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Episode 5.7:
Eine Lektion fürs Leben

(OT: Fool For Love)

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Familienbande Schatten


Zur Folge



Xyruss meint:

Diesmal ist der Titel im Englischen total daneben, wie ich finde. "Fool for love" ist eigentlich der Liebe verfallen oder so ähnlich, und davon war ja keine Rede. Außer man meint die letzte Szene. Die deutsche Übersetzung finde ich damit ausnahmsweise besser.
Buffy wird anscheinend schwächer. Schon in der vorletzten Folge sah sie gegen die neue Gegnerin ziemlich schwach aus, und jetzt wird sie von einem ganz normalen Vampir relativ schwer verletzt. Okay, diese Aktion ist Standard in jeder Kampfsportart, so dass es eigentlich irgendwann einmal sein musste. Wobei man Buffy hier auch Leichtsinn unterstellen muss. Dass sie sonst mit ihren Sprüchen richtig liegt, ist diesmal nach hinten losgegangen. Okay, verbinden und weitermachen. Aber leider nicht unsere Buffy.
Sie geht nach einer Diskussion mit ihrem Wächter zu Spike und versucht von ihm zu erfahren, wie er seine Jägerinnen getötet hat. Dabei hilft es natürlich nicht, das Spike schon beim ersten Kontakt merkt, das Buffy kaum Kraft hat. In ihrem Gespräch im Bronze wird schon frühzeitig deutlich, das Spike die Situation in der Hand hat. Auch als sie außerhalb des Bronze sind, Spike hat immer die Oberhand, er macht mit der Jägerin was er will. Bis auf das Ende, wo man nicht weiß, ob er sie küssen oder töten will. Warum er dann allerdings so ausrastet, bleibt für mich ein Rätsel. Erst heult er fast, und dann will er die Jägerin umbringen. Sehr seltsam.
Zu den Rückblicken möchte ich nur so viel sagen, dass sie zwar interessant und ganz gut gemacht sind, mich aber nicht zu sehr beeindruckten. Vor allem, dass Spike als Romantiker dargestellt wurde, nimmt ihm im nachhinein keiner so richtig ab. Auch Angel wirkte sehr seltsam, sehr mystisch und nicht Angelus - like. Im Untergrund leben und so weiter. Passte nicht zu dem Angelus - Thread der dritten Staffel.
Der für mich interessanteste Rückblick war der nach Südamerika. Spike in seiner "verletzbaren" Phase und dann kommt raus, dass er tatsächlich von der Jägerin besessen ist. Im Prinzip haben sie doch recht, jederzeit war er hinter Jägerinnen her. Angelus gilt als der bessere Dämon, doch an Jägerinnen hat er sich nur selten rangetraut.
