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Episode 5.20:
Auf der Flucht

(OT: Spiral)

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Götterdämmerung Die Last der Welt


Zur Folge



Xyruss meint:

Zum ersten Mal seit langem geht es direkt im Anschluss an die vorigen Szenen weiter und zwar mit einer Verfolgungsjagd. Und hier auch schon der erste Unsinn, für meine Begriffe. Dass sich Buffy und Dawn innerhalb kürzester Zeit solch einen großen Vorsprung herausrennen können, kann ich mir ja noch durch Schnitte erklären, die die Zeit raffen sollten. Dass Glory dann jedoch in einer Art Superman - Manier durchs Bild jagt, ist peinlich. Die abschließende Szene war jedoch einer gesonderten Erwähnung würdig ... Buffys letzte Worte hatte ich immer im Kopf mit "Stirb", aber "Lastwagen" ist mal was Neues *g*. Dass dann jedoch unbedingt Ben auftauchen musste und es WIEDER niemanden interessierte, fand ich schon recht traurig. Warum bemerkt niemand die Verwandlung, und warum findet es niemand merkwürdig, dass ein junger Mann in Frauenkleidern rumläuft? Ist das in Amiland schon normal?
Die anschließende Besprechung hat für mich trotz Dawns Einsatz den Touch einer Beerdigung. Buffy starrt aus dem Fenster, alle hören still zu und niemand wagt ernsthaft, an Glorys Tod zu glauben. Selbst Giles' Einwurf, dann wäre sie besiegt, kommt nicht besonders glaubhaft rüber. Buffys Reaktion letztlich, die Flucht, ist für den Moment die einzige Lösung. Vor allem, da Buffy scheinbar aufgegeben hat. Sie resigniert vor Glory und flieht mit ihren Freunden. Warum diese sich dagegen sträuben, versteh ich auch nicht ganz. Von Xander und Anya erwarte ich ja nicht unbedingt, dass sie die Tragweite der Gefahr verstehen, aber warum Giles so lange lamentiert und nach blinden Lösungen sucht ... gerade er hat lange genug in seinen Büchern gestöbert und nichts gefunden.
Dass ihr kleiner Trip recht kurz und so negativ endet, ist nur den Rittern zu verdanken. In gewissem Sinne bewahrheiten sich ja meine Worte, dass die Ritter als Kanonenfutter für Glory herhalten ... nur leider für Buffy zu spät. Die Opfer waren einfach zu groß. Dass die Jagd von den Rittern auf den Wohnwagen irgendwie wie aus einer Westernszene aussahen, war recht angenehm. Irgendwie lustig. Was ich hier nicht verstehe ist Spike ... Buffy hat mit Sicherheit eine Armbrust in ihrem Waffenköfferchen ... schließlich ist das eine typische Allround-Waffe. Warum nutzt Spike sie dann nicht? Durch eine kleine Schießscharte lässt sich die Sonne fernhalten. Der Kampf selbst war gut choreographiert und wirkte nicht so statisch wie die letzten. Obwohl man auf Anyas Bratpfannenangriff hätte verzichten können ... hat wohl einen ähnlichen Effekt wie Cordys Pfannenwender dazumal.
