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Episode 5.13:
Blutsbande

(OT: Blood Ties)

5x12 5x14
Der Rat der Wächter Die liebe Liebe


Zur Folge



Xyruss meint:

Buffys Geburtstag ... traditionell ein Treffen zwischen ihr und irgendwelchen bösen Monstern. Diesmal der Unterschied ... Buffy will gar keinen schönen Geburtstag. Sie erwartet einen Kampf mit Glory, und darum nimmt sie das alles recht realistisch. Bezeichnend dafür das Treffen des Teams ... Glory ist das Hauptthema, und auch in der Folge selbst ist relativ wenig davon zu merken, das es eigentlich Buffys Feiertag sein sollte.
Während des Treffens macht Buffy einen großen Fehler, der die Folge bestimmt. Sie offenbart ihren Freunden, dass sie und Giles die Identität des Schlüssels kennen. Und auf das eher neugierige als verständige Drängen ihrer Freunde offenbart sie es ihnen. Und wie es zu erwarten stand, verhalten sich alle ohne Ausnahme furchtbar albern und in Dawns Gegenwart verdächtig. Doch entgegen den Erwartungen gibt den Ausschlag für die Wahrheit Giles, der nicht klug genug reagierte. Ein Buch so offensichtlich vor Dawn zu verstecken, klappt selbst im normalen Leben nicht. Kein Teenager kann Geheimnissen widerstehen. Was ich jedoch nicht verstehe, ist der plötzliche Wutausbruch Dawns auf der Geburtstagsparty. Vielleicht ist das etwas überzogen gewesen. Dass die Clique über Dawn redet, ist nicht gesagt, wenn sie den Raum betritt. Es kann genauso gut um Sex (wie Anya ausführte) oder um die Jagd gehen. Andererseits war das sicherlich nur ein dramaturgisches Mittel von Whedon, um die Story voranzutreiben ... denn dann begann die Folge genial zu werden.
Dawnie geht auf eigene Faust in den Zauberladen, um dort das Buch zu suchen. Spike, der bedauerlicherweise wieder vor dem Haus steht und sogar eine Pralinenschachtel in der Hand hat, hilft ihr. Warum? Na ja, um Buffy zu beeindrucken. Das übliche alberne Grundthema, aber ignorieren wir's.
Während der Lektüre von Giles? Buch durchzucken Dawn immer mehr Erkenntnisfetzen. Langsam wird der Weg Dawnies deutlich, bis sie es hört. Genial gemacht. Und dann Dawn, die scheinbar total abgedreht ist. Verständlicherweise, muss ich sagen. Der tiefe Schnitt in den Arm, der tonlose Monolog, Dawn versucht mit aller Gewalt das Gehörte zu verarbeiten. Weder Buffy noch Joyce tun das richtige. Die Standardausrede "Warten, bis du älter bist" bringt Dawn nur noch mehr gegen sie auf, ebenso Buffys "Sorgen machen". Die Wahrheit, nämlich dass Glory Dawn töten wird (obwohl wir das noch nicht wissen), wäre auf jeden Fall das Vernünftigste gewesen. Dawn nutzt ihre Wut natürlich aus ... sie kann Dinge tun und sagen, die sie sonst nie machen würde. Energieträger gehen nicht zur Schule *g*. Klasse Spruch! Und kaum ist Dawn wieder einigermaßen ruhig, haut Buffy noch mal drauf, indem sie ihren vorigen Worten zuwider sagt, Dawn wäre nicht real. Klar, Dawn dreht durch. Sie bekommt nur leider nicht mit, dass Buffy das anders gemeint hat. Aber das ist unwichtig, denn Dawn flieht ... sie flieht vor sich selbst. Ihr einziges Ziel ist es, ihren Sinn auf der Welt herauszufinden. Sie begibt sich zu den einzigen Leuten, die ihr Anhaltspunkte geben können. Die Verrückten auf der Krankenstation. Hier ist für mich interessant, dass die Verrückten Angst vor Dawn zu haben scheinen. Schließlich steht auch noch ihr Tod zur Disposition. Man vernichte das, was das Böse haben will. Ein ziemlich radikaler Weg, aber durchaus vernünftig.
