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Episode 5.17:
Gefährlicher Zauber

(OT: Forever)

5x16 5x18
Tod einer Mutter Der Zorn der Göttin


Zur Folge



Xyruss meint:

Nach dem letzten Ende hatte ich eigentlich gehofft, dass es an der selben Stelle weitergehen würde. Leider (oder besser zum Glück für die Folge) war das nicht der Fall. Buffy kommt immer mehr ihren Pflichten als Ersatzmutter nach, und das ist wohl das Hauptthema der ganzen Episode. Schon zu Beginn wird ein deutlicher Kontrast zwischen Dawn und Buffy deutlich, der sich im Laufe der Folge immer stärker herauskristallisiert. Immer wieder erfolgen kleine Unmutsbeweise Dawns, erst im Krematorium, dann am Essenstisch; dass zwischen den beiden ein unausgesprochenes Problem steht, merkt man schon früh. Deutlich wird es bei Dawns Entscheidung, nach der Beerdigung mit zu Willow zu gehen. Obwohl man dies zwar nachvollziehen kann, dass sie in ihrem eigenen Haus überall an Joyce erinnert wird, ist es doch ein Schlag ins Gesicht für Buffy. Denn letztlich meidet sie ihre Schwester, und das würde Buffy auch auffallen, wenn sie nicht so blockiert wäre.
Buffy reagiert an sich ziemlich typisch, allerdings achtet sie für meine Begriffe zu wenig auf Dawn. Mit Giles' Hilfe und dem gemeinsamen Abendessen verkraftet sie die ganze Situation wohl einigermaßen, wenigstens bis die Beerdigung vorbei ist, aber auf Dawn nimmt sie kaum Rücksicht. Für mich ist es kein Wunder, dass die Kleine richtig böse auf ihre Schwester ist. Dawn muss gegen ihren Schmerz kämpfen, ihr sieht man die Trauer an. Buffy hingegen versteckt sich hinter der Arbeit rund um die Beerdigung.
Diese Szenen waren für mich äußerst zwiespältig. Einerseits hasse ich solche Bilder, denn es ist völlig egal, wie man eine Beerdigung zeigt, für mich ist das nichts weiter als ein absolutes Ende. Was mich hier stört, sind die Klamotten. WAS? Ich und Klamotten?? Ja, diesmal schon. Buffy trägt weiße Sachen und Tara rotes Leder. Selbst wenn man keine dunklen Sachen hat (das sind Frauen, die haben normalerweise alles !), kann man sich solche leihen oder kaufen. Dass die beiden in dieser unpassenden Kleidung erschienen sind, fand ich daneben.
Genial war die folgende Nacht für Buffy. Als die Überblendung in die Abendstunden hinein kam, dachte ich sofort an die Jägerin ... wie sie so lange wartet, bis Joyce aus dem Grab aufersteht, und Buffy der Frau weinend einen Pflock ins Herz stößt. An Angel hatte ich gar nicht gedacht. Und diese Lösung war einfach genial. Angel fehlte noch in diesem Bild von der Trauer, und die Art und Weise, wie er Buffy Trost spendet, ist sehr gut umgesetzt. Die Zuneigung zwischen den beiden ist beinahe zu spüren. Vor allem die letzte Szene verdeutlicht noch einmal, dass ein gemeinsames Leben in Sunnydale das erneute Ende von Angel gewesen wäre ... die Liebe zwischen ihnen existiert noch immer, dominiert von der Vernunft. Angel tut mir allerdings ein wenig Leid ... was soll er Buffy sagen? Das, was er gesagt hat, klang alt, abgedroschen und fehl am Platze ... aber was soll der arme Kerl denn sonst sagen?
Dawns Ambitionen, ihre Mutter wiederzuerwecken, gehen für meine Begriffe auf Willow und Tara zurück. Die beiden hatten, um Dawn aufzumuntern, mit ihrer Zauberei angefangen. Ehrlich gesagt hatte ich so etwas schon befürchtet, abgesehen von dem Titel dachte ich mir, dass eine der beiden den Tod überlisten will. Eigentlich hätte das alles, wenn die vernünftigere Tara einen Einfluss darauf gehabt hätte, vermieden werden können. Willow mache ich hier einen direkten Vorwurf, denn nur durch ihre Unvernunft kam Dawn in größere Schwierigkeiten und ein weiterer absoluter Alptraum, nämlich Joyce als Zombie, hätte Buffy heimgesucht.
Der gesamte Thread um Dawns Suche nach den Zauberingredienzien passt nicht ganz so gut. Zwar ist dies nötig um die letzte, entscheidende Phase zu untermauern, nämlich das Gespräch zwischen Buffy und Dawn, doch alles in allem ist es ziemlich uninteressant. Dass sich die Folge zu einem Großteil darum dreht, ist nicht so glücklich, ebenso wenig wie die erneut überflüssige Kampfszene von Spike gegen die dreiköpfige Schlange. Die meiner Meinung nach eine ziemliche Ähnlichkeit mit einer Puppe aufzuweisen hatte ... in dieser Beziehung ist Whedon wohl an seine Grenzen gestoßen. Die Monster sind einfach nicht gut genug für die Serie.
Die Abschluss-Szene zwischen den beiden Schwestern war wieder genial zu nennen. Obwohl Sarah leider überhaupt nicht weinen kann ... diese Heulszenen von ihr sahen ziemlich gestellt aus. Aber das ist auch das Einzige, was ich hier bemängeln kann. Der Rest, die Choreographie, die Schauspieler und vor allem die überfällige Aussprache zwischen den Schwestern waren einfach klasse.
Willows Verhalten ist in der Geschichte um Dawn eine nähere Betrachtung wert. Wäre Tara vom Charakter her anders gewesen, hätten sich noch wesentlich schlimmere Dinge zugetragen. Bei der Aussprache zwischen Willow und Tara beweist Tara zum Glück einen klaren Kopf. Willow kann eindeutig nicht lügen, und sie verheddert sich zu oft mit ihren Antworten. Tara hingegen ist entweder nicht "hell" genug, um das mitzukriegen, oder aber, und diese Antwort bevorzuge ich, Tara verhält sich taktisch perfekt. Wenn sie sich mit Willow streiten würde, hätte sie Buffy nicht informieren können. Und gerade Tara ist zum Glück die Vernünftigere der beiden. Willow gefiel mir in diesem Thread überhaupt nicht.
Ausnahmsweise ist der Mainstream der Staffel hier nur kurz, aber von großer Bedeutung. Ben verplappert sich gegenüber dem Gnom und versucht ihn dann auf stümperhafte Weise zu erledigen. In so was ist Glory gründlicher. Das Problem ist, dass sie dadurch an eine wichtige, vielleicht sogar die entscheidende Information kommt, nämlich dass der Schlüssel wahrscheinlich ein Mensch ist ... das Wort unschuldig assoziiert das und Kind desgleichen.
Kurze Anmerkung noch zum Schluss ... ist irgendjemandem das Lied aufgefallen, das Giles in seiner Wohnung gehört hat? Der markante Rhythmus ist mir im Kopf geblieben, das ist genau dasselbe Lied, das Giles und Joyce zusammen in "Band Candy" gehört haben. Typisch Whedon ... die Kontinuität der Serie ist ihm das Wichtigste, und gerade diese Kleinigkeiten kennzeichnen die Genialität des Produzenten.
Die Folge gehört eindeutig zu den Besseren, aber sie ist "nur" eine Buffy-Folge. Die vorige Folge "The Body" hatte während der gesamten Folge eine düstere Stimmung, man war in einer Melancholie gefangen. "Forever" ist hingegen dominiert von der Anstrengung Dawns, ihre Mutter wiederzuerwecken, und das Flair der vorigen Folge fehlt hier. Es ist keine MOTW-Folge, aber durch die Bezogenheit auf die Wiedererweckung hat sie einiges verloren.


