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Episode 4.6:
Wilde Herzen

(OT: Wild At Heart)

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Das Bier der bösen Denkungsart Die Initiative


Zur Folge



Xyruss meint:

Der Titel der Folge lies wieder einmal nichts gutes hoffen... war in den letzten Folgen doch ständig von Parker und Buffy die Rede, sah man in diesem Titel doch eine Fortsetzung des Dramas. Doch wider Erwarten legte die Folge los, wie man es sehnsüchtig vermißt hatte... mit einer schlagenden und schlagfertigen Buffy, die von Spike beobachtet wird. Bis er von mysteriösen Ninja?s erwischt wird.

Entgegen der Anfangssequenz dreht sich die Folge um Willow und Oz. Oz, der als Werwolf nicht gerade sehr gut gesichert ist, entkommt aus seiner Zelle, greift Prof. Walsh an und vergnügt sich dann mit einem zweiten Werwolf... mit Veruca, der Sängerin. Und sie sieht ihre Umwandlung nicht als Last, sondern als Segen an, und versucht, in Oz das selbe Gefühl zu wecken. Doch nicht nur das, sie sieht in Oz einen Gefährten, sie will ihn für sich haben und ihren Weg mit ihm zu gehen. Selbst als er sie mit in seine Zelle sperrt, nutzt sie die Gelegenheit und die Aggressivität des Werwolfs in ihnen beiden. Leider bekommt er Besuch von Willow, die die beiden in nicht sehr vorteilhafter Kleidung vorfindet. Obwohl man sicherlich Oz zugute halten sollte, das er als Werwolf keine Kontrolle über sich hat, sind die Vorwürfe von Will sicherlich berechtigt. Es hätte noch andere Möglichkeiten gegeben als sich gemeinsam mit einer sexhungrigen Wolfsdame einzusperren, die man noch dazu in menschlicher Gestalt nicht unattraktiv findet.

Obwohl man sofort an der Szene im Bronze die Anziehungskraft von Veruca auf Oz feststellen kann, scheint doch im Nachhinein keine Eifersucht von Nöten. Willow lernt dieses Gefühl kennen, und "kostet" es auch aus... sofern man das kann. Erst scheinen nur unbedeutende Kleinigkeiten ihre Gefühle verwirren, doch im Laufe der Zeit beginnt es immer mehr, ihre Gedanken zu beschäftigen. Etwas schwierig nachzuvollziehen ist der Versuch Willows, mit Xander über ihre Probleme zu reden. Entweder die Autoren machen das richtig, oder garnicht. Diese halbherzige Unterhaltung war weder besonders hilfreich für Willow noch aufschlussreich für den Serienkonsumenten. Einzig Xander hat mit seinem Humor die Szene noch einigermaßen retten können.

Willows Reaktion auf die Liebesnacht ist nachvollziehbar von den Gefühlen her, passt aber nicht ganz zu Willows Charakter. Sie ist nicht so impulsiv, als dass sie sofort einen solchen Fluch aussprechen würde. Das sieht man dann auch daran, dass sie den Fluch nicht zuende spricht. Die folgende Konfrontation mit Veruca ist als ein Showdown geplant, doch auch hier widerspricht die Logik der Story. Warum muss Veruca noch Willow töten? Schließlich hat sie den Streit mitbekommen, und könnte durch ganz normales Taktieren die beiden für immer auseinanderbringen. Deshalb einen Menschen töten? Muss nicht sein.

Auch der Abschlusskampf von Buffy und den beiden Werwölfen ist nicht besonders gut gelungen... dass Buffy genau im richtigen Moment einen normalerweise recht schnellen Wolf am Bein packen kann und ihn kurz darauf betäubt, ist nicht sehr wahrscheinlich.

Dass Willow und Oz sich dann schließlich auf diese Art und Weise verabschieden müssen, ist vielleicht die eleganteste Lösung, wirkt aber von der Art her für Oz untypisch. Von ihm erwartet man zwar, dass er geht, aber nicht die Art und Weise. Sicher will man seine Gefühle darstellen, die er für Will empfindet, doch nach der langen Zeit, in der man ihn als stoisch und schweigsam kennt, ist dieses Ende etwas seltsam.