Dann folgt der Höhepunkt der Folge ... Dawn trifft Ben und erzählt ihm von ihrer Identität. Doch überraschenderweise ist er nach ersten Stichworten im Bilde und will sie fortschicken. Als man schließlich denkt, dass er verrückt geworden ist, verwandelt er sich in Glory. Das Morphing ist etwas albern, und ich bin kein Fan davon, aber die Idee ist ganz gut.
Glory weiß glücklicherweise nichts davon, was Dawn Ben erzählt hat. Und Dawn hat sich gut genug unter Kontrolle, um sich selbst zu schützen. Ganz im Gegenteil, sie verhält sich exzellent. Sie verhört im Gegenteil Glory, um mehr über ihr Wesen herauszubekommen. Die Kleine war einfach fantastisch. Die beiden reden miteinander wie Freundinnen ... bis Buffy kommt. Okay, diese Hinhaltetaktik ist etwas alt, und Glory beweist wenig Verstand, dass sie sich von einer Vierzehnjährigen recht lange hinhalten ließ. Dawnie hatte insgesamt viel Glück. Wenn sie aus Glorys Schwäche noch die richtigen Dinge Buffy erzählt, hat sie die Welt gerettet. Leider tut sie das nicht ... sie erinnert sich nicht. Will sie einen Trumpf behalten? Ich denke schon!
Der folgende Kampf war Glorylike, sie gewinnt gegen alle. Giles' und Xanders Angriffe waren reichlich albern, Spike und Buffy müssen noch besser zusammenarbeiten. Aber Tara und Willow waren richtig gut. Der Teleportationszauber von den beiden bringt einen netten Gag mit, indem sie Glory einige Hundert Meter über der Erde wieder erscheinen lassen, und beweist, dass die beiden wirklich gute Hexen geworden sind.
Eine Frage ... warum haut Giles und Xander niemand mal auf die Nase? Der Schlüssel soll geheim bleiben, und kaum weiß es Dawn und die Clique, wird auf offener Straße darüber gebrabbelt. Schwachsinnig. Soviel Verstand ist insbesondere Giles zuzutrauen, dass das Thema noch immer nichts für die Öffentlichkeit ist.
Einen wenig rühmlichen Auftritt haben hier die Ritter von Byzantium. Abgesehen von dem religiösen Gefasel, das mit Sicherheit nicht gegen die Göttin hilft, sind die Kampfaktionen äußerst mager zu nennen. Glory hingegen zeigt große Gewandtheit im Umgang mit der irdischen Waffe. Meine anfängliche Hoffnung, die ich in die Ritter gesetzt hatte, schwindet etwas. Denn sie sind im Kampf gegen Glory nichts weiter als eine Behinderung. Ob sie vielleicht für Buffy als Kanonenfutter herhalten können, wird die Zeit zeigen.
In dieser Folge übernimmt wieder einmal Dawn den wichtigsten Part - und den besten. Während Kollege Jochen Anya bevorzugt, muss ich eingestehen, das ich mir Buffy ohne Dawn überhaupt nicht mehr vorstellen kann. Auch in dieser Folge schlägt ihre flinke Zunge Buffy um einiges. Bei diesem Mädchen versteht man, warum Buffys Nerven manchmal auf Grundeis liegen. Dawn ist einfach genial, von Michelle Trachtenberg perfekt gespielt. Die beste der fünften Staffel bislang.

