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Episode 4.11:
Das Opfer der Drei

(OT: Doomed)

4x10 4x12
Das große Schweigen Metamorphosen


Zur Folge



Xyruss meint:

Wieder einmal droht ein Weltuntergang... schon zu Beginn der Folge war mir komisch zumute, denn ein Weltuntergang, der nur eine Folge dauert? Okay, Pro Sieben ist da auch Schuld dran, würden sie nicht immer die dämlichen Vorhersagen machen.

Die Anfangsszene zwischen Buffy und Riley fand ich ziemlich interessant, und zwar in Hinsicht auf Buffys Verhalten. Ihre Worte triefen vor Sarkasmus, und sie stellt Riley vor ein Gericht. Wer gibt ihr das Recht dazu? Riley ist in der selben Situation wie sie... bislang hat er jedoch den leichteren Job, da er Unterstützung hat. Vielleicht nimmt ihm Buffy dies übel, vielleicht ist sie wirklich enttäuscht darüber, dass er ihr das verheimlicht. Doch warum? Sie selbst ist in der Frage nicht viel besser. Eher im Gegenteil, sie enthüllt nicht ein Gramm von dem, was sie tut. Sicher, sie ist über Riley ziemlich gut informiert, doch es stimmt auch mich seltsam, das bei dem Begriff "Jägerin" nichts bei Riley klingelt. Es muss doch in der Initiative bekannt sein, das deren Vorfahre, wenn man so will, eine Jägerin ist. Meiner Meinung nach ist die Initiative in der Hinsicht zu sehr von sich eingenommen... einschließlich Riley. Als die beiden während der Nachforschungen zusammentreffen, gibt es eine Aussprache zwischen den beiden, wobei sich Riley nicht unbedingt Freunde macht. Sein Ausspruch, er möge doch nicht ohne Waffen und Unterstützung auf die Jagd gehen, macht ihn in meinen, und sicher auch in Buffys Augen nicht gerade zu einem Helden. Dass Buffy ihn dann ablehnt, ist normal. Noch wirkt die Entdeckung des Ganzen nach, und auch Angel schwirrt sicher noch in ihren Gedanken. Sie hatte schon einmal einen Freund, der Bescheid wusste, und das Ergebnis... naja, ist bekannt. Und hier wird auch der große Unterschied zwischen den beiden deutlich. Riley kann aufhören... Buffy nicht. In dem zweiten Gespräch wird dies noch einmal sehr deutlich. Obwohl Riley nicht ganz unrecht hat, dass Buffy recht pessimistisch an ihre Arbeit herangeht, so ist es doch eine jahrelange Erfahrung, die sie zu dieser Einstellung gebracht hat. Wobei natürlich ihre letztliche Entscheidung sehr von ihren Gefühlen geprägt wurde... Rileys Worte bezüglich ihrer Einstellung hat sie mit Sicherheit überhört, aber die Worte über die Beziehung... wie man letzten Endes feststellen konnte, hat sie das nicht überhört, ganz im Gegenteil...

Interessant ist hier die Erwähnung von Faith, vielleicht ein Vorzeichen auf das Kommende ( was mich nicht stören würde ).

In dieser Folge werden die persönlichen Probleme des Jägeranhangs wieder näher beleuchtet... wenn man ausnahmsweise Spike mit hinzuzählt. Willow wird mit ihrer nicht ganz so berühmten Vergangenheit konfrontiert, als sie als unattraktive Streberin bezeichnet wird. Dass man sich auf der Party so verloren vorkommt wie sie kann ich gut nachvollziehen, aber dass sie sich dann nicht verkrümelt, sondern alten Bekannten nachsteigt, ist reichlich verworren. Als Reaktion davon und der Abfuhr legt sie sich nach oben in ein Zimmer. Nur weil sie auf Buffy gewartet hat so eine Seelenqual für sie??? Muss nun wirklich nicht sein. Und wieso legt sie sich in einem dunklen Zimmer neben einen für sie fremden Kerl, und wieso geht das Licht plötzlich an? Fragen über Fragen.

