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Episode 2.10:
Das Ritual

(OT: What's My Line (Part 2))

2x09 2x11
Die Rivalin Ted


Zur Folge



Jochen meint:

Ich bin mir nicht ganz sicher, aber kann es sein, dass eine uns allen bekannte blonde Vampirjägerin nicht so genau weiß, was sie will? 21 Folgen lang hadert sie mit ihrem Schicksal und der Tatsache, dass sie nie ein normales Leben führen wird und als sich ihr die Chance dazu bietet, nimmt sie sie nicht an. Dabei ist Kendra doch eine hervorragende Nachfolgerin (natürlich nicht für uns Zuschauer *g*). Sie ist eine sehr gute Kämpferin -- was die Technik angeht besser als Buffy, wie sie selbst zugibt -- und sie wurde viele Jahre lang ausgebildet und vorbereitet. Sie lebt nur für ihre Berufung -- das normale Leben hat sie hinter sich gelassen bzw. nie erlebt. Sie ist sozusagen eine Bilderbuchjägerin, eine, die sich jeder Wächter nur wünschen kann.
Aber genau das ist es, was Buffy wurmt, sie ist eifersüchtig. (Gibt es eine ähnliche Szene nicht auch in der 3. Staffel?) Sie sieht die Begeisterung in Giles' Augen, als er hört, wie ernst Kendra ihre Literaturstudien nimmt und ihr Leben ganz in den Dienst der Jagd gestellt hat. Gut, dass Willow Buffy in dieser Situation erklärt, dass sie für Giles immer die Nr.1 bleiben wird, denn SIE ist seine Jägerin. Dass Giles im Angesicht der aktuellen Situation völlig aus dem Häuschen ist, ist verständlich.
Doch wie konnte es überhaupt dazu kommen? Wie können zwei Jägerinnen gleichzeitig existieren? Und wieso wurde Kendra schon als kleines Kind von ihren Eltern zu ihrem Wächter gebracht, weil sie ihre Berufung ahnten, während Buffys Eltern nichts von den Fähigkeiten ihrer Tochter wussten? Und warum wurde Buffy auserwählt, obwohl Kendra eine viel bessere Ausbildung hatte? Überhaupt: Wie viele Jägerinnen gibt es denn nun eigentlich?
Ich erkläre mir das alles so: Es gibt auf der ganzen Welt eine ganze Menge potenzieller Kandidatinnen und deswegen auch mehrere Wächter, die diese ausbilden. Wenn nun eine Jägerin stirbt, erhält eine dieser Kandidatinnen die berühmten besonderen Fähigkeiten und wird damit zu der Auserwählten. Allerdings habe ich keine Ahnung, welche überirdische Macht dafür verantwortlich ist. Auch Buffy muss eine solche Kandidatin gewesen sein, es hat bloß einfach keiner gemerkt. Bis es dann plötzlich soweit war und ihre Vorgängerin starb. Und mit Buffys, wenn auch nur kurzfristigem, Tod war Kendra die nächste Auserwählte. Nur war unsere überirdische Macht anscheinend etwas zu voreilig (sie kannte unseren Xander nicht *g*) und so haben wir nun zwei hübsche Mädchen, die sich mit den üblen Kreaturen der Hölle herumschlagen.
Apropos üble Kreaturen -- Drusilla muss ja eines der schlimmsten Monster sein, dass jemals auf Erden gewandelt ist. Sonst würde doch ein Wächter im tiefsten Afrika nicht so einen Wind machen und sofort seine Jägerin ans andere Ende der Welt schicken -- bloß weil ein stinknormaler Vampir geheilt wird -- oder?
Aber was wäre, wenn Giles sich getäuscht und die Lage fehlinterpretiert hat. Vielleicht war die Gefahr, die Kendras Wächter ahnte, gar nicht Drusillas Heilung. Vielleicht kommt auf Sunnydale noch eine viel schlimmere Bedrohung zu. Immerhin wird auch Angel/Angelus wieder einmal in einem Atemzug mit dem Begriff Monster genannt...
Erwähnenswert wäre auch Buffys Vortrag, in dem sie versucht, Kendra davon zu überzeugen, dass sie zwar gut aber nicht gut genug sei, weil ihr nämlich die notwendigen Emotionen fehlten. Interessant: Etwas Ähnliches bekommt Buffy in der 3. Staffel selbst zu hören -- von einer gewissen Faith. Und ohne zu sehr zu spoilern: Sind es nicht gerade Buffys Gefühle, die in naher Zukunft all ihre Freunde in arge Bedrängnis bringen werden?
Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr komme ich zu der Erkenntnis, dass diese (Doppel-)Folge schlichtweg genial ist. Sie ist nicht nur spannend und unterhaltsam -- sie legt auch viele wichtige Grundsteine für künftige Ereignisse. Denn neben der schon abgehandelten Heilung Drusillas und der Einführung von Kendra gibt es auch auf dem Beziehungssektor einiges Neues zu vermelden. Nicht nur, dass Buffy Angel zum ersten Mal offiziell ihren Freund nennt, auch in Sachen Cordelia/Xander und Willow/Oz fällt quasi der Startschuss in Sachen Liebe. Die Zukunft verspricht sehr interessant zu werden.
Noch eine kurze Bemerkung zu Willy, dem Barkeeper und seinem Verhältnis zu den Sunnydaler Vampiren. Es herrscht zwar keine richtige Klarheit, aber für mich sieht es so aus, als wäre er nichts weiter als ein bezahlter Informant. Allerdings einer, der auch für die Gegenseite (unsere Freunde) von Nutzen sein könnte.
Und auch unser Freund Jonathan hat mal wieder einen seiner berühmten Kurzauftritte. Es wird immer deutlicher, dass er sozusagen der Repräsentant der gesamten Schülerschaft der Sunnydale High darstellt. Immer wenn etwas Seltsames passiert, das alle mitkriegen, hat er stellvertretend einen kurzen Auftritt. Wen wundert es da noch, dass es Jonathan ist, der die Abschlussrede in Folge 3.20 ("Der Höllenhund") hält?
Zum Abschluss habe ich wieder einmal ein Zitat, das (unverständlicherweise) der deutschen Synchronisation zum Opfer gefallen ist. Als Kendra Willow angreifen will, ruft Buffy :" Halt -- du Emma Peel-Verschnitt!" Ich bitte euch: wer kennt heutzutage schon noch die 70er Jahre-Serie "Mit Schirm, Charme und Melone"? (Außer mir altem Sack *G*). Da ist das Original: "Back off, Pink Ranger!" 10 mal besser. Insbesondere, weil Sophia Crawford, Sarah Michelle Gellars Stuntdouble, witzigerweise auch Stuntdouble für jenen Pink Ranger war.