Für mich das interessanteste war die kurze Begnung Buffys mit den Soldaten. Obwohl man leider in der Vorschau auf die nächste Staffel zuviel verraten hatte, indem man die Fabrik und die Jugendlichen schon gezeigt hatte. Dass sich Buffy an die Halloween-Begegnung erinnern konnte, das hatte ich ja vorausgesagt. Dass jetzt allerdings Buffy Jagd auf sie macht, hat mich auf jeden Fall überrascht. Ich hatte es andersherum vermutet, dass Buffy enttarnt wird. Auf jeden Fall verspricht es eine interessante Zukunft, auf jeden Fall eine Verbesserung im Vergleich zur näheren Vergangenheit.

Die ganze Folge war sehr kurzweilig und enthielt fast alles, was das Jägerherz begehrt. Das einzige war, dass nur eine Kampfszene existierte. Die gegen den Wolf ist ja nicht das, was ich zu schätzen weiß. Allerdings versprechen die Soldaten einen sehr guten Abschluss dieses endlich erkennbaren Mainstreams... ich bin auf die weiteren Folgen schon gespannt.

Wertung: 9 Punkte

Peter meint:

Endlich gab es mal wieder einen viel versprechenden Auftakt zu einer Episode. Zunächst erledigte Buffy ihren ersten Vampire seit Episode 4.1 (!) auf (einstmals) gewohnt schlagkräftige und schlagfertige Weise. Dann tauchte völlig unerwartet Spike auf. Ich hatte meiner spontanen und restlosen Begeisterung noch gar nicht endgültig Ausdruck gegeben, da nahm die Szene eine sehr überraschende Wendung. Spike, der einzige würdige Gegenspieler für Buffy weit und breit, wird überwältigt und abtransportiert. Eigentlich müsste mich das ärgern, aber ich fand das sehr geschickt gemacht. Durch diese kurze Szene wurde mein vorher geringes Interesse an den Tarnanzugträgern schlagartig erhöht. Bisher wussten wir nur, dass sie existieren und sie hatten in 4.1 schon mal einen Vampir einkassiert. Damals war nicht klar, wozu sie das taten, aber es interessierte mich auch nicht brennend. Was sie aber mit meinem Helden vorhaben und wann das geklärt wird, diese Frage hat meine Vorfreude auf die nächsten Episoden sehr positiv beeinflusst.

Ich war die ganze Episode über gespannt, ob Spike noch einmal auftauchen würde, aber eigentlich ging es ja um Willow und Oz. Buffy war in dieser Folge nur eine Nebenfigur, und das hat mich nicht gestört. Oz war immer ein Charakter gewesen, dem wenig Aufmerksamkeit zuteil wurde. Selbst dass er ein Werwolf ist, spielte nur selten eine Rolle. Daher freut es mich, dass er nun mehr im Mittelpunkt steht.

Dass Veruca mehr als ein faszinierendes Mädchen sein musste, war einem schnell klar. Ich fand es sehr gut, dass sie schon in den zwei Episoden vorher kurz aufgetaucht war. Somit gab es mal wieder einen kleinen, aber feinen Zusammenhang zwischen den Folgen. Man konnte schon vermuten, dass sie auch ein Werwolf war, aber diese Enthüllung stellte ja eigentlich auch nur den Auftakt der Entwicklungen dar.

Ich fand es sehr gut, dass endlich der Frage nachgegangen wurde, wie viel vom Wolf in Oz steckt und umgekehrt. Vor allem war es interessant, dass er sich laut Veruca weiter entwickeln wird und in Zukunft immer mehr von seinem wölfischen Treiben in seinem menschlichen Bewusstsein bleiben wird.

Für Willow und Oz als Paar bringe ich überdurchschnittlich Sympathien auf, so dass es mich nicht langweilte, dass der größte Teil der Episode ihrer Beziehung gewidmet wurde. Ob Willow gleich zu dunklen Mächten greifen sollte, wenn ihr Freund sie betrügt, ist wohl eher die Frage. Aber ansonsten waren ihre Ängste nachvollziehbar. Die Frage, ob wirklich nur der Wolf Oz Veruca wollte, bleibt offen. Ich war sehr überrascht, dass Oz in guter Buffy-Tradition Sunnydale verließ. Somit gibt es neben der Sache mit Spike eine weitere Frage zu klären. Wann kommt Oz wieder und wird sich etwas an seinem Verhältnis zu den anderen ändern?

