04.09.2003    Wrong Turn (Kommentar von Jochen)
+++ Nach dem durchaus ansehnlichen "Bring It On", dem genialen "The New Guy" und dem äußerst dubiosen Werk "Soul Survivors", kommt nun mit "Wrong Turn" der nächste Streifen mit Eliza Dushku in die Kinos.
Was habe ich im Vorfeld alles darüber gelesen. Die einen nennen ihn ein Meisterwerk im Stil des Klassikers "Texas Chainsaw Massacre", die anderen nennen ihn einen schlechten Scream-Verschnitt. Die einen finden ihn fesselnd, die anderen öde und schlecht. Um es kurz zu machen – ich saß gestern in einem mit 30 Menschen fast ausverkauften Kinosaal und hatte keine Ahnung, was mich erwartet.

Grobe Handlung: ein Stau auf einem Highway verleitet 6 junge Leute dazu, den Stau auf einer Schotterstraße durch das tiefste Hinterland Virginias zu umfahren. Leider biegen sie an einer Abzweigung falsch ab und schon kurze Zeit später haben sie einen Haufen platte Reifen, weil irgendwer (oder irgendetwas) einen Draht mit spitzen Stacheln über die Straße gespannt hat. Was nun folgt liegt auf der Hand – auf der Suche nach Hilfe oder einem Telefon geraten die 6 von einem Hinterhalt in den nächsten und werden von extrem verunstalteten Wesen in bester Scream oder IKWYDLS-Manier gejagt, wobei der Unterschied zu den letztgenannten lediglich darin liegt, dass die Todesarten in "Wrong turn" etwas ekliger sind; es erinnerte ein wenig an "Final Destination".
Ansonsten soll der Film wohl durch die Verfolgungsjagden bei Nacht und durch den dunklen Wald spannend und gruselig sein. Mein Problem daran ist, dass es bei mir nicht gewirkt hat. Dafür ist alles zu vorhersehbar und zu wenig spektakulär. Das hat man alles, und meistens besser, schon einmal gesehen.

Kommen wir nun zu dem Grund warum man sich diesen Film überhaupt nur anschaut – Eliza Dushku. Wie man es nicht anders erwartet, ist sie diejenige, die sich nicht in Panik versetzen lässt und, im Gegensatz zu ihrer allzeit nervtötend kreischenden Freundin, den Willen zeigt, dem Albtraum zu entkommen. Ob sie es schafft oder nicht, verrate ich nicht.
Eliza macht ihre Sache gut, aber das hilft leider auch nicht über die Schwächen des Filmes hinweg. Erschwerend kommt hinzu, dass Elizas Synchronstimme diesmal eine andere (viel schlechtere) ist, als normal. Ich habe es bis zum Ende des Filmes nicht geschafft, mich daran zu gewöhnen.

Der Film hat es geschafft sich ziemlich unglücklich zwischen Slasher, Teenie-Slasher und Thriller einzusortieren. Das Problem hierbei ist – er ist keines von alledem, aber von allem etwas. Absolute Slasher-Fans werden zu recht enttäuscht sein, Thriller-Fans wird er zu eklig und blutrünstig sein. Und all diejenigen, die den Film nur wegen Eliza Dushku anschauen wollen, die können gleich zu Hause bleiben.
Ach ja - die Warnung, dass man nach diesem Film nie mehr in der Wildnis campen gehen wird, weil "Wrong Turn" einen ähnlichen Effekt haben soll, wie seinerzeit "Der weiße Hai" auf Schwimmer – diese Warnung halte ich doch für sehr übertrieben.

Wertung: 5 Punkte

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