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Episode 3.15:
Konsequenzen

(OT: Consequences)

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Der neue Wächter Doppelgängerland


Zur Folge



Jochen meint:

Na diese Folge war doch mal wieder richtig klasse. Da war alles dabei. Schon in den ersten Minuten, als der neue Wächter (ich kann mir seinen Namen einfach nicht merken) mit Cordelia flirtet und Giles, die Nase in einem Buch, nebenbei durchs Bild läuft und trocken verkündet "Sie ist eine Schülerin (oder hast du das nicht gemerkt, du Trottel ?)", wäre ich beinahe vor Lachen vom Sofa gefallen. Genau wie bei der folgenden Szene, die ich ausnahmsweise zitieren möchte, obwohl sie auch bei den Sprüchen nachzulesen ist:

(Es geht um Faith):

Xander: "Ich habe ihr geholfen, eine der Dämonenfrauen zu besiegen, dann habe ich sie heimgefahren."
Buffy: "Und worüber habt ihr geredet?"
Xander: "Ach, wir haben gar nicht so viel geredet."
Buffy: "Ja aber, .........OH!"
Giles: "OH !"
Willow: "Ich sage nicht OH -- ich habe es schon gewusst."

Es ist schon lange her, dass ich einen ähnlich guten Dialog bei BTVS gehört habe. Und ganz wie zu den besten Zeiten der Serie, dienen diese Szenen dazu, einer spannenden und emotionsgeladenen Handlung den letzten Schliff zu geben.

Es wird die Geschichte um den Unfall aus der letzen Folge weitergeführt. Faith dreht nun völlig ab. Ja, sie will die Sache sogar Buffy in die Schuhe schieben. Wenn ich bei meiner anfänglichen Einschätzung von Faith geblieben wäre, könnte ich jetzt sagen: Ich habe es immer gewusst, dass die nur Probleme macht. Aber auch ich fand sie letztendlich sympathisch. So kann man sich täuschen.

Nicht täuschen lässt sich allerdings Giles, der Faiths Lüge sofort erkennt. Außerdem verhält er sich ganz hervorragend, indem er Buffy keine Vorwürfe macht, dass sie so spät zu ihm kam. Er weiß, dass sie genug leidet und tut was er kann, um ihr zu zeigen, dass er zu ihr steht. Was seine Position als Wächter ehrenhalber angeht, ist sie gefestigter denn je. Kein Mensch zieht es auch nur annähernd in Betracht, dem neuen Wächter ein Sterbenswort zu sagen. Er fristet ein richtiges Schattendasein. Er tritt auch weitaus weniger selbstsicher auf, wie noch in der letzten Folge. Er hat es anscheinend so langsam gemerkt, dass er keine Chance hat. Zitat, nachdem er wieder einmal vor vollendete Tatsachen gestellt wird: "Ich möchte auch etwas tun -- wie kann ich helfen ? ". Er sagt nicht mehr: "Ich bin der Wächter und was ich sage wird gemacht !".

Nur einmal trumpft er noch auf, als er Faith klammheimlich aus dem Gewahrsam von Angel befreit, um sie in England vor Gericht zu stellen. Indem er sie entkommen lässt, macht er wieder einmal deutlich, was für eine Flitzpiepe er doch ist! Aber es gibt ja noch Buffy, die Faith wiederfindet und in die Stadt zurückbringt.

Aber was dann kommt, hat 100% niemand erwartet. Und wenn Joss Whedon das schon damals, als er die Figur Faith einführte, geplant hat, ziehe ich den Hut vor ihm: Faith läuft ins feindliche Lager über, um den Platz von Mr. Trick als rechte Hand des Bürgermeisters einzunehmen (Anakin und Palpatine lassen grüßen!) Wenn ich mir das vorstelle: Der Bürgermeister, wenn er erst einmal die Macht hat, die er anstrebt -- und Faith eine sehr erprobte, aber irregeleitete Kämpferin... düstere Zeiten für Sunnydale und das Team. Nebenbei bemerkt: Noch scheint Faith Buffy wohlgesonnen zu sein. Falls sich das aber ändern sollte, wird sie bestimmt als erstes versuchen, Buffy zu verletzen, indem sie ihm das Liebste nimmt. Angel, zieh dich warm an (oder zieh nach LA -> siehe Spin-off). Ich denke, die künftigen Folgen werden richtig gut werden.

Die Wertung für diese Episode steht fest. Meines Erachtens ist sie fast perfekt. Es gibt aber noch zwei Ungereimtheiten, die ich erwähnen möchte (ohne die Wertung zu beeinträchtigen).