Die Kämpfe von Spike waren ganz gut. Besonders der erste Kampf gegen die Chinesin war choreografisch sehr gut gemacht und hat gefallen. Der zweite war eigentlich eine exakte Kopie von Buffys Stil bis auf die Tatsache, dass die Jägerin wohl etwas weniger Überlebenswillen hatte. Das ist meiner Meinung nach auch das Problem von Buffy... exakt wie von Spike dargelegt. Jede Jägerin rechnet mit dem Tod, und in gewissem Sinne sehnt sie ihn herbei, denn so will sie den Qualen des Lebens entgehen. Vor allem Buffys Miene macht deutlich, dass Spike recht hat.
Dawn gefällt mir in ihrer einzigen kurzen Szene sehr gut. Genau die kleine Schwester, die nach ihrer "guten Tat" eine Belohnung erwartet und verdientermaßen einen kleinen Dämpfer bekommt. Doch dass Buffy sie dann ins Vertrauen zieht, schmeichelt ihr doch sehr, wie man in der Folge mitbekommt. Schließlich macht sie freiwillig in der Hausarbeit mit. Das Beste war die Szene, als Buffy Dawn durchs Haar streicht und ein zufriedenes Lächeln auf ihrem Gesicht erscheint, die beiden haben doch wieder ein ganz anderes Verhältnis zueinander. Und genau so find ich es klasse.
Dass Riley auf Patrouille gegangen ist, ist soweit noch okay. Er überschätzt sich halt ein wenig. Das allerdings wirklich alle mit dabei sind, ist nun wirklich zuviel. Was zum Teufel will er mit Anya??? Hätte ich das Team aufgestellt, wäre nur Willow und Tara dabei gewesen. Die beiden hätten wenigstens noch aktiv Hilfe leisten können. Willow war hier eine Enttäuschung, obwohl sie kaum Gelegenheit zu Besserem hatte. Xander und Anya ... okay, decken wir den Mantel des Schweigens darüber. Das Gemeinste war ja, Riley war sogar clever und erfolgreich! Der Trick mit der Granate war sogar recht ansehnlich. Gar nicht mal schlecht für einen einfachen Menschen.
Es war eine tief gehende Episode, in der hauptsächlich Spike durchleuchtet wurde. Was aus seinen Gefühlen für die Jägerin nun werden soll, ist unklar. Die Schluss-Szene war nun wieder ganz daneben. Obwohl die Darsteller wirklich gut waren, aber was zum Teufel hat Spikes Veränderung veranlasst. Einzig Buffy auf der Treppe weinen zu sehen erweicht zwar mein Herz, aber Spike ist in rasender Wut, also bitte? Das war nicht gut gemacht, recht unglaubwürdig. Der Schmerz von Buffy ist allerdings sehr glaubhaft dargestellt, denn schließlich scheint alles über ihr zusammenzubrechen. Erst Dawn, deren Besonderheit auf ihr lastet, dann die Krankheit ihrer Mutter (obwohl ich noch immer nicht an eine "natürliche" Ursache glaube) und dann die Verletzung nimmt sie sich so sehr zu Herzen, dass sie in diese Krise hineinrutscht. Ich bin gespannt, wie sie in der nächsten Folge da raus kommt.


