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Episode 6.16:
Höllische Hochzeit

(OT: Hell's Bells)

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Überraschender Besuch Zwei Welten


Zur Folge



Xyruss meint:

Dem Titel gemäß geht es um die Hochzeit Xanders mit Anya. Und es fiel mir viel schwerer, überhaupt einen Einstieg in diese Folge zu finden als sonst. Dass Buffy gleich zu Beginn mit Willow über ihre Kleider jammert, ist eine Marotte, die man Whedon bzw. dem Hochzeitspaar wohl zugestehen muss. Ich fand es überflüssig. Der Mainstream ist in dieser Folge ausschließlich die Hochzeit, es existieren keine Secondaries.
Ich hatte gleich mit dem Auftauchen des alten Mannes das Gefühl, dass er irgendwie Xander beeinflussen wollte. Allerdings muss ich gestehen, dass ich, seit ich von dem "zukünftigen" Xander erfuhr, felsenfest davon überzeugt war, dass dieser Typ ein Fake ist. Ich hatte keine Begründung dafür, aber das Ganze wirkte sehr künstlich. Dass Xander jedoch auf die Visionen hin ausgerastet ist, ist völlig verständlich. Es wurde nichts weiter getan, als Xanders ohnehin sehr starke Ängste zu verstärken. Einerseits die Angst vor dem "Dämon" ... schließlich sieht er seine Tochter als "Monster" ... wie geht das eigentlich - Xander und Anya sind doch menschlich? Dann der Keil, den Anya zwischen ihn und Buffy zu schieben sucht. Okay, aus ihrer Sicht verständlich, doch für Xander zählt Loyalität glücklicherweise noch. Die offensichtlichen Digne, Krankheit, Armut, und auch Anyas Verrat ( Fremdgehen ) tun dann das übrige. Wobei ich es Xander NIE zutrauen würde, dass er so sehr die Kontrolle verliert, dass er Anya mit der Pfanne angreift. Es war unlogisch, zu diesem Zeitpunkt. Früher, nach Anyas erstem Verrat, vielleicht. Enttäuschung, Wut, kann ich alles noch verstehen, aber nicht dreißig Jahre danach. Am Wichtigsten ist jedoch die Angst Xanders vor sich selbst. Und genau das ist entscheidend. Es ist eine mögliche Zukunft, die er gesehen hat, und die macht ihm panische Angst.
Anya hingegen ist total von der Rolle. Das merkt man spätestens an den verworrenen Brautreden, die sie sich da zusammenreimt. Es kommt viel aus ihrer Dämonenzeit rüber, wie ich finde, und es ist alles ziemlich albern gehalten. Sie schwebt völlig über aller Vernunft und ist von der Hochzeit hin und weg. Warum, ist mir nicht klar. Als Ex - Dämonin muss sie es doch besser wissen. Entsprechend groß ist dann auch die Enttäuschung. Das sie allerdings nicht dahinterkommt, dass ihre Vergangenheit für diese Probleme verantwortlich ist, ist mir unbegreiflich. Sie rächte sich im Laufe von Jahrhunderten an Millionen von Männern und rechnet damit, dass sie jetzt, wo sie verwundbar ist, kein Ziel der Rache sein wird?
Die Heulszene am Ende ist kitschig, aber wenigstens glaubhaft gemacht. Hier muss man Emma Caulfield wirklich eine gute Leistung während ihrer Trauerszene zugute halten. Ein wenig Kitsch erwartet man bei einer Hochzeit, hier jedoch mal etwas anders verpackt. Ein netter Gag hierbei, der Hochzeitsmarsch begleitet Anya zum Ende ... Hohn und Spott par Excelance.
