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Episode 2.11:
Ted

(OT: Ted)

2x10 2x12
Das Ritual Faule Eier


Zur Folge



Jochen meint:

Bei dieser Folge werden die Meinungen wahrscheinlich sehr auseinandergehen. Um es gleich vorweg zu sagen -- ich zähle sie zu den 5 schlechtesten der gesamten Serie, auch wenn sie ein wichtiges Thema behandelt, mit dem viele Jugendliche zu kämpfen haben: ein neuer Partner der Mutter/des Vater wird ihnen vorgesetzt. Die traute Zweisamkeit ist plötzlich dahin, ob sie es wollen oder nicht.
Der daraus möglicherweise entstehende Konflikt wird hier gut dargestellt, ebenso die Versuche von Ted, sich, wenn auch immer nur vor den Augen der anderen, gut zu verkaufen und zu zeigen, dass er Buffy ein guter Freund sein will, was er in Wirklichkeit aber nicht ist. Vielmehr will er sie los sein, oder zumindest soll sie die Klappe halten und nach seiner Pfeife tanzen. Dass Joyce in ihrem Liebestaumel dabei die wahren Absichten ihres Liebhabers nicht erkennt/erkennen will, entspricht hierbei auch dem, wie es im echten Leben oft passiert. Es ist sogar verständlich -- denn jahrelang hat Joyce nur für ihre Tochter gelebt. Sie hat ihre Arbeitsstelle aufgegeben, damit sie Buffy eine neue Chance geben konnte, als diese von der Schule flog. Sie hat sie alleine erzogen und versucht, sie in die rechte Bahn zu lenken, was bei einem Kind wie Buffy, zumindest aus ihrer Sicht, schwierig ist. Und nun findet sie seit langer Zeit wieder ein privates Glück. Klar, dass sie es festhalten will. Außerdem versteht es Ted ja hervorragend, allen etwas vorzumachen -- kein Wunder, schließlich ist er ein Verkaufsgenie (und auch Drogen wirken oftmals Wunder). Er schafft es auch in ca. 5 Minuten, Willow zumindest zu begeistern und Xander völlig auf seine Seite zu ziehen.
Und das ist einer meiner ersten Kritikpunkte und zum ersten Mal bin ich, was Alexander Harris angeht, einer Meinung mit Xyruss. Er geht mir in dieser Folge gehörig auf den Keks. Wer ist denn hier bitte schön Xanders Freundin? Buffy oder Ted? Bloß weil der leckere Pizza macht, tut er Buffys Probleme als lächerlich ab. Nebenbei entscheidet er dann auch noch über Buffys Kopf hinweg, dass sie mit Ted Minigolf spielen gehen -- obwohl Buffy sehr deutlich macht, dass sie das nicht will. So verhält man sich nicht gegenüber einer Freundin. Minuspunkt, Mr. Harris! Na, wenigstens holt ihn sein Verstand später wieder ein.
Was man auch für die Autoren nur hoffen kann. Denn der allergrößte Hammer dieser Folge ist, dass sie Buffy zur Mörderin werden lassen. Das ist ja nun wirklich überhaupt nicht notwendig, schon gar nicht in einer "monster of the week"-Folge. Es soll mir jetzt bitte keiner erklären, Ted sei nur ein Roboter. Das weiß sie zu diesem Zeitpunkt nicht. Sie verliert einfach völlig die Kontrolle und bringt einen Menschen um. So ein Verhalten passt vielleicht zu einer gewissen Person aus der 3. Staffel, aber nicht zu Buffy. Gerade durch ihren Job als Jägerin ist sie es gewohnt, während eines Kampfes einen klaren Kopf zu bewahren. Und die Tatsache, dass sich Ted als Android entpuppt und wieder aufersteht, spricht sie keineswegs von ihrer Schuld (zumindest des Totschlages) frei. Das sollte auch Buffy wissen und ihr noch viele schlaflose Nächte bereiten. Aber am Ende der Folge ist schon fast alles wieder "Friede, Freude, Eierkuchen". Allerdings nicht für mich. Wer mich kennt weiß, dass ich bei BTVS viel verzeihe, aber keine Handlungen, die zu sehr an den Grundpfeilern der Serie rütteln. Und genau so einen Fall haben wir für meine Begriffe hier. Ich sage es der Deutlichkeit halber nochmal: seit "Ted" hat Buffy, wenn auch nur indirekt, ein Menschenleben auf dem Gewissen.
Was diese Episode gerade noch erträglich macht, ist die schauspielerische Leistung von John Ritter. Er versteht es, den guten gleichsam wie den bösen Ted hervorragend zu verkörpern. Er stellt auch Teds hinterlistiges Verhalten so bravourös dar, dass ich am liebsten selbst in den Fernseher krabbeln und ihm eines vor die Glocke hauen würde.
Trotz allem hinterlässt diese Folge bei mir, genau wie damals, als ich sie das erste Mal sah, einen sehr negativen Eindruck. Sie passt, wie schon oben erwähnt, einfach nicht in das BTVS-Konzept. Von der Tatsache, dass jemand in den 50er-Jahren, also der EDV-Steinzeit, schon einen hochentwickelten Androiden gebaut haben soll, obwohl jeder weiß, dass das erst Noonien Soong im Jahre 2336 gelingen wird, mal ganz zu schweigen.


