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Episode 4.17:
Jonathan, Superstar

(OT: Superstar)

4x16 4x18
Im Körper des Feindes Die Unersättlichen


Zur Folge



Nina meint:

Und wieder ein Gastauftritt eines bekannten Charakters. Diesmal leider nicht so gelungen wie in den letzten Folgen. Eine Episode, die nur Jonathan gewidmet ist, ist eine gute Idee, aber leider eine schlechte Umsetzung.

Eine Parallelwelt: Der Zuschauer wird vor vollendete Tatsachen gestellt. Nicht so wie in "The Wish", wo man miterleben konnte, wie sich die Welt verändert. Interessant ist der neue Vorspann. Das hat mich an die Aussage Joss Whedons auf der ersten Buffy-DVD erinnert. In der ersten Staffel konnten sie es sich noch nicht einmal leisten den Vorspann in der Folge "Welcome to Hellmouth" zu verändern. Hier sieht man doch, dass der Serie mittlerweile deutlich mehr Mittel zur Verfügung stehen.

Jonathan ist in dieser Folge der Superstar (wie der Titel ja auch schon sagt). Alles dreht sich nur um ihn. Er hat schon seinen Doktor gemacht, ist mittlerweile zum Nummer 1 Vampirjäger aufgestiegen, fungiert als Buchautor, war der Star in Matrix, hilft der Initiative, berät Buffy und Riley in Beziehungsangelegenheiten und zu guter Letzt erfand er auch noch das Internet. Ein bisschen weniger hätte es meiner Meinung nach auch getan. Es ist zwar ganz lustig die Welt so auf den Kopf gestellt zu sehen, allerdings nervt es nach einer Zeit gewaltig. Auch wie die Scoobies ihn alle anhimmeln ist einfach nur nervenaufreibend.

Die ganze Geschichte ist einfach unglaubwürdig. Wie Buffy allmählich Zweifel an Jonathan kommen, wirkt doch ziemlich daneben. Anfangs himmelt sie ihn ohne Ende an und dann, nur weil das Mal ein wenig zu oft auftaucht, kommen ihr Zweifel. Hanebüchen! Den Autoren scheint nichts mehr eingefallen zu sein, wie sie die Story auflösen. Auch mal wieder seltsam ist, wie die anderen Scoobies dann so schnell den Zauberspruch finden und (auf einmal!) alle Buffy Glauben schenken.

Was mir wirklich gut gefallen hat, waren endlich mal wieder die schönen langen Vampirkämpfe. Schließlich bekam man diese Staffel außer Spike so ziemlich keinen Vampir zu Gesicht. Gerade die Anfangssequenz, als die Scoobies ZUSAMMEN eine Bande Vampire verdreschen, erinnert an alte Zeiten.

Ein Pluspunkt ist dann allerdings doch, dass sich das Verhalten der Menschen nur in Bezug auf Jonathan ändert. So passieren wenigstens noch ein paar wichtige Dinge, die die Geschehnisse vorantreiben.

Zum einen wäre da Adam. Er ist, zumindest gegen diesen Zauber, immun. Das zeigt wieder seine außergewöhnliche Stellung in der Welt. Schließlich sind sogar die Vampire von dem Zauberspruch befallen. Adam gehört nun mal keiner Rasse an. Die Bezeichnung "Messias" finde ich ganz passend für ihn. Immerhin können wir ihn dabei beobachten, wie er Truppen um sich formiert. Das macht ihn gefährlicher. Alle anderen Bösewichter standen sonst so ziemlich alleine da. Man erfährt auch endlich, wie Adam zu töten ist bzw. wo er seine Energie herbekommt. Leider finde ich das nicht sonderlich spannend, da wie Jonathan schon sagte, man ihn ganz töten muss. Das heißt, es wird wieder nicht auf einen Kampf Buffy gegen Adam rauslaufen. Sie wird ihn wohl so ähnlich vernichten müssen wie den Bürgermeister. Das wäre ziemliche langweilig und würde mich doch schwer enttäuschen. Ich hoffe, die Autoren haben aus "Graduation Day Part 2" gelernt und lassen sich was Besseres einfallen.