Buffy hat es in dieser Folge mit zwei entscheidenden Problemen zu tun. Das erste ist Spike. Erst war mir klar, dass Spike alles tun würde, um sie spüren zu lassen, was er von der Trennung hält. Hat sich ja mit seinem Auftritt auch bestätigt. Doch sowohl Buffy, die zugibt, eifersüchtig zu sein, als auch Spike, dem diese Aktion dann leid tut, scheinen doch die Gefühle des anderen wichtiger zu sein als vorher. Gerade von Spike hab ich eine ganz andere Reaktion erwartet, ja, eigentlich wusste ich ihn schon als neuen Endgegner Buffys in Staffel 7 ... man weiß ja, wie sich abgelehnte Lover zu rächen wissen. Besonders wenn es sich dabei um William den Blutigen handelt.
Der zweite, wichtigere Punkt betrifft Buffys Gefühlswelt im Allgemeinen. Das ist auch oben schon beklagt worden, sie wird in eine ehrliche Freude für Xander gedrängt, die sie hoffen lässt ( "Licht am Ende des Tunnels" ) und dann wird sie erneut von Whedon auf den Boden gestürzt. Gerade Buffy kann momentan keine weiteren Niederschläge gebrauchen. Ich hoffe, dass das keine größeren Auswirkungen auf die nächste Zukunft haben wird.
Noch ein Wort zu den jeweiligen Hochzeitsgästen ... es war schon vorher klar, dass sich die beiden Parteien überhaupt nicht miteinander verstehen. Warum also tun sich Xander und Anya das an? Eventuell wollte Whedon hier wieder den erhobenen Zeigefinger schwenken, indem er die Dämonen allesamt zivilisierter darstellt als Xanders Verwandtschaft. Dass dieser mit seinen Eltern überhaupt nicht zurechtkommt, wissen wir schon lange, aber WARUM tut er sich dann diese Hochzeit an? Privat, im Kreis der Slayer wäre das alles wesentlich unkomplizierter gewesen, und die Hochzeit hätte am Ende wahrscheinlich sogar stattfinden können. Schließlich wären Xanders Eltern nicht da gewesen, um ihm das negativste Beispiel vor Augen zu führen. Ob das dann jedoch besser gewesen wäre ... keine Ahnung.
Das Entscheidende kommt diesmal am Schluss ... wird Anya wieder zu Anyanka? Ich bin mir diesbezüglich recht sicher, die Enttäuschung und die Rachegedanken sind noch zu frisch, während sich Mr. Trick auf das Gegenteil versteift. Ich bin wirklich gespannt, wer Recht hat.
Die Folge ist bei mir irgendwie ziemlich negativ angekommen. Was mich am meisten stört und wohl auch die meisten Minuspunkte bringt, ist die Tatsache, das erneut zum X-ten Male auf die Slayer eingeprügelt wird. Es gibt überhaupt keine positiven Dinge mehr in deren Leben. Die Hochzeit von Anya und Xander, auch wenn ich sie an sich nicht gutheißen würde, war der letzte Lichtpunkt an dem ansonsten sehr trostlosen Leben der Slayer. Doch jetzt verkehrt Whedon auch dieses "Glück" ins Gegenteil. Es ist ein Wunder, dass die Slayer nicht allesamt kollektiven Selbstmord begehen. Einen weiteren Abzug gibt es für die unmögliche Darstellung der Familie, denn ich kann mir beim besten Willen nicht solche stupiden Verwandten erklären, die TROTZDEM zur Hochzeit eingeladen werden.
Alles ist emotional durcheinander. Alle haben Mitleid mit Anya, ich mit Xander. Buffy trauert um die Tatsache, dass nicht geheiratet wird, und am Ende betrauern alle eine Hochzeit, die so nie hätte stattfinden dürfen. Ein Heiratsantrag, unter großem emotionalen Druck gemacht, es war kein Wunder.

