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Episode 3.21:
Das Blut der Jägerin

(OT: Graduation Day (Part 1))

3x20 3x22
Der Höllenhund Tag der Vergeltung


Zur Folge



Peter meint:

Zunächst lag der Schwerpunkt der Episode darauf, die gedrückte Stimmung angesichts des drohenden Todes aller zu vermitteln, was aber leider nur ansatzweise gelang. Gut fand ich, dass überraschend Anya zu einem weiteren Auftritt kam, der sich als ihr wichtigster entpuppte. Es zeigte sich, dass sie nicht nur über eklige Anekdoten, sondern natürlich auch über ein enormes Wissen verfügt. Von daher konnte sie dem Jägerteam wertvolle Informationen über den Aufstieg geben. Zum ersten Mal zeigte sie das Potenzial, in der Serie zukünftig eine größere Rolle zu spielen.

Das einzige, was mich an dieser Episode uneingeschränkt begeisterte, war der Bürgermeister. Die erste Szene, die mir das drohende Unheil wirklich vermitteln konnte, war die, als er mit Snyder die bevorstehenden Feierlichkeiten besprach. Obwohl ich ja ein großer Verehrer von Spike bin, muss ich neidlos anerkennen, dass die Szene, in der Wilkins in der Bibliothek das Jägerteam konfrontierte, wohl der grandioseste Auftritt eines Bösewichts in der kompletten Serie war. Wer sonst könnte am helllichten Tag die versammelte Mannschaft der Guten aufsuchen, um ihnen ihre Hilflosigkeit schmerzlich zu verdeutlichen? Wie er mit seiner Mischung aus höflicher Gelassenheit und absoluter Boshaftigkeit seinen Gegnern ins Gesicht sagte, dass er sie vernichten würde, das war für mich einer der besten Momente der Serie überhaupt. Giles' ebenso hasserfüllter wie nutzloser Angriff auf Wilkins krönte das Ganze.

Leider konnte der Rest der Episode dieser herausragenden Szene nicht das Wasser reichen. Die ganze Sache mit Angel schien mir reichlich unmotiviert, auch wenn der Bürgermeister vermutlich auch hier seine Hände im Spiel hatte. Angel tat mir absolut nicht leid, zumal man ja wusste, dass er letztlich nicht sterben wird. (Übrigens sollte ich an dieser Stelle bekennen, dass ich offenbar wie Patrick zum "Club der rohen, emotionslosen Klötze" gehöre ;-). [Vgl. Kommentare 3.20])

An dieser Stelle muss ich für Wesley Partei ergreifen: Die Position des Rates war ausnahmsweise mal vollkommen verständlich. Bisher hatte der Rat ja nur durch fragwürdige Prinzipien "geglänzt", aber wenn der Rat einem potenziellen Massenmörder wie Angel das Leben retten würde, wäre das schlichtweg töricht. Nach seinem Einstieg in die Serie mochte ich Wesley zunächst nicht besonders, aber in letzter Zeit konnte er Pluspunkte sammeln. Ihn in dieser Situation auf diese Weise zu demontieren, fand ich unangemessen, und dass Giles dabei mitwirkte, kann ich angesichts seiner Verantwortung und des Schicksals von Jenny Calender nicht nachvollziehen.

Der Zweikampf von Buffy und Faith auf Leben und Tod hätte ein absoluter Höhepunkt sein müssen. Aber der Anlass des Kampfes gefiel mir nicht und außerdem fiel es mir schwer, mich für einen Kampf zu begeistern, bei dem beide Beteiligten dieselbe Sympathie bei mir genossen. Ich wollte nicht, dass Buffy Faith tötet; und schon gar nicht, um damit Angel das Leben zu retten. Umgekehrt konnte ich aber auch schlecht hoffen, dass Faith triumphieren würde, weil der Fortbestand der Serie so einen Ausgang ausschließt. Wenigstens bin ich nach dem Ende der Episode sicher, dass Faith noch nicht ihren letzten Auftritt gehabt hat.