Wertung: 7 Punkte

Peter meint:

Diese Folge war sehr wechselhaft, endete aber auf dem höchsten Punkt. Vom Ende gesehen war mir auch klar, worauf Sachen hinausliefen, die mir gar nicht gefielen. So konnte ich manches relativieren, anderes bleibt aber ärgerlich.
Die Episode behandelte vieles Wichtige. Letztlich brachte sie die Loslösung Dawns von ihrer Mutter und die endgültige Vereinigung der Geschwister. Die Beerdigung wurde angemessen behandelt. Angels Besuch war ein erster Höhepunkt und in zweifacher Hinsicht wichtig. Erstens war er für die Glaubwürdigkeit und Kontinuität der Serie entscheidend. In ihrer größten Not musste sich Buffy einfach an ihn wenden und er musste auch zu ihr kommen. Zum anderen gab es eine gute Portion Nostalgie für die Fans der Buffy-Angel-Storyline. Ich gehöre zwar nicht gerade zum harten Kern dieser Gruppierung, aber auch ich konnte mich an der Chemie zwischen beiden erfreuen. Es ist schön, dass sie sich immer noch mögen und es ist auch nicht übel, dass daraus (so schnell) nichts werden kann.
Zur Handlung um Dawn: Ihr Wunsch war verständlich, aber dieser Teil der Folge hatte für mich zwei gewaltige Haken. Erstens: Hat Willow komplett den Verstand verloren? Ihr Verhalten ist bei allem Mitgefühl für Dawn grob fahrlässig und verantwortungslos. So weit ist es schon gekommen, dass sie Chaos verursacht und am Ende noch Tara, die moralisch klar auf der einzig richtigen Seite, stand anlügen musste. Wo doch jeder Stephen Kings "Friedhof der Kuscheltiere" gelesen haben und somit wissen sollte, dass man Menschen nicht zurückbringen darf... Mein zweiter Kritikpunkt: Die angeblich so gefährlichen Schriften und Substanzen werden im Zauberladen für jedermann zugänglich aufbewahrt??? Und zwar so, dass sie für jeden durch eine Leiter erreichbar sind, die offenbar niemand im Auge behält? Hätte man das nicht eleganter lösen können? Giles ist doch nicht hirnrissig.
Apropos: Hier folgt schon mein drittes Problem mit der Folge. Welche Art von Gott ist Ben eigentlich? Der Gott der Obertrottel? Selten hat jemand so stümperhaft die Rahmenhandlung vorangetrieben wie Ben. Höchstens Harmony kann da konkurrieren. Wie unfähig er preisgab, dass der Schlüssel ein Mensch ist, war schon peinlich genug, und dann ist er nicht einmal in der Lage den Dämon auszuschalten. Auch da gilt: Hätte man keinen eleganteren Weg finden können, Glory in den Besitz dieser gefährlichen Information zu bringen?
Obwohl die Art und Weise, wie die Handlung vorangebracht wurde, mir nicht zusagte, war die Folge spannend. Ich bin übrigens sehr gespannt, ob Doc noch eine größere Rolle spielen wird. Er scheint ja über sehr nützliches Wissen zu verfügen.
Die Schluss-Szenen zwischen Buffy und Dawn waren herausragend und rechtfertigten die eigentlich bescheuerte Zombie-Idee. (Zum Glück wurden nur Joyce' Füße gezeigt, sonst wäre das wohl sehr trashig geworden.) Dawn durch das Zerreißen des Photos symbolisch einen Schluss-Strich unter ihre Abhängigkeit von Joyce ziehen zu lassen, war sehr eindrucksvoll. Nicht weniger interessant war es, dass Buffy voller Hoffnung dem (vermutlich) seelenlosen Zombie entgegenstürmte. Dawn zwang also auch Buffy von Joyce endgültig Abschied zu nehmen.
Durch den tollen, emotionalen Schluss machte die Episode auf den letzten Drücker bei mir noch einen Punkt gut und tröstete ausreichend über die erwähnten Schwächen hinweg.