Wertung: 7 Punkte

Iasmin meint:

Schon wieder so eine traurige Episode! In letzter Zeit geht auch alles den Bach runter. Das einzige Paar, in das ich Hoffnung auf Dauer gesetzt hatte, hat sich jetzt auch noch getrennt! Und Spike mit seiner "neuen Freundin"... von wegen, er wollte ja doch nur Buffy eifersüchtig machen! Ich hätte nie gedacht, dass Buffy das ganze auch noch "weh" tut (oder dass sie es zugeben würde). Das zeigt doch, dass sie in ihrem Innern doch noch etwas für Spike empfindet! Ich verstehe sowieso bis heute nicht, wie sie Spike einfach abblitzen lassen kann! Dieser Typ ist doch einfach geil! Wenigstens sind sich Tara und Willow wieder ein bisschen näher gekommen...
Also, ich fand sie eine traurige, aber doch sehr gute Episode.

Wertung: 8 Punkte

Jochen meint:

Am Anfang der Folge deutet alles auf eine sehr unterhaltsamen Episode mit kleineren Zwischenfällen hin. Es beginnt ja auch sehr witzig, z.B. in der Szene mit Buffy und Willow vor dem Spiegel, als sie völlig fassungslos ihre Brautjungfernkleider anschauen. Aber eigentlich kennt man Joss Whedon ja mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass man mit allem rechnen muss und so kommt am Ende wieder mal ein Hammer – die Hochzeit, die so sicher schien, wie das Amen in der Kirche, platzt. Gleich an dieser Stelle möchte ich die schauspielerische Leistung von Emma Caulfield lobend erwähnen. Sie spielt die "Trennungsszene" so fantastisch, dass einem Anya einfach unglaublich leid tut und man sich denkt: "Das kann doch nicht sein". Aber der Reihe nach.
In dieser Episode findet nun also Xanders Unsicherheit, bzw. sein Unwohlsein bezügliche der Hochzeit, das schon in früheren Episoden deutlich wurde, ihren Höhepunkt. Die, wenn auch falsche, Vision des Dämons, ist der endgültige Auslöser für seinen Rückzieher. Kann ich das verstehen? Teilweise. Ich verstehe, dass er durcheinander ist und dass er, als er während Anyas Versuchen die Hochzeit doch noch zu retten, seine Eltern sieht, sicher ist, dass er so etwas für sich nicht will. Er will seine Frau nie so verletzen, wie sein Vater seine Mutter, lieber wird er sie nicht heiraten. Aber kann ich Xander verzeihen, dass er Anya vor versammelter Mannschaft sitzen lässt? Nein! Er hatte wahrlich Zeit genug, sich Gedanken zu machen, sowie Vor- und Nachteil abzuwägen. Diese Entscheidung hätte er viel früher treffen müssen.
Aber nicht nur Anya erlebt durch das unerwartete Ende der Hochzeit einen derben Schlag, auch Buffy wird es jetzt wieder viel schlecht gehen. Für kurze Zeit hatte sie wieder Hoffnung für ihr eigenes Leben, da sie, sowohl durch Riley, insbesondere aber durch Xander und Anya sah, dass es doch noch Glück auf der Welt gibt. Und diese einzige positive Konstante in ihrem Leben wird schlagartig und gnadenlos zunichte gemacht. Das ist zwar für Buffy ein völliger Tiefschlag, den man ihr natürlich nicht wünscht, aber von der Umsetzung genial gemacht.
Xanders Desorientierung sei ihm für diesen einen Tag zugestanden, aber in der nächsten Folge will ich, dass er sofort wieder zurückgekrochen kommt, weil er gemerkt hat, dass Anya völlig recht hat, wenn sie sagt, dass es keine Garantie für eine glückliche Zukunft gibt, aber das kein Grund sei, nicht zu heiraten. Er hat die Frau, die ihn über alles liebt, und wenn er dasselbe für sie empfindet – was will er eigentlich mehr?
Gespannt darf man sein, ob Anya das Angebot D’Hoffryns annimmt, wieder als Rachedämonin zu arbeiten. Ich vermute ja, dass sie es nicht tun wird, sondern dass vielmehr Halfrek als Racheengel Anyas tätig werden wird. Somit hätten wir auch endlich unseren Endgegner, da Buffy dann alle Hände voll zu tun haben würde, um das, was auch immer Halfrek in Szene setzt, zu bekämpfen ;-)
Wie soll ich nun diese Folge bewerten? Das Ende hat mich so sehr fasziniert, dass ich über einige Schwächen und teilweise Längen der Folge, huldvoll hinwegsehe. Es ist ähnlich wie bei "The Prom". Da wollte ich auch wegen der Preisverleihung am liebsten 10 Punkte geben, habe dann aber doch wegen der mäßigen restlichen Handlung 2 Punkte abgezogen. Diesmal werde ich aber nur einen Punkt abziehen.

Noch eine kurze Frage zum Schluss – wo war eigentlich Giles? Hätte er nicht bei der Hochzeit dabeisein sollen?