Als zweites wären da noch Riley und Buffy: Ihre Beziehung kommt hier wieder in Gang. Durch Jonathan kommt Buffy über Rileys (unverschuldeten) Fehltritt hinweg.

Wer mir sehr gut gefallen hat in dieser Folge, war Anya. Dass es in der Beziehung Xander Anya immer nur um Sex geht oder sie für einen Joke benutzt werden gefällt mir zwar immer noch nicht, aber sie konnte in dieser Episode mal wieder mit ihrem Wissen über Dämonen glänzen. Außerdem sorgt ihre trockene, offene Art für einige wirklich lustige Szenen. Man sollte sie öfter in Interaktion mit den anderen Scoobies bringen. Als Buffy bei ihr auftaucht und sie sie nur widerwillig hereinlässt, ist das eine der besten Szenen der ganzen Episode.

Auch wenn die Geschichte der Episode vor logischen Fehlern nur so strotzt, ist doch das Wiedersehen mit Jonathan nett und es passieren auch noch andere Dinge. Das bewahrt die Folge vor einer noch schlechteren Bewertung.

Wertung: 6 Punkte

Jochen meint:

Es tut mir Leid das sagen zu müssen, aber diese Folge ist ja wohl völlig daneben. Dieser Versuch an die Superepisoden "Was wäre wenn?" (Folge 3.9) und "Doppelgängerland" (Folge 3.16) anzuknüpfen ging gründlich in die Hose. Ich bin normalerweise ein totaler Fan von Parallelwelt-Stories, aber nicht wenn sie so hanebüchen sind wie diese. Wahrscheinlich hielten es die Autoren für ein Meisterstück, den Zuschauer vor vollendete Tatsachen zu stellen, denn im Gegensatz zu 3.9 und 3.16 wird die Erklärung erst zum Schluss geliefert. Man weiß zwar, dass etwas nicht stimmt und dass wohl ein Zauber im Spiel sein muss, aber man muss sich bis zum Ende der Folge durchquälen, bis man alles erfährt.

Die Idee ist vom Prinzip her vielleicht gar nicht mal so schlecht, aber die Umsetzung ging hier gründlich daneben. Ich mag Jonathan zwar, denn er ist ein sehr sympathischer Zeitgenosse, aber dieser Superheld geht mir gehörig gegen den Strich. Das liegt vor allem daran, dass alles zu sehr übertrieben ist. Jonathan ist der eigentliche Jäger, Buffy ist nur noch seine rechte Hand. Alle himmeln ihn an (Xander übrigens auf eine geradezu penetrante Art und Weise), er hat ein Buch geschrieben, CDs herausgebracht und: DAS INTERNET ERFUNDEN. Bei dieser Szene bin ich fast vom Stuhl gefallen. Das war mir leider zuviel. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war bei mir jede Toleranz verflogen. So ein Schwachsinn. Und das alles wegen eines Vergrößerungszaubers, den anscheinend jeder Hanswurst aussprechen kann.

Aber das Schlimmste an der Folge ist die Tatsache, dass sich danach noch alle an die Geschehnisse erinnern können. Das war bei den anfangs erwähnten beiden Folgen nicht so. Die Dinge wurden korrigiert, der Zauber rückgängig gemacht und alles war wie es sein soll. Hier aber eben nicht. Von der visuellen Umsetzung, als der Zauber beendet wird und sich Sunnydale scheibchenweise wieder normalisiert, will ich erst gar nicht reden.

