Jochen meint:
Direktor Wood vertraut also nicht blind auf die Aussage des Urbösen und vernichtet Spike, weil der seine Mutter getötet hat. Er stellt vielmehr weiter eigene Nachforschungen an. Er hat nun zwar einen dringenden Hauptverdächtigen, aber die Beweise besorgt er sich selbst. Das ehrt ihn, wie ich finde, denn es wäre doch viel leichter dem ersten Impuls nachzugegeben und Spike einen Pflock ins Herz zu jagen. Selbst wenn er unschuldig sein sollte - letzten Endes ist er ja "nur" ein Vampir. Und Spike liefert Wood den Beweis, den er braucht. Auf der Suche nach dem Dämon aus der anderen Dimension zieht er nach langer Zeit wieder den langen, schwarzen Ledermantel an. Den Ledermantel den der "alte, gefährliche" Spike immer getragen hat, bevor er zum Weichei wurde. Den Ledermantel, den er damals der Jägerin abnahm, die er in der U-Bahn getötet hat...
Die Story um die geheimnisvolle Tasche, die Wood angeblich von seiner Mutter hat und die unter anderem die Kiste mit den Schattenwerfern enthält ist recht spannend und interessant. Ich sage extra "angeblich", weil ich mir nicht sicher bin, ob ich ein einziges Wort von dem allem, was da passiert ist glauben soll. Ich wittere zur Zeit in Sunnydale eh hinter jedem Baum eine Verschwörung und glauben tu ich in dieser Staffel sowieso niemandem. Ich habe es schon in einem früheren Kommentar erwähnt diese Staffel ist irgendwie irreal. Nichts ist, wie es zu sein scheint oder doch? Wer kann mit Sicherheit sagen wer gut und wer böse ist? Und wer sagt, dass es außer unseren Freunden und der Macht des Bösen nicht noch eine dritte Partei gibt? Eine, der Wood angehört und deren Ziele noch nicht klar sind? In der 5. Staffel gab es ja auch die Ritter von Byzanthium, die nebenher noch fleißig mitgemischt haben und ihre eigenen Ziele verfolgt haben. Könnte doch auch diesmal so sein.
Die drei Schamanen, oder Schattenmänner, sind meiner Meinung nach eine herbe Enttäuschung. Diese drei Witzfiguren sollen die Erklärung für den Mythos der Jägerin und ihrer Wächter sein? Drei Typen, die einem jungen Mädchen gewaltsam einen Dämon eingepflanzt haben, um sie stärker zu machen? Das will ich nicht glauben. Andererseits wenn ich mir ansehe, mit welchen Mitteln der Rat der Wächter heutzutage arbeitet, stehen sie ihren Urahnen in nichts nach ;-)
Trotzdem darf es nicht sein. Wenn man schon hergeht und versucht eine Erklärung für die Macht der Jägerin und die geheimnisvolle Erblinie zu liefern, dann hat das ein Knaller zu sein. Das was wir hier sehen ist mir einfach zu plump. Es nimmt auf einen Schlag das Heldenhafte weg. Hier wird ein Mythos demontiert. Das erinnert mich sehr stark daran, wie ich mich über "Star Trek First Contact" geärgert habe, weil da Zephram Cochran eine legendäre Gestalt des Star Trek Universums, zum Säufer degradiert wurde, der den Warpantrieb nur aus Geldnot erfunden hat.
Aber zurück zum Thema: Buffys Entscheidung, den Dämon nicht in sich einpflanzen zu lassen erscheint mir richtig. Auch wenn man auf den ersten Blick sagen würde, dass es dumm ist, da sie jede Stärkung ihrer Kraft sehr gut gebrauchen könnte, glaube ich, dass an der Sache irgendein Pferdefuß gewesen wäre. Ich kann es nicht beweisen, es ist nur so ein Gefühl. Und dass es irgendwo eine Riesenarmee Turok Hane gibt, wie man Buffy versucht einzureden, das glaube ich erst wenn ich es sehe. Warum hat dann das Urböse, als es mit Spikes Blut das Siegel geöffnet hat, nur einen Turok Han befreit? Das erscheint mir alles nicht wirklich plausibel.
Aber wie schon gesagt, ist doch die zentrale Frage in dieser Staffel was von dem was wir sehen ist real und was nicht?
Wertung: 8 Punkte
Peter meint:
Warum gibt es eigentlich 40 Anwärterinnen? Haben die Mächte so wenig Vertrauen in die jeweilige Jägerin, dass Dutzende Nachrücker zur Verfügung stehen müssen? Ich hatte bisher nicht den Eindruck, dass man früher wöchentlich die Jägerin gewechselt hat. Aber das nur nebenbei. Ich bin kein großer Fan der ersten Jägerin und Buffys mysteriöser Wüstenausflüge, aber hier gab es doch interessante Einblicke. Das Übermenschliche an den Jägerinnen ist also dämonisch, was ja auch nur gerecht ist. Erfreulich fand ich an dieser Episode den breiten Raum, den sie Wood einräumte. Dafür dass wir erst seit einer Folge wissen, wofür er steht, war er schon ein großer Sympathieträger. Auch sein Konflikt mit Spike kam sehr intensiv rüber. Der Selbstmord von Cloe war nicht besonders schockierend, da sie eine von (viel zu) vielen war, die man eh als Kanonenfutter einschätzt. Wäre zum Beispiel Kennedy gestorben, hätte das schon anders ausgesehen. Buffys anschließende Brandrede war schon beeindruckend, aber doch überzogen. Ich zweifelte nach einer Weile daran, ob wir es hier wirklich noch mit Buffy zu tun hatten. Wunderbar atmosphärisch waren die Schattenspiele. Der anschließende Austausch war eine coole Wendung und der Dämon brachte es als erster fertig, einen Gegner durch die Zimmerdecke in den ersten Stock zu befördern. Respekt! Anschließend sahen wir zwei alte Bekannte wieder: den "echten" Spike und die böse Willow. Im Falle von Spike war das nostalgisch schön, bei Willow gefielen mir die düsteren Auswüchse auf andere Weise. Sie hatte keine Kontrolle und ihre Freunde brachte sie in beträchtliche Gefahr, was Kennedy erst einmal verarbeiten muss. Schließlich war nach Buffys Rückkehr noch beachtliche Spannung vorhanden, was sie denn gezeigt bekommen hatte. Die Auflösung war ein Paukenschlag. Wenn man bedenkt, dass Buffy dem ersten Turokan kaum gewachsen war, ist die Buffy, die auf ein "Upgrade" verzichtet hat, gegen eine ganze Armee schlicht aufgeschmissen. Da wurden Erinnerungen an die Animatrix-Folge "Final Flight of the Osiris" wach. Sehr überzeugende Episode.
Wertung: 9 Punkte
Amanda meint:
Die Folge war echt cool. Die Schattenwerfer fand ich echt gruselig und auch sonst war die Folge spannend und mit genügend Humor ausgestattet.
Doch mir hat nicht gefallen, dass Buffy so ausgerastet ist und alle beschimpft hat -- so kenne ich sie gar nicht
Wertung: 9 Punkte