Spike wird es langsam Leid, von den Jägerin herumgeführt zu werden. Erst wird er von Giles rausgeworfen, dann gerät er mit Xander aneinander und muss sich von ihm zurechtstauchen lassen... für William den Blutigen sicherlich eine äußerste Demütigung. Das sein Selbstmordversuch sowie seine Manipulation von Will und Xander danebengehen, dafür kann man ihm wohl keinen Vorwurf machen. Seinen Beinamen kann er ja nichtmal annähernd Ehre machen. Glücklicherweise hängt Willow ein wenig an ihm, und ich bin mir ziemlich sicher, das er an dem Leben, das er führt, nicht unbedingt vor Gram zugrunde gehen wird. Vor allem nicht, nachdem er festgestellt hat, das er "böse" Dämonen verhauen kann... Diese Szene in der Bibliothek war für mich der Höhepunkt der Folge, denn hier hat man wieder den alten Spike... ein witziger, trockener Kommentar, und dann eine schöne Serie von harten Treffern... einer Jägerin würdig (was sie leider nicht oft zeigt). Auch die Schlussszene zeigt einen neuen Spike... wobei ihn weniger das Gute antreibt als die Vorstellung, lange entbehrte Kämpfe und Schlägereien nachzuholen. Was solls, das Ziel heiligt die Mittel... oder den Antrieb, wie man will.

Dass erneut ein Erdbeben und ein magisches Zeichen das Ende der Welt ankündigt, und dass Buffy dies auch sofort erkennt, ist schon seltsam. Vor allem ist es für meine Begriffe etwas übertrieben für diese Folge, eine so enorme Gefahr dabei zu sehen. Sicher, von dem Ritual her könnte es erfolgreich sein, doch wenn es diesen drei Dämonen so einfach gelingt, den Höllenschlund zu öffnen, warum gibt es dann nicht weit mehr Versuche, die Welt zu vernichten? Dann könnte doch Hinzvampir und Kunzdämon ohne weiteres ein ähnliches Ritual aufführen... sicher gibt es einige Dutzend davon.

Gut gelungen ist der Vergleich der Arbeitsweise der beiden Teams. Die Initiative reagiert auf die Auswirkungen. Man nutzt Detektoren, geht auf eine weiträumige Suche und versucht den einen Dämon zu finden, von dem man weiß. Buffy und ihre Clique kennen bereits die Hintergründe... dass sie drei Opfer suchen, welche Dinge noch gebraucht werden etc. Buffy sucht nicht den einen Feind, sondern sie versucht das Unheil zu verhindern, bevor es soweit kommt.

Als Buffy letztlich in der Bibliothek gegen die drei Dämonen kämpft, fällt es schwer, eine gute Wertung abzugeben. Zum einen verwundert es mich, dass Xander so gut gegen den Dämon durchhält. Wenn schon Buffy Probleme hat, einen Dämon zu besiegen, wieso kann Xander ihn sich dann solange vom Hals halten? Auch als Riley hinzukommt, wird es seltsam. Der Höllenschlund ist eine tiefe Schlucht, auf dessen Boden das Böse auf einen wartet? Und dann springt Buffy hinterher, und Rileys Seil reicht solange, bis sie ihn erwischt? Ein schlechtes Ende, wie ich finde... zuviele Unklarheiten und Schnelllösungen. Es ist wie ich schon oft bemängelt habe, diese MOTW-Folgen wirken mittlerweile zu gestaucht, und dadurch kommen solche Mißstände zustande. Ich hab ja nichts dagegen, solche Folgen zu drehen, aber dann darf man nicht drei oder mehr Streams hineinpacken, da es letztlich zu knapp wird, den Mainstream zu entwickeln. So auch hier. Die Folge war gut, bzw. jeder der Handlungsstränge war gut. Aber leider kaum einer gut genug entwickelt, um sehr gut zu sein.

Wertung: 8 Punkte

Peter meint:



Eigentlich war das eine sehr unterhaltsame Episode. Zu Kritikpunkten kommt man hauptsächlich, wenn man den Verlauf der Serie im Auge hat, vor allem auch den Rest der Staffel.

Die Folge begann mit Buffy und Riley, die ihre neuen Erkenntnisse über den jeweils anderen verarbeiten mussten. Dieser Aspekt der Folge war mir mit Abstand am wenigsten wichtig. Zwischendurch nervte Riley mit seiner Ansprache ziemlich, aber insgesamt ist es mir egal, ob die beiden jetzt eine Beziehung haben oder nicht. Am interessantesten fand ich Buffys Aussage, die Rolle als Jägerin sei ihr Schicksal, dem sie nicht entrinnen könne. Das hat sie so deutlich noch nicht oft formuliert. Klar wurde, dass die beiden wohl in Zukunft häufiger gemeinsam auf Dämonenjagd gehen werden. Im Moment arbeiten die Initiative und unser Jägerteam parallel, aber beim großen Finale hat Riley Buffy nun schon zum zweiten Mal unter die Arme gegriffen. Mir gefällt die Initiative noch immer nicht so recht, aber man muss mal sehen, wie sich das weiterentwickelt. Ich verstand überhaupt nicht, dass Buffy Giles nicht über ihre neuen Erkenntnisse aufklären konnte, aber nachdem nun alle anderen Bescheid wissen, dürfte sich das erledigt haben.

