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Episode 1.10:
Die Macht der Träume

(OT: Nightmares)

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Buffy lässt die Puppen tanzen Aus den Augen, aus dem Sinn


Zur Folge



Xyruss meint:

Schon der Beginn mutet merkwürdig an ... wie kommt Buffy in die Höhlen des Meisters ohne dass wir etwas davon wissen? Spätestens da hätte man auch ohne die Titel feststellen müssen, dass es eigentlich ein Albtraum hätte sein müssen. Doch normalerweise hören Albträume auf, wenn man wach ist, aber wo wären wir denn da? Die Träume gehen weiter, und zwar diesmal mit anderen Protagonisten und am helllichten Tag. Und Buffy hat schon einen Verdacht ... einen kleinen Jungen, der offenbar gar nicht absichtlich diese Visionen hervorruft. Dass dies dem Meister zupass kommt, ist ja klar, obwohl er momentan recht inaktiv ist.

Buffy nimmt die Sache unter die Lupe, aber sie wird selbst von diesen Albträumen gepackt. Obwohl die gesamte Situation ziemlich verworren ist. Während Willow und Xander herausbekommen, dass die Spinnen auf Albträumen beruhen, ist wohl einer Buffys Albträume der, dass in einem Test die Zeit verfliegt. Hier findet wohl eine Vermischung von Traum und Realität statt, und das anfangs ziemlich gut gemacht. Auch als Xander und Giles davon betroffen sind, wird es deutlicher. Doch als dann Buffys Vater noch in der Schule auftaucht und sie mit ihrer größten Angst konfrontiert, nämlich dass sie der Grund für die Trennung ihrer Eltern ist und dass sie allgemein eine "Plage" sei, das fand ich daneben. Es soll vielleicht nur aufzeigen, dass Buffy mehr Probleme hat, als sie nach Außen hin zeigt, aber es war einfach zuviel. Und dass Billy, der unbekannte Junge im Koma eine Art Tor geöffnet hat zwischen der Traumwelt und der realen Welt, interessante Spielzüge, aber doch sehr weit hergeholt.

Recht lange bleibt Willow von den Albträumen verschont, doch als es letztlich soweit ist, gerät alles total durcheinander. Sie muss vor einem Publikum auftreten und singen, und dass sie das nicht kann hat sie in Puppet Show schon bewiesen. Xander wird in eine komplett andere Welt verfrachtet, in der ihn ein Clown jagt, und Buffy wird plötzlich in pechschwarzer Nacht in ein Grab geworfen. Diese Überspitzungen und recht unglaubwürdigen Wendungen, dieses reine Chaos, in das die Welt gestürzt wird, alles viel zu komisch und überhaupt nicht mehr gut. Wobei das nicht für die Effekte gilt, der nächtliche Friedhof inmitten des hellen Sunnydales, gar nicht mal schlecht. Aber dass dann Giles beinahe in Tränen ausbricht und Buffy als Vampir aufersteht, wo soll das denn noch hinführen?

Dass wieder ein Monster oder ein Traumdämon den Gegner geben muss, ist ein großer Minuspunkt. Wenn man schon über Träume und dergleichen redet, dann sollte auch einmal eine pseudowissenschaftliche Lösung drin sein, nicht nur das draufhauen auf ein Monster.

Die Folge ist recht verworren, und dadurch anfangs nicht so schlecht. Doch es wird im Laufe dann immer chaotischer und auch lächerlicher. Es ist insgesamt ein Thema, das mir nicht so besonders gefällt, und diese Unsicherheiten Buffys passen nicht zu ihr als Jägerin. Allerdings müssen wir ihr wenigstens ein wenig menschliche Gefühle zugestehen. Doch dass Buffy hier so fertig gemacht wird, finde ich nicht so gut. Und vor allem der allerletzte Teil, der Beginn der richtigen Albträume: total übertrieben und zum Wegschauen. Und dann kommen letztlich noch erhobene Zeigefinger dazu, das muss nicht sein ... beim besten Willen nicht. Je länger ich diese Folge geschaut habe, desto mehr ist sie in der Wertung gesunken.

Wertung: 5 Punkte

Jochen meint:

Eigentlich ist die Idee mit real werdenden (Alb-)Träumen ja so alt wie die Geschichte der Horrorliteratur selbst. Aber ich denke, man kann sagen, dass sie hier wirklich gekonnt umgesetzt wurde. Es ist auch interessant zu sehen, vor was sich unsere Helden am meisten fürchten: Willow vermasselt einen Auftritt vor einem Riesenpublikum, Xander blamiert sich bis auf die Knochen, indem er fast nackt vor der Klasse steht und er hat Angst vor einem Clown (was bei diesem speziellen  Clown aber ehrlich gesagt vertretbar ist) und Cordelias größte Sorge ist natürlich, dass irgendwas mit ihrer Frisur nicht stimmt. Was Giles angeht, hat er seit dieser Folge noch einen weiteren Pluspunkt in meiner persönlichen Rangliste, denn sein Albtraum betrifft nicht etwa ihn selbst, sondern ist, dass Buffy, seinem Schützling, etwas passieren könnte. Das demonstriert ein großes Verantwortungsgefühl und dass er seinen Job als Wächter sehr ernst nimmt (und der ist mit dieser Jägerin nicht immer leicht!).
Und Buffy selbst? Sie ist immer so souverän -- man sollte nicht glauben, dass sie überhaupt aus der Fassung zu bringen ist. Aber die Begegnung mit ihrem geliebten Vater, der ihr erklärt, sie wäre ein verdorbenes Gör, sie sei nur eine Last für ihn und sie wäre schuld an der Trennung ihrer Eltern, belehrt uns eines besseren. Sie ist so verletzt und geknickt, dass man am liebsten in den Fernseher krabbeln und sie in den Arm nehmen möchte -- meines Erachtens eine der besten Szenen der gesamten Staffel (wenn nicht gar der gesamten Serie).
Es gibt in dieser Folge zwar -- außer dem "hässlichen Mann" -- keine gekillten Monster, aber dafür viele Einblicke in die Seele der Charaktere, und damit als...


Wertung: 9 Punkte

Kristofer meint:

Jeder Mensch hat schon einmal in seinem Leben einen Albtraum gehabt und sich erleichtert gefühlt, wenn er sich wirklich als nicht real herausgestellt hat.
Genauso fühlen sich unsere Helden -- doch sie träumen nicht, statt dessen werden ihre Albträume wahr. Dadurch bekommt man einen kleinen Einblick in die intime Gefühlswelt der Figuren.
Im Ablauf der Albträume ist eine Steigerung zu bemerken. Am Ende der "Albtraumkette" steht Buffy als Vampir da. Das ist wirklich sehr gut gelungen, Kompliment. Die Darstellung der unterschiedlichen Träume (Xander wird von einem Clown gejagt, Cordelia bekommt eine neue Frisur, Willow singt im Kimono) ist ebenfalls exzellent gelöst worden. Der Spannungsbogen reißt nie ab und wird an keiner Stelle zu sehr strapaziert. Ganz toll: Der hässliche Mann kann tatsächlich mit Baseball assoziiert werden aufgrund des Schlägers, der seine rechte Hand ersetzt.


Wertung: 10 Punkte

Patrick meint:

Träume sind Schäume! Und dennoch hat das Team um Joss Whedon mit Episode 1.10 eine gelungene Arbeit und eine gute Folge abgeliefert.
Zentrale Figur ist dieses Mal nicht unbedingt eine unserer Hauptpersonen, sondern der kleine Billy, der von seinem Trainer übel zugerichtet wurde. Die negative Kraft des Höllenschlundes erlaubt es ihm, seinen Geist vom Koma in die reale Welt hinüber zu schicken, ständig gejagt von dem "hässlichen Mann". Das Ärgernis dabei: Er bringt alle Albträume der Sunnydaler gleich mit! Diese Grundkonstellation ist recht interessant, wurde jedoch nicht konsequent genug ausgebaut. Ein paar Insekten in der Luft, eine Polizeisirene und ein paar rennende Schüler... Das reicht mir einfach nicht. Ich hätte gerne noch einige weitere kleinere "Katastrophen" gesehen, auch wenn sie nur im Hintergrund geschehen... Aber das wurde wohl 1997 durch das schmale Budget der Serie, deren Überleben damals noch nicht sicher war, verhindert.
Meine Hauptkritik richtet sich jedoch gegen die Friedhofsszene mit Buffys vermeintlichem Tod. Die Inschrift auf ihrem Grabstein sagt abermals aus, sie sei 1981 geboren. Wiederum wundert man sich, wie dies schon in Episode 1.8 der Fall war. Doch auch weiterhin werden wir am Oktober 1980 als ihrem Geburtsmonat festhalten, bis wir definitiv widerlegt werden (vgl. Timeline).
Dank sei Whedon aber gesagt für Xanders Albtraum: Clowns als Monster haben Tradition. Ich verweise an dieser Stelle nur kurz an den Hauptprotagonisten aus Stephen Kings ES. Und auch in dem genialen Computerspiel Day of the Tentacle bekamen wir es einst mit dem stets lachenden und Kinder erschreckenden Clown Oozo zu tun.
Außerdem besonders lustig war die Szene, in der das Mädel mit der Zigarette im Keller niedergeschlagen wird und man anschließend auf einem Plakat "Smoking kills" lesen kann.