Wertung: 9 Punkte

Peter meint:

Die Fortsetzung des Zweiteilers legte noch einmal einen Gang zu. Wir lernten Kendra ein wenig kennen und obwohl wir natürlich mehr mit "unserer" Jägerin sympathisieren, war es sehr interessant, die Unterschiede zwischen den beiden zu beobachten. Alleine das Strahlen auf Giles' Gesicht, als sich herausstellte, dass Kendra äußerst belesen ist, war aussagekräftig genug. Während Buffy (zu Recht) beklagt, dass ihr nur selten ein halbwegs normales Teenagerleben zugestanden wird, kennt Kendra ein solches überhaupt nicht. Sie hat keine Freunde, darf sich nicht mit Jungs abgeben und sie kennt selbst ihre Familie kaum, wobei es etwas verwunderlich ist, dass ihre diese sie zu einem Wächter schickte, ohne zu wissen, ob Kendra je zur Jägerin werden würde. Aber das rätselhafte System der Jägerinnenwahl wird ohnehin (wohlweislich?) unterschlagen. Obwohl Kendra weder Buffy noch Faith das Wasser reichen kann, ist es schön zu sehen, dass aus den Konkurrentinnen erst Partnerinnen und schließlich fast Freundinnen werden. Super waren natürlich wieder alle Szenen mit Spike und Drusilla. Als man glaubte, Buffy werde Angel in letzter Sekunde retten, überwältigte statt dessen Spike den geschwächten Angel. Sehr beeindruckend war die Folterung Angels durch Drusilla, besonders weil sie so ihre Familie rächte. Sie mag verrückt und böse sein, aber sie hat nicht vergessen, welche Gräuel Angel ihr und ihrer Familie zugefügt hat. Zum Schluss gab es noch einen großangelegten Kampf in der Kirche.
Unlogisch bleibt es, warum zwei Jägerinnen und ein Wächter nicht auf die Idee kamen, den schwer verletzen Spike zu eliminieren, aber in diesem Falle wäre mein Lieblingscharakter aus der Serie ausgeschieden und um das zu vermeiden, nehme ich natürlich einiges in Kauf. Grandios und vielversprechend war das Ende, als wir erfuhren, dass Drusilla wieder bei Kräften und entsprechend voller Tatendrang ist.
Am Rande noch bemerkenswert: Willy hatte in beiden Episoden einen wichtigen Auftritt. Jonathan musste mal wieder als Prügelknabe bzw. als menschliches Schutzschild herhalten und die Entwicklungen zwischen Xander und Cordelia waren (zumindest für mich) eine totale Überraschung.