Toll fand ich, dass wir es endlich wieder mit ernst zu nehmenden Dämonen zu tun hatten. In letzter Zeit hatte der Ruf von Dämonen in der Serie, vor allem aber auch in Angel, böse Rückschläge hinnehmen müssen. Da gab es gute, sympathische oder gar bemitleidenswerte Dämonen, denen man nach einem schweren Tag eine Erholung in ihrer Stammkneipe gönnte, weil sie vielleicht wieder von gemeinen Menschen verfolgt oder diskriminiert worden waren. Und die paar bösen waren meist wenig bedrohlich. In dieser Folge verfolgten die Dämonen mal wieder finstere Absichten und Buffy wurde nicht so ohne Weiteres mit ihnen fertig. Ich hoffte sehr, dass wir hier endlich unsere Gegner der vierten Staffel gefunden hätten. Entsprechend enttäuscht war ich, dass alles in 45 Minuten erledigt war. Trotzdem gaben sie eine spannende Geschichte her, mit guten Kämpfen und einem ungewöhnlich harten Mord an dem Studenten. Auch die inhaltliche Wende, dass die Dämonen selbst die Opfer darstellten, gefiel mir gut.

Toll fand ich diverse Beiträge zur Kontinuität, die nur Fans richtig einordnen können. Da wäre zunächst mal Percy, der sich zwar sehr unsympathisch aufführte, aber dessen Auftritt mich dennoch freute. Das Erdbeben schlug den Bogen zu Episode 1.12, Faith' Schicksal wurde erstmals seit 3.22 thematisiert und schließlich folgte als Höhepunkt der Folge die Rückkehr an die Sunnydale High. Das war richtig historisch und erweckte bis ins Detail wahrlich nostalgische Gefühle, zum Beispiel als Xander in einen Überrest des Bürgermeisters trat.

Und nun zur fast wöchentlichen Beschwerde über Spikes Entwicklung: Wieder fand ich es hart zuzusehen, wie Spike immer tiefer sank. Ich will ihn nicht als stümperhaften Klempner oder in peinlichen Klamotten sehen! Ich hatte in meinem letzten Kommentar darauf hingewiesen, dass nach aller Logik nun Spikes Vernichtung durch Buffy folgen müsste, da sie ihn nur wegen Informationen über die Initiative verschont hatte. Statt dessen war es ihr egal und die anderen versuchten durch gutes Zureden Spikes Selbstmord zu verhindern. Es schmerzte mich, aber Xander brachte es auf den Punkt, als er feststellte: "Du bist nicht mehr der böse Spike. Vor dir fürchtet sich niemand mehr." Spike hatte einen großen Moment, als er Willow und Xander zu totalen Verlierern erklärte. Da blitzte seine alte Klasse auf, wie auch später beim Kampf gegen den Dämon. Doch im zweiten Fall wurde die Hoffnung, er sei irgendwie geheilt, sofort zunichte gemacht. Statt dessen stand er wieder als Idiot da, weil er dem Dämon einen Gefallen tat, als er ihn in den Höllenschlund beförderte. Ich hoffe sehr, dass Spike jetzt nicht (dauerhaft) zu den Guten stößt, wie es das Ende andeutete. Aber ich fürchte, ich muss endgültig Abschied von den Zeiten nehmen, als Spike mein absoluter Lieblingscharakter war. Könnte man Spike nach dem Verlauf dieser Staffel überhaupt noch einmal ernst nehmen? Meine allerletzte Hoffnung ist in diesem Zusammenhang Drusilla. Vielleicht kann sie Spike so vehement in den Hintern treten, dass dieses verdammte Implantat seinen Geist aufgibt.

Die Episode war, wie oben gesagt, insgesamt gut. Ich ziehe aber einen Punkt ab, weil man aus diesen Dämonen mehr hätte machen sollen und wegen Spikes wohl endgültiger Demontage.