Bemerkenswert war noch der grandiose Gag, als Giles ein Bild des Dämons fand und Xander es erst mal nach und nach aufklappen musste. Was ich auch sehr gut finde, ist dass immer mal wieder Schüler aus früheren Episoden auftauchen, wie hier Harmony und Willows Nachhilfeschüler Percy oder auch Jonathan in der letzten Episode. So etwas ist toll für die Kontinuität der Serie und ein Bonus für die treuen Fans. Denn wer nur zufällig mal diese Episode anschaut, wird wohl kaum glauben können, dass Willow Percy mal im Bronze verprügelt haben soll.

Wertung: 8 Punkte

Xyruss meint:

Allseits breitet sich eine frohe Stimmung aus, da es dem Ende des Schuljahres zu geht. Nur eine kleine Gruppe Teenager sitzt inmitten des Jubel-Trubels und sinnt deprimiert über das kommende Ende der Welt nach. Willow war ja wieder einmal der Höhepunkt. Das beste war folgendes: Xander: "Ratet mal, wer die Festrede hält?" Willow: "Siegfried?" Xander: "Nein." Willow: "Roy?" Xander: "Nein." Willow: "Einer von den Tigern?" Einfach goldig, vor allem Willows Gesicht dabei. Und dann ihre "panische" Nacht mit Oz. Endlich erreicht sie das, wonach sie seit einigen Folgen strebt und was gar nicht mehr so wahrscheinlich war.

Beruhigend ist jedoch, dass in Amilands Schulen genauso eine Einstellung nach Ausgabe des Abis herrscht wie in good old Germany. Sobald erstmal die Noten feststehen, tja, wer ist da überhaupt noch zur Schule gegangen? In Amiland wird makabrerweise Galgenraten gespielt. Ein dummer Zufall, so kurz vor dem Aufstieg?

Anya hat mich diesmal überrascht. Aber scheinbar hat Xander da ja etwas mehr Einfluss als Anya wahrhaben will. Warum ist sie so hilfsbereit zu den Leuten, die ihr die Macht genommen haben? Sollte sie nicht eigentlich alle Hebel in Bewegung setzen, um ihre Macht wiederzuerlangen? Aber wozu die Liebe nicht immer fähig ist...

Faiths Beziehung zum OBM wird in dieser Folge noch mehr aufgebaut, um auf den Climax hinzuarbeiten. Der Aufstieg nimmt konkrete Formen an und gleichzeitig nutzt der OBM Faith, die momentan für ihn nutzlos ist, um die Jäger zu verwirren. Faiths Mord an dem Professor war, wie von Wesley hervorragend erkannt, reine Ablenkung, ebenso wie der Anschlag auf Angel. Buffy konzentriert ihre Energie vollständig auf Angel, ohne den Aufstieg zu beachten. Es funktioniert. Der OBM bleibt unbelästigt.

Der Showdown zwischen Faith und Buffy hat mich sehr enttäuscht. Während des "Handschuhs von Myhnegon" hatte man die kämpferischen Fähigkeiten beider eindeutig in den Vordergrund gestellt. Man konnte die Perfektion der beiden erkennen. Doch in dieser Folge war sowohl der Kampf selbst als auch die Art und Weise des Kampfes schlichtweg langweilig. Buffys Konzept, Faith per Handschelle an sich zu binden, hindert sowohl sie in ihrer Bewegungsfreiheit und gewährt Faith auch schnelle und harte Konter. Doch selbst in der "Todesszene" sind offensichtliche Fehler. Buffy verletzt Faith tödlich mit dem Messer? Okay, woher nimmt sie dann die Kraft, um Buffy fast besinnungslos zu schlagen? Und wieso findet sich kein Blut auf dem Boden? Leider ein unwürdiger Tod von Faith. Obwohl sie aufgrund obiger Fragen wahrscheinlich locker überlebt hätte, wenn sie nicht einige Meter nach unten, und natürlich genau auf einen Lastwagen, gefallen wäre.

In dieser Folge sind mir schlichtweg zuviele Handlungen dabei. Willow und Oz, Xander und Anya, Buffy und Faith, Buffy und der Rat, Buffy und Angel. Was soll das alles, warum so viele? Dadurch kommen solche logischen Fehler zustande und solche schwachen Kämpfe wie am Ende.