Wertung: 5 Punkte

Kristofer meint:

Eine insgesamt durchschnittliche Folge, die einen Konflikt zwischen der Vampirjägerin Buffy und ihrer Mutter Joyce widerspiegelt. Die Beziehung zwischen Joyce und Ted ist Buffy ein Dorn im Auge. Jahrelang waren die beiden alleine und nun gibt es ein neues Familienmitglied. Auf der einen Seite kann man Buffys Reaktion durchaus verstehen, schließlich sieht sie ihre Mutter zum erstenmal mit einem neuen Mann zusammen, andererseits muss Buffy damit zurecht kommen, denn sie verheimlichtete ihrer Mutter auch ihre Beziehung zu Angel.
Der Hochzeitsantrag von Ted kam mir aber dennoch ein wenig zu schnell. Seit wann kennen sich die beiden denn schon? Oder hatte Ted so einen großen Einfluss auf andere Leute?
Dieser Einfluss und der Konflikt zwischen Mutter und Tochter war der einzige Lichtblick der Folge. Vor allem hat sich Xander mal wieder von jemanden hinter das Licht führen lassen.
Das Episodenende ist ebenfalls nicht das, was ich mir erwünscht hätte. Joyce hat Teds Verschwinden relativ schnell verkraftet. Was ist mit Ted passiert und wo hat Buffy ihn verschwinden lassen?
Alles in Allem bleiben noch...


Wertung: 7 Punkte

Xyruss meint:

Obwohl Buffy eigentlich eine Ruhepause verdient hätte, muss sie sich diesmal mit privaten Problemen herumärgern. Die werte Joyce, von uns allen geliebt und geachtet (man bemerke den Sarkasmus!!!), hat einen neuen Freund. Oder besser: ihren ersten seit Beginn der Serie. Und der ist doch tatsächlich ein richtig biederer Familienvater... so sehen es jedenfalls Joyce, Xander und Willow.
Buffy ist wenig begeistert. Erst sieht sie in Ted eine Konkurrenz zu ihrem Vater, den sie viel lieber wieder in der Familie haben würde, und einen Konkurrenten in der Liebe zu ihrer Mutter. Wenn man sich vor Augen hält, dass für Buffy ihre Mutter die einzige greifbare Familienangehörige ist, ist dies verständlich.
Dann jedoch kann sie ihre anfangs unbegründete Abweisung beweisen ... vorerst nur sich selbst gegenüber. Auf dem Golfplatz findet die erste Psychoschlacht zwischen den beiden statt... Sieger TED! Buffy duckt sich aus Rücksicht auf ihre Mutter unter den verbalen Schlägen nieder, statt ihm akkurat zu antworten. Sicherlich wäre es rücksichtslos gewesen, stur auf sich selbst zu achten, und die Konfrontation zu suchen, aber dadurch wäre das spätere Dilemma nicht passiert. Schade, dass dadurch auch die Story viel verloren hat... aber was solls. Die Folge war ein Lückenfüller, sicherlich gab es schlechtere (man denke an ein gewisses Insekt ), aber auch schon bessere. "Ted" ist recht kurzweilig, wenn man sein Augenmerk von der etwas altbackenen Story weg hin zu Buffys Gefühlswelt richtet, doch das reicht nicht aus, um in die besseren Folgen aufgenommen zu werden. Problematisch ist an sich nur die Tatsache, dass die Story zu lasch ist. Es kommt kein Zug in den Mainstream. Ted ist nach außen bieder, zu Buffy anmaßend und rücksichtslos. Logisch, dass Buffy darauf stößt und es zu einer Konfrontation kommt. Doch die Kraft der Jägerin in allen Ehren, aber wieso gelingt es ihr, Ted (den Roboter) zu töten und kurz darauf, als er wiederkehrt, reicht ein Schlag von ihm, um Buffy ins Reich der Träume zu schicken? Ob Buffy gegen DATA ebenso einfach gewinnt?
Eines allerdings ist richtig gut an der Episode. Der Secondary Stream mit Jenny und Giles. Vielleicht ist so ein Schuss in den Allerwertestens jeder Beziehung mal ganz förderlich *g*. Jedenfalls fand ich Jennys Reaktion ziemlich gut. Dass sie nach der kleinen Begegnung mit Eygon nicht ganz so gut auf das Leben eines Jägers zu sprechen ist, ist wohl verständlich. Aber letztlich geht sie doch dem Mann hinterher, der ihr etwas bedeutet, und will sich entschuldigen... naja, und jagt ihm einen Pfeil in den Leib... hat was *g*.
Letztlich wird diese Folge nur deshalb mit einer 7 bewertet, da sich Jenny und Buffy sehr viel Mühe geben, mit Psychologie ein gewisses Niveau zu halten. Die Story gefällt mir nicht.


