal. Absolut albern und unmöglich fand ich die Gesangsvorstellung ... okay, die vorigen Auftritte gingen noch, aber das war zu schrecklich, um es zu erwähnen. Hier bekommen wir auch das erste Mal einen deutlichen Blick auf den Warrior und auf seinen Hintergrund ... Giles letzte Worte sind: "Du hattest nie einen Wächter".
Buffys Traum ist wohl der interessanteste, aber auch der schwierigste. Mir war das von Anfang an zu kompliziert. Tara ist schon wieder dabei, ein Hinweis darauf, dass sie eine gewaltige Rolle in der Zukunft spielt. Ihre ständigen Hinweise auf Zeit und Eile sollen wohl darauf hindeuten, dass die "Zukunft" recht bald beginnt. Buffys Ängste sind klar umrissen, Verlust ihrer Freunde, Angst um ihre Familie, alles recht logisch. Schuldgefühle gegenüber ihrer Mutter, na ja, das übliche Trara.
Der Part über Riley ist auch sehr seltsam. Gesundheitsminister und Übernahme der Weltherrschaft, purer Unsinn. Doch es fügt sich nahtlos ineinander, "Nachbearbeitung" des Erlebten, gewollte Einsamkeit.
Als Buffy dann in der Wüste ist, wird das Ganze wieder etwas entwirrt. Taras Beteiligung als Bote scheint die häufige Anwesenheit zu erklären, doch mir ist das irgendwie zu billig. Dass die allererste Jägerin nicht von dieser Welt ist, lasse ich mal als Effekthascherei stehen. Doch das Ende des Kampfes, bzw. des Traumes ist recht einfallslos. Schließlich kennt man ja schon länger den Spruch "stell dich deinen Ängsten und sie verlieren ihren Schrecken". Buffy ignoriert den Geist und rettet damit alle.
Ein Wort zum Käse - Yogi??? Keine Ahnung, was der soll. Ratten fressen Käse, und auch Buffys Mom hat in ihrem Schrank Besuch von Käsefressern. Doch dass Amy wieder erscheint, ist recht weit hergeholt, und ansonsten hab ich keinen Dunst, was dies bedeutet.
Riley ist aus dieser Folge relativ sang- und klanglos verschwunden. Hier konnte man sehen, dass man mit wenigen Worten einen "Hauptcharakter" der vierten Staffel abservieren konnte. Da ich Riley sowieso nicht so mag, ist mir das ziemlich egal. Wäre es jemand anders, würde ich mich drüber aufregen.
Diese Folge ist eindeutig ein erhobener Zeigefinger und ein Ausblick. Freund Jochen hat das wohl am ehesten bemerkt. Ich muss zugeben, ich habe einige Zeit gebraucht, bis ich diese Folge überhaupt kommentieren konnte. Sie ist einfach zu verwirrend für mich gewesen. Sie wirft so viele Fragen auf, und ich hab noch nie so lange über eine einzige Folge nachdenken müssen, dass sie diese hohe Note auch verdient.
Wertung: 9 Punkte
Peter meint:
Es ist eine interessante Idee gewesen, das große Finale in der vorletzten Folge der Staffel stattfinden zu lassen. Ich vermutete zu Recht, dass man sich in der zusätzlichen Zeit intensiver mit den Charakteren auseinandersetzen würde. Schön daran war, dass wieder deutlich wurde, wer die zentralen Charaktere sind. Bis auf Joyce und Riley, die wenige Sekunden dabei waren, drehte sich die Episode komplett um Buffy, Giles, Xander und Willow. Über die Form kann man allerdings geteilter Meinung sein.