Wertung: 7 Punkte

Jochen meint:

Und wieder kriegt jemand in Sunnydale "kalte Füße". Nachdem schon der Dämon in Folge 3.17 das Weite suchen wollte (was Faith ja verhindert hat), um dem Aufstieg und seinen Folgen zu entgehen, ist es jetzt Anya, die schleunigst die Stadt verlassen will. Aber nicht ohne Xander. Werden hier schon die Weichen für die 4. Staffel gestellt? Die Qualifikation für eine Beziehung mit Xander hätte Anya ja. Buffy hatte einen Vampir zum Freund, Willow hat ihren Werwolf (und davor Moloch, den Dämonen), warum sollte nicht auch er eine (Ex-)Dämonin als Freundin haben. Außerdem gab es in seiner Vergangenheit schon eine gewisse Miss French (die Gottesanbeterin) und Ampata (die Inka-Prinzessin/Mumie). Beziehungen zu normalen Menschen sind bei den Slayern ja eher die Ausnahme.

Aber Xander lässt sich nicht überreden mitzugehen -- er bleibt seinen Freunden treu. Auch wenn dies seinen fast sicheren Tod bedeutet. Es soll noch einmal jemand was gegen Mr. Harris sagen. So viel Loyalität ist bemerkenswert.

Bürgermeister Wilkens, auf der anderen Seite, ist sich seiner Sache 100% sicher. Er denkt nicht im Traum daran, dass unsere Freunde eine Möglichkeit finden könnten, um ihn aufzuhalten. Wenn er sich da nur nicht täuscht, denn durch den Mord an dem Professor hat er sie ja erst auf seine Schwachstelle aufmerksam gemacht. Trotz allem ist er absolut von sich überzeugt. Das demonstriert er eindrucksvoll dadurch, dass er mitten in das Hauptquartier der Gegenpartei hineinspaziert. Ein netter Schachzug, der sagen will: "Hier bin ich, aber was wollt ihr mir denn anhaben ?"

Zudem schafft er es durch das Attentat auf Angel, die Aufmerksamkeit seiner Gegner zu stören. Buffy hat nichts anderes mehr im Sinn als ihm zu helfen. Der Aufstieg ist Nebensache geworden. Der Einzige, der völlig sachlich an die Sache herangeht und Weitsicht beweist, ist wieder einmal Wesley Wyndam-Pryce -- mit dem Erfolg, dass ihm Buffy nun endgültig den Gehorsam verweigert und ihn praktisch feuert. Das dürfte ein Novum in der Geschichte der Jägerinnen und ihrer Wächter sein. Und weder er noch der Rat kann etwas dagegen machen. Es sei denn es gibt ein Gesetz, dass ungehorsame Jägerinnen liquidiert werden. Nach der Prüfung in Folge 3.12 traue ich dem Rat alles zu. Oder ist diese Szene das Aus für Wesley Wyndom-Pryce?

Der unumstrittene Höhepunkt der Folge ist natürlich der lange fällige Kampf zwischen Buffy und Faith. Man bedenke: Buffy ist bereit, für Angels Leben zum ersten Mal in ihrer Karriere einen Menschen umzubringen. Und sie tut es. (Gibt das auch ein Verfahren vor dem Rat?) Faith stirbt. Zumindest sieht es so aus. Einen Totenschein hat zumindest keiner ausgestellt...

Auf jeden Fall ist die Idee, dass sie mit/auf dem Lastwagen verschwindet, doppelt genial. Zum einen kann sie Buffy dadurch zum letzten Mal eins auswischen (wo soll jetzt das Jägerinnenblut für Angel herkommen?), zum anderen lassen sich die Autoren dadurch eine Hintertür offen, falls Eliza Dushku, wenn sie die High-School beendet hat, zur Serie zurückkommen will.

Alles in allem eine solide Folge, die noch einmal sehr gut auf den Höhepunkt der Staffel hinarbeitet und zum anderen schon diverse mögliche Handlungsstränge in der Zukunft andeutet.

Trotzdem: vom Hocker gehauen hat sie mich nicht.