1. Der neue Wächter weiß, dass Angel ein Vampir ist (insbesondere weiß er wohl auch, dass es sich um Angelus handelt -- der müsste sogar ihm bekannt sein). Warum tötet er ihn nicht? Aus Rücksicht auf Buffy? Ein solches Verhalten kann ich mir nur von Giles vorstellen.

2. Als Faith Xander fast umbringt, wird sie von Angel niedergeschlagen. In ihrer eigenen Wohnung! Sie hat ihn bestimmt nicht hereingebeten. Wer dann?

Falls jemand darauf eine plausible Antwort hat, würde ich sie gerne hören.

Wertung: 9 Punkte

Peter meint:



Zunächst kam man in dieser Episode zu einer überraschenden Erkenntnis: Es kann ein "Segen" sein, einen Menschen zu töten. Schließlich hätten die Guten dem Bürgermeister nie misstraut, hätte Faith nicht seinen Stellvertreter auf dem Gewissen. Obwohl die Episode für den weiteren Verlauf der Serie sehr wichtig war, fehlte mir etwas. Das Ganze machte nicht so viel Spaß wie sonst. Es gab die von mir geschätzten düsteren Momente und überraschenden Wendungen und man wusste wirklich nicht, woran man bei Faith war. Aber erstens war die Episode etwas zu dialoglastig, wobei diese Dialoge letztlich zu nichts führten und zweitens freute es mich ganz und gar nicht, dass Faith als Sympathieträgerin verloren ging.

Zwar ist der durch und durch böse Spike mein Held, aber bei Faith funktioniert das nicht. Sie ist vom rechten Weg abgekommen, und erregt so mehr Kopfschütteln oder Mitleid als Sympathie. Ich war auch gar nicht glücklich, dass Mr. Trick seine Abschiedsvorstellung gab, auch wenn das am Ende inhaltlich Sinn machte.

Endgültig Abschied können wir wohl von der Idee des Jägerteams nehmen. Oz war aus irgendwelchen Gründen gar nicht anwesend, Cordelia stößt sicher nicht mehr dazu und der verbliebene Kern hat sich auch schon besser verstanden. Dass die guten Freundinnen Buffy und Willow auseinander zu driften drohen, wurde schon in der letzten Episode angedeutet. Außerdem ist Willow über Xanders Affäre mit Faith mehr als unglücklich. (Ist sie nicht eigentlich mit Oz zusammen?) Dazu finde ich es nicht so toll, dass der neue Wächter als komplett inkompetent erscheint und nicht respektiert wird. Das macht auf die Dauer keinen Sinn.

Eigentlich wäre die Episode eine 7, aber wegen der letzten Wendung, dass Faith jetzt wohl zu den Bösen gehört, gebe ich noch einen Punkt dazu. Es freut mich absolut nicht, aber es ist für die Serie eine extrem bedeutsame Entwicklung. Falls Faith tatsächlich den Bürgermeister uneingeschränkt unterstützt, macht das die Gegenseite nahezu unbesiegbar. Der Bürgermeister ist sowieso kaum zu stoppen und dann noch die großartige Kämpferin Faith mit ihrem Insiderwissen an seiner Seite, das wäre eine weit größere Gefahr, als es der Meister je war.

Wertung: 8 Punkte

D@rla meint:

Oho... da hat jemand aber Mist gebaut. Einen Menschen gepflöckt und auch noch Finch, den Stellvertreter des BM. Das zieht Konsequenzen nach sich (ich liebe Wortspielchen). Was tut man also, man lügt -- oh, noch eine böse Tat. Nur schade, dass die Aussagen nicht übereinstimmen, Buffy Schuldgefühle hat und Giles Faith nicht glaubt. Wie schade. Und dann auch noch der tragische Tod von Mr. Trick. Man könnte es ja auch so sehen, dass Faith ihn getötet hat, um seinen Job zu bekommen.

Sehr interessant auch Angels Selbsthilfegruppe. Juhu, ich hab 100 Jahre lang, Menschen verstümmelt, gefoltert, getötet und auch noch Spaß dran gehabt. Wenn er zur Therapie gezwungen würde, hätte er wohl noch den Psychiater angeknabbert. Wesley unser unerfahrener Wächter: Wieso sich mit Leuten unterhalten, wenn man sie abtransportieren lassen kann? Ja, und es wäre ja nicht völlig daneben gehauen, wenn man die "Gefangene" nicht auch noch entkommen lässt. Kann dieser Typ eigentlich überhaupt etwas richtig machen? Zu guter Letzt noch mal die Hafensache. Da gab's auch schon mal was Originelleres als die paar Schläge Tritte. OK, die Sache mit dem roten Gürtel von Trick war mal etwas Abwechslung, aber es gab schon wesentlich bessere Kampfszenen.

