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Episode 2.5:
Der Geheimbund

(OT: Reptile Boy)

2x04 2x06
Das Geheimnis der Mumie Die Nacht der Verwandlung


Zur Folge



Patrick meint:

Seltsam. Wird hier etwa versucht, das Niveau der Serie mit Gewalt nieder zu halten *g*? Nein, mal ganz im Ernst... Nur eine Woche nach Ampatas Gastspiel wird wiederum eine Folge ausgestrahlt, die mir keine allzu hohe Punktzahl entlocken kann. Zwar sind Setting und Idee für sich genommen klasse -- ein Geheimbund, eine Studentenverbindung, ein Monster im Keller --, doch an der Umsetzung hapert es gewaltig. Die Episode ist ganz einfach langweilig, streckenweise agieren die Charaktere überzogen und viele Szenen tragen eine unpassende Komik in sich.
Fangen wir bei Machida und seinen Jüngern an: Im Prinzip reizt es schon, eine Reihe Kuttenträger in ein dunkles Gewölbe zu schicken, in dem sie ihrem Gott huldigen. Dass er ihnen dafür die Gnade von Reichtum und Ehre gewährt, ist an sich auch ein toller Einfall. Hier wird auch in gewisser Weise mit dem amerikanischen Kastensystem der Verbindungen abgerechnet. Wer es nämlich am College geschafft hat, in so eine angesehene Verbindung einzutreten, verbleibt dort bis zum Examen -- und kann sich eines hohen Postens in der späteren Arbeitswelt sicher sein. Und mit Stolz wird er dann immer wieder von "seiner" Verbindung reden -- nie wird der Kontakt zu den Nachkommenden am Campus gänzlich abreißen, da man einfach "dazu gehört". Auch bei Machidas Gefolgschaft ist das so: Man tritt aus Tradition ein, da schon Vater und Großvater Verbindungsmitglied waren... und dank des Dämons ist jedem Geld im Überfluss gewiss -- aber eben nur, solange Machida sich seines Lebens erfreut.
Und damit sind wir auch schon bei den Punkten, die einem hier sauer aufstoßen müssen: Nehmen wir doch mal diesen Machida. So eine lächerliche Witzfigur hatten wir in der Serie ja noch nie (da war selbst die Gottesanbeterin cooler). Hätte man ihn nicht eventuell Computer-animieren können? Statt dessen schlüpft irgend jemand in ein Köstum, das übler gestrickt ist als die peinlichsten Godzilla-Strampler der Japaner. Und dann kann der Typ noch nicht mal reden oder so... gibt nur unverständliche Laute von sich und ist nicht fähig, die Mädchen wirklich beeindruckend zu attackieren (hätte ja zumindest Callie fressen können, oder?). Er steht sogar während des Schlusskampfes teilnahmslos in der Ecke und wartet, bis Buffy ihm den Schwanz abschlägt. Ende und aus!
Und was ist mit unserer Jägerin, bevor sie die Schlange zerteilt? Da belügt sie ihren Wächter und schleicht sich 16-jährig auf eine Party von erwachsenen Studenten, bei denen, wie Willow richtig vermutet, sicherlich eine "Orgie" gefeiert werden wird. Was wollten die Drehbuchautoren damit sagen? Zum einen sollte Buffy sicherlich mal wieder als "normales Mädchen" gezeigt werden. Teenies in dem Alter haben wohl doch noch andere Interessen als nur auf Friedhöfen rumzuhängen und Dämonen zu meucheln. Und zum anderen hat man den (amerikanischen) Jugendlichen hier auch die Gefahren vor Augen halten wollen, die ein zu schnelles Erwachsenwerden mit sich bringen: Alkohol schadet der Gesundheit und im Rausch könnte die Jungfernschaft allzu frühzeitig von dannen ziehen (frei nach Franz Beckenbauer: Die Chance war ja da!). Aber ob Warnung oder nicht... Das ganze weitere Drumherum passt einfach nicht:
Ich hatte ja die Komik erwähnt -- erstes Beispiel: Xander. Er muss auf dieser Party den Affen spielen, schön und gut, das ist er ja gewohnt. Aber warum wurde das auch dermaßen in die Länge gezogen? Immer wieder zeigt ihn die Kamera, wie er durch den Raum tanzt und von verschiedenen Leuten mit Paddel ähnlichen Gegenständen den Hintern versohlt bekommt. War das jetzt lustig? Oder war das nur pervers? Überlass ich euch... Ich wenigstens hab ordentlich wurgsen müssen. Beispiel Zwei: Giles. Er fordert Buffy zum Kampf auf und greift sie an -- und gibt dabei eine absolut jämmerliche Gestalt ab. Ihm wird beinahe der Arm gebrochen und ihn haut es mit Karacho auf den Tisch. Und das unserem Giles! Wo wir doch alle wissen, wie elegant er fechten kann, wie gewandt er, wenn es darauf ankommt, eine Waffe führt... Er wird hier dermaßen lächerlich gezeigt, dass sich in mir fast schon Wut angestaut hat. MEIN Giles -- Schande. Und letztlich noch die Interaktion zwischen Buffy und Cordelia, bevor sie gemeinsam auf die Party gehen: Da werden Frisur- und Kleidungs-Tipps verteilt, bis Buffy mit einem lauten Knall den Kopf auf den Tisch schlägt, wie man es aus diversen Donald-Duck-Streifen kennt. So was löst bei mir aber nur Kopfschütteln aus...
Aus diesen Gründen muss man auch von dieser Episode Abstand nehmen.