Wertung: 7 Punkte

Laura meint:

Ich finde das Spike-Buffy-Verhältnis einfach cool! Außerdem war es schon lange mal an der Zeit, die Herkunft der Vampire genauer aufzuzeigen! Außerdem hatten sie, was das betrifft, wahnsinnig gute Einfälle: "William der Blutige, weil er so ein blutiger Anfänger ist", Spike als Punk, dass er seinen Mantel von einer Jägerin hat, Spike mit der Schrotflinte in Buffys Garten..."Kann ich was für dich tun?" Auch die Story über Darla und Angel war ganz gut.
Fazit: Eine solche Folge war längst überfällig, und ich hab jede Sekunde davon genossen!


Wertung: 10 Punkte

JSR meint:

Diese Folge war einfach super!!!!!
Ein Blick in die Vergangenheit des süßesten Vampirs aller
Zeiten! SPIKE! Nur diese dumme Nuss Harmony nervt tierisch!
Und der Schluss! Er weiß erst gar nicht, was er machen soll, als seine Liebste vor ihm sitzt und weint!
Einfach eine superklasse Folge!
RESPEKT!


Wertung: 10 Punkte

Jochen meint:

Das war doch wieder einmal eine Folge für mich. Zugegeben - "Eine Lektion fürs Leben" bringt nicht unbedingt die Handlung der 5. Staffel voran, aber wir erhalten endlich einen Einblick in Spikes Vergangenheit. Wir haben bisher in zahlreichen Rückblenden erfahren, wie Angel zum Vampir wurde, wie er Drusilla zuerst gequält, ihre Familie getötet und schließlich zum Vampir gemacht hat und wie er später durch den Fluch der Zigeuner seine Seele wiedererhielt. Wir wissen bereits aus Giles Büchern, dass Drusilla Spike erschaffen und mit ihm und Angelus ganz Europa heimgesucht hat, aber was damals genau passiert ist, wurde nie so genau geklärt.
Dem trägt diese Folge Rechnung. Buffy verliert einen Kampf gegen einen belanglosen Vampir und wird beinahe getötet. Dass ihr das auf dem Höhepunkt ihrer physischen Fähigkeiten passiert, bringt sie zum Nachdenken darüber, warum eigentlich alle früheren Jägerinnen so früh verblichen sind. Sie vermutet dahinter einen triftigen Grund, der allerdings nie in irgendwelchen Überlieferungen der Wächter aufgezeichnet wurde (Stark übrigens Giles' Kommentar, dass er es auch nicht tun würde, weil es für ihn zu schmerzhaft wäre über Buffys Tod zu schreiben!). Wenn man doch bloß jemanden fragen könnte, der das Ende einer Jägerin miterlebt hat...
Über diesen Aufhänger überhaupt erst in Spikes Vergangenheit einzusteigen, halte ich persönlich für eine sehr geniale Idee. Wir erfahren nun, dass Spike als Mensch nichts weiter war als ein erfolgloser Poet und dass der Name "William der Blutige" nicht etwa von zahlreichen Gräueltaten herrührt, sondern eine Anspielung auf die Gedichte ist, die er geschrieben hat. In der Nacht, in der seine Angebetete ihm erzählt, dass er standesmäßig viel zu weit unter ihr steht und er ziellos und enttäuscht durch die Straßen läuft, begegnet er Drusilla, die ihn zum Vampir und Familienmitglied macht. Dass Spike mit Angelus und Drusilla unterwegs war, wissen wir seit längerem, aber dass auch Darla mit von der Party war, wurde nie erwähnt. Joss Whedon gelingt es in hervorragender Art und Weise die bruchstückhaften Informationen, die wir bisher erhalten haben, in eine logische und kontinuierliche geschichtliche Reihenfolge zu bringen. Endlich kann ich mir vorstellen, was damals wirklich abgelaufen ist.
Normalerweise lasse ich bei meinen Kommentaren die Spin-Off-Serie außer Betracht, aber diesmal mache ich eine Ausnahme. In "Darla" erfahren wir nämlich etwas sehr Interessantes. Wenn Spike nicht gewesen wäre, hätten die Zigeuner womöglich Angels Fluch rückgängig gemacht. Als Darla dem Stammesoberhaupt anbot, sie würde dessen Familie verschonen und beschützen, wenn er den Fluch rückgängig macht, war dieser geneigt das Angebot anzunehmen. Dummerweise war Spike schneller - Familie tot und Angel behielt seine Seele.
Ich hätte gerne noch mehr über die Zeit erfahren, als Spike, nach dem Weggang von Angel, mit Drusilla durch Europa zog und wie es dazu kam, dass sie in Prag beinahe vom wütenden Mob getötet wurden, aber dafür ist die Folge zu kurz. Wir erhalten aber noch eine sehr wichtige Information. Drusilla hat Spike nicht nur deswegen verlassen, weil er mit Buffy gemeinsame Sache gemacht hat (Folge 2.22), sondern weil sie erkannte, dass er von ihr besessen ist. Den Schleimdämon mit einzubauen, war übrigens auch eine gute Idee, in Bezug auf die Kontinuität der Serie, denn Spike erwähnt ihn ja bereits in der Folge "Liebe und andere Schwierigkeiten". Allerdings fand ich den Schleimdämonen an sich recht lächerlich.
Wie weit Spikes Besessenheit noch geht, bleibt abzuwarten. Äußert sie sich weiter dahingehend, dass Spike Buffy wie ein treuer Hund hinterherläuft, oder schlägt seine Obsession in Gewalt und Terror um, so wie wir es von Angelus kennen? Letztere Variante würde mir persönlich besser gefallen, denn den Spike, der eine heulende Buffy tröstet, will ich irgendwie nicht haben.