Nein, diese Folge gefällt mir ganz und gar nicht. Sie hat nervt mich fast so sehr wie "Beer bad". Einzig und alleine positiv ist der Versuch die Geschichte von Jonathans Selbstmordversuch (Folge 3.18 "Fremde Gedanken") weiterzuentwickeln und wie er versucht seine Minderwertigkeitskomplexe loszuwerden. Das zeigt wieder einmal die Kontinuität der Serie. Wie schon gesagt ging dieser Versuch aber leider in die Hose.

Wertung: 4 Punkte

Xyruss meint:

Okay... dem Anfang nach kann man bei dieser Folge überhaupt nichts sagen... außer, dass der Titel wieder mal zuviel verrät und Jonathan, seines Zeichens immer wiederkehrendes Opfer, diesmal den Superstar spielen soll. Dass Buffy sich allerdings so "blond" verhält (wie auch Jonathans Anspielung mit der Glühbirne) und Willow ihn anhimmelt, zeigt schon zu Beginn, dass hier etwas mit falschen Dimensionsdingen zugeht. Schließlich hatte man so etwas ja schon einmal.

Buffy hingegen gibt sich nur im Bezug auf Jonathan unnatürlich... glücklicherweise. Ihre Emotionen in Bezug auf Faith sorgen für ihr Unbehagen Riley gegenüber, und auch ihr "Verhältnis" zu Jonathan ist für ihr Selbstvertrauen nicht zwingend positiv. Ist schon seltsam, dass sie sich an Jonathan wendet, aber in Anbetracht des Zwecks der Folge ist es wohl nicht überraschend. Er erscheint bei Tara und Willow an einer Pinnwand, in den Gebäuden der Initiative als "Berater", als Erfinder des Internet ... na ja, für mich viel zu überladen. Vor allem, weil der Knabe kaum etwas anderes macht als stolz daherzulaufen und kluge Ratschläge zu geben... vor allem weiß er alles!!! Mann, das NERVT!

Dass dieses nette kleine Monster zu Jonathan gehört, ist ja wieder ein glücklicher Zufall... oder eine dramaturgische Notwendigkeit. Denn wie wollte sonst jemand das Paralleluniversum erkennen? Okay, Adam hat transdimensionale Fähigkeiten, er erkennt das Missverhältnis... doch warum sollte er das ändern? Er hält sich aus allem raus und bereitet seinen Plan vor... was auch immer das sein wird. Spätestens seit dieser Szene weiß man, dass das alles nur eine Phantasie ist, beruhend auf magischen Kräften... und sofort kommt natürlich auch der Gedanke an die Folge "Was wäre wenn", in der ein Dämon namens Anyanka einen solchen Dimensionssprung verursacht.

Dass seit dem Auftauchen des Monsters Buffy ihren Verstand wieder einzusetzen versteht, ist ein schlecht gemachter Versuch, die Folge auf ihren Höhepunkt zu treiben. Nachdem man Buffy am Anfang so erniedrigt und schwach dargestellt hat, wirkt es jetzt seltsam, dass sie an Jonathans Worten zweifelt. Die Änderung ihrer Einstellung, die Zweifel, das alles geht zu schnell. Dass auch die anderen nach dem Mal suchen, ist ebenfalls seltsam. Erst sind sie hellauf von Jonathans Geschichte begeistert und dann suchen sie nach dem Mal und finden die Wahrheit heraus... durch nur einen Blick in die Bücher. Warum ist das Buffy noch nicht eingefallen?

Ein weiterer Tiefpunkt dieser Folge, inzwischen sogar dieser Staffel, ist das ständige Geplapper über Sex zwischen Anya und Xander. Vor allem, dass Anya während des Stücks nach Sex lechzt. Ist zwar für viele Männer ein Traum, aber genau deshalb ist es Unsinn... wann passiert das schon mal *g*. Wie gesagt, es wird mittlerweile zuviel... und dafür gibt's massive Abstriche. Bei dieser Folge... sehr gefährlich.