Wertung: 7 Punkte

Peter meint:

Ich frage mich, wie mir die Episode gefallen hätte, wenn nicht John Ritter Ted gespielt hätte. Er ist zwar nicht gerade ein Superstar, aber doch ein bekanntes Gesicht. Zudem hat ihm sein spektakulärer Tod im vierten (und besten) Teil der Chucky-Reihe, Bride of Chucky, einen Platz in meinem Herzen verschafft. Ich fand, dass er Ted gut rübergebracht hat, zumindest bis zu dessen Tod. Diese Episode hat, wenn man sie jemand erzählen wollte, wohl die bescheuertste Handlung aller Episoden. Das Überraschende ist, dass sie dennoch über weite Strecken gut funktioniert. Es ist für Buffy ein Kampf an einer völlig unerwarteten Front. Zu Hause, wo zumindest Vampire (gewöhnlich) keinen Zutritt haben, erwartet sie eine schlimme Überraschung: der scheinbar freundliche Minipizzakönig Ted. Zunächst konnte man ihn tatsächlich für sympathisch halten und Buffys Misstrauen damit begründen, dass hier jemand in ihr Leben drängte.
Wie aber langsam negative Charakterzüge Teds deutlich wurden, ohne dass man Ted gleich für einen Dämon halten musste, war gut gelungen. Schließlich war die Eskalation mit Teds Tod schlichtweg sensationell. Diese Wendung war völlig unabsehbar und plötzlich war Buffy zumindest "fahrlässiger Tötung" schuldig. Teds zunächst unerklärliches Comeback war der letzte Höhepunkt. Danach ging es ziemlich steil bergab. Dass Ted ein Roboter war, seine konstruierte Lebensgeschichte und die Tatsache, dass eine so hoch entwickelte Maschine durch zwei Hiebe mit einer Bratpfanne auszuschalten war (der Terminator würde sich im Grab herumdrehen, wenn er eins hätte), das alles machte das Finale zu einer Enttäuschung.
Ab und zu sind Trashelemente ja auch mal angesagt, aber bis zu diesem Zeitpunkte lebte die Episode von der durchaus interessanten psychologischen Betrachtung Buffy. Da war eine solche absurde Wendung nicht angebracht. Interessant war noch, auf welch ungewöhnliche Art der Beziehung sich offenbar Xander und Cordelia geeinigt haben. Und natürlich erfreute die Versöhnung von Jenny Calendar und Giles, und somit des einzigen Paars der Serie, an dem mir etwas liegt (neben Spike und Dru natürlich), mein Herz.


Wertung: 7 Punkte

Cataldo meint:

Ted gespielt von John Ritter (bekannt aus Herzbube mit zwei Damen) machte seine Sache sehr gut. Die Episode zeichnete sich sehr schön durch die Beziehung zwischen Buffy und ihren angehenden Stiefvater Ted aus. Durch wunderbare gespielte Rollen (Buffy und Joyce) brachte man ihre Gefühlswelt sehr gut herüber, besonders nachdem Buffy zum ersten Mal Ted außer Gefecht gesetzt hat. Aber auch die Gemeinheiten von Ted zu Buffy, während alle denken, dass er sehr freundlich und nett ist, kann man nur mit ein verblüffend gut bewerten. Ansonsten muss man nur das viel zu schnelle Ende kritisieren und das wirkt sich leider auch recht viel auf den Gesamteindruck aus.


Wertung: 8 Punkte