Wertung: 10 Punkte

Jochen meint:

Es ist Buffys Geburtstag -- eine Garantie für besondere Ereignisse der außergewöhnlichen Art. Obwohl diesmal keine Zombies auftauchen und auch keiner versucht Monster zusammenzusetzen, die die Menschheit vernichten, passiert trotzdem genug.
Es ist eine Folge der Erkenntnisse. Buffy und Giles weihen nun endlich Willow, Xander und Anja in das Geheimnis um den Schlüssel ein. Hätten sie das mal bloß nicht getan, denn wie zu erwarten ist, verhalten sich die drei daraufhin so komisch, dass wirklich jeder merken muss, dass etwas nicht stimmt. Hervorragend gefallen hat mir in diesem Zusammenhang übrigens wieder einmal Anya, die immer mehr von meiner Sympathie auf sich häuft. Sie gefällt mir außer Buffy und Giles mittlerweile am Besten. Das liegt wahrscheinlich daran, dass Willow und Xander zu "erwachsen" und cool geworden sind und dadurch Sympathiepunkte verlieren, aber das gehört jetzt nicht hierher. Bedingt durch das komische Verhalten aller ihrer Mitmenschen, will Dawn nun endlich wissen, was mit ihr los ist. Die Rückblenden im Zauberladen, als sie das Buch liest, sind hervorragend. Mit fast jedem Satz, den sie liest, fügt sich das Puzzle zusammen und das für sie unerklärliche Verhalten, was sie betrifft (der Penner in 5.2, der Verrückte im Krankenhaus, ihre Mutter, die heimlichen Gespräche über sie) wird klar. SIE ist der geheimnisvolle Schlüssel von dem ständig geredet wird und alle haben sie belogen, bzw. es ihr verheimlicht. Klar, dass sie sich verraten und verkauft fühlt und ihre Freunde und Familie hasst, wobei ich mich frage, warum ihr Buffy nicht einfach erklärt, dass es zu ihrem Schutz gegen Glory war. Auf jeden Fall ist das für Dawn alles zu viel. Dass sie durchdreht und abhaut, um die Antworten, die ihr niemand geben will, selbst zu finden, ist durchaus nachzuvollziehen. Sie bekommt auch noch Antworten, allerdings nicht die, die sie sich erhofft. "Du bist der Schlüssel. Der Schlüssel ist die Verbindung. Sie muss zertrennt werden. So spricht Gott." Ich denke das ist nicht das, was man nach diesen ganzen Erlebnissen hören will...
Im weiteren Verlauf der Suche gerät sie schließlich an Ben, dem sie ihr Herz ausschüttet. Und hier erleben wir wieder live und in Farbe, wie Joss Whedon es versteht mit dem Zuschauer zu spielen. Bis zu dieser Folge war ich mir über Ben nicht klar -- er hat zwar irgendwas wichtiges mit Glory zu tun, aber was für Motive er hat und ob er gut oder böse ist, wurde nie geklärt. Allerdings erfahren wir am Anfang von "Blutsbande", dass Glory ihm nichts tun kann -- sehr interessant. Dann kommt die Szene mit Dawn. "Ich verstehe dich. Ich habe auch eine Schwester mit der ich ständig im Clinch liege". AHA!! Ben und Glory sind also Geschwister -- eine fantastische Wendung und logisch insbesondere nach dem Hinweis in dem Buch, das der Rat Giles überlassen hat und in dem von zwei weiteren Göttern die Rede ist, die mit Glory herrschten. Der dritte könnte der sein, den der Orden von Byzantium anbetet. Plötzlich verwandelt sich Ben in Glory . Was ist den nun? Die beiden sind EINS? So eine Art Dr.Jeckyll und Mr.Hyde in der Götterwelt? Jetzt verstehe ich wieder gar nichts mehr. Wer sind denn dann die zwei weiteren Götter? Wer oder was ist Ben und wie hängt er mit Glory zusammen? Was hat es mit dem Orden von Byzantium auf sich? Was für eine Funktion hat den nun der Schlüssel? Joss Whedon treibt hier das Spiel mit der Spannung ziemlich weit. So lange mussten wir noch nie auf Erklärungen warten und deren sind noch viele fällig. Mir gefällt es -- ich bin begeistert!
Diese Folge ist hervorragend, aber mir sind zwei Dinge aufgefallen, die ich nicht verstehe. Zum einen ist da Buffys Geburtstag. Dass Riley sich nicht meldet, kann ich verstehen, aber warum lässt Angel nichts von sich hören? Er hat zwar in LA gerade alle Hände voll zu tun und die Dinge stehen nicht zum besten, aber ein Telefonanruf müsste doch drin sein -- oder? Es scheint ja gerade so, als ob hier die Verbindung völlig gekappt wurde -- zu schade! Was mich aber am meisten "stört" ist der Teleportationszauber -- ein fortgeschrittener Zauber, wie Giles postuliert. Er klappt zwar nicht hundertprozentig, aber er ist ziemlich erfolgreich. Wie kann es sein, dass zwei (!) sehr gute Hexen, die solche Zauber wirken können, es bis heute nicht geschafft haben, Amy wieder in einen Menschen zu verwandeln? Ich bin gespannt, ob es irgendwann mal passiert, denn so langsam finde ich es wirklich lächerlich!