Wertung: 9 Punkte

D@rla meint:

“What’s my line - Part II” schließt nahtlos an die vorhergehende Folge an (so wie das bei Doppelfolgen üblich ist *g*). Am Anfang stehen also Kendra und Buffy in Angels Wohnung unfähig zu glauben, was die jeweils andere sagt. Was für den Zuschauer sehr offensichtlich ist, muss natürlich hier erst von Giles klargestellt werden. Durch den Direktvergleich von Buffy mit Kendra wird zum ersten mal sehr klar, wie abwegig Buffys Jäger-Dasein eigentlich ist. Sie wurde nicht von ihren Eltern fortgenommen, sie darf Kontakt zu Jungen haben und liest nicht seit ihrer frühesten Jugend im Dämonen-Bertelsmann oder in Jägerinnenhandbüchern. An dieser Stelle wird Buffy das erste Mal gezeigt, dass ihr Leben als Jägerin gar nicht das schlechteste ist. Sie hat ihre Mutter, ihre Freunde und vor allem ihre Selbstständigkeit. Kendra, die es gewohnt ist Befehle auszuführen, stellt sich im „Willy’s“ gegen sie. Aber dazu später.
Im Einzelnen haben sich mir einige Fragen gestellt: Zum Beispiel habe ich mir aus allen Kameraeinstellungen den Verschlag angesehen, in dem Angel nach einigen Stunden doch schon leicht angegart wurde. Bei dem ganzen Gerümpel, das da rumsteht, hätte er „Do it yourself“-mäßig einfach ein wenig Schatten bauen können. Schon allein mit den Klamotten, die der immer trägt, hätte man den Käfig zur Dunkelkammer umfunktionieren können. Aber naja, Improvisieren ist halt nicht jedermanns Stärke. Es war schon ein jämmerlicher Anblick, wie er da so hilflos in der Ecke hing. Typisch Angel eben, „ich wehre mich nicht, ich leide lieber“. *kopfschüttel* Dahingegen gefiel mir sehr gut wie Spike Willy zu verstehen gibt, was er von ihm hält, indem er den letzten Geldschein in die stinkende Kanalbrühe wirft. Der Mann hat einfach Stil. *g*
Sehr gut gemacht ist auch der Angriff auf Buffy in der Schule, als die Polizistin, die im ersten Teil bereits des Öfteren im Hintergrund zu sehen war, plötzlich die Pistole zieht und schießt. Ebenfalls gefallen hat mir wie zufällig Oz nun endlich mit Willow Kontakt aufnehmen kann, nachdem sie ihm schon in einigen Folgen „durch die Lappen“ ging.
Nachdem sich Buffy durchgesetzt hat und nicht mit Kendra zurück in die Bibliothek gegangen ist, war es keine Überraschung, dass es eine Falle ist. Denn allein der moralische Aspekt, dass eine Jägerin nicht nur wie Buffy sondern auch etwas wie Kendra sein sollte, musste mit ins Vergleichspiel dieser Folge. Warum Buffy dann an die Stätte des Rituals gebracht wurde, verstehe ich allerdings nicht ganz. Spikes Aufregung darüber hingegen ist wohl mehr als verständlich. Ich mag besonders die Szene, in der Kendra mit Buffy „tauscht“ und sie dadurch Spike gegenüber steht. Spikes Kommentar dazu „XXXXX“ gefällt mir besonders. Dass er sie nicht mehr aus dem Kopf bekommt, war schon nach seinem ersten Auftritt zu erwarten und wird hierdurch etwas deutlicher.
Der Endkampf hat mir vom Zusammenhalt der Gruppe her sehr gut gefallen. Es war zwar nicht Cordelias Premiere was das angeht, aber ihr lustvolles Würmerzertreten, was ja nun so gar nicht typisch für „Queen C“ ist, ist ein Zeichen dafür, dass sie sich nicht nur gezwungenermaßen sondern auch mit Leidenschaft gegen die Angreifer stellt. Dass sie jedoch mit Xander zugange ist, ist wohl kein gutes Zeichen nach einer Gottesanbeterin und einer Inkamumie.
Es ist allerdings etwas unwahrscheinlich, dass die Kirche aufgehört hat zu brennen, bevor Dru und Spike dran glauben mussten. Aber die Szene, in der Dru Spike aus der Kirche trägt und damit der Rollentausch besiegelt wird, lässt auf noch einige Erlebnisse mit dem Pärchen hoffen.
Zusammenfassend finde ich den Sachverhalt gut inszeniert und die Folge deckt alle Bereiche ab, die die Serie ausmachen. Damit gibt es von mir 9 Punkte + den Spike-Bonus.