Wertung: 8 Punkte

Nina meint:

Das kenne ich doch irgendwoher! Allein der englische Originaltitel "Nightmares" zeigt schon, dass die Geschichte auf der Freddy Krueger-Filmreihe Nightmare on Elmstreet basiert. Es ist eine klasse Idee, die Albträume aller Menschen wahr werden zu lassen. Dadurch erkennt man, wovor Buffy und ihre Freunde Angst haben. Der Ansatz ist wirklich gut, aber ich muss die Umsetzung wirklich bemängeln. Die Autoren hatten die Chance, den Zuschauern die Figuren wirklich nahe zu bringen. Das ist ihnen bei Buffy und Giles auch sehr gut gelungen. Ihre Träume sind wirklich schlimm. Dass Giles' größte Angst darin besteht, dass Buffy stirbt, macht ihn nur noch sympathischer als er ohnehin schon ist. Es ist ziemlich irritierend, Buffy einmal als Vampir zu sehen. Auch Buffys Angst vor dem Kampf mit dem Meister ist nachvollziehbar. Eine der besten Szenen der 1. Staffel ist die zwischen Buffy und ihrem Vater. Jeder hatte irgendwann schon einmal die Angst zurückgewiesen zu werden, auch Buffy hat diese Angst. Hier muss ich Sarah Michelle Gellars Darstellung einmal loben. Ich finde, sie hat diese schwierige Szene klasse gespielt. Diese Albträume sind das große Plus dieser Episode, aber im Vergleich dazu sind die Träume der anderen lächerlich. Auch wenn es klasse ist mit anzusehen, wie Xander halbnackt vor der Klasse steht, er vor einem Killerclown davonläuft (klasse, wie in Stephen Kings ES) und Willow im Kimono vor Publikum singen muss, ist es unlogisch, dass dies ihre schlimmsten Albträume sein sollen. Nachdem, was sie schon alles gesehen haben (Vampire, Monster usw.), müssten sie vor viel schrecklicheren Dingen Angst haben. Es ist schade, dass die Autoren daraus nicht mehr gemacht haben, aber die Träume von Buffy und Giles reißen die Episode noch einmal aus dem Feuer.


Wertung: 7 Punkte

Peter meint:

Die Prämisse der Episode ist ihre große Schwäche. Hätte der Baseballcoach nicht Billy ins Koma geprügelt, wäre alles nie geschehen. Das scheint mir doch etwas sehr übertrieben. Andererseits hatten die Traumsequenzen auch ihren Reiz, weil wir einiges über das Innenleben der Hauptcharaktere erfuhren. Besonders gelungen waren die Konfrontationen von Buffy mit dem Meister. Sie waren zwar nicht real, aber trotzdem wissen wir jetzt, dass sich Buffy durchaus vor dieser unvermeidlichen Auseinandersetzung fürchtet. Buffy als Vampir zu sehen war ein guter Effekt. Ein weiterer Höhepunkt war das Gespräch von Buffy und ihrem Vater. Selbst wenn es nur eine Illusion war, erzielte die Szene emotionale Wirkung. Insgesamt wurde die Albtraumthematik für meinen Geschmack überstrapaziert. Witzig war aber, dass Cordelias größter Albtraum ihre Frisur betraf. Der desorientierte Giles hatte mein ganzes Mitgefühl.
Problematisch für die Episode war vor allem, dass nichts real und somit nichts wirklich wichtig war. War wirklich ganz Sunnydale in Gefahr? Müsste sich nicht jeder an die traumatischen Ereignisse erinnern, wie es Buffy und ihre Freunde tun? Die Auflösung war jedenfalls eine Enttäuschung. Mit Bedauern musste ich auch zur Kenntnis nehmen, dass es erstmals keinerlei Todesfälle gab. Zum Glück bleibt eine solche Kindergartenepisode die unrühmliche Ausnahme, sonst könnten wir die Opferstatistik ja dichtmachen. Trotz der Mängel gebe ich wegen des Meisters und Buffys Albträumen...


Wertung: 7 Punkte

D@rla meint:

Sag mir, was du träumst, und ich sage dir, was du bist. So nach dem Motto ist diese Folge gedreht. Dennoch ist sie auf keinen Fall einer der schlechtesten. Nein, das sicher nicht. Der kleine Junge bzw. seine Astralprojektion wird recht überzeugend dargestellt. Und der nötige Buffy-Humor ist auch vorhanden. Xander in Unterhosen oder verfolgt von einem Clown: Wie immer ist er in seiner Trottelrolle vollkommen drin. Die Folge strahlt das Nötige an Finsternis aus, nicht zu viel und nicht zu wenig. Eben genau den Träumen entsprechend, die Buffy und Co. haben. Diese Episode liefert auch einen schönen Einblick in das Unterbewusstsein der Charaktere.
Buffy als Vampir finde ich auch ganz gut, ich hätte es aber doch besser gefunden, wenn sie auch tatsächlich böse geworden wäre. Das hätte doch was gehabt? Hätte auch den gewissen Überraschungseffekt gehabt, der in dem skurrilen Szenario noch fehlte.
Diese Episode zählt zu den besten in der Staffel. Die Story ist gut und die Umsetzung ebenfalls, auch wenn einiges noch hätte eingebaut werden können.


Wertung: 8 Punkte