Wertung: 8 Punkte

Peter meint:

Buffys Entschluss sich näher mit ihren Vorgängerinnen befassen zu wollen wurde einige Folgen später in die Tat umgesetzt und das mit zwingendem Anlass. Die Episode begann jedenfalls mit einem Paukenschlag, indem Sehgewohnheiten und Erwartungen wieder einmal auf den Kopf gestellt wurden. Der oft und immer wieder gern gesehene Prolog-Vampir (diesmal mit peinlicher 80er Frisur als besonders harmlos gekennzeichnet), den Buffy mit einem coolen Spruch zu vernichten pflegt, verletzte sie mit ihrem eigenen Pflock und nur Rileys Eingreifen war es zu verdanken, dass es recht glimpflich ausging - ausgerechnet jener Riley, der in den letzten Wochen als schwach und hilfsbedürftig charakterisiert worden war. Er ging später auch noch energisch auf die Jagd und rächte Buffys Verletzung, indem er ein ganzes Vampirnest ausräucherte. Weniger gut gefiel mir der Auftritt von Anya, Xander und Willow, die eigentlich wissen sollten, dass Vampirjagd kein Kindergartenausflug ist, zumal sogar Buffy gerade von einem Vampir verletzt worden war.
Buffys Schwäche wurde als Anlass genommen uns eine Spike-Prequel-Episode zu präsentieren. Einiges wussten wir über seine Vergangenheit, nun sollten wir es mit eigenen Augen zu sehen bekommen. Die Liste von Gastcharakteren ließ Großes erwarten, wobei in der folgenden ANGEL-Episode dieses Großaufgebot erst richtig zum Tragen kam. Wie gern hätte ich den Meister als Gast einer BtVS-Episode wiedergesehen... Übrigens war diese Doppelfolge ein gelungener Crossover.
An dieser Episode störte mich wieder einmal Spikes aktuelle Rolle. Zwar sagt er zwischendrin mal, er wolle Buffy irgendwann töten, aber erstens himmelt er sie ja derzeit an und zweitens: Warum versorgt er sie dann mit Hintergrundinformationen? Die Rückblenden waren interessant, vor allem auch die Gang mit Angel, Darla und Dru mal in Aktion zu sehen. Ich hatte allerdings gehofft, Drusilla würde tatsächlich zurückkehren, um Spike mal mächtig in den Hintern zu treten, damit er wieder zurück in die Spur findet. Was mich weniger überzeugte, war Spikes ursprüngliche Persönlichkeit als schlechter Dichter. Haben wir nicht erfahren, dass es zwischen dem Menschen und dem Vampir, der aus ihm wird, große Parallelen gibt? Wie konnte aus dieser Pfeife einer der grausamsten und coolsten Vampire werden? Nur weil ihn diese Dame versetzt hatte?
Die Kämpfe Spikes mit den Jägerinnen hatten ihren Reiz. Der erste fand in interessantem Ambiente statt, der zweite war geschickt parallel zu Spikes aktuellem Gespräch mit Buffy montiert. Ob Spikes Theorie, dass die Jägerinnen den Tod suchen, korrekt ist, fand ich weniger entscheidend. Die toten Jägerinnen sind nicht mehr relevant und Buffy ist Todessehnsucht nicht wirklich anzumerken. Bester Flashback war für mich die Szene aus dem Jahr 1998. Diese Art von Kontinuität lobe ich mir: Die Szene stellte eine direkte Verbindung zu Episode 3.8 her, wo Spike über Drusillas neuen Freund gejammert hatte. Somit wurde auch ein möglicher Grund dafür nachgeliefert, warum sich Dru von Spike getrennt hat: Schon damals ging ihm Buffy nicht aus dem Kopf, was aber nicht unbedingt heißt, dass er zu diesem Zeitpunkt schon auf sie stand.
Die Episode war auf jeden Fall historisch wichtig. Das Ende gefiel mir allerdings wieder nicht. Erst wollte Spike Buffy angeblich umnieten, dann tröstete er sie wie es ein guter Freund machen würde. Ich hoffe, das Verhältnis der beiden wird bald wieder klarer und uneingeschränkt feindselig.


Wertung: 8 Punkte