02.02.2002    American Pie 2 - Kommentar von Xyruss
+++ Wer meinen ersten Kommentar über den ersten Teil gelesen hat, weiß, dass mir der Film nicht sonderlich gefallen hat. Der zweite Teil hat mir besser gefallen.

Die vier Protagonisten aus dem ersten Teil treffen sich nach dem ersten Collegejahr wieder und werten das vergangene Jahr aus. Alle kommen zu demselben Ergebnis ... ihre Eroberungen fanden nicht statt. Um dies zu ändern, und um für sich ein unvergessliches Monument ihrer Freundschaft aufzubauen, mieten sie ein Strandhaus, um dort die ultimative Party zu feiern. Jim, der seit seinem ersten Mal mit Michelle (Alysson Hannigan keine weiteren Eroberungen machen konnte, bekommt eine zweite Chance bei Nadja. Um diese nicht zu verschleudern nimmt er Sexunterricht ... bei Michelle. Als dann endlich Nadja eintrifft, kommt es wieder nicht dazu, denn ... Jim hat sich verliebt. Und zwar in seine Lehrerin. So wird letztendlich doch noch eine unvergessliche Party für alle draus.

Soweit zur groben Story. Klingt ganz normal langweilig. Für mich jedenfalls. Allerdings sind einige Dinge diesmal besser gelöst, weniger vulgär. Sicher gibt es wieder die unmöglichen Szenen, während Jim sich bestimmte Stellen mit Kleber einschmiert, und wieder ist es nicht lustig. Ich hab vorgespult, das sagt ja wohl alles. Doch der große Unterschied war diesmal der Mainstream, der nicht im vorpubertären Gestammele der Vier bestand, sondern in Jims Art und Weise, mit seinen Problemen mit Nadja und Michelle fertigzuwerden.
Dieser Stream war sehr gut gelungen. Alysson bekam hier die Gelegenheit, die stupide Michelle weiterzuentwickeln, und das ist gut gelungen. Sie nervt nicht mehr so sehr, und offenbart eine Charakterstärke, die endlich der Schauspielerin würdig ist. Sie wird zu einer festen Größe im Film, da sie Jim ihre Zeit widmet und dadurch sein Selbstvertrauen aufbaut. Während einer dieser Stunden fragt sie ihn, was an Nadja denn so toll sein soll. Jims Antwort war nichtssagend, doch schon da konnte man ahnen, dass Michelle mehr von Jim wollte, als nur Lehrerin zu sein.

Auch die beiden, die mir im ersten Teil so gut gefallen haben (Heather [Mena Suvari] und Oz) sind wieder dabei. Diesmal jedoch nur als Randstory, denn sie üben sich nur in Telefonsex, da Heather in Europa weilt. Mehr passiert zwischen den beiden nicht, selbst das nicht einmal, denn sie werden regelmäßig gestört. Letztlich treffen die beiden während der Party wieder aufeinander und fallen sich verliebt in die Arme. Schöne Szene zwar, doch hat etwas vom erhobenen Zeigefinger, in Richtung "Große Entfernungen können eine Liebe nicht verhindern". Man weiß es ja besser. Ich vermute eher, dass Mena Suvari (als Superstar in American Beauty rausgekommen) für diesen "kleinen" Film nicht so viel tun wollte, sondern lieber als Hauptdarsteller irgendwo arbeiten wollte. Kann man ihr nicht verdenken, und es kam in dem Fall Alysson sehr zugute.

Über die restlichen der Gruppe will ich soviel nicht sagen, sie waren nur Beiwerk zu dem meiner Meinung nach wichtigsten Stream um Jim und Michelle. Wobei die Slapstickeinlagen glücklicherweise ausgelagert worden auf einen anderen Charakter. Den konnte man ignorieren. Die Geschichte um Jim und Michelle ist vorhersagbar und um eine sehr gute Wertung zu geben zu kurz, und es gibt noch immer diese pubertären Zwischenszenen, doch der zweite Teil kann mich schon eher überzeugen. Allen voran diesmal Alysson Hannigan und Jason Biggs, die beide eine andere Seite zeigen und gerade Alysson kann endlich einmal ihre Genialität und ihre sympathische Ausstrahlung auf die Kamera übertragen. Die anderthalb Stunden waren, im Gegensatz zum ersten Teil, nicht vergeudet, zu einem Spitzenfilm gehört aber mehr.

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