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Episode 3.7:
Der Handschuh von Myhnegon

(OT: Revelations)

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Außer Rand und Band Liebe und andere Schwierigkeiten


Zur Folge



Peter meint:

Diese Episode stellte den bisherigen Höhepunkt der Entwicklungen der dritten Staffel dar. Und zwar nicht dadurch, dass besonders viele wiederkehrende Charaktere aufgeboten worden wären. Es ist bezeichnend, dass diese spannende und teilweise spektakuläre Episode im Grunde mit der Stammbesetzung plus Faith auskam. Großen Anteil daran hatte natürlich Angel. Bisher hatte er ja in der dritten Staffel kaum etwas bewegt, was ich immer wieder kritisiert hatte (siehe meinen Kommentar zur letzten Episode). Auch diesmal begann Angels Auftritt mit einer Oben-ohne-Turnübung, aber ansonsten wurden wir Zeuge seiner eigentlichen Rückkehr in die Serie. Der Moment, wo Xander ihn entdeckte, war von enormer Tragweite und brachte großes Konfliktpotential in die Folge. Buffys Freunde begegneten ihr verständlicherweise wieder mit Misstrauen und Giles war bitter von Buffy enttäuscht. Angel(us) hatte gewütet, Jenny Calendar getötet und Giles gefoltert. Seine Rückkehr brachte somit nicht nur die Möglichkeit, dass Buffy vielleicht ihren Freund zurückbekommt (oder behält Jochen Recht und es wird nie mehr was aus den beiden?), sondern vor allem eine große Gefahr für Buffys Freunde und ganz Sunnydale. Vor diesem Hintergrund war es nur zu verständlich, dass Xander wie schon früher vor allem eins im Sinn hatte: Angel zu töten. Dass er sich zu diesem Zweck mit Faith zusammentat, war logisch und großartig. Die Bösen in der Episode waren ebenfalls eine Verbesserung gegenüber dem Missstand, den Xyruss in seinem letzten Kommentar aufgezeigt hatte. Faith hatte gegen den Dämon (der übrigens wie der Predator aussah) keine Chance, und auch Buffy bekam anfangs ernste Probleme. Die angebliche Wächterin war sehr interessant. Erst ließ sie Giles ziemlich alt aussehen, dann schien es ihr doch letztlich darum zu gehen, Faith zu helfen. Schließlich entpuppte sie sich als brutal und skrupellos. Gut fand ich, dass sie kein Dämon war, sondern sich als Mensch herausstellte, der der Verlockung der dunklen Seite nicht widerstehen konnte (wobei sie sich mit Anakin Skywalker natürlich in bester Gesellschaft befindet).

Herausragend war das ganze Finale. Erst kämpfte Faith gegen Angel, den sie sogar besiegte, dann folgte der lange und ausgeglichene Zweikampf mit Buffy, während die böse Drahtzieherin ihr Ziel ungestört erreichte. Außerdem wurde an Spezialeffekten nicht gespart. Der Handschuh verlieh wirkliche Macht. Toll war auch das sehr emotionale Ende, als uns Joss Whedon die erhoffte Versöhnung von Buffy und Faith nicht gönnen wollte.

Nicht nur war die Episode für sich klasse, sie lässt uns auch mit vielen offenen und drängenden Fragen zurück. Was ist mit Angel? Wie ist Faiths Verhältnis zum Jägerteam? Sie schien schon integriert zu sein, aber nun erschien sie wieder teilweise in der (selbst gewählten?) Rolle einer Außenseiterin. Und natürlich nicht zu vergessen: wie geht es mit Willow und Xander weiter? Dieser Handlungsstrang war auch diesmal wieder faszinierend. Ich finde es gut, dass eine Lösung dieses Problems hinausgezögert wird.

Wertung: 9 Punkte

Xyruss meint:

Endlich wieder eine Folge der alten Klasse. Schon zu Beginn eine sehr gute Szene mit Faith und Buffy, die gemeinsam auf Jagd sind. Sehr gut choreographierte Kampfszenen, ein gelangweilt am Rand sitzender Giles und eine aufkeimende Freundschaft zwischen den Jägerinnen: Guter Start für eine excellente Folge. Als dann noch Mrs. Post auftaucht und Giles in die Enge treibt, ein wahrhaft göttliches Bild. In der ganzen Folge gelingt es Giles nicht, über Gwen Post zu triumphieren, sie ist immer einen Schritt voraus.