Im Gegensatz dazu zeigt sich wieder einmal, dass Anya doch eine Bereicherung für die Staffel sein kann... wenn sie nicht mit Xander zusammen ist. In ihrem Gespräch mit Buffy in Xanders Wohnung und auch in der Besprechung stellt sich heraus, dass Anya aufgrund ihrer Naivität und ihrer direkt ausgesprochenen Gedanken äußerst nervend und auch lustig auf ihre Umgebung wirkt. In dieser Folge gefiel mir Anya äußerst gut.

Auch gut gemacht war der Endkampf. Mit jedem Wechsel des Kampfgeschehens änderte sich auch Jonathans Verhalten... und wenn das Monster Treffer einsteckte, stieg Buffys Selbstbewusstsein an.. und Jonathans sank um einiges. Leider wird er hier wieder als absolutes Weichei dargestellt, was er aber eigentlich nicht sein dürfte, besonders nach dem letzten Gespräch mit Buffy.

Wertung: 6 Punkte

Peter meint:

Diese Episode fiel ziemlich aus dem Rahmen. Ich freute mich sehr über Jonathans Rückkehr, zumal damit die Welle von alten Gesichtern in Staffel 4 nicht abebbte. Der Überraschungseffekt, dass sich das endlich mal wieder als solches zu erkennende Jägerteam angesichts größerer Probleme an Jonathan wenden musste, war sehr gelungen. Grandios war auch der geänderte Vorspann, an dessen Ende Jonathan in bester Angel-Manier im wehenden Mantel auf uns zuschritt.

Mit viel Liebe zum Detail wurde im Verlauf der Episode der ultimative Hintergrundcharakter (dessen Namen ich bis in die dritte Staffel hinein nicht kannte, obwohl er immer wieder kleine Auftritte -- zumeist als Opfer -- gehabt hatte) als Held gezeigt. Nach und nach bekamen wir heraus, dass Jonathan als Basketballidol, Philosoph und Lebensberater, als Kämpfer, Werbeträger, Model für Bademode, Frauenheld, Musiker, Filmstar, Comic-Held und Wissenschaftler seinesgleichen sucht. Besonders für die Erfindung des Internet sollten wir ihm dankbar sein, denke ich. ;-) Natürlich hat Jonathan auch seine eigene Homepage. Und wer hätte wohl Neo besser verkörpern können als er?

Das war alles nett gemacht und es war auch interessant, Buffy als Jägerin der zweiten Reihe zu sehen, die sich nie trauen würde, alleine gegen jemanden wie Spike anzutreten. Gleichzeitig ergab sich aber das Problem vieler Episoden mit Parallelwelten. So gut wie nichts, was passierte, war für die Staffel relevant. Man wusste nicht einmal, ob es sich um die Realität oder vielleicht einen Traum Jonathans handelte. Gerade in einer Staffel, die sich langsam dem Ende nähert und die ohnehin zu wenig inneren Zusammenhang aufweist, ist es schade, wenn eine Folge als reiner Füller agiert.

Immerhin erfuhren wir, dass Adam wohl durch Uran angetrieben wird und dass er gegen (zumindest diesen) Zauber immun ist. Es freute mich, ihn als "Messias der Unterwelt" betitelt zu hören. Er sollte langsam mal im großen Stil zuschlagen...

Weil ich ein großer Fan von Jonathan bin, gebe ich der Folge einen gewissen Bonus. Eigentlich war die Handlung um das Monster nicht besonders spannend oder originell. Zumindest war der Endkampf gelungen, als Buffy immer mehr zu ihrem wahren Ich fand, während Jonathan sich zusehends versteckte. Aber letztlich war er es dann doch selbst, der dem Monster, das er geschaffen hatte, um endlich Anerkennung zu gewinnen, den Garaus zu machte. Ich hoffe, wir sehen ihn mal wieder. Vielleicht kann er mal entscheidend dabei helfen, die Welt zu retten.

Wertung: 7 Punkte