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Episode 2.17:
Das Jenseits lässt grüßen

(OT: Passion)

2x16 2x18
Der Liebeszauber Der unsichtbare Tod


Zur Folge



Peter meint:

Kann ich einer Episode die volle Punktzahl geben, in der mein liebster weiblicher Charakter stirbt? Ich kann nicht nur, ich muss!
Jenny Calenders Tod ist ein Riesenverlust, trotzdem ist diese Episode für mich die beste überhaupt. Für mich steht bekanntlich bei der Serie der Horroraspekt an erster Stelle. Was mir am besten gefällt, sind düstere Episoden. Natürlich gehören der Humor, die Sprüche und die oft absurde Situationskomik zur Qualität der Serie, aber Episoden wie diese sind es, die mich am meisten beeindrucken. Beim ersten Sehen war die Episode schockierend, aber selbst beim zweiten Mal, als mir die Handlung recht genau bekannt war, erzielte die Episode eine ungewöhnliche emotionale Wirkung, die auch noch eine ganze Weile anhielt, nachdem ich Videorekorder und Fernsehgerät abgeschaltet hatte.

Es ist ein wenigparadox. Einerseits schaue ich die Serie, um unterhalten zu werden. Trotzdem lässt mich die beste Episode derselben nicht etwa mit einem zufriedenem Lächeln zurück, sondern in gedrückter Stimmung. Aber das ist eben das Merkmal guten Horrors. Ob als Buch oder als Film, Horror ist dann herausragend, wenn der anschließende (nächtliche) Gang auf die Toilette einen mit Unbehagen erfüllt, wenn man sich instinktiv umschaut, ob in den Ecken des Badezimmers nicht irgendetwas Unheimliches lauert.

Diese Episode ist so perfekt geschrieben, dass man sie schon fast bösartig nennen kann. Viele Handlungsstränge der Seriewerden hier genutzt, um den Zuschauer zu verunsichern und zu schockieren. Die ganze Episode ist spannend. Die Vorstellung, dass ein grausamer und durch seine Besessenheit von Buffy unberechenbarer Angel freien Zutritt zu den Wohnungen seiner ehemaligen Freunde oder Mitstreiter hat, ist für sich beängstigend. Und die boshafte Freude, mit der Angelus Angst sät, verstärkt die Wirkung.

Zentral ist aber natürlich die Handlung um Jenny. Sie war ein absoluter Sympathieträger gewesen, bis ihre wahre Identität aufgedeckt wurde. Aber so richtig konnte man ihr nichts vorwerfen, da sie die Loyalität zu ihrem Volk band. Und so wartete man auf Zeichen der Versöhnung. In dieser Episode ist es endlich soweit. Jenny scheint zum Team zurückzufinden. Buffy akzeptiert sie (Giles zuliebe) zumindest wieder in ihrem Kreis. Willow fühlt sich ihr wegen ihrer gemeinsamen Computerleidenschaft verbunden. Und Giles überwindet seine Verbitterungüber Jennys Verrat nach und nach. Als Jenny ihm gesteht, dass sie sich in ihn verliebt hat, sehen wir, wie Giles Gefühle zeigt. Er ist bereit, ihr zu verzeihen. Und schließlich sieht alles danach aus, als könne Jenny ihre größte Schuldbegleichen, indem sie den Schlüssel zu Angels Rückkehr sucht und findet. Alle diese Geschehnisse kreieren eine Oase der Hoffnung in der äußerst angespannten Lage.
Und diese positiven Aspekte nutzt Joss Whedon, um den größten Schockmoment der Serie zu schaffen. Niemals konnte man damit rechnen, dass ein so wichtiger und sympathischer Charakter stirbt, zumindest nicht mitten in einer Staffel. Denn der Zuschauer weiß natürlich um die Gesetze einer Fernsehserie. Er wird nie in größte Panik geraten, wenn Buffy in Lebensgefahr ist, weil ihr einfach nichts passieren kann, es sei denn die Serie endet. Und Jennys Tod verstößt gegen jene ungeschriebenen Gesetze. Durch ihre lange Flucht wird die Illusion, sie werde wie üblich in letzter Sekunde gerettet werden, verstärkt. Doch sie kann Angel nicht entkommen. An dieser Stelle hätte man ihr Schicksal offen lassen können, um Giles später ihre Leiche finden zu lassen. Doch Joss Whedon entschied sich dafür, dass Angel, der fast die gesamte Serie über einer der Guten gewesen war, der gerade wieder als absoluter Sympathieträgerin etablierten Jenny das Genick bricht: einer der härtesten Kills der Serie, den ein gehässiger Spruch Angels noch krönt.