Besonders gut war die Szene mit Xander auf dem Restfield-Friedhof. Als er Angel erblickt, bekommt erkennt man sofort die aufkeimende Wut. Wie er den Pflock umklammert und auf Angel zugeht, man könnte fast denken, er wäre auch zur Jagd fähig. Doch so wie es kurz darauf weitergeht, ist es typisch für Xander, er wird zum Verräter an Buffy. Trotz dessen haben die Slayer in der Bibliothek, an deren Spitze Xander, die Jägerin durch geschickte Fragen in die Enge getrieben. Ich mag Xander nicht, aber er hat überzeugend gegen Buffy argumentiert. Nur Giles hat meiner Meinung nach überzogen reagiert. Obwohl er durch Angelus eine sehr gute Freundin verlor, hatte er kein Recht, an Buffys Loyalität zu zweifeln.

Faith verdient in dieser Folge besondere Beachtung. Gwen Posts Vergleich mit den Spartanern traf oder trifft genau den Punkt. Das energiegeladene Mädchen ist unbeherrscht und aggressiv und sie passt genau in die Serie, als positiver Gegenpol zu der kontrollierten Buffy. Der Kampf zwischen den beiden am Ende der Folge war eine Meisterleistung. Es waren zwar nicht Eliza Dushku und Sarah Michelle Gellar, doch die Choreographien waren exzellent. Ein Kampf zwischen den Jägerinnen, das hat die Serie gebraucht. Obwohl Faith letztendlich als die Verliererin dasteht, hat sie doch den Zweikampf dominiert. Ich finde es schade, dass sie nur hin und wieder diverse Gastauftritte in den Folgen hat. Sie gehört dauerhaft dazu (vielleicht im Austausch gegen Angel, der ja letztendlich doch nicht mit Buffy zusammenkommen darf).

Es bleibt mir für diese Folge nur eines übrig. Die gelungenen Dialoge während der Enthüllung von Buffys Geheimnisses, die hervorragende Choreographie und die unvorhersehbare Entwicklung der Story zwingen mir praktisch die Höchstnote auf. Von mir eine glatte zehn. Hoffentlich bleibt es so!

Wertung: 10 Punkte

Kristofer meint:

n dieser Folge kommt endlich Buffys Geheimnis um Angels Rückkehr ans Tageslicht. Doch das ist nicht der einzige Handlungsstrang in dieser Episode. Faith, die seit ihrer Ankunft immer das Bild der perfekten und coolen Jägerin abgibt, wird ein Opfer ihrer selbst. Dazu bedarf es nur ein wenig "Hilfe" von Mrs. Post -- sie schafft es, Faiths Sinn für die Realität zu vernebeln, so dass sie ihre Freunde fast ins Unheil stürzt.

Apropos Mrs. Post: Schon als sie sich vorstellte, kam sie mir eigenartig vor. Von Beginn an ahnte man, dass mit dieser Frau etwas faul war. Merkwürdig auch Giles Verhalten -- sonst ist er doch immer bedacht und vorsichtig, wenn jemand Fremdes auftaucht und recherchiert immer gleich nach, um mögliche Gefahren frühzeitig zu erkennen. Doch dieser Mrs. Post glaubt er sofort, er erscheint fast paralysiert angesichts der Kompetenz der neuen Wächterin. Erst als der ganze Spuk mit dem Handschuh vorüber ist, erfährt er, dass Mrs. Post vom Rat verstoßen worden war -- ein wenig spät, finde ich. Als guter Wächter hätte er den kleinen Anruf in England schon viel früher tätigen können und seine Jägerin wäre nicht in Lebensgefahr gekommen. Aber dann wäre die Folge ja schon nach ein paar Minuten wieder vorbei gewesen...

Im Vergleich zur letzten Episode war das Finale wieder eines der besseren.

(1) Angel wird fast von Faith getötet.
(2) Buffy und Faith prügeln sich.
(3) Angel rettet Willow das Leben.
(4) Buffy trennt Mrs. Post den Arm ab.
(5) Mrs. Post wird von einem Blitz erschlagen.

Einfach großartig! Und deswegen folgende...