Wertung: 6 Punkte

Jochen meint:

Na ja. Weltbewegend ist diese Folge ja nicht gerade. Deswegen wird dieser Kommentar auch nicht allzu ausführlich sein.
Da in dieser Episode eigentlich nichts passiert außer viel Blabla (und einem nicht gerade überwältigenden Kampf am Ende) fragt man sich, ob hinter dem Ganzen vielleicht eine Botschaft versteckt sein könnte oder wichtige Grundsteine für künftige Folgen gelegt werden. Um ehrlich zu sein -- ich habe nichts dergleichen gefunden. In einem Buch habe ich einmal gelesen, die Folge wäre eine Metapher für die ersten Schritte zur Sexualität, wobei unter anderem das Auftauchen Machidas aus dem Loch als Phallus-Symbol interpretiert wurde.
Es stimmt zwar, dass Joss Whedon des Öfteren das Erwachsenwerden und die Alltagsprobleme von Schülern metaphorisch verpackt. Aber diese Deutung ist mir persönlich doch etwas zu weit hergeholt. Ich sehe vielmehr eine Warnung an alle junge Mädchen, nicht auf den erstbesten Typen hereinzufallen, der schöne Worte macht. Denn im Endeffekt ist ja genau der, der von allen Verbindungsbrüdern als der Liebenswerteste und nicht halb durchgeknallte erscheint, der schlimmste von allen. Wenn es überhaupt einen Symbolismus gibt, würde ich die Schlange eher als Symbol für Doppelzüngigkeit deuten.
Die einzige Szene, die in Bezug auf künftige Ereignisse die Handlung der Serie vorantreibt ist, dass Angel bereit ist, sich auf eine ernste Beziehung mit Buffy einzulassen. Allerdings braucht es dazu erst Willow, die in einer für sie sehr untypischen aber grandiosen Aktion Angel und Giles gehörig die Leviten liest: Angel dafür, dass er sich so zurückhaltend verhält und Giles, weil er Buffy zu unter Druck setzt.
Das ist auch schon die einzige Szene, die sich aus dieser höchstens durchschnittlichen Folge hervorhebt. Zu wenig für eine gute Wertung. Ich persönlich kann nur auf Besseres hoffen.