Und selbst danach hat das Grauen noch keine Ende. Giles' Rückkehr in seine von Angel präparierte Wohnung kann man nur als brutal bezeichnen. Wieder sehen wir, dass Giles seine Fassade fallen lässt, dass er glücklich ist, weil alles wieder gut zu sein scheint. War der Zuschauer als Zeuge von Jennys Tod schon schockiert, so verblasst das gegen die verheerende Wirkung, die Angels Heimtücke auf Giles haben muss.

Noch zwei weitere extrem düstere und emotionale Szenen folgen: als Buffy und Willow über Telefon von Jennys Tod erfahren und als Buffy und Giles sich nachdessen selbstmörderischen Rachemission verzweifelt weinend in den Armen liegen.

Die einzige Szene, die in dieser perfekten Episode nicht besonders interessant und eher unnötig ist, ist Joyce' Vortrag, nachdem sie erfahren hat, dass Angel mit Buffy geschlafen hat. Dem gegenüber stehen wieder großartige Szenen mit Drusilla, Spike und Angel, wobei sich der Konflikt der beiden letzteren zunehmend verschärft.

Wertung: 10 Punkte

Frank Rieger meint:

Hallo, schreibe heute zum ersten Mal hier."Passion" ist für mich der bisherige Höhepunkt der Serie, an den nicht einmal das spektakuläre Finale der 2. Staffel ganz heranreicht. Die Folge ist in jeder Hinsicht eine Meisterleistung. Dass Jenny Calendar von Angel (bzw. Angelus) getötet wird, ist an sich schon ein Schock. Hinzu kommt noch, wie brilliant dies inszeniert wird. Übrigens bekommen wir wieder einmal die entschärfte Pro 7-Fassung zu sehen, in der die besagte Szene im letzten Moment, als Angel Jenny packt, geschnitten ist. Im Rückblick zu Beginn der folgenden Episode ist es zu sehen,wie hart Angel "zupackt".
Die Szene, in der Giles Jenny findet; sein Angiff auf Angel; der anschließende Gefühlsausbruch-- die Folge ist bis zum Ende voll mit überragenden und mitreißenden Szenen, die auch noch mit exzellenter Musikuntermalt sind. Mein Lob richtet sich auch auf die hervorragenden Schauspieler, die hier wirklich in Bestform sind. Ich finde es sehr gut, dass man in dieser Serie nie sicher sein kann, was geschieht.
Die schockierenden Wendungen werden nicht nur für das Staffelende aufgespart und auch die einzelnen Pesonen entwickeln sich ständig weiter. Man denke nur an die völlig überraschende Enthüllung zwei Folgen zuvor, dass Oz ein Werwolf ist!

Definitiv also eine grandiose Episode, die ihre 10 Punkte vollstens verdient hat!!

Wertung: 10 Punkte

Mia meint:

Ich finde, das ist die beste Episode, in der Angel 'Angelus' ist! Es kommt sehr gut rüber, dass er trotz allem immer noch dauernd an Buffy denkt. Da er sie auch verrückt machen will, muss es doch bedeuten, dass er auch von ihr besessen ist, so wie es bei Drusilla war und das würde bedeuten, dass er sie liebt. Sein Off-Kommentar über die Leidenschaft war sehr passend und sehr schön ausgedrückt. Ich finde die Serie einfach viel spannender, wenn er böse ist.

Wertung: 10 Punkte

Nicky meint:

Diese Folge von Buffy ist, wie ich finde, eine der besten. Als Jenny getötet wird -- und dazu von Angel --, ist das(einer) der traurigsten Momente, aber auch einer der besten der Serie (am besten gemacht).

MFG Nicky

Wertung: 10 Punkte

Unbekannt meint:

Die Folge hat die richtige Mischung! Man bekommt beim Zusehen eine Gänsehaut -- und dann noch Angels Kommentare dazu! Spitze!