Diese Episode lässt mich optimistisch in die Zukunft schauen und das war auch dringend nötig.

Wertung: 8 Punkte

Nina meint:

Diese Episode hatte für mich (das erste Mal in dieser Staffel) alles, was Buffy ausmacht. Zum einen wäre da eine gute Geschichte, endlich wieder ein cooler Kampf, ein bisschen Herzschmerz (ja Peter, auch das muss es geben *g*) und man erfährt ein bisschen mehr über die Ninja-Kämpfer.

Die Anfangssequenz ließ auf eine sehr gute Folge hoffen. Buffy verdrischt mal wieder ordentlich `nen Vampir. Die Sprüche erinnerten an alte Glanzzeiten. Vor allem der Monolog über die dunklen Mächte und dann die Kamerafahrt auf Spike. Er scheint Buffy an den Kragen zu wollen (was ja nicht unbedingt schlecht für die Serie wäre...;-)) und dann... kassieren ihn doch tatsächlich die Ninjas ein, wie sie es schon in vorangegangenen Episoden mit anderen Vampiren getan haben. Dies macht sie natürlich sehr interessant, da man sich fragt, was sie mit Spike vorhaben. Genial gemacht war auch die Begegnung mit Buffy im Wald (zwar etwas unrealistisch, dass sie sich ausgerechnet im Wald gegenseitig über den Haufen rennen, aber solange es der Handlung keinen Abbruch tut). Nun weiß die Jägerin auch um die geheimnisvollen Kämpfer, das heißt für den Zuschauer, bald ist zu erfahren, was diese Ninjas eigentlich so treiben.

Die eigentliche Handlung war klasse. Außer in 2.15 wurde Oz' Werwolfdasein kaum Bedeutung geschenkt. Endlich widmet sich mal eine ganze Folge dieser Thematik und seiner Beziehung mit Willow. Dass Oz Veruca anziehend findet, war ja schon in den vorherigen Episoden zu erahnen. Hier erfährt man endlich den Grund für diese Anziehungskraft zwischen den beiden. Veruca geht genau gegenteilig mit ihrem Wolfsdasein um als Oz. Sie lebt es aus, im Gegensatz zu ihm, der dies bisher immer unterdrückte. Dass sich die Serie hier das erste Mal damit beschäftigt, welche Seite in Oz nun der Wolf ist und welche er selber, ist sehr interessant. Durch Veruca ist er gezwungen darüber nachzudenken.

Oz hintergeht Willow mit Veruca, diese ist natürlich zu tiefst verletzt. Die Frage, ob er Veruca nur als Wolf anziehend fand, bleibt ungeklärt. Schließlich merkt Willow schon bevor er überhaupt mit Veruca gesprochen hat, dass er sie anziehend findet. Letztendlich sucht Willow Rat bei Xander, der ihr nicht unbedingt weiterhilft. Sie ist sogar so verletzt, dass sie beinahe schwarze Magie auf Oz angewendet hätte, aber dies wäre doch ziemlich untypisch für sie gewesen. Wahrscheinlich lassen die Autoren sie deswegen auch den Versuch im letzten Moment abbrechen. Veruca versucht Willow zu töten (obwohl dies eigentlich nicht sonderlich viel Sinn macht, wenn sie es geschafft hätte, wäre Oz sicherlich nicht bei ihr geblieben...), allerdings kommt Oz hinzu und rettet sie, indem er Veruca tötet. Der Endkampf ist zwar nicht sonderlich kreativ, allerdings gefällt mir die Szene, in der Buffy sich blitzschnell umdreht und die Waffe zückt...

Oz tötet zum ersten Mal einen Menschen. Dies und die anderen Geschehnisse veranlassen ihn dazu die Stadt zu verlassen. Das erinnert sehr stark an Buffy und Angel, die auch "nur" höhere Mächte trennen. Mir gefällt die Schnelligkeit, mit der die Trennung von Willow und Oz vonstatten geht. Nicht wie bei so manch anderem Pärchen aus Sunnydale...

Seth Green hatte das erste Mal die Möglichkeit zu zeigen, was er als Schauspieler so drauf hat. Dies ist ihm meiner Meinung nach auch sehr gut gelungen. Diese Episode lebt vor allem von der guten Darstellung Alyson Hannigans und Seth Greens.