Wertung: 7 Punkte

Patrick meint:

Wir nähern uns mit Riesenschritten dem Finale der Staffel. Bald ist alles vorbei... bald kommt der Aufstieg... und dann sind entweder alle tot, manche tot oder keiner tot... Das Tolle an dieser Folge: Auch wenn eine Menge passiert, deutet sie abermals nur an, was besagter Aufstieg mit sich bringen könnte. Sie verrät nichts, weckt aber die Neugier auf das, was in der Woche darauf passieren wird.

Beginnen wir daher mal am Ende dieser Episode, beim Cliffhanger. Buffy und Faith bekämpfen sich in bester Jedi-Manier. Die Kämpferin, die von der lichten Seite der Macht geführt wird, hat die Schandtaten der dunklen Kriegerin ein für alle mal satt und fordert sie zum "final challenge" heraus. So weit, so gut... Doch mit Recht haben meine Vorredner die fragwürdigen Beweggründe kritisiert, die zu Buffys Entscheidung, Faith zu stellen, geführt haben. Sie will Faith nur stoppen, um das Blut zu erhalten, das für Angels Heilung nötig ist. Sie denkt nicht nur eigensinnig, sie denkt auch wie eine Killerin. Sie würde nun töten, um jemand anderes zu retten. So eine Einstellung hat sie vor kurzem doch noch entschieden abgelehnt -- erinnern wir uns da nur an die Box von Gavrock. Hätte man den Tod Willows in Kauf genommen, wie es Wesley Wyndam-Pryce vorschlug, hätte der Bürgermeister keine Chance mehr auf seinen Aufstieg gehabt! Aber offenbar ist es etwas anderes, wessen Leben gerade in Gefahr ist: das einiger popliger Einwohner Sunnydales oder das ihres geliebten Angel...

Einst hatte Faith Buffy ins Gesicht gesagt, sie sei noch nicht wie ihre dunkle Gegnerin... Nun ist sie es. Sie handelt genauso brutal und von Emotionen (fehl-)geleitet wie damals, als sie den Dämon Ken im Grunde unnötigerweise ins Jenseits beförderte (Episode 3.1). Und irgendwie scheint Faith zufrieden damit, dass sie Buffy zu diesem Handeln getrieben hat. Sie triumphiert. "Du hast es getan" kommt ihr mit Wonne über die Lippen, ein letztes Mal blickt sie Buffy an und lässt sich dann in die Tiefe stürzen. Sie hat gewonnen über die verhasste "gute Buffy", auch wenn es sie ihr Leben kosten mag.

Doch nicht nur Buffy wird in dieser Folge von Gefühlen fehlgeleitet. Auch Giles verliert einmal die Beherrschung, indem er versucht, Wilkins in einer Kurzschlusshandlung zu töten. Auf der einen Seite muss man ihm das vorwerfen und sein Handeln mit einem verständnislosen Kopfschütteln quittieren. Wie oft hat er denn nun die betreffenden Stellen über den Aufstieg gelesen? Wie gut weiß er denn inzwischen, dass der Bürgermeister unangreifbar ist? Durch diese Attacke hat er Wilkins praktisch die Möglichkeit gegeben, den anderen direkt im "Heiligtum" (der Bibliothek) zu zeigen, wie klein sie doch sind im Vergleich zu ihm.

Doch auf der anderen Seite erfreute mich der Angriff. Denn hier haben wir den Giles aus dem Finale der ersten Staffel wieder: Er will "seine" Buffy nicht allein in den Tod schicken. Er will an vorderster Front mitmachen, wenn es gegen den großen Feind geht, er wird sich der Bedrohung auch stellen und sich nicht vor ihr verkriechen (dazu haben wir ja Wes).

Letztlich möchte ich noch sagen, dass ich mich meinen Vorrednern anschließe, was Anya angeht. Hoffentlich sehen wir sie mal wieder.

Wertung: 9 Punkte

Demona meint:

Tolle Kampfszene zwischen Buffy und Faith. Außerdem find ich den Bürgermeister in dieser Folge besonders "liebenswürdig".

Wertung: 10 Punkte