Wertung: 8 Punkte

Jochen meint:

Noch ein Zuwachs im Jägerteam? Also das hätte ich vermutlich nicht ausgehalten. Es reicht ja schon, dass es zwei Jägerinnen gibt. Aber dann noch diese arrogante Pute, die Faiths neue Wächterin sein will? Also wirklich nicht. Alleine schon die Tatsache, dass sie Giles behandelt, als sei er ein Wächerlehrling, machte sie zu meinem Wunschopfer für den nächstbesten Unhold. Aber es klärt sich dann ja auf -- sie selbst ist die Böse und darf am Ende (in einem wieder sensationell kurzen Finale) sterben. Allerdings bleibt eine kleine Frage offen: Was macht den Handschuh des Myhnegon denn nun so mächtig, dass er unbedingt vernichtet werden muss? Willow und Xander haben die Antwort zwar in einem Buch gefunden, aber es bleibt, zumindest für meine Begriffe etwas im Unklaren. Ist er nur eine "Relaisstation" für Blitze oder kann er noch mehr? Wo kommen die Blitze plötzlich her -- steckt da etwa ein Dämon dahinter? Wer war diese Familie Hauptmann, in deren Gruft der Handschuh versteckt war? Waren sie gut oder böse? Vielleicht bin ich ja der Einzige, dem es so geht -- aber ich werde immer ganz watzlig, wenn alte Rätsel und Mythen zwar erwähnt, aber dann nicht vollständig erklärt werden.

Was den zweiten Handlungsstrang, also die Beziehung Buffy -- Angel, angeht, läuft mir das alles doch zu glatt. Zuerst sind alle von Buffy enttäuscht und haben Angst vor einer Rückkehr von Angelus. Allen voran Xander, der ja noch nie eine Angel-Freund war. Auf diese Weise wird die Sache schön fortgeführt und bleibt konsistent. Zumindest am Anfang. Doch dann bedarf es nur einer einzigen guten Tat von Angel (allerdings einer sehr, sehr, sehr guten Tat -- er rettet Willow das Leben) und schon sind alle einigermaßen besänftigt. "Wenn sich die beiden zusammenreißen, haben wir wohl nichts zu befürchten." Also wenn ich mir ansehe, wie sehr sich die beiden bisher zusammengerissen haben, möchte ich meine Hand für nichts ins Feuer legen. Zumindest nicht nach so kurzer Zeit. Insbesondere Giles ist für meine Begriffe zu gefasst -- nicht nur, dass er von Angelus gefoltert wurde, er hat durch ihn zudem seine Freundin verloren (zumindest stand Jenny kurz davor seine Freundin zu werden, bevor sie durch Angelus' Hand von uns ging). Meiner Meinung nach sollte das sogar für einen so zurückhaltenden Mann wie Giles zu viel sein.

Die einzige, die sich nicht beeindrucken lässt, ist Faith. Sie versucht zielstrebig Angel zu töten, was natürlich sofort zu einem Konflikt mit Buffy führt. So wie es aussieht, ist dadurch eine Kluft zwischen den beiden entstanden. Und zumindest Faith ist zur Zeit nicht gewillt, daran etwas zu ändern. Man darf auf Probleme zwischen den Jägerinnen in der Zukunft gespannt sein.

Insgesamt eine solide Folge -- nicht gerade klassisch -- aber solide.

Wertung: 8 Punkte

Patrick meint:

Puuuhh... da haben meine Vorredner ja ganz gehörig auf den Putz gehauen... Einmal die Höchstwertung und einmal knapp dahinter! Nur schade, dass ich nun auf die Euphoriebremse treten muss. Sicher ist das eine gut durchdachte Folge, die wir da vor uns haben. Aber an manchen Stellen wurde für mich einfach zuviel verschenkt, aus guten Ansätzen nicht genug gemacht.

Nehmen wir doch einmal Giles: Er ist und bleibt ein cooler Engländer. Ich war begeistert zu sehen, wie er da auf einer Grabplatte herumsaß und seinen mitgebrachten Tee schlürfte, während die Mädels um ihn herum kräftig abräumten. Auch später, als klar ist, dass Buffy Angel versteckt hält, verliert er nicht die Beherrschung. Das finde ich schade. Er hätte der Jägerin klipp und klar sagen können, was Sache ist: Er hätte sie anweisen können, dem Vampir endlich sein Ende zu bereiten. Er hätte u.U. sogar selbst zu den Waffen greifen und ihn ausschalten können. Wo er zu finden war, wusste er ja. Und Giles hätte nicht nur einen Grund gehabt, Angel zu stellen... Und nehmen wir die Figur von Mrs. Post hinzu. Einer Überprüfung des Wächters durch einen übergeordneten Rat wäre ich gar nicht abgeneigt. Warum sollten wir denn nicht auch einmal den Konflikt zwischen zwei Wächtern miterleben? Zwei Jägerinnen hatten wir jetzt ja schon genug!