Wertung: 8 Punkte

Nadine meint:

Diese Episode bezieht sich direkt auf die Auswirkungen der vorhergehenden Folge. Faith hat einen Menschen getötet und gibt vor, dass ihr dies gleichgültig ist. Aber man merkt bei einigen Situationen in der Folge, dass dies nicht so ist. Sie versucht es auf ihre Art zu ertragen, die Schuldgefühle, die sie hat, zu unterdrücken. Buffy ist offen, hat Freunde und möchte ihre Sorgen und Nöte erzählen. Das ist ihre Art, mit der Situation fertig zu werden. Das ist wieder einmal typisch für die beiden Charaktere: Faith, der Einzelgänger, und Buffy, die trotz oder gerade wegen ihres Jägerinnenstatus' gute Freunde hat und deshalb nicht alleine ist. Und dass Giles ihr mehr glaubt als Faith, ist auch klar. Sie ist letztenendlich seine Jägerin und in einer solchen Situation vertraut er ihr mehr als Faith. Er versucht natürlich, Faith zu helfen, was typisch für Giles ist.

Ich glaube, dass dies eine gute Darstellung der psychischen und emotionalen Situation der Jägerinnen ist: Buffy, die weiß, dass sie mit der Sache nicht alleine zurechtkommt, geht wieder zurück zu Willow und vertraut sich ihr an. Sie weiß, dass sie ihr helfen wird. Was mich sehr gefreut hat, ist, dass Xanders "Erlebnis" mit Faith hier zur Sprache kommt. So wird auch der Handlungsstrang weiter ausgebaut. Man merkt Willow sehr gut an, wie sie diese Tatsache verletzt. Das, was sie von Xander schon so lange wollte, hat er nun mit Faith getan. So hat Willow nicht nur ein Stück von Buffy, sondern auch von Xander an Faith verloren. Daher kann man gut nachvollziehen, dass Willow sich nicht gerade darum reißt, Faith zu helfen.

In dieser Folge finde ich David Boreanaz' Darstellung seines Angel sehr gelungen. Man merkt, dass er ein wirklich guter Schauspieler ist. Gerade in dieser Episode setzt er sein charismatisches Äußeres ein, um "seine" innere Zerrissenheit glaubwürdig darzustellen. Man sieht, wie seine Augen begierig funkeln, als er von den Machtgefühlen erzählt, die er als Angelus hatte, wenn er einen Menschen tötete. Deshalb kann auch er am besten Faith verstehen und helfen. Ich glaube, er hätte es auch geschafft, sie wieder auf den "rechten Weg" zu führen, wenn der neue Wächter nicht eingegriffen hätte.

Apropos neuer Wächter. Er kommt zwar auch in dieser Folge nicht besonders gut weg. Aber er wird hier recht menschlich gezeigt, da er auch seinen Fehler zugibt. Das mach ihn für mich sympatischer als vorher. Ich mag Wesley auch wesentlich lieber als Faith. Er hat Potenzial, wogegen Faith sich immer mehr dem Bösen verschreibt. Dies ist schlecht, gerade weil sie als Jägerin ja eigentlich dem Guten zu dienen hat. Aber sie setzt sich zu oft über die Regeln, die selbst eine Jägerin einhalten muss, hinweg. Man kann nur hoffen, dass sie es noch rechtzeitig merkt, bevor es zu spät ist. Wesley kommt mir ein wenig wie Giles vor, bevor er Buffy kennengelernt hat. Das macht ihn für mich wesentlich sympatischer. Besonders die Passage, wo er auf Cordelia trift, ist urkomisch. Es erinnert mich ein wenig an Giles, als er Jenny kennenlernte.

Alles in allem ist dies wieder eine sehr gute Episode, die vielleicht weniger Horror- bzw. Actionelemente hat, um so mehr aber die Geschichte und ihre Charaktere weiterbringt. Ich finde sowieso, dass Buffy weit mehr ist als eine Horror-Teenie-Serie. Das ist es auch, weshalb mir die Serie soviel Spaß macht. Sie ist nicht eindimensional, deshalb wird sie auch nie langweilig.

Wertung: 9 Punkte

Patrick meint:

Ruhe in Frieden, Mr. Trick!

Der Vampir, der global dachte... Der grausame Dämon, der so cool killte wie keiner vor ihm... Er, der Technik und althergebrachte Tradition in Einklang brachte, wie kein anderer vor ihm...

Er ist von uns gegangen.