Oft habe ich mit Episoden, die zu einem Großteil nicht in der "Realität" spielen, so meine Probleme, weil sie die Handlung nicht vorantreiben. Offensichtlicher Vorteil solcher Folgen ist die Möglichkeit Gastauftritte zu gestatten, die sonst logisch kaum möglich oder ausgeschlossen wären. Mit Snyder gab hier ein toter Charakter sein Comeback, während Oz so schnell nicht wieder in der Serie hätte auftauchen können. Aber der Nachteil ist eben, dass es nicht real ist. Ich hatte mich auf Harmony gefreut, als ich dem Vorspann entnahm, dass sie nach langer Zeit wieder dabei wäre. Immerhin war sie am Anfang der Staffel recht wichtig gewesen, um dann völlig in der Versenkung zu verschwinden.
Die Episode war mit Sicherheit etwas für die echten Fans. Ein Gelegenheitszuseher dürfte sehr wenig von der Vielzahl von Andeutungen und Absurditäten gehabt haben. So eine Folge muss einem aber auch liegen. Ich bin niemand, der besonders gerne interpretiert. Ab und zu eine geheimnisvolle Andeutung oder ein Insidergag ist toll, aber fast 45 Minuten am Stück Bedeutungsschwangeres serviert zu bekommen, war mir etwas zu viel.
Technisch waren die Traumsequenzen gut umgesetzt. Mir gefielen die abrupten Ortswechsel und das seltsame Auftauchen irgendwelcher Personen. Deshalb blieb ich durchweg interessiert. Natürlich waren auch ein paar witzige Sequenzen dabei, wie Spikes Fotosession oder Giles' gesungene Lageeinschätzung.
Auf die Dauer konnte mich die Folge aber nicht fesseln. Die Auflösung war mir einerseits ein wenig zu mystisch und sie kam doch sehr plötzlich. Andererseits war es sehr wichtig für die Serie, dass der Zauber der Vorepisode kein Standardwerkzeug werden kann, weil eben Urkräfte geweckt wurden, die man nicht unter Kontrolle hat.
Was jetzt die Schaffung einer Perspektive für die fünfte Staffel angeht, fand ich nicht, dass wir besonders viel Neues über unsere Charaktere erfuhren, was jetzt die Spannung über den Sommer steigern würde. Aber die eingehende Interpretation aller Details, die ich nicht bemerkt habe oder die mir nicht bemerkenswert erschienen, werde mal dem überaus kompetenten Kollegen Jochen überlassen. Und irgendwann wird sich dann auch klären, ob der Käsemann nur ein Scherz war, wie ich meine, oder ob er eine tiefere Bedeutung hat, wovon Jochen ausgeht. Wie einiges andere, das diese Folge betrifft, wird sich das erst im weiteren Verlauf der Serie klären. Ich fand die Episode interessant und gut gemacht, aber es passierte mir zu wenig, um sie als richtig gut zu bewerten.
Wertung: 7 Punkte
Melanie meint:
Also ich finde, jeder, der sich hier herablassend über "Restless" äußert, hat die Folge einfach nicht kapiert! Natürlich war sie erstmal etwas unverständlich... DAS WOLLTE MAN JA AUCH ERREICHEN!!! Klar, Fernsehen sollte einfach etwas sein, von dem man sich berieseln und unterhalten lassen kann. Doch Joss war da schon immer etwas anders... er wollte die Fans zum Nachdenken animieren und hat auch hinterher gesagt, dass in dieser Folge nicht alles wichtig war. Wie zum Beispiel der Käsemann... der war einfach nur als Gag da.
In der englischen Version aber sagt Tara zu Buffy: Come back before Dawn! Das heißt auf Deutsch: "Komm wieder, bevor es hell wird." Aber wenn man die englische Version gehört hat, weiß man, dass es auch "Komm wieder, bevor Dawn da ist" heißen könnte.
Viele Hinweise sind so erkennbar. Doch wenn man sich nicht mal die Mühe macht zu überlegen, dann weiß ich auch nicht...
P.S.: Das soll mir jetzt bitte keiner übelnehmen, das ist ja nicht böse gemeint :O).