Wertung: 10 Punkte

Jochen meint:

Habe ich jemals erwähnt, dass die deutschen Übersetzungen des Episodentitelsmanchmal völlig dessen eigentlichen Inhalt entstellen? Die ganze Folge handelt fast ausschließlich von Leidenschaft ("Passion" -- so der Originaltitel): Giles' Liebe zu Jenny, Xanders und Cordelias Knutschorgien im Wandschrank, Buffys Unfähigkeit Angel zu töten und Angels Verlangen Buffy zu quälen. Warum in aller Welt musste der Titel in "Das Jenseits lässt grüßen" umbenannt werden? Abersei's drum -- kommen wir zum Wesentlichen -- einer der Top-Folgen der gesamten Serie.

"Leidenschaft... Sie beherrscht uns alle und wir gehorchen ihr. Was bleibtuns anderes übrig?" So Angelus' Stimme aus dem Off. Er beschreibt damit kurz und prägnant, was uns in dieser Folge erwartet. Der Kampf zwischen dem Verstand und dem Gefühl und was passiert wenn letzteres die Oberhand gewinnt. Und insbesondere was passiert, wenn die Leidenschaft darin besteht andere in den Wahnsinn zu treiben, denn das ist ja bekanntlich das Hauptziel von Angelus. Bevor er Buffy tötet, will er sie seelisch zugrunde richten -- wie einstDrusilla. Und die Art und Weise, wie er dieses Vorhaben umsetzt ist erschreckend und brillant zugleich. Die Psychoterrormasche, die er hier abzieht ist wirklich vom Feinsten und offenbart nun endlich, was Angelus zu der "bösartigsten Kreatur macht, die je auf Erden gewandelt ist" (wie der Meister bewundernd postulierte). Er schleicht sich in Buffys, bzw. Joyce' Zimmer während sie schlafen, er reiht Willows Fische sorgfältig an einer Angelschnur auf und deponiert sie in einem netten Briefumschlag und... er tötet Jenny Calendar.

Mal ehrlich -- wer hätte das erwartet? In welcher anderen Serie stirbt ein Haupt-Sympathieträger (es sei denn er will aussteigen)? Mit dieser Aktion trifft uns Joss Whedon mit einer Riesenkeule mitten ins Gesicht (also ich brauchte einige Sekunden, bis ich Ober- und Unterkiefer wieder zusammen brachte). Jetzt wissen wir, dass wir bei BtVS wirklich mit allem rechnen müssen. Jennys Tod: Diese 15 Minuten gehören zu den besten, die ich bei BtVS je gesehen habe. Zunächst David Boreanaz' überragende Leistung bei der Szene im Computerraum. Diese Mischung aus Brutalität, Rehblick und dem Angel, den wir kennen -- einfach superklasse gespielt.
Allerdings wird seine schauspielerische Leistung noch von Anthony Steward Head getopt, als er Jennys Leiche findet. Die Art und Weise, wie sich sein Gesichtausdruck von gefasst zu freudig erstaunt (als er die Notiz "Oben." findet), über fragend (als sich Jenny nicht bewegt) bis zu blankem Entsetzen (als er realisiert was passiert ist) verändert -- superb!!

Und die darauf folgende Szene, als Angelus mit hämischem Grinsen durch das Fenster beobachtet, wie Buffy und Willow zusammenbrechen, als sie die Neuigkeit erfahren (wieder untermalt von der Stimme aus dem Off) -- dafür gibt es nur ein Wort: ergreifend!

Zuerst dachte ich an dieser Stelle müsste einfach Schluss sein, denn besser konnte die Folge zu diesem Zeitpunkt nicht mehr werden. Auch wenn Giles' Rachefeldzug verständlich ist, nimmt er doch viel von der Dramatik wieder weg. Abgesehen davon passiert ja nichts wirklich Spektakuläres mehr, was die Verlängerung rechtfertigen würde. Giles ist im Begriff gehörig eines auf die Mütze zu kriegen und Buffy rettet ihn. Alles wie gehabt.
Dachte ich. Allerdings sehen wir hier wieder einmal sehr deutlich, wie sehr Buffy und Giles verbunden sind. "Giles -- verlassen Sie mich nicht!" Das ist wirklich keine normale Jägerin-Wächter-Beziehung. Leidenschaft....womit wir wieder beim Thema wären.