Auch Xander wird hier immer zu negativ gesehen. Er hat völlig recht, wenn er Angels Kopf fordert. Er hat Buffy auch nicht "verraten" -- vielmehr hat sie zum wiederholten Male ihr Team an der Nase herumgeführt. Erst lässt sie alle im Stich und flüchtet in die Fremde. Dann, als man sich wieder versöhnt hat, deckt sie einen Mörder und schützt ihn vor dem Zugriff von außen (Wer in unserer Gesellschaft jemanden versteckt, der einen anderen getötet hat, und sei es auch nur im Affekt und unter Unzurechnungsfähigkeit, macht sich strafbar!). Wer sagt denn, dass Angel wirklich ungefährlich ist? Existiert der Fluch über den "Moment vollkommenen Glücks" überhaupt noch, oder wurde der nur zusätzlich von Jennys Vorfahren installiert? Vielleicht hat Willow bei dem Wiederherstellungsritual Angel nur seine Seele temporär wiedergegeben -- also mit einer Art von "Verfallsdatum". Wer weiß das schon? Daher bleibe ich bei meiner Ansicht, dass eine weitere Verbindung mit Angel eine Gefahr für alle ist. Sicher ging Faith zu impulsiv vor; aber sie hatte zumindest das Richtige im Sinn. Auch wenn ihre Motive falsch waren -- der Weg ist nunmal das Ziel und nur was hinten rauskommt, zählt. Jägerinnen vernichten Vampire -- schon vergessen?

Daher tut es mir leid, den an sich guten Schnitt dieser Episode drücken zu müssen. Ich vergebe folgende...

Wertung: 8 Punkte

Hompf meint:



Ich finde es auch ein bisschen schade, dass man wieder über den Dämon, bzw. diesmal den "dämonischen Gegenstand", den Handschuh, und dessen Hintergrund wenig erfahren hat. Allerdings hatte die Folge viele witzige Szenen zwischen Willow und Xander, die versuchen, beim Herummachen nicht erwischt zu werden. Eines verstehe ich nicht ganz: Angel hat seine Seele doch quasi von Willow wiederbekommen. Wieso scheinen alle automatisch davon auszugehen, dass die Sache den selben "Haken" hat wie beim ersten Mal, dass er also wieder zu Angelus werden würde, sobald er wieder einen "Moment vollkommenen Glücks" erlebt? Kann man einem Vampir nur unter dieser Bedingung eine Seele geben? Außerdem frage ich mich, wo das mit Willow und Xander hinführen soll. Ich meine, wie wird man den die beiden "Abservierten" noch als Charaktere in der Serie halten können, wenn beide Paare sich trennen? Und es tut mit leid für Oz und -- ja, ich weiß, außer mir mag sie niemand -- auch für Cordelia. Aber dessenungeachtet ist die momentane Entwicklung bzw. Spannung doch sehr romantisch...

Wertung: 8 Punkte

D@rla meint:

Beginnen wir mal mit den Fakten. Zwei verstörte Jägerinnen, eine durchgeknallte Wächterin, Angel, der nun nicht mehr geheim ist, und ein verprügelter Giles -- klingt doch schon nicht schlecht, oder? Der Inhalt einer Folge, erklärt in zwei Minuten. Dann ist da noch der schicke Handschuh, den man zu allem tragen kann, wenn man 'n Holzarm hat.

Diese Entschlusskraft von Faith ist doch bemerkenswert: "Juhu, ich geh und kill Angel" -- oder wie war das noch gleich, Giles zu amerikanisch? Der Typ? Naja, ich sag nur Motorhaube... Nicht schlecht auch diese Mrs. Post. Wie die Angel eins drüber gezogen hat... und der steht doch einfach wieder auf! Was erlaubt der sich bloß?!! Immer diese Blutsauger, ts ts...

Etwas ist da noch. Wenns um Rituale geht, muss Giles immer lange im Hirn oder in der Bibliothek kramen. Aber Angel macht das alles aus dem Stegreif. Gut, der hatte ja auch 243 Jahre Zeit zum Üben, und trotzdem kann der doch nicht alles wissen! Am Ende hatten sie ihn dann doch fast wieder lieb, wie Willow so schön sagte.

Wertung: 6 Punkte