Wertung: 9 Punkte

Peter meint:


Es ist erstaunlich, dass Dawn, die am ich am Anfang der Staffel noch als willkürlich eingeführten, unnötigen Charakter empfand, inzwischen eine ganze Episode bestreiten kann. Die entscheidende Frage der Folge war für mich, ob es richtig von Buffy und Giles war, die anderen einzuwiehen. Wie sich schnell zeigte, schafften sie es nicht, Dawn weiter natürlich zu behandeln, was letztlich zu ihrem Misstrauen und ihrer Enttarnung führte. Dadurch geriet Dawn in große Gefahr. Sehr gut und glaubwürdig war Dawns Identitätsverlust dargestellt. Ihr wurde die Grundlage ihres Daseins genommen. Nicht einmal ihren Erinnerungen kann sie trauen und ihre engsten Vertrauten haben sie getäuscht. Wie kann sie sich da wieder in die Rolle eines 14-jährigen Schulmädchens fügen?
Gut war Dawns Gespräch mit Ben, der richtig in Panik geriet, als er erfuhr, dass sie der Schlüssel ist. Sein Verhältnis zu Glory wurde noch rätselhafter. Sind sie Geschwister? Teilen sie sich den Körper? Wie kann er sich ihr dann widersetzen? Warum kennt sie seine Gedanken nicht?
Noch spannender hätten die Sequenzen sein können, als Glory und Dawn sich unterhielten. Eine rechte Bedrohung für Dawn wollte sich nicht einstellen und letztlich wurde die Situation etwas leicht mit dem Teleportionszauber entschärft. Trotzdem war es eine sehr wichtige Episode, die Dawn noch fester in der Serie etablierte, obwohl ihre Zukunft als Mensch (wie auch ihr Funktion als Schlüssel) weiterhin offen und rätselhaft ist.


Wertung: 8 Punkte

Mara meint:

Dawn hat sich verständlich benommen -- obwohl ihre Situation natürlich schwer nachvollziehbar ist, da wohl noch niemand von uns erfahren musste, nur Illusion zu sein...
Ben hat mich wirklich überrascht. Ich habe die Luft angehalten, als er plötzlich hinter Dawn auftauchte. Und als sie ihm dann noch alles erzählte... Aber er hat sie gewarnt und nicht ausgeliefert!!! Dann taucht plötzlich Glory auf, aus Ben heraus?!?! Fand ich schon etwas merkwürdig. Haben die beiden bestimmte Zeiten abgesprochen? Ich meine, es wäre doch wohl ein bisschen auffällig, wenn im Krankenhausalltag statt des Pflegers plötzlich diese verrückte Göttin vor einem stände, oder? Und warum macht "Glorys Bruder" die fremde Dimension nicht ebenso verrückt wie sie? Und wo halten sich Glory und Ben auf, wenn der jeweils andere gerade im Besitz des Körpers ist?
Das bedarf wohl alles noch einiger Erklärung. Aber könnt ihr euch noch an die Tara-Folge erinnern? Am Anfang Ben im Umkleideraum, man sieht dieses alberne Zungenmonster, dann plötzlich taucht Glory auf... Mittwoch hatte ich ein Aha-Erlebnis...
Spike ist nicht mehr ganz so nervig wie in den vorangegangenen Folgen. Außerdem gefällt mir, dass er ehrlich ist. Wäre eine neue Theorie: Kann sich die Seele in einem Vampir auch wiederherstellen, wenn er gezwungen wurde, längere Zeit nichts Böses zu tun?


Wertung: 9 Punkte