Giles verdient allerdings den Preis des dümmsten Chauffeurs seit langem. Mehrere Minuten werden sie von einer berittenen Schar angegriffen, und sobald er nichts mehr von ihnen sieht, sind sie verschwunden? Äußerst schwache Leistung. Bevor er so leichtsinnig daherredet, hätte er erst mal genau nachdenken sollen. Die Verletzung geht komplett auf sein Konto, seine eigene Schuld.
Während der Belagerung ist bis auf Ben nichts so Überragendes passiert. Na ja, die Lösung wurde komplett verraten, aber sonst ... okay, war gelogen. Aber genau diese Dialoge sind der größte Makel an dieser Folge. Für meine Begriffe wird die Lösung zu früh verraten. An sich ist die Erklärung von Glory aber genial. Es werden alle Hinweise zusammengefügt, und die Gefahr wird ziemlich erhöht. Adam konnte ja nur mit dem Weltuntergang dienen, jetzt geht es um die verschiedenen Dimensionen. Was kommt dann in der sechsten Staffel, ein Besuch Buffys in der Hölle? Aber an sich ist diese Lösung super. Jetzt müssen die Informationen nur noch umgesetzt werden. Dass Dawn allerdings so extrem passiv ist, gefällt mir überhaupt nicht. Ihre Schlüsseleigenschaften sind überhaupt nicht für das Team verwendbar ... schade eigentlich. Eine glühende Dawn mit blitzenden Augen hätte auch etwas *g*. Das hätte vor allem gegen die Entführung durch Glory geholfen. Obwohl mir das in der Gesamtheit klar war, dass Dawn irgendwann in die Hände Glorys fallen würde, kam es doch überraschend. Tja, das ist halt Whedon, selbst vorherberechnete Dinge kommen überraschend.
Willow beweist mit ihrem Schild zwar große Hexenkräfte, aber nicht allzu viel Verstand. Auch die anderen kommen nicht auf den Trichter. Willow erzählte etwas von mehreren Sprüchen, die an einem Standort gesprochen werden können. Warum spricht sie dann nur den einen, wenn sie Angst hat, dass der Schild nur einen halben Tag hält? Einfach mehrere Schilde hintereinander aufbauen, gerade der Magie ist so was möglich. Von diesen religiösen Harlekinen ist ja ohnehin keine Gefahr zu erwarten.
Spike stellt sich im Übrigen wieder mal als guter Führer heraus ... Buffys Loyalität in allen Ehren, aber das Gesamtziel, den Schlüssel in Sicherheit zu bringen, hat absolute Priorität. Und Spike äußert einen brauchbaren Vorschlag, als er, Opfer einkalkulierend, einen Ausbruch anregt. Das höhere Ziel ist entscheidend.
Obwohl es vielleicht langsam langweilig wird, Dawn und Buffy reißen mit ihren Dialogen inzwischen fast jede Folge an sich. Dawn erkennt im Wohnwagen Buffys Ängste und setzt sich zu ihr, vor allem da Dawn nicht als Schlüssel agiert, sondern als Schwester argumentiert. Und genau dasselbe passiert gegen Ende der Folge, nur andersherum. Als Dawn ihre Hilfe braucht, ist Buffy da. Und das Beste daran, die beiden schaffen es mit einer guten Portion schwarzen Humors ... von wegen "schnell vorwärtsbewegen" ... einfach klasse. Dass Buffy jedoch langsam zusammenbricht, ist schon hier zu bemerken. Zum Abschluss der Folge klinkt sie aus, aber schon hier stand so was zu erwarten. Und im Übrigen sollte man niemals sagen, es könne nicht schlimmer werden ...