Wertung: 8 Punkte

Jochen meint:

Ich muss sagen, dass ich von "Gefährliche Zauber" Episode sehr begeistert bin. Genau so hätte ich mir die allgemeine Stimmung und das allgemeine Verhalten schon in der letzten Folge gewünscht. Jeder der Charaktere verhält sich perfekt, diesmal auch Willow. Die Beerdingungsszene ist 10x stimmungsvoller als die ganze letzte Episode.
Auch wenn ich zuerst dachte, diese Wiederbelebungsstory muss doch nicht sein. Im Nachhinein, hat sie sich aber als sehr guter Schachzug von Joss Whedon herausgestellt. So kam es zu dem Gespräch zwischen Buffy und Dawn.
Positiv zu meinem Empfinden über die Qualität der Folge wirkt sich natürlich das Auftauchen von Angel aus, den ich ja in der letzten Episode (genau wie Hank Summers) vermisst habe. Zuerst fand ich es ja reichlich blöd, dass er gleich wieder gehen musste, aber es war logisch richtig. Toll finde ich auch, dass sich an der Beziehung Angel/Buffy anscheinend absolut nichts geändert hat.
"Ich kann so lange in der Stadt bleiben wie du willst."
"Wie wäre für immer?"
So will ich das haben. Okay -- er ist zwar dann doch wieder gegangen, aber diese Stipvisite lässt mich wieder hoffen, dass die Beiden vielleicht doch eines Tages wieder zusammenfinden.
Auch die Sache mit Hank Summers wird jetzt geklärt. Diese Lösung stellt mich völlig zufrieden. Es muss ja gar nicht ewig lange auf dem Thema herumgeritten werden. Ich wollte ja nur wissen, warum er nicht da war. Drei Sätze als Erklärung reichen hier völlig aus. "Warum ruft er nicht zurück". "Er ist in Spanien, aber unter der Nummer, die ich habe, ist er unerreichbar" "Ich habe ihm eine Nachricht hinterlassen" Punkt. Thema erledigt. Warum musste man damit eine Woche warten?
Von der Schluss-Szene mit Buffy und Dawn muss man eigentlich nicht reden. Ich finde sie genial, sie spricht einfach für sich selbst.
Durch diese Folge wurde die der letzten Woche fast überflüssig und auf jeden Fall bei weitem übertroffen (zumindest passieren alle Dinge auf die ich großen Wert lege in dieser Episode).


Wertung: 9 Punkte

Iasmin meint:

Ich kann nur sagen, einfach eine super Episode! Man spürt
wirklich, dass es Dawn einfach nicht akzeptieren kann, dass
ihre Mutter tot ist und dass sie alles tun würde, um sie
zurück zu holen! Was vor allem cool war, dass Spike ihr dabei geholfen hat, alles für den Zauber Nötige zu bekommen! Spike ist sowieso der geilste Vampir, den es je gegeben hat! Ich weiß nicht, warum alle so entsetzt sind, dass er Buffy liebt, sie ist schließlich schon mal mit einem Vampir gegangen, wieso dann nicht mit Spike?!
Was ich voll fies von Xander fand ist, dass er Spike so blöd runtergemacht hat! Er wollte doch nur Blumen für Buffys Mutter bringen, er mochte sie vielleicht auch! Und außerdem muss Xander gar nichts sagen, er, der mit Anya, einer Ex-Dämonin, geht!

Wertung: 9 Punkte