Wertung: 6 Punkte

Peter meint:

Diese Episode ist nur in einer Hinsicht ganz weit vorn: bei der Wahl des armseligsten Dämons. Dieser durfte zwar effektvoll auftauchen und sich eine Weile durch den Raum schlängeln, während man noch überlegte, warum er dem Meister so ähnlich sah. Dann erledigte ihn Buffy mit einem (!) Schwerthieb. Dass ihr das nur deshalb möglich war, weil die Kuttenträger es nicht geschafft hatten, sie vernünftig anzuketten, war symptomatisch für das laue Finale.
Es ging wohl um andere Dinge. Cordelia dürfte in kaum einer Episode als so dumm und selbstgefällig charakterisiert sein wie hier. Buffy konnte zwei persönliche Fortschritte verbuchen: Giles will sie nicht in Zukunft ein bisschen weniger drängen und Angel scheint bereit mit ihr "Kaffee zu trinken". Ich stimme Jochen zu, dass die einzig richtig gute Szene jene war, in der Willow Angel und Giles auf für sie untypische Weise zusammenstauchte. Hätte Buffy sich nicht gerade in Lebensgefahr befunden, hätten sich Giles und Angel wohl noch ein bisschen länger mit großen Augen schuldbewusst angesehen.
Das Geplänkel zwischen Buffy und Angel war diesmal ganz in Ordnung. Weniger interessant waren diese Verbindungsschnösel. Immerhin war es eine geschickte Wendung, dass sich der scheinbar zurückhaltende Tom als größter Fanatiker entpuppte. Insgesamt war die Episode nicht besonders gut, aber auch nicht langweilig.
Eins ist aber im Hinblick auf den weiteren Verlauf der Serie interessant: nach den schlechten Erfahrungen mit Leuten vom College ist Cordelia tatsächlich mal mit Jonathan ausgegangen. Könnte es sein, dass dieses traumatische Erlebnis ihn in Staffel 3 an den Rand des Selbstmords treiben wird?


Wertung: 7 Punkte

Xyruss meint:

Es wurde endlich mal Zeit. Buffy kommt mit der Dreifachbelastung (O-Ton: sechzehn, ein Mädchen und die Jägerin) nicht mehr zurande. Infolgedessen dreht sie durch. Sie wirft sich einem schleimigen College-Boy an den Hals und geht aus reiner Opposition auf eine Fete, für die sie eigentlich gar keine Lust und auch keine Ambitionen hat. Eine natürliche Reaktion auf das herrische Getue Giles? und Angels dummer Reaktion auf das Nicht-Date.
Seltsamerweise ist sie aber in der ganzen Folge schwach. Obwohl eigentlich eine ganz normale Woche zu sein scheint, hängt sie seit Beginn der Folge durch. Ihr Zusammenbruch auf der Party war vorauszusehen, vor allem, da sie sich mit der Droge Alkohol zusammentut. Doch es bleibt verworren. Nachdem sie wieder von den Drogen erwacht, scheint sie wieder vollständig im Besitz ihrer geistigen Kräfte. Sehr komisch.
Xander hat wieder einmal im negativsten Sinne überzeugt. Obwohl seine Kommentare über Buffy und ihre Ambitionen, zur Party zu gehen, manchmal richtig gut waren, ist doch scheinbar sein Willen, sich zum Affen zu machen, extrem ausgeprägt. Die Orgie, die er "mitnehmen" wollte, hat er ja bekommen. Hat der Typ so wenig Rückgrat, das er alles mit sich machen lässt? Sollte man sich wirklich so dusslig aufführen müssen, dass man als Fremdkörper entdeckt wird, dann kämpft man sich den Weg nach draußen, anstatt sich so demütigen zu lassen. Weichei.
Das Monster war mäßig, abgesehen davon, dass man es nur wenige Augenblicke sehen konnte. Die Folge ebenso, so dass als Fazit nur übrigbleibt... Lückenfüller ohne Mainstream.


Wertung: 5 Punkte