Die kleine Szene mit Tara und Spike im Wohnwagen gefiel mir sehr gut. Tara spielt für meine Begriffe sehr überzeugend. Neugierig wie ein Kleinkind, das sie momentan ja ist, macht sie kurz die Jalousie auf und kokelt Spike an. Dieser reagiert erstaunlich gelassen auf diesen Angriff. Die darauffolgende Reaktion der ganzen Verrückten und die kleine Konferenz der Gnome deuten wieder darauf hin, dass wohl die Zeit Glorys mächtigste Gegnerin sein wird, nicht die Jägerin. Das "Dunkelwerden" könnte darauf hindeuten, dass man den Schlüssel zu einer bestimmten Zeit zerstören muss, zu dem Zeitpunkt, an dem sich die Dimensionen am nächsten zum Standpunkt des Schlüssels befinden. Auch dass "Zeit kommt" ... es wird interessant. Und ich schätze mal, bei allem Unglück wird es für Buffy ein Glück sein, dass Tara verrückt ist .. denn mit ihr haben sie eine gute Uhr in den Händen.
Wieso hat Ben eigentlich Glory seine Existenz zu verdanken? Ist da noch was, was wir nicht wissen? Der General sagte eindeutig, dass Glory in den Körper eines Sterblichen gesperrt wurde, und die Gnomine sagt genau das Gegenteil. Logischer Fehler oder interessanter Fakt? Überhaupt ist Ben mehr als denn je eine unbekannte Größe. Während des Gesprächs mit dem General bekommt er die Möglichkeit, gleich zwei Probleme durch einen Streich zu lösen. Er verhindert mit dem Mord das Zusammenbrechen des Universums, und man weiß selbst nach Ende der Folge nichts weiteres über seinen Zustand.
Im Übrigen bewahrheitet sich in dieser Folge meine Kritik an der letzten. Wieso erkennt Tara Dawn zuerst nicht als Schlüssel? Ich hatte noch die letzte Hoffnung, dass das wohl an der Sonne liegen könnte, dass Dawn das Licht irgendwie spiegelt, aber im abgedunkelten Wohnwagen konnte Tara Dawn auch als Schlüssel erkennen. Also leider ein logischer Fehler.
Ich bin auch mal gespannt, wie Dawns weitere Zukunft aussieht. Durch die Flucht kann sie ja wohl schwerlich zur Schule gehen, und die Direktorin hatte ja letzte Folge schon angedeutet, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis man Dawn Buffy wegnimmt. Für meine Begriffe ein ziemliches Dilemma. Dawn selbst freut sich natürlich darüber, jedenfalls bis sie geschlüsselnappt wird, aber Buffy hätte sich da nähere Gedanken drüber machen müssen. Vielleicht hat sie es ja, und Whedon sieht das als unwichtig, oder uns erwartet in der sechsten Staffel noch eine negative Überraschung.
Die Folge war, ebenso wie die vorige, knapp an genial dran. Einige Kleinigkeiten haben gestört, aber von der Spannung her war sie einmalig. Es geschah in letzter Zeit nicht so oft, dass ich die Fortsetzungen kaum erwarten konnte. Doch den größten Makel hab ich oben schon angesprochen, es liegt die Lösung praktisch auf dem Präsentierteller ... man töte Ben, und damit ist Glory getötet. Es sind zwar nur noch zwei Folgen bis zum vorläufigen Ende, aber das ist mir noch viel zu früh. Auf jeden Fall kann ich es kaum erwarten, dass es weitergeht.