Und noch im Sterben hatte er einen Spruch auf den Lippen, den kein Meister, kein Kakistos und auch kein Gesalbter (naja, der sowieso nicht) jemals von sich gegeben hätte...

Der Moment, in dem Mr. Trick sein letztes Wort gesagt hatte und in Nahaufnahme zerbröselte, wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Ich dachte nach der Folge nur noch: "Meine Güte, haben die uns reingelegt..." Wieso reingelegt? Nun, denken wir an Staffel 1 und 2 zurück: In der ersten Staffel hatten wir den Meister, einen alten Vampirfürsten, als großen Gegner. Er schwebte als ständige Bedrohung über der Serie und zog alle Fäden in der Stadt. Staffel 2 präsentierte uns den jugendlichen William den Blutigen, besser bekannt als Spike. Auch er ist ein Vampirfürst und gemeinsam mit dem anderen dunklen Herrn Angelus (der ja eine Zeitlang mehr als nur Unterstützung ist) machte er der Jägerin das Leben schwer -- und das eben bis zum Finale in Episode 2.22.

Was erwarteten wir daher für Staffel 3? Richtig, einen neuen Fürsten der Dunkelheit, einen weiteren starken Vampir, der möglichst lange überleben würde. Als Kakistos angekündigt wurde, dachten wir: "Das ist er!" Doch bis auf seinen Tod war an ihm nicht viel Beeindruckendes zu erkennen. In seinem Kielwasser wurde aber auch Mr. Trick nach Sunnydale gespült. Wir sagten uns: "Ach ja, die wollten den neuen Chef nur irgendwie von hinten herum einführen -- ziemlich schlau... Also: Mr. Trick ist der Staffel-Gegner..." Und als er sich dann beim Bürgermeister verdingte, dachten alle, das sei ein großer Fehler. So würde er die Macht in der Stadt nie an sich reißen können. Jedesmal, wenn er von nun an auftrat, schüttelte ich den Kopf angesichts dieses Dienstverhältnisses. Doch ich war mir sicher, dass sein großer Moment noch kommen würde. Irgendwas plante er... dachte ich zumindest. Und während alle auf das Aufbäumen dieses großen Vampirs warteten, baute Joss Whedon in aller Ruhe den wahren Staffel-Gegner auf, Bürgermeister Wilkins nämlich. Wo alle den starken Blutsauger erwarteten, wurde ein menschlicher Feind kreiert, der scheinbar harmlos begonnen hatte, sich aber von Folge zu Folge zu einer Gefahr entwickelt hatte, die ihresgleichen sucht -- und das alles im "Schatten" von Mr. Trick.

Der Bürgermeister ist mittlerweile unantastbar geworden. Die Serie braucht die "Tarnfigur" Mr. Trick nicht mehr. Folgerichtig tritt er ab, aber es ist mehr als nur eine Genugtuung, dass zwei Jägerinnen nötig waren, ihn zu vernichten.

Szenen wie diese, die im Gesamtkontext eine ganz besondere Bedeutung bekommen, sind ein Markenzeichen der Serie BTVS. Sie zeigen, wie hervorragend durchdacht und geplant die Drehbücher sind. Alles hat seine Funktion -- das ist es, was mich zu einem Fan gemacht hat.

Über den Inhalt der Folge an sich möchte ich nichts sagen; das ist auf dieser Seite bereits hervorragend ausdiskutiert worden. Es folgt nur noch die...

Wertung: 8 Punkte

Kristofer meint:

Buffy hat nach den Geschehnissen aus der Vorwoche keine ruhige Minute mehr. Sie muss an den Mord denken und kann und will einfach nicht so leben, als ob alles so wäre wie zuvor. Im Gegensatz zu Faith möchte sie sich ganz und gar nicht damit abfinden, dass solche Dinge eben geschehen können in einem Kampf.

Dennoch glaubt Buffy an Faith, auch später noch, als sie von Wesley und den anderen bereits aufgegeben wurde. Am Ende der Folge zeigt sich, dass Buffy recht hat: Nur durch Faiths Hilfe wird sie vor Mr. Trick gerettet.

Bis zu diesem Moment dachte man, dass Faith nichts mehr mit irgendwelchen Gesetzen zu tun haben wollte, doch durch ihre Tat scheint sie wieder auf dem rechten Weg zu sein.

Jedoch zeigt die Geschichte am Ende, dass sich Buffy, Giles und auch die Zuschauer gewaltig geirrt haben: Faith ist eine Persönlichkeit, die nicht zu durchschauen ist. Sie kehrt ihren ehemaligen Freunden den Rücken zu und wechselt die Seite.

Wertung: 8 Punkte