P.S.: Noch eine Bemerkung zum Teaser der nächsten Folge. Das hat Pro7 ja mal wieder grandios hinbekommen. Wie man in so wenigen Sekunden so viel verraten kann, ist schon eine Kunst für sich. Ich finde, dafür sollten die zuständigen Personen mal eine Auszeichnung bekommen. Gleich mit auszeichnen könnte man da auch die "Titel-Ausdenker".

Wertung: 9 Punkte

Jochen meint:

Diese Folge fängt, genau wie die letzte, gleich richtig gut an. Buffy rennt, verfolgt von einem Vampir, quer über den Campus, um ihn an einer ruhigen Stelle, in gewohnter Manier, seinem Ende zuzuführen.

Aber im Gegensatz zur letzten Folge geht das Niveau von "Wilde Herzen" danach nicht in den Keller -- im Gegenteil. Erfreulicherweise bleibt diese Episode unterhaltsam bis zum Ende. Und es ist alles dabei, was in 4.1, 4.2, 4.4 und 4.5 gefehlt hat. Wir haben den Horroraspekt durch die beiden Werwölfe, Actionszenen, lockere bzw. unverkrampfte Dialoge und eine gehörige Portion Gefühl, die aber nicht, wie bei der Geschichte Buffy/Parker (dessen Namen nicht einmal fiel !!!!!) unecht und schmalzig wirkt.

Es ist nicht so, dass man diese Folge als "klassisch" oder "sehr gut" werten könnte, aber sie bietet gute Unterhaltung und, was das Wichtigste ist: ein Licht am Ende des Tunnels. Man kann sich zum ersten mal in der 4.Staffel mit den Charakteren und der Umgebung anfreunden. Die Chemie stimmt plötzlich wieder. Hoffentlich bleibt es so!

Auf zwei Punkte möchte ich noch etwas genauer eingehen, weil sie endlich wieder verdeutlichen, dass BtVS keine Einzelfolgenserie ist, sondern Bezug auf Vergangenheit und Zukunft nimmt.

Da wäre zum ersten die Geschichte Oz/Willow - eigentlich die perfekte Beziehung. Aber Mächte, die sich dem menschlichen Einfluss entziehen, spielen den beiden einen üblen Streich. Seine Werwolfinstinkte ziehen Oz unwiderstehlich zu Veruca hin, obwohl er sich dagegen wehrt, da er Willow liebt. Glücklicherweise wird diese Geschichte aber nicht wie bei Buffy und Parker über mehrere Folgen verschleppt. Vielmehr kommt es ziemlich schnell zum unrühmlichen Ende -- Oz und Veruca -- beide nackt in Oz' Zelle -- und Willow fassungslos davor. Ende? Vielleicht -- zumindest sieht Oz keinen anderen Ausweg, als abzuhauen. O.k. -- er nennt es verschwinden, um sich selbst zu finden...

Wo haben wir das doch gleich schon mal gesehen? Große Liebe -- tragische Ereignisse -- abhauen? Richtige Lösungen bitte an die Redaktion. ;-)

Sehr schön passt hierzu auch das Gespräch Buffy/Giles, in dem Buffy sagt, sie hoffe, dass Willow nicht auch wegläuft -- so wie sie selbst damals. Die Hoffnung wurde erfüllt: Nicht Willow geht, sondern Oz. Hoffentlich kommt er bald wieder.

Die zweite erwähnenswerte folgenübergreifende Handlung ist die Story um die vermummten Gestalten. Seit Folge 4.1 erscheinen sie immer wieder mal kurz und manchmal entführen sie einen Vampir. Diesmal erwischt es Spike und damit dürfte klar sein, dass hier gehörig was im Busch ist. Wenn ein Hauptbösewicht von diesen Gestalten verschleppt wird sind sie -- entweder auch Vampirjäger, aber dann würden sie diese wohl eher töten -- oder selbst noch viel schlimmere Übeltäter, die etwas ganz Großes planen, zu dem sie die Vampire brauchen. So oft wie Miss Walsh jetzt schon Auftritte hatte, würde mich nicht wundern, wenn sie was damit zu tun hätte.

Wie dem auch sei -- endlich habe ich mich mal wieder wie in Sunnydale gefühlt und einen Hauch glorreicher Zeit verspürt. Auch wenn es noch viel besser geht -- diese Folge ist wirklich nicht schlecht.

Wertung: 7 Punkte