Wertung: 9 Punkte

Peter meint:

Die Episode hatte den großen Bonus auf einen starken Cliffhanger zu folgen. Wie sollten Buffy und Dawn glaubwürdig Glory noch einmal entkommen? Das gelang ziemlich gut. Dass Göttinnen einiges mit Comicheld Flash alias "Der Rote Blitz" gemeinsam haben, war interessant zu sehen. Und dass ein Truck Glory etwas aus der Bahn werfen würde, ist auch nicht so schwer nachvollziehbar. Da die ganze Jagd viel Energie kostete, war auch der gute getimte Wechsel zu Ben nicht unwahrscheinlich.
Im Folgenden nahm Buffy ganz klar die Zügel in die Hand. Keiner war ihrer Meinung, dass die Flucht nötig sei, aber sie ließ nicht mit sich reden und ließ auch über Spikes Beteiligung keine Diskussion zu. Kollektive Flucht war ein neues Element in der Serie. Buffy hatte sich ja schon einmal davon gemacht, aber nun verließen alle Sunnydale.
Wichtig war die Episode, weil wir endlich alle Zusammenhänge aufgedeckt bekamen. Glory, Dawn, Ben... Es blieben kaum mehr Fragen offen. Selbst die Mission der seltsamen Ritter wurde verständlich. Ab dem Auftauchen derselben war die Episode fast durchgehend actiongeladen und spannend. Vorher hatte es im Fluchtwagen noch ein paar besinnliche Team-Momente gegeben, danach kamen sie alle nicht mehr zur Ruhe. Die Bedrohung durch die Ritter schien mir erst gering, aber spätestens mit Giles' schwerer Verletzung spitzte sich die Lage zu. In der alten Tankstelle wurde die Lage dann fast gänzlich aussichtslos. Eine nette Wendung war es, Ben zu Hilfe zu rufen. Zwar glaubte man nicht ernsthaft daran, dass er sich gegen Dawn wenden würde, aber man holte sich den Todfeind per Telefon ins Haus.
Schließlich bot die Episode wiederum einen tollen Cliffhanger, der durch Buffys Resignation einen düsteren Anklang bekam. Eigentlich wäre Glory jetzt nicht mehr zu stoppen, aber es wird sicher ein Ritual nötig sein, um den Schlüssel zu aktivieren. Das wird in Glorys vier Wänden stattfinden, so dass Buffy rechtzeitig eintrifft. Muss nur noch Ben rechtzeitig die Oberhand gewinnen und sich heldenmutig selbst richten. Oder sollte Joss Whedon noch ein paar unabsehbare Wendungen im Ärmel haben?
Interessant fand ich, dass alle Verrückten von Glorys Hand irgendwie verbunden sind. Das scheint mir nahe zu legen, dass sie auch kollektiv geheilt werden können, sobald Glory vernichtet ist.


Wertung: 9 Punkte

Anja meint:

Ist eine super Folge, nur war es scheiße, dass sie eigentlich mittendrin aufhört. Ist doch immer dasselbe, wenn es am spannendsten ist, hört es auf. Freu mich schon voll auf die nächste Folge.

Wertung: 10 Punkte

Patrick meint:

Eine Episode, die zu gefallen weiß. Denn hier werden unterschiedliche Fäden aus vorherigen Folgen in intelligenter Weise miteinander verknüpft... Fakten, die der Zuschauer schon wusste, Rätsel, die man ihm gestellt hatte, und neue Informationen über die wahre Natur des Schlüssels werden mosaikartig zusammengefügt -- und mit einem Mal ergibt sich das Bild, das über die gesamte fünfte Staffel aufgebaut wurde.
Beginnen wir mit Ben... Auch wenn er von Glory als seiner "Schwester" gesprochen hat, wissen wir nun, dass er definitiv kein Gott ist. Er ist ein normaler Sterblicher -- und im Grunde ist er ein Mensch, über dem seit seiner Geburt ein grausamer Fluch schwebt. Denn die anderen Götter hatten ihn auserwählt als "Behältnis" für die Göttin. Sie sind also auch nicht ein und dieselbe Person. Sie teilen sich lediglich den Körper -- und solange Glory die Oberhand hat, kann sie sich mit ihrem wahren Äußeren präsentieren. Was ebenfalls deutlich wurde: Beide haben keine Erinnerung daran, was der jeweils andere getan hat... aber dennoch verschwindet der eine nicht gänzlich, wenn der andere den Körper führt: Offenbar befinden sich die Bewusstseine beider im ständigen Kampf, was man aus Zitaten wie "Jetzt nicht" vor einer Verwandlung ableiten kann. Wer den Körper führt, spürt, dass der andere drauf und dran ist zu übernehmen.
Dass Glory hier um jede Minute kämpft, dürfte klar sein... Denn aus den Erzählungen des Generals wissen wir, dass ihr im Grunde die Zeit davonläuft. Sie wurde einst in den Körper eines neugeborenen Knaben verbannt. Und dieser ist nun ein junger Erwachsener. Ben wird eines Tages ein alter Mann sein und sterben. Und sein Tod würde das Ende von Glory bedeuten. So gänzlich unsterblich ist sie also nicht... Hier liegt ihr wunder Punkt!
Warum sie einst in den Körper eines Kindes verbannt wurde und nicht in etwas, was sich als deutlich kurzlebiger erwiesen hätte, können wir nicht klären... Aber wir können uns weitere Fragen stellen über eben diese "menschlich-verwundbare" Seite von Glory: Müssten die Freunde nun nicht die Jagd wieder eröffnen unter neuen Gesichtspunkten? Sollten sie nun nicht Glory hetzen, sie beschäftigen, sie ermüden... solange, bis sie den Körper von Ben wieder freigibt? Und wäre es dann legitim, einen Schlag gegen diesen jungen Mann zu führen? Hätte Buffy die Reife zu einem solchen Verhalten? In früheren Staffeln hätte ich wohl mit "Nein" geantwortet. Aber im Kampf gegen die Ritter von Bynzantium hat sie Menschen getötet -- zugegeben, es ging darum einen feindlichen Angriff abzuwehren. Doch bislang hatte sie hier eine Hemmschwelle -- und jetzt? Außerdem... Trifft Ben nicht auch eine Mitschuld an dem, was nun geschehen ist? Er kam, als Buffy ihn anrief, in Ordnung... Und er half Giles so gut es ging. Doch da er weiß, wie stark Glory ist und wie schnell sie seinen Körper übernehmen kann, hätte er in meinen Augen so schnell wie möglich die Freunde wieder verlassen sollen, nachdem er die Versorgung von Giles beendet hatte. Es war ein Fehler, länger als nötig zu bleiben. Dies ist nicht von der Hand zu weisen: Er hat die Gefahr praktisch herausgefordert -- und er verlor.
Verlieren wir nun noch ein paar Worte über den "Schlüssel". Der General lüftet endlich das Geheimnis um Dawns Kräfte. Jeder von uns hat sicher schon darauf gewartet, endlich zu erfahren, zu welchem "Portal" der Schlüssel gehört. Denn das ist schließlich Sinn und Zweck eines Schlüssels: Irgendeine Tür muss sich damit aufsperren lassen. Doch wer hätte erwartet, dass mit Dawn so große Gefahren verbunden sind? Der Begriff "Chaos", der schon mehrfach in dieser Staffel gebraucht wurde, macht wirklich Sinn. Die Tore zu allen Dimensionen würden auf einen Schlag geöffnet und jedwede Ordnung wäre im Nu zerschlagen. Welten, die nichts miteinander gemein haben, würden aufeinander prallen. Und in all dieser Dunkelheit würden Glory und die anderen beiden Höllengötter nach der Macht greifen... Dagegen wirkt eine Öffnung des Höllenschlundes wie eine Kaffeefahrt.
Für Spannung im Showdown der Staffel ist also gesorgt... Und dass Glory einen Vorsprung vor Buffy und ihren Freunden hat, sollte uns beunruhigen, aber noch nicht in Panik versetzen... Sicher, Glory hat den Schlüssel nun in ihrem Besitz... Aber Haben und Benutzen sind zwei Paar Stiefel.
Letztlich möchte ich noch anmerken, welche Szene ich als besonders gelungen empfand: Es war der Moment, als der General mit Ben spricht und ihn auffordert, den Schlüssel zu vernichten, um damit auch Glory zu besiegen. Hier haben wir es mit einem klassischen "parallelen Bau" zu tun. Der General weiß, dass Glory nur getötet werden kann, wenn sie den Körper des (unbekannten) jungen Mannes nicht führt... und er ahnt nicht, dass eben diese Person gerade vor ihm steht -- genauso war es zuvor auch schon bei Glory, als diese Dawn gegenüber stand und sie fragte, ob sie wisse, wo "ihr Schlüssel" sei... Irrungen und Wirrungen, Verwechslungen und Verschleierungen am laufenden Band... Das gefällt mir.