Und die allerletzte Szene überzeugte mich endgültig, dass die letzten 5 Minuten doch nicht umsonst waren.Diesmal hören wir Buffys Stimme aus dem Off: "Ich muss die Vergangenheitendlich ruhen lassen. Angel ist weg -- und er wird niemals wiederkommen..." Und bei diesen letzten Worten fällt die Diskette, die die Lösung aller Probleme beinhaltet, auf Nimmerwiedersehen (?) in den Spalt zwischen zwei Schreibtischen. Wieder einmal perfekt gemacht, Mr. Whedon! Es bleibt also nur noch eines zu sagen: diese Folge ist schlichtweg genial, klasse, bravourös, klassisch und was weiß ich nicht noch alles. Deshalb kann es auch nur eine Wertung geben!!

Wertung: 10 Punkte

Xyruss meint:

Angelus behält seine Kampfstrategie bei... er bringt Buffy dazu, an ihren Fähigkeiten zu zweifeln und über sich nachzudenken. An sich ist das nicht das Dümmste. Er greift Buffy und Willow auf die grausamste Art und Weise an, die ihm möglich ist.
Was ich allerdings nicht nachvollziehen kann, ist, woher Angel die Informationen über Willow hat. Okay, man konnte sich denken, dass Willow zu gutmütig ist, um die Fische nicht leiden zu können. Doch dass es ihr so nahe geht, muss man ja erst mal vermuten. Okay, sie hat sich mal mit ihm unterhalten, aber das war es auch schon. Angel kennt Buffy gut, aber Willow?

Besonders klug war die Idee von Angel, Buffys Mutter "anzugreifen", obwohl der typische Fehler aller Bösewichter, alles vorher anzukündigen ( Bilder ) wieder einmal ein schönes Massaker verhindert hat. Einfach genial war die Offenbarung, dass er und Buffy miteinander geschlafen haben. Der folgende Disput zwischen Mutter und Tochter zerreißt Buffy innerlich, und genau das war das Ziel... erfolgreich.

Endlich erfolgt das erste Gespräch zwischen Jenny und Giles... und da erklärt sie ihm das erste Mal ihre Liebe. So ein Pech, dass Giles ihr eh etwas wohler gesinnt war als Buffy. Verständlicherweise, wie ich finde. Ihre Worte sind zwar reichlich geflossen, doch es ist irgendwie nur eine Ausrede. Allerdings ist ihre Ambition, gegen ihren Stamm Angel wieder erschaffen zu wollen, recht löblich. Allerdings in meinen Augen auch ihre Pflicht.
Dass sich Buffy dann doch für Jenny und Giles einsetzt, ist eigentlich nur Vorsicht, denke ich. Buffy gönnt Giles das "Vergnügen", und will einen Gegner weniger haben.

Einfallslos finde ich Jennys Tod. Ich glaube nicht, dass Angelus so naiv ist und eine Frau durch die ganze Schule jagt und über Dinge stolpert, denen man auch ausweichen könnte. Ganz der Kontrast dann wieder Angelus' Grausamkeit, Jennys Leiche auf ihrem Bett zu platzieren und Giles in die Falle laufen zu lassen.
Man kann von Angelus sagen, was man will, aber bis hierher hat er schlichtweg alles unter Kontrolle, er beherrscht die Gefühle seiner Gegner. Und er genießt... als Buffy in ihrem Haus in Tränen ausbricht, beobachtet er ihre Qual. Eine sehr gute Szene.

Eine süße Szene ist die mit Willow und Giles vor der Tür. Als Willow versucht, Giles das Problem zu erklären, und sie herumdruckst... einfach klasse. Willow gebührt wieder einmal der Triumph, die beste Szene in der Folge gehabt zu haben.
Die folgende Streitszene von Buffy und Joyce ist für mich nun wieder ein lohnendes Ziel. Buffy ist sechzehn, was erwartet sie? Ich hasse diese Frau, so beleidigend und herablassend sie sich immer gibt.

Furchtbar, dass Giles die Beherrschung verliert und Angelus stellt, ist zwar ehrenhaft und richtig, jedoch ziemlich dumm. Glücklicherweise folgt ihm Buffy und kann Angelus stellen, muss ihn jedoch laufen lassen. Ein seltsames Ende, nur um den Plot zu erhalten.

Aus psychologischer Sicht eine sehr gute Folge, allerdings hat die letzte Kampfszene irgendwie nicht dazu gepasst. Hätte man sich rein auf die psychologische Schiene verlassen, und keinen Rachefeldzug noch eingebracht, wäre die Folge perfekt gewesen. So gibt es, trotz des guten Willens, eine Kampfszeneeinzubringen, nur folgende...

Wertung: 7 Punkte