Wertung: 10 Punkte

Xyruss meint:

Nachdem die letzte Folge so gut geendet hatte, konnte man hier eine richtig perfekte Folge erwarten ... und genau das ist auch geschehen.

Dass der Kampf der beiden Jägerinnen so schnell beendet wird, ist eigentlich schade. Was mich vor allem stört ist nicht der Grund, dieses vorübergehende Patt ist soweit ganz okay, um Giles die Neue vorzustellen. Aber warum ist Buffy so außer Atem? Kendra ist nicht ganz so keuchend dabei, und sie ist schon die ganze Nacht unterwegs gewesen. Buffy ist ausgeruht. Entweder stimmt was mit ihrer Form nicht oder die Produzenten wollten hier einfach ein bisschen Eindruck machen.

Besonders schön waren die Szenen mit Kendra und Buffy in der Bibliothek. Buffy verzweifelt fast an der stoischen Ruhe und den eingeengten Ansichten der neuen Jägerin. Als sich das endlich aufklärt, ist es für Angel schon fast zu spät. Er wird erstaunlicherweise von Willy gerettet, wobei sich das dann doch nicht als gute Tat herausstellt. Jetzt wird auch klar, was Spike gemeint hatte, als er sagte, es läge vor seiner Nase. Er braucht den Erzeuger des Vampirs, um durch dessen Tod seine Drusilla zu befreien. Eine interessante Wendung.
Die beiden Jägerinnen stellen sich als reine Zankhähne heraus, was wohl hauptsächlich an den unterschiedlichen Einstellungen zu ihrem Beruf liegt. Aber dass Buffy dann noch auf Giles und Kendra eifersüchtig ist, das ist einfach süß. Doch letztlich ist Buffy die Überlegene ... sie ist, wie sie selbst sagt, emotionaler, und hat mehr Phantasie. Wenn Kendra auch die bessere Kämpferin ist, sie wird gegen Buffy immer unterliegen.

Dass der Bund von Taraka nicht aufgibt, wird hier wieder sehr deutlich, als eine Polizistin bzw. ein als Polizist verkleideter Dämon mitten in der Schule einen Mordanschlag auf die Jägerin verübt. Aber es ist jetzt bereits das dritte Mal, dass Oz auftaucht, der Junge, der ebenso wie Willow als Computergenie gestempelt wurde. Und dass er dann auch noch Willows Nähe sucht, lässt für die Kleine ziemlich positive Dinge hoffen.

Der abschließende Kampf gegen eine ganze Horde von Taraka-Kriegern und Spike ist perfekt gelungen, es war eine reine Augenweide. Xander und Cordelia besiegen den Raupendämon, als Moment später Rache sozusagen, Giles und Willow bekämpfen zusammen einen Vampir. Das ist zwar relativ unspektakulär, aber wenigstens tun die beiden etwas. Aber das Schönste waren Kendra und Buffy. Hier vergessen sie ihren Konflikt und arbeiten gut zusammen, besonders als es darum ging, Spike aufzuhalten.

Wie sich Cordelia und Xander aus der Situation herausstehlen (bzw. in den Keller einschließen), hatte schon etwas sehr Humorvolles. Aber dass sie sich dann auch noch verlieben, das ist wohl zuviel des Guten. Aber eine sehr interessante Wendung *g*. Aber was das für eine Beziehung wird, ist am Ende ziemlich deutlich ... Aua *g*.

Auch die letzte Begegnung zeigt eine Wendung in Buffys Einstellung. Obwohl sie weiterhin mit ihren Freunden zusammenarbeitet, durch Kendra hat sie die andere Wirklichkeit erlebt, das härtere Leben der Jägerin.
Eine wunderbare Folge, der vorläufige Höhepunkt der Staffel. Dass man solche Qualität inmitten einer Staffel zu sehen bekommt, ist nicht schlecht. Vor allem, da noch ein zweiter solcher Leckerbissen folgen wird. Mit dieser Doppelfolge hat Whedon einen perfekten Stream beendet, indem er die Vorzeichen umgekehrt hat ... Drusilla wird jetzt der Hauptgegner werden. Und damit bleibt wieder viel Spiel für neue Folgen. Einfach genial.

Wertung: 10 Punkte

Magda meint:

War einfach ne schöne Folge.


Wertung: 10 Punkte