Wertung: 8 Punkte

Jochen meint:

Noch 3 Folgen bis zum großen Finale und die Schleier lüften sich so langsam. Dafür bin ich auch sehr dankbar, denn bald wäre ich vor Neugier geplatzt. Allerdings glaube ich, dass wir noch lange nicht alles erfahren haben. Der General hat zwar einiges ausgeplaudert, aber es bleiben immer noch einige Fragen offen. Beispielsweise deckt sich seine Aussage, dass Glory in den Körper eines Säuglings verbannt wurde, nicht so richtig mit der Aussage einer ihrer Sklavinnen, die zu Ben sagte, er verdanke seine Existenz alleine Glory. Oder war er als Baby etwa todkrank und wäre ohne seinen "Gast" gestorben?
Eine weitere Frage ist, um wen es sich bei den Rittern von Byzantium denn nun genau handelt. Es hat den Anschein, als seien sie eine sehr alte Gemeinschaft von "Gotteskriegern" - dafür spräche auch, dass sie einige christliche Priester in ihren Reihen haben. Andererseits - wenn sie wirklich schon so lange in dieser Dimension weilen, um den Schlüssel zu suchen und zu vernichten, hätten sie sich doch bestimmt zumindest was Kleidung und Bewaffnung angeht, ihrer Umgebung und der Zeit angepasst. Hat Kollege Xyruss vielleicht doch recht und die Ritter kommen aus einer anderen Dimension? Woher sollten sie auch sonst so genau über die Geschehnisse in der Dimension Glorys Bescheid wissen? Außerdem weilt Glory ja erst seit etwa 25 Jahren in unserer Dimension, also nicht schon seit dem Mittelalter, wie die Ritter einen glauben machen könnten - es sei denn Ben ist gar nicht das erste Gefäß...... Ich muss zugeben, dass ich hier etwas im Dunkeln tappe und warte daher einfach die nächsten beiden Folgen ab ;-)
Die nächste Frage, die sich mir stellt, bezieht sich auf den Schlüssel an sich. Laut dem General hat sie die Macht die Barrieren zwischen den Dimensionen zum Einsturz zu bringen, was wohl das Ende für unsere schöne Welt bedeuten würde, was sicher im Interesse von Glory liegt. Aber warum sagt Glorys Sklavin, dass Ben nur überleben könne, wenn der Schlüssel vernichtet sei? Damit ermutigt sie Ben doch etwas gegen ihre Herrin zu tun. Glory wäre, wenn die wenige Zeit, die ihr noch bleibt, abgelaufen ist, in Bens Körper gefangen. Wenn das aber tatsächlich die einzige Möglichkeit sein sollte, wie er überleben kann, würde das bedeuten, dass Ben tatsächlich von Glory abhängig ist und ohne sie sterben wird. Nur .... wenn Glory den Schlüssel in die Hände bekommt, würde sie (zumindest habe ich es so verstanden) aus Bens Körpers und damit der Verbannung entkommen. Dann wäre er doch auch tot....?!
Ich glaube, ich versuche gar nicht mehr länger, das große Geheimnis zu ergründen und konzentriere mich auf die restliche Handlung dieser Episode.
Es gibt drei Dinge, die mir in "Auf der Flucht" sehr gut gefallen. Zum einen ist diese Folge sehr rasant und spannend. Es geht alles Schlag auf Schlag - ganz im Gegensatz zur letzten Episode, die teilweise zäh wie Kaugummi war. Nachdem Glory nun weiß, wer der Schlüssel ist, tut Buffy das einzig richtige in dieser Situation. Sie ergreift mit den anderen stehenden Fußes die Flucht. Ihre einzige Chance ist es unterzutauchen. Wir als Zuschauer können dieser Entscheidung nur beipflichten, da wir noch etwas mehr wissen - nämlich, dass Glory nur noch wenig Zeit hat. Dass Spike mit von der Partie ist, hat mich um so mehr gefreut, da er nun schon in der vierten Folge hintereinander "der Alte" ist. Seinen Einsatz, als er sekundenlang das Schwert des Ritters an der Schneide festhält ist echt klasse. Außerdem behält er, wie schon Xyruss erwähnte, als einziger einen klaren Kopf, indem er vorschlägt, eventuelle Opfer bei einem Fluchtversuch durch die Belagerung in Kauf zu nehmen, um das höhere Ziel - die Rettung Dawns - zu erreichen. Dass Buffy das natürlich nie tun würde ist klar, aber in dieser kurzen Diskussion verhalten sich endlich wieder alle Charaktere so, wie ich es von ihnen erwarte. Das gefällt mir sehr gut.
Wie schon so oft in dieser Staffel, gelingt Joss Whedon auch in dieser Episode ein genialer Schachzug. Bedingt durch die Belagerung gibt es für Buffy nur eine Möglichkeit, um Giles zu retten - nämlich Ben um Hilfe zu bitten. Er ist der Einzige in ihrem Bekanntenkreis, der sich mit Medizin auskennt. Dass sich Ben ausgerechnet jetzt in Glory verwandelt, hat zwei positive Auswirkungen auf die weitere Handlung. Zum einen wissen unsere Freunde jetzt über das Gespann Glory/Ben Bescheid und zum anderen ist dies die einzige Gelegenheit für Glory die Geflüchteten schnell zu finden. Wie gesagt - wieder einmal eine hervorragende Leistung von Herrn Whedon.
Diese rundherum gelungene Episode wird abgerundet durch einige coole Sprüche. Die einzige winzige Kleinigkeit, die ich zu bemängeln habe, ist der Zauber mit dem Willow das Telefon repariert: "Lebe wieder." Das wirkt dann doch etwas lächerlich. Nichtsdestotrotz hat diese Episode eine hohe Wertung mehr als verdient.