Wertung: 8 Punkte
FS meint:
Ich verstehe jeden, der die Folge nicht mag, obwohl ich selbst sie für eine der besten und innovativsten der ganzen Serie halte. Mal ehrlich, wer außer Joss Whedon könnte eine solche Episode in einer kommerziellen Serie zeigen? Jedem, der Zugang zu der DVD-Version hat, lege ich nahe, sich den Audio-Kommentar von J.W. anzuhören. Die meisten Bilder und Metaphern der Folge werden dort erklärt. So auch, dass der Käsemann tatsächlich die einzige Figur ohne tiefere Bedeutung ist. Oder dass die "Hausaufgabe" auf Taras Rücken der Anfang eines Gedichtes der griechischen Dichterin Sappho ist, die übrigens auf der Insel Lesbos (!) geboren wurde. Obwohl die Folge sicher keine leichte Kost ist, erhält sie wegen ihrer Orginalität die volle Punktzahl.
Wertung: 10 Punkte
Eva meint:
Diese Episode ist langweilig. Man versteht nicht, was der Sinn darin ist und was die einzelnen Träume miteinander zu tun haben. Außerdem ist es unverständlich, wieso nun die eigentlich Toten nur in dem Traum von Giles auftauchen. Es wird auch nicht richtig geklärt, was nun die Rolle von Tara darin ist. Und am unlogischsten, fragwürdigsten und sinnlosesten ist das Auftauchen von dem Mann mit dem Käse. Ich finde, diese Episode passt einfach nicht in die Staffel.
Wertung: 4 Punkte
Unbekannt meint:
Die Folge ist eigentlich eine gute Folge, aber sie hätte besser sein können. Man verstand kaum die Zusammenhänge. Zum Beispiel der Mann mit dem Käse. Was sollte der? Doch man fand auch gute Zusammenhänge wie die erste Jägerin. Aber es war doch seltsam, dass sie sprechen konnte, da Tara doch sagte, dass sie keine Sprache hätte. Etwas mehr hätte man von der letzten Episode dieser Staffel doch erwarten können. Aber im Großen und Ganzen war sie doch recht gut.
Wertung: 8 Punkte
Vroni meint:
Es fängt damit an, dass Riley wegfährt. Wie lange, ist unklar. Buffy nutzt das aus und verbringt den Tag mit ihren Freunden. Sie schlafen jedoch ein und jeder träumt. Die Träume ergänzen sich nur dadurch, dass immer ein Mann auftaucht, der ihnen Käse anbietet... Die Folge ist ganz in Ordnung.
Wertung: 10 Punkte
Schira meint:
Also, ich muss schon sagen, die Folge war zwar nicht so toll, aber spannend. Dafür, dass es vorerst die letzte Folge von Buffy ist, bin ich schon etwas enttäuscht gewesen. Ich auf jeden Fall bin schon sehr gespannt auf die neuen Folgen im Herbst.
Wertung: 8 Punkte
Alaina meint:
Für mich war das mit Abstand eine der schlechtesten Folgen, die ich je sah. Ich musste meine Hände direkt festhalten, um nicht wegzuschalten. Das einzig Gute an dieser Episode war das Lied, das Giles sang. Aber sonst: Eine Zumutung!
Wertung: 1 Punkte
Corinna meint:
Das war einer der schlechtesten Folgen überhaupt. Diese Staffel war insgesamt die schlechteste von allen. Die Folge hätten sie sich echt sparen können, denn die Zusammenhänge waren doch sehr unverständlich.
Wertung: 1 Punkte
Cinda meint:
Die ganze 4. Staffel war schon schwach, aber das "Finale" übertrifft alles! Eine Zumutung! Todlangweilig... Diese Folge hätte eigentlich eine Null verdient! Nein, also wirklich...!
Wertung: 1 Punkte
Itchy meint:
Schwachsinnige Folge!! Man hätte die Staffel mit der vorigen Folge beenden sollen!!
Wertung: 1 Punkte
Susi meint:
Ich finde diese Folge genial. Vor allem den Typen mit dem Käse.
Wertung: 9 Punkte
Sarah meint:
Also, ich fand die folge cool.
Wertung: 10 Punkte