Wertung: 7 Punkte

Jochen meint:

"Das Erdbeben, im Zusammenhang mit diesem Symbol -- das bedeutet den Untergang der Menschheit!". "Schon wieder?????"

Diese schon fast gelangweilte Frage aus dem Mund des kompletten Jägerteams habe ich mir auch gestellt. Der wievielte Weltuntergang in Buffys Zeit als Jägerin ist das? In der ersten Staffel versuchte es der Meister; In der zweiten Staffel scheiterte der Versuch von Spike und Drusilla die Menschheit durch den "Richter" auszuradieren; Angel ging mit Acathla baden, die Dämonenfrauen in "The Zeppo" hätten es fast geschafft und dann war da noch der Bürgermeister. Nach meiner Rechnung haben wir es in "Opfer der Drei" mit dem sechsten Ereignis dieser Art zu tun. Irgendwie ist es nichts Besonderes mehr -- es ist gerade mal noch ein B-Handlungsstrang, wobei der Versuch des Meisters den Höllenschlund zu öffnen und der Aufstieg des BM, wenigstens gebührend über eine komplette Staffel aufgebaut wurden, somit nachvollziehbar und auch bedrohlich waren.

In dieser Folge tritt die Apokalypse leider völlig in den Hintergrund. Ich finde das sehr schade. Insbesondere wenn ich mir überlege, dass der lächerlichen und völlig überflüssigen Story Buffy/Parker drei Folgen gewidmet wurden -- und den drohenden Weltuntergang nimmt niemand mehr so richtig ernst. Wenn ich mir überlege, was Giles in "Zeit der Ernte" für eine Panik verbreitet hat, als das Erdbeben war -- diesmal tut er Buffys berechtigte Angst als unbegründet ab und befasst sich lieber mit der "Initiative". Auch das Team ist völlig abgeklärt. "Weltuntergang? Dann gehen wir mal hurtig zum Höllenschlund und machen dem ein Ende." Na ja -- sei's drum.

Die Haupthandlung dieser Episode ist ja schließlich die Entwicklung der Beziehung Riley/Buffy, die nach langen Anfangsschwierigkeiten endlich zustande kommt. Außerdem weiß das Team jetzt über Riley Bescheid -- einer zukünftigen Zusammenarbeit steht bald nichts mehr im Wege. Ich bin zwar eigentlich ein Gegner dieser High Tech-Truppe, aber die unterschiedlichen Methoden von Buffy und Riley ergänzen sich erstaunlich gut. Ohne Riley und sein kilometerlanges Seil wäre es ihr wohl kaum gelungen zu verhindern, dass sich der Höllenschlund öffnet, bzw. sie wäre bei dem Versuch wohl gestorben. Was ich allerdings nach wie vor seltsam finde, ist die Tatsache, dass beide Gruppen (Initiative, Jägerteam) so lange nebeneinanderher gearbeitet haben, ohne von der Existenz der anderen auch nur zu ahnen. Schlimmer noch: Riley hat keine Ahnung, dass es überhaupt eine "Auserwählte" gibt und sein Kollege hält sie für "Den schwarzen Mann" der Unterweltler. Ein wenig komisch ist das schon, insbesondere, wenn man die Größe von Sunnydale in Betracht zieht.

Für mich stellen allerdings nicht die Buffy/Riley-Geschichte oder der "Pille-Palle"-Weltuntergang das Highlight dieser Folge dar. Nein -- richtig klasse sind die Anspielungen und Bezüge auf die vergangene Staffel. Es ist schön Percy wiederzusehen, auch wenn er sich Willow gegenüber wie ein Idiot verhält. Oder der folgende kurze Dialog:

Riley: "Es (die Dämonenjagd) macht einfach Spaß."

Buffy: "Es macht SPASS??? Die letzte Person, die ich kannte, der es Spaß machte, liegt jetzt im Koma!"

Und natürlich das Wiedersehen mit der guten alten Sunnydale High. Diese Ruine ist einfach herrlich. Genau so habe ich mir das ehrwürdige Gebäude nach dem fehlgeschlagenen Aufstieg vorgestellt. Famos! Auch die überall verstreuten Reste, bzw. Fetzen des Olvikon -- das ist Nostalgie pur. Das ist die Kontinuität im Buffyversum, wie ich sie liebe.