Wertung: 9 Punkte

Nicole meint:

Kurz vor Staffel-Ende noch so eine ergreifende Folge... Buffy hat endlich bewiesen, wie sehr sie doch an Dawn hängt, dass sie sie wirklich liebt, dass sie Spike vertraut und dass sie ihre Freunde braucht. Meiner Meinung kam das in den letzten Folgen mäßig bis kaum rüber. Diese Folge hatte trotz dem Ernst der ganzen Sache auch ihren Witz, so zum Beispiel Buffys schnelles Reagieren auf eine typische "Gleich-bist-du-eh-tot-Frage" (Glory fragt nach ihren letzten Worten, Buffy antwortet mit einem Wort: "Lastwagen" -- der dann auch wirklich kam und Glory aufhielt)... Das war wirklich mal wieder etwas zum Schmunzeln. Auch als ich Spike mit dieser Brille sah, musste ich einen Augenblick lachen, und wie Xander den eifersüchtigen Freund gespielt hat... einfach herrlich! Ich könnte jetzt den gesamten Verlauf der Folge noch einmal zum besten geben...
Aber wozu? Ihr habt sie ja alle gesehen. Über eins muss ich mich aber nochmal ärgern, nämlich das die WERBUNG immer in den dümmsten Stellen ausgestrahlt wird! Aber egal, das interessiert keinen. Was mich mit am meisten geschockt hat war, als Giles so plötzlich... verletzt wurde. Ich hab richtig feuchte Augen bekommen, als er mit Buffy geredet hat... Ich dachte wirklich, dass es nun soweit sei, dass der erste der Clique stirbt... und mich trifft die Erkenntnis tief, dass am 10. April die letzte Folge kommt, dass Buffy stirbt. Ich hoffe nur... dass nicht alle fallen... Xander...Willow... Okay, aber mal wieder zur echten Folge zurück, sie war spannend, hatten einen Hauch Charme um sich und das spiegelt sich auch in meiner Wertung wieder. Einzig Ben hat mir in diedser Folge nicht gefallen (nicht, dass er es jemals getan hat), aber dass er Dawn mit der Spritze töten wollte (davon gehen wir mal aus), war echt ein Hammer... Zwar nachvollziehbar... aber...


Wertung: 9 Punkte