Wertung: 9 Punkte

Peter meint:

Es wurde extra betont, dass die Hochzeit für Buffy ein Hoffnungsschimmer in düsteren Zeiten sein sollte. So gesehen war das Scheitern bitter. Diese mögliche erste Hochzeit zweier Teammitglieder war aber auch für den Zuschauer keineswegs der Höhepunkt, der sie wohl sein sollte. Das Problem liegt für mich darin, dass mich die Xander-Anya-Beziehung nie besonders fasziniert hat. Xander hat meine volle Sympathie und Anya hat sich zum vollwertigen Mitglied der Serie entwickelt, aber ob sie zusammen sind oder nicht, gehört nicht zu den interessantesten Aspekten der Serie. Seit Xanders Antrag ist fast eine Staffel vergangen mit Zweifeln und Krisen und Planungen, die selten sehr interessant waren. Entsprechend konnte es mich dann auch nicht schocken, dass aus der Hochzeit nichts wurde.
Dazu kommt, dass ich es der Serie immer verüble, wenn Dämonen und Menschen grundlos vermischt werden. Eine bunte Dämonenmischung und nichtsahnende Menschen aufeinander loszulassen war ebenso unnötig wie unklug. Dadurch sollte es auch zu Slapstick-Situationen kommen, an denen ich aber wenig Freude hatte. Zumal man es wirklich nicht gebraucht hätte, Xanders Verwandtschaft kennen zu lernen. Klar, auf seinen Erfahrungen mit seinen Eltern beruhen viele seiner Ängste, aber es hätte auch funktioniert sie weiterhin nur offscreen agieren zu lassen. Weiterhin ärgerlich: Trotz des vermeintlichen Schlussstriches unter die Buffy-Spike-Misere ging sie eigentlich nahtlos weiter.
Immerhin war es keineswegs konstruiert, dass ein von Anyanka Geschädigter versuchen würde sie an ihrem wundesten Punkt zu treffen. Auf die Lüge mit dem älteren Xander fiel ich rein, die Aufklärung am Schluss war nicht originell, aber bot doch eine gewisse Spannung, die der Episode sonst stark fehlte. Auch den Cliffhanger halte ich für einen Bluff. Dass Anya wieder die Seiten wechselt, halte ich inzwischen für ausgeschlossen. Dafür ist sie in der Serie zu etabliert und auch trotz aller Eigenheiten zu menschlich geworden. (Andererseits ist Whedon immer dann am besten, wenn er Konventionen bricht...)
Insgesamt fand ich die Folge ungewöhnlich lau, und da mir einiges gar nicht gefiel, geht noch einmal ein Punkt flöten...

Wertung: 6 Punkte

Jürgen Meisenzahl meint:

Ich bin irgendwie enttäuscht. Wir haben uns zwar alle irgendwie gedacht, dass die Hochzeit platzt, doch so...? Ich finde, dass die Gestalt, die sich an Anya rächen wollte, weit hergeholt war. Schließlich taucht da irgendwer auf, völlig unbekannt, und spielt einfach die Schlüsselperson der Episode -- vor allem in einer Staffel, wo bisher nur alte Figuren mitgespielt haben. Für mich ist
das zu weit an den Haaren herbei geholt. Da wäre es, meiner Meinung nach, besser gewesen, wenn es wirklich der zukünftige Xander wäre, obwohl sich auch das absurd anhört. Als nächster Punkt die Hochzeitsgäste: Wie Xyruss schon sagte, ist es etwas seltsam solch eine Familie zu seiner Hochzeit einzuladen. Was mich verwunderte und enttäuschte war die Tatsache, dass selbst Spike, den Anya und Xander eigentlich nicht mögen, auf der Hochzeit war, aber Giles, der Teilhaber des Zauberladens, ein alter Freund und ein treuer Ratgeber bei Gefahren, war nicht eingeladen (davon gehe ich aus, da er nicht erwähnt wurde). So etwas verwundert mich total.
Was mich überraschte war das Gespräch zwischen Spike und Buffy, und das in aller Freundschaft! Bei diesem Gespräch wurde klar, Spike liebt Buffy über alles und diese Liebe wird sogar erwidert. Es war irgendwie eine komische Schrulle, welche Spike als "Freundin" aufwies. Er wollte mit ihr nur Buffy eifersüchtig machen, was ihm auch gelang!
Nun zu den Brautjungferkleider, ich finde, dass sie interessant aussahen, doch passen sie nicht unbedingt zu einer Hochzeit.
Das letzte Gespräch, in dem gesagt wurde, dass Anya wieder ein Rache-Dämon werden soll, finde ich übereilt. Falls sie es tut, ist das unüberlegt.
Alles in allem kann und will ich der Folge nicht mehr als eine 6 geben.

Wertung: 6 Punkte