Was ich dagegen nicht liebe, ist der Verfall des Charakters Spike. All diejenigen, die regelmäßig die Kommentare lesen, werden jetzt wahrscheinlich laut stöhnen und rufen: "Nicht schon wieder, das schreibt er doch jede Woche." Aber -- und ich bin nicht der Einzige, dem es so geht -- es beschäftigt mich eben, um nicht zu sagen es macht mich traurig.

Peter schrieb neulich, dass er jede Folge denkt, es könne, was Spike angeht, nicht schlimmer werden und der Tiefpunkt wäre erreicht. Irrtum -- in dieser Episode wird noch eines draufgesetzt. Spike ist mittlerweile so gefahrlos, dass er ungefesselt bei Xander wohnt. Er wäscht sogar die Wäsche für "den Gipskopf, den er vor einem halben Jahr nicht mal gebissen hätte". Zu allem Überfluss muss er auch noch mit Hawaii-Hemd und Boxershorts durch die Gegend laufen. Es ist sehr verständlich, dass Spike sich umbringen will, um dem Elend ein Ende zu machen.

Allerdings hat er zwei gute Szenen, in denen der wahre Spike durchblitzt. Einmal die Predigt für Willow und Xander, dass sie völlige Versager seien und Buffy sie nur im Team dulden würde, weil sie so nett ist. Ohne Willow und Xander wäre sie viel stärker. Sein hämisches Grinsen, als er sie fassungslos stehen lässt, entschädigt zumindest für die lächerlichen Klamotten.

Die andere gute Szene ist der Kampf mit den Dämonen. Gewalt gegen Kreaturen der Nacht scheint den Chip nicht zu stören. So sehen wir Spike endlich mal wieder in Aktion. Er liefert einen guten Kampf, was man übrigens auch allen anderen Beteiligten bescheinigen muss. Täusche ich mich, oder ist die Kampf-Choreographie in der vierten Staffel deutlich besser geworden als früher?

Allerdings werden Spikes gute Szenen durch seinen Monolog am Ende der Folge wieder zunichte gemacht. "Gehen wir das Böse vernichten." Ich fürchte, damit sagt er genau das aus, was demnächst passieren wird. Spike wird Mitglied des Jägerteams. Ähnlichkeiten mit Angel sind natürlich rein zufällig. Beide waren grausam und sind nun lieb -- der eine, weil er seine Seele wiederhat, der andere, weil ihn ein Computerchip daran hindert Böses zu tun (sozusagen eine technische Seele).

Ich hoffe zwar inständig, dass es nicht so kommt, aber es gibt in der vierten Staffel bisher fast nichts, worauf so zielstrebig hingearbeitet wurde. Oje, oje, oje!!!

Wertung: 7 Punkte

Nina meint:

Der Weltuntergang! Nicht gerade etwas neues im Buffyversum, worauf die Autoren auch innerhalb der Folge hinweisen. Wird die Geschichte deswegen besser? Nein!

Wie ich schon an "The Zeppo" bemängelt habe, ist der Weltuntergang nichts, was man einfach so als B-Handlungsstrang verbraten sollte. Damit werden alle ernstzunehmenden Gegner wie der Bürgermeister oder der Meister geschmälert. Eine ganze Staffel handelt davon, die Welt untergehen zu lassen und dann wird diese Tatsache einfach als kleiner Kampf zwischendurch mal eben in eine Episode eingeschoben? Das muss ja nun nicht sein. Durch solche Folgen wird jeder Gegner, der in Zukunft den Weltuntergang heraufbeschwören will, immer unglaubwürdiger. Ich hoffe, die Autoren heben sich dieses Ziel in Zukunft nur für die ganz großen Staffelgegner auf. Zwei Dinge in der Folge haben mich wirklich gestört. Zum einen war dort beim Endkampf die Sache mit dem Seil. Das war einfach nur Schwachsinn. Zum andern: Warum legt sich Willow auf einer Party einfach so in ein fremdes Bett. Außerdem sah es ihr nicht unbedingt ähnlich einfach so Percy anzuquatschen. Normalerweise wäre sie einfach von der Party abgehauen. Dafür sind die Dämonen ungewöhnlich brutal vorgegangen. Das Opfer im Bett war schon ziemlich krass zugerichtet.

Davon abgesehen ging es in dieser Episode auch eigentlich nicht um die Monster Geschichte. Das Hauptaugenmerk lag eindeutig auf Buffy und Riley. Die Aussprache nach der letzten Folge hat stattgefunden. Es war klar, dass Buffy sich nicht unbedingt sofort in eine Beziehung mit Riley stürzen würde nach den Erfahrungen mit Angel. Aber im Endeffekt muss sie ja irgendwann wieder einen Freund haben, warum also nicht Riley. Ich find ihn bisher ganz in Ordnung, auch wenn er nicht gerade Begeisterungsstürme bei mir auslöst, aber so schrecklich, wie viele meinen, ist er nun auch wieder nicht.

Durch die Gespräche zwischen Buffy und Riley kamen die Unterschiede zwischen ihnen sehr gut durch. Er macht seinen "Job" freiwillig und Buffy ist dazu verpflichtet. Sie scheint immer mehr ihr Schicksal zu akzeptieren. Buffy hat immer versucht ihrem Schicksal zu entfliehen, aber sie musste immer wieder einsehen, dass sie eine große Verantwortung hat. Diese Veränderung ist deutlich aus ihren Aussagen herauszuhören. Riley ist zwar relativ hart in seinen Aussagen Buffy gegenüber, aber teilweise hat er Recht. Durch die Dinge, die sie erlebt hat, ist sie (verständlicherweise) sehr pessimistisch geworden. Aber da er nicht weiß, was sie alles durchgemacht hat, kann er sie auch (noch) nicht verstehen. Ich bin mal gespannt auf die Momente, in denen er zum Beispiel erfährt, dass sie tot war und einen Vampir zum Freund hatte, den sie in die Hölle schicken musste. Das kann noch interessant werden.

Auch wenn es anfangs nicht so aussah, hat Spike meiner Meinung nach in dieser Folge eine Verbesserung erfahren. Er ist immer noch böse, kann es nur nicht ausleben. Ob er nun Dämonen oder Menschen tötet, dass macht doch für ihn keinen großen Unterschied. Außerdem wäre er doch viel lächerlicher geworden, wenn er jede Staffel versucht hätte Buffy umzubringen. Er hätte es ja eh nie schaffen können, also wäre er auch kein ernstzunehmender Gegner. Da sehe ich ihn lieber in der Scooby-Gang, als Mitglied wider Willen. "Von Innen heraus" kann er doch viel mehr Schaden anrichten. Der Vortrag, den er Xander und Willow geliefert hat, war doch schon kein schlechter Anfang. Wenn er das öfter macht, kann er der Gang richtig Schaden zufügen.

Wieder mal ein wenig gestört hat mich die Rolle von Giles. Seine Auftritte wirken immer ein wenig zwanghaft. Er kriegt ja kaum noch was von Buffys, Willows und Xanders Leben mit. Er ist der Einzige, der noch nicht weiß, wer Riley ist. Giles stellt die ganzen Nachforschungen an, obwohl Buffy schon alles weiß.

Gut gelungen ist die Gegenüberstellung der Arbeitsmethoden der Scooby-Gang und der Initiative. Die Arbeitsmethoden ließen sich relativ gut miteinander verbinden, allerdings glaube ich kaum, dass dies lange gut gehen würde. Die Initiative hat einfach keine Ahnung, auf was für einen Kampf sie sich da eingelassen haben. Sie wissen nichts von Zauberei, kennen die Jägerin nicht und wissen nicht, woher die Geschöpfe kommen, die sie einsperren. Ich frage mich, wie sie ohne dieses Wissen so lange "überlebt" haben. Man stelle sich vor, Buffy hätte keine Zauberei zur Verfügung. Da wäre sie doch schon tausend Mal draufgegangen. Na ja, mir wird die Initiative auf jeden Fall immer suspekter, auch wenn sie für Buffy eine gute Unterstützung sein könnte.

In dieser Folge waren mal wieder eine Menge Anspielungen auf Vergangenes. Das Erdbeben geschah in Anlehnung an "Prophecy Girl", die Aussagen über Faith waren eine Anspielung auf 3.22, Percy, den Evil Willow in 3.16 verprügelte, hatte auch einen Gastauftritt und dann war da natürlich noch die Rückkehr zur Sunnydale High. Da muss ich die Kulissenbauer loben. Die abgebrannte Schule gefällt mir richtig gut. Hoffentlich kriegen wir sie noch einmal zu Gesicht.

Letztendlich sind Buffy und Riley ein Paar und Spike verdrischt ab jetzt wohl Dämonen. Das ist zwar okay, aber für einen hohe Wertung reicht das nicht